Ein spannender Psychothriller der aufzeigt, wie grausam die Social-Media-Welt sein kann.
Die InfluencerinZum Cover:
Das Cover ist durch die Farbgebung und dem ausgeprägten Schriftzug sehr auffällig und erhascht schnell die Aufmerksamkeit, es näher zu betrachten. Ich finde die Grafik recht schwer zu definieren ...
Zum Cover:
Das Cover ist durch die Farbgebung und dem ausgeprägten Schriftzug sehr auffällig und erhascht schnell die Aufmerksamkeit, es näher zu betrachten. Ich finde die Grafik recht schwer zu definieren und zu beschreiben. Es könnten zerbrochene Scherben oder Spiegelscherben sein, was widerrum zum Inhalt gut passt, denn dort wurde ich ziemlich oft in die Irre geführt.
Meine Meinung:
Auf "Die Influencerin" von Rebecca Russ wurde ich durch Erzählungen meiner Bloggerfreundin Maren auf dieses Buch aufmerksam und mich hat das Thema Rund um die Social Media Plattform sehr interessiert und schlussendlich wirklich schockiert, was für Schattenseiten das öffentliche Leben die Schriftstellerin hier offenbart hat.
Sarah ist Lifestyle-Influencerin und das sehr erfolgreich - ein Fulltimejob. Doch dann entgeht ihr ein Hilferuf einer Followerin, und das Mädchen nimmt sich das Leben. Die Hasswelle durch die Social-Media-Community kommt ins Rollen und Sarah deaktiviert kurzentschlossen ihren Kanal. Sie ist schockiert, traurig und Schuldgefühle plagen sie. Hätte sie den Tod des Mädchens verhindern können? War sie so ein schlimmes Monster, die Schuldige, wie es die furchtbaren Kommentare über sie berichten? Sie findet nicht zur Ruhe, denn schon bald taucht ein Fake-Account auf, mit aktuellen Fotos von ihr. Omniöse Pakete treffen ein und sie fühlt sich nicht mehr sicher. Wie weit geht ihr Stalker? Raphael, ihr Mann, sieht alles ziemlich locker, doch Sarah hat Angst um ihre Familie, besonders um ihre Tochter Vicky und die Sorgen ihrer demenzkranken Mutter zermürben sie.
Diese Story hat mich anfangs sehr mitgenommen, wie hemmungslos die Hasswelle in der Social-Media-Community fortschritt und wie beängstigend real es sich angefühlt hat. Wie im Wahn schrieb die Community Hassnachrichten und Schuldvorwürfe und obwohl sie Sarah vor dem Suizid des Mädchens mochten, war nur noch Hass übrig geblieben. So schnell, wie man von ganz oben nach unten fallen kann, hat Rebecca Russ authentisch beschreiben können.
Ich konnte mich in die Protagonistin Sarah hineindenken und fühlen und zeitweise hatte ich Bedenken, ob sie all das durchstehen kann. Raphael verstand ich einfach nicht, wie er so locker mit all dem umgegangen ist, für ihn war nur der Erfolg wichtig - als ihr Manager. Caro ihre Schwester und Assistentin verhielt sich dem Thema auch verhalten und obwohl ich hinterher ihr Seelenleiden verstand, wurde ich nicht warm mit ihr. Die Situation mit Sarah's demenzerkrankten Mutter war berührend und auch hier gab es eine dunkle Vergangenheit von dem sie keine Ahnung hatte.
Die Story war von Beginn an fesselnd und die Psychospiele des Stalkers raubten mir den Atem, wie durchdacht diese Person handelte und auf krankhafte Weise dieser von Sarahs Leben besessen war. In eigenen Kapiteln schlüpfte ich in die Sichtweise des Stalkers und erfuhr so, wie dieser Dinge plante oder vollzogen hatte.
Immer wieder schaffte es die Schriftstellerin mich in die falsche Richtung zu maniwrieren, was mir zum Ende hin zu extrem war. Es folgten Stück für Stück Auflösungen die plausible waren und wurden im nächsten Moment wieder über den Haufen geworfen. Die Vergangenheit ist stark verwoben mit der Gegenwart, weshalb manche Charaktere zu so manche psychopatischen Taten trieben , die mich schockierten, aber dennoch zu abstrus übermittelt wurden. Ich konnte es mir nicht mehr vorstellen, dass diese ganzen Wendungen wirklich möglich sein konnten.
Interessant fand ich die Darstellung der Gruppendynamik im Social-Media-Bereich. Erst wird der Account von Sarah geliebt und hinterher sind alle von ihr bestürzt und bringen ihr nur noch Hass entgegen. Wie grausam Menschen sein können und Kommentare ein Leben zerstören kann, empfand ich sehr beängstigend und machte mich stellenweise auch wütend. Ein öffentliche Leben im Internet kann ein Fluch und Segen sein, welcher zum Schluss neu entfacht wurde, mir aber sehr aufgestoßen ist, da es mir zu unrealistisch geschildert war.
Ich habe diese Geschichte als Hörbuch gehört und fand die Sprecherin Jasmin Shaudeen sehr beeindruckend, wie sie den Charakteren ihre Stimme gab und Spannung erzeugte.
Fazit:
In "Die Influencerin" von Rebecca Russ fand ich einen spannenden Psychothriller vor, der aufzeigt, wie grausam die Social-Media-Community sein kann und das reale Leben beeinflusst. Zu Beginn mit authentischen Zügen, die schnell in abstruse Handlungen abstürzte, durch ein verworrenes Verwirrspiel mit stetig wechselnden Wendungen.
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Meine Bewertung: 3,5 von 5