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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.10.2024

Beeindruckend

Befreit
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Tara Westover beschreibt eindrucksvoll, wie sie sich ihre Bildung erarbeitet hat. Zuhause hat sie wenig Zeit, sich um ihre Bildung zu kümmern. Ihr Vater gibt vor, seine Kinder zu brauchen, damit sie ihm ...

Tara Westover beschreibt eindrucksvoll, wie sie sich ihre Bildung erarbeitet hat. Zuhause hat sie wenig Zeit, sich um ihre Bildung zu kümmern. Ihr Vater gibt vor, seine Kinder zu brauchen, damit sie ihm auf dem Schrottplatz helfen. Deshalb wurde sie zunächst Zuhause unterrichtet und später gar nicht mehr. Irgendwann entschließt sie, dennoch das College zu besuchen und kommt schnell in einen Konflikt mit ihrer Familie und ihrem Glauben.

Mir persönlich hat der Schreibstil sehr gut gefallen. Ich konnte mich gut in Tara hineinversetzen und hatte trotz des großen Unrechts, das ihr wiederfahren ist, nicht das Gefühl, dass sie sich selbst leid tut. Außerdem gelingt es ihr gut, auch ihre Eltern nicht zu sehr anzuklagen. Dieser Mittelweg macht Tara so liebenswert und bringt mich dazu, großen Respekt vor ihr zu haben. Allerdings haben mich ihre Ausführungen über die Verletzungen, die sie erfahren sehr schockiert. Ich denke, es fällt Menschen, die ihr Leben lang zum Arzt gegangen sind, sehr schwer, nachzuvollziehen, wie Taras Familie bei Schmerzen ärztliche Hilfe ablehnt.
Darüber hinaus hatte ich endlich einmal das Gefühl, dass die Geschichte nicht direkt nach dem Höhepunkt endet, sondern ein langsames Ende findet. Dies hat mir sehr gut gefallen.

Insgesamt war ich sehr fasziniert von Taras Geschichte und habe das Buch regelrecht verschlungen. Daher gibt es von mir eine klare Kaufempfehlung für das Buch.

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Veröffentlicht am 28.05.2024

Wenn das Leben überraschend anders verläuft: Ein Buch voller Herz und Humor

Komm schon, Baby!
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Das Cover vermittelt hervorragend die lockere Stimmung des Buches, was auch der leichte Einstieg in das Buch bestätigt. Die Hauptfigur Juli ist sehr sympathisch und hat ein großes Herz für ihren Beruf ...

Das Cover vermittelt hervorragend die lockere Stimmung des Buches, was auch der leichte Einstieg in das Buch bestätigt. Die Hauptfigur Juli ist sehr sympathisch und hat ein großes Herz für ihren Beruf als Hebamme. Die Wichtigkeit des Berufes wird schön hervorgehoben, ohne aufdringlich zu wirken. Die medizinischen Details wirken gut recherchiert und sind sehr interessant.

Juli, die sich eigentlich bestens mit Verhütung auskennen sollte, wird bei einem One-Night-Stand unverhofft schwanger. Der Vater ist ausgerechnet der Partner ihrer neuen Klientin Emily, was das Chaos vorprogrammiert.

Julis Umfeld ist ebenfalls sympathisch und authentisch gestaltet. Freundinnen wie Juli sie hat, wünscht sich doch jede Frau. Besonders brilliant finde ich Oma Hilde und ihren Lebensgefährten Walter, die der Geschichte einen besonderen Touch verleihen. Insgesamt überzeugt das Buch mit Julis schlagfertigen Art, die mir das eine oder andere Schmunzeln entlockt hat.

Allerdings gibt es auch die „böse Seite“, die sich gegen Juli verschworen hat. Diese Charaktere fand ich etwas überzogen dargestellt, da ich mir nicht vorstellen kann, dass Menschen wirklich so abgebrüht sind. Andererseits hätte die Geschichte ohne diese Konflikte nicht funktioniert.

Der Schreibstil ist locker und leicht und das Buch liest sich schnell runter. Ich wurde in die Geschichte hineingezogen, was ich an Büchern sehr schätze.

Ein kleiner Kritikpunkt: Für mein Empfinden weichen das Cover und der Klappentext doch stark vom Inhalt ab. Trotzdem möchte ich hierfür keine Sterne abziehen, da der Rest des Buches mit seiner originellen Geschichte überzeugen konnte.

Das Buch hielt einige Überraschungen und Wendungen bereit, war aber im Großen und Ganzen vorhersehbar. Aufgrund des nicht alltäglichen Themas fand ich das jedoch in Ordnung.

Insgesamt fand ich das Buch sehr unterhaltsam und empfehle es daher gerne weiter. Es bietet eine gute Geschichte mit einem wichtigen Thema.

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Veröffentlicht am 21.03.2024

Liebe kennt kein zu spät

Wort für Wort zurück ins Leben
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Als erstes fiel mir das unbeschwerte Cover auf, das eine leichte Geschichte voller Humor versprach. Doch schnell wurde mir klar, dass dieser Roman viel mehr zu bieten hat. Mit einem einfachen, aber dennoch ...

Als erstes fiel mir das unbeschwerte Cover auf, das eine leichte Geschichte voller Humor versprach. Doch schnell wurde mir klar, dass dieser Roman viel mehr zu bieten hat. Mit einem einfachen, aber dennoch einnehmenden Schreibstil führt er durch die Perspektiven mehrerer Charaktere, die immer wieder von Tagebucheinträgen unterbrochen werden. Im Grunde wird dadurch die Lebensgeschichte dreier Personen erzählt, über deren Verbindung zueinander ich lange rätseln musste, deshalb möchte ich an dieser Stelle nichts vorweg nehmen.
Die Geschichte entfaltet sich zu einem warmherzigen und tiefgründigen Werk, das Themen wie tragische Verluste, toxische Beziehungen und verborgenes Potenzial behandelt.
Obwohl ich anfangs von der Vielzahl der Charaktere etwas überwältigt war, fand ich doch nach und nach in die Handlung hinein und wurde von der Komplexität und Vielfalt der Themen überrascht. Allerdings fand ich das Buch zwischen durch sehr verwirrend und hatte Schwierigkeiten, mich zum Weiterlesen zu animieren.
Besonders überzeugend war für mich allerdings das Ende, das mich nachdenklich stimmte und zugleich mit einer starken Botschaft zurückließ. Daher vergebe ich die volle Anzahl Sterne und empfehle dieses besondere Buch gerne weiter.

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Veröffentlicht am 02.11.2023

Nachricht an Kathy

Und plötzlich warst du fort
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Das Cover zu "Unplötzlich warst du fort" empfinde ich als etwas langweilig. Allerdings steht der blaue Hintergrund mit den roten Tulpen in starken Kontrast zum Schriftzug. Vermutlich passt das sehr gut ...

Das Cover zu "Unplötzlich warst du fort" empfinde ich als etwas langweilig. Allerdings steht der blaue Hintergrund mit den roten Tulpen in starken Kontrast zum Schriftzug. Vermutlich passt das sehr gut zu dem Bruch, den Sally durch den Tod ihrer Schwester in ihrem Leben erfahren hat.

Das Buch ist eindrücklich aus Sallys Perspektive geschildert. Sally ist Kathys jüngere Schwester. Sie steht immer in Kathys Schatten. Aber Abends unterhalten sich die beiden über ihren Tag und Billy Barnes. Dies sind für Sally unglaublich wertvolle Abende. Kathy verliebt sich in Billy und eines Tages werden die beiden ein Paar. Dies verändert auch die Beziehung von Sally und Kathy. Kurze Zeit später stirbt Kathy und damit verändert sich Sallys Leben komplett. Sally schildert sehr eindrücklich, wie sie sich in ihrem Leben fühlt. Ich konnte mich in viele Abschnitte gut hineinzuversetzen, weil ich mich selbst oftmals Fehl am Platz fühle. Außerdem wird das traumatische Thema Verlust der Schwester und Tochter aus einer anderen Perspektive beleuchtet, was das Buch sehr lesenswert macht. Darüber hinaus hat Sally immer wieder Kontakt zu Billy, den alle, außer ihr für schuldig an Kathys Tod halten. So wird parallel Billys Geschichte erzählt, der mit der Schuld an Kathys Tod nicht umgehen kann und seine geliebte Freundin schrecklich vermisst.

Der Schreibstil war angenehm und spannend zu lesen. Ich wollte das Buch gar nicht mehr aus den Händen legen, da das Buch so gut geschrieben war. Die Geschichte hatte so viele Wendungen und Überraschungen, dass sie angenehm anders und nicht vorhersehbar war. Darüber hinaus fand ich die Sprache zum Teil sehr bildhaft und hat mir sehr gut gefallen.

Die Zeit vergeht gegen Ende sehr schnell, da hätte ich mir eine ein bisschen langsamere Entwicklung gewünscht. Außerdem hätte ich mir gewünscht, dass ich mir über die Lebensentwürfe von Billy und Sally erfahren hätte. Das Happyend gefällt mir wiederum sehr gut und ist schlüssig.

Alles in allem finde ich "Und plötzlich warst du fort" ein sehr starkes Buch, dass die Themen Verlust und Trauer gut aufarbeitet. Von mir gibt es daher auch eine klare Kaufempfehlung.

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Veröffentlicht am 21.10.2023

Emotional

All die Frauen, die das hier überleben
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Titel, Cover und Klappentext weißen auf einen Roman hin, bei dem das Thema häusliche Gewalt beschrieben wird. Ich finde, der Autorin Natalja Tschaikowska gelingt es hervorragend, dieses Thema einfühlsam ...

Titel, Cover und Klappentext weißen auf einen Roman hin, bei dem das Thema häusliche Gewalt beschrieben wird. Ich finde, der Autorin Natalja Tschaikowska gelingt es hervorragend, dieses Thema einfühlsam aufzuarbeiten.

Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive von Marta erzählt. Sie heiratet überstürzt Maksym, um ihrem Leben in ärmlichen Verhältnissen zu entfliehen. Es folgen fünf Jahre emotionalen Missbrauchs und Gewalt, die sich so weit steigert, dass Marta mehrfach von ihm verprügelt wird. Immer wieder wird Marta Hilfe von außen angeboten, die sie aber nicht annehmen möchte, um den Schein der guten Familie zu wahren. Letztendlich wünschte ich mir für Marta nur, dass sie irgendwie aus dieser Situation befreit wird. Durch die Schilderungen aus der Ich-Perspektive war ich sehr nah am Geschehen und konnte Martas Empfindungen sehr gut nachvollziehen.

Alles in allem finde ich, dass es sich um ein sehr gelungenes, emotionales Buch handelt, dass das Thema häusliche Gewalt nachvollziehbar aufarbeitet.

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