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Veröffentlicht am 18.11.2022

Dystopie mit besonderem Schreibstil

Das Gesetz der Natur
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"Zwischen Leben und Tod war das Licht, in der Luft ebenso wie auf diesem Boden. Feuer, um zu sehen, um zu töten, um zu überleben, um nicht in der Dunkelheit zu erliegen. Die Natur lügt nicht."

Gaia lebt ...

"Zwischen Leben und Tod war das Licht, in der Luft ebenso wie auf diesem Boden. Feuer, um zu sehen, um zu töten, um zu überleben, um nicht in der Dunkelheit zu erliegen. Die Natur lügt nicht."

Gaia lebt mit einem Jäger und einem Lehrer in der Wildnis, denn sie ist eine Mutantin und damit geächtet. Als sie entdeckt werden, rettet ihr die Fähigkeit zu lesen das Leben. Doch Lesen ist bis für wenige Auserwählte verboten. In der neuen Welt zählen allein die Gesetze der Natur.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr außergewöhnlich, woran ich mich erst gewöhnen musste. Es finden sich immer wieder kurze eingerückte Passagen, die zum Teil fast wie ein allwissender Erzähler wirken, da hier auch Ereignisse vorweggenommen werden. Nach kurzer Zeit konnte ich allerdings flüssig lesen. Die kurzen Kapitel helfen dabei.

Ich hatte so meine Schwierigkeiten mich in Gaia hineinzuversetzen, richtig sympathisch war sie mir bis zum Ende nicht. Sicherlich ist sie durch die Erziehung in der Wildnis geprägt, trotzdem konnte ich einige Handlungen einfach nicht nachvollziehen. Auch von den anderen Charakteren ist mir keiner ans Herz gewachsen. Spannend war für mich eher, was der Auslöser für die Schaffung der Gesetzte der Natur war. Hier kam mir das Worldbuildung aber viel zu kurz. Etliche Fragen sind
offen geblieben. Ich habe gelesen, dass es der Auftakt einer Trilogie ist. Von daher ist vielleicht bewusst vieles noch nicht erzählt.
Insgesamt würde ich das Buch eher Fans von Dystopien empfehlen, Fantasyelemente finden sich hier wenig.

Vielen Dank an den Verlag, der mir in Kooperation mit Lovelybooks ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat.

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Veröffentlicht am 30.10.2022

Das vermeintlich schillernde Leben der Schönen und Reichen

Zärtlich ist die Nacht
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"Ein Mann kann ohne moralische Prinzipien nicht leben. Ich zum Beispiel bin gegen das Verbrennen von Hexen. Immer wenn eine Hexe verbrannt wird, wird mir ganz heiß unterm Kragen."

Der angesehene Psychiater ...

"Ein Mann kann ohne moralische Prinzipien nicht leben. Ich zum Beispiel bin gegen das Verbrennen von Hexen. Immer wenn eine Hexe verbrannt wird, wird mir ganz heiß unterm Kragen."

Der angesehene Psychiater Dick Diver und seine Frau Nicole führen einen glamourösen Lebensstil an der französischen Riviera. Als eine berühmte Schauspielerin zu dem ausgewählten Kreis stößt, beginnen stürmische Zeiten.
Ein schwierig zu lesendes Buch, das deutliche Parallelen zur Biografie von Fitzgerald und der Ehe mit seiner Frau aufweist. Die Geschichte entwickelt sich über den Versuch das Leben eines geliebten schwer kranken Menschen zu retten, den Tücken einer Midlife-Crisis verbunden mit einer Alkoholsucht hin zum Projizieren der eigenen Fehler im Leben auf eine andere Person. Psychische Erkrankungen werden hier realitätsnah beschrieben und belasten eine Ehe mit Sicherheit schwer. Es entsteht jedoch zum Teil der Eindruck, dass seine Frau die Schuldige an Allem ist. Vor dem Hintergrund, dass Fitzgerald die Werke seiner Frau als seine eigenen ausgegeben hat, sollte man diese Beschreibungen durchaus kritisch lesen. Die vermeintlich schillernde Stimmung der High Society entpuppt sich als scheinheilige Welt der Oberflächlichkeiten auf Dinner-Partys mit flachen Gesprächen.

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Veröffentlicht am 30.10.2022

Eine Liebeserklärung an das alte Hollywood

Es war einmal in Hollywood
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"Aber angesichts all des Bluts und der Gewalt, die Cliff während des zweiten Weltkriegs gesehen hatte, war er nach seiner Rückkehr überrascht, was für ein Kinderkram die meisten Hollywoodfilme doch waren."

Hollywood ...

"Aber angesichts all des Bluts und der Gewalt, die Cliff während des zweiten Weltkriegs gesehen hatte, war er nach seiner Rückkehr überrascht, was für ein Kinderkram die meisten Hollywoodfilme doch waren."

Hollywood im Jahre 1969 - Sie hätten dabei sein sollen. Rick Dalton - ein abgehalfterter Schauspieler, der seinen Kummer in Whiskey Sours ertränkt. Cliff Booth - Ricks an jedem Set berüchtigter Stuntman, der einzige, der am Set mit einem Mord davongekommen ist. Sharon Tate - verließ ihre Heimat Texas, um in Hollywood Schauspielerin zu werden. Charles Manson - Ex-Knacki und spiritueller Führer für einen Haufen zugedröhnter Hippies.

Definitiv ein Muss für Filmfans, die sich für die Geschichte und Filmstars des alten Hollywoods interessieren. Wer sich hier nicht ganz so gut auskennt (so wie ich), für den werden es ggf. mit der Zeit etwas viele Fakten werden. Der Roman ist in Teilen anders bzw. konkreter als der Film. Tarantino vertieft einige Handlungen, während er andere Szenen nur am Rande erwähnt. Ein Teil der Handlung konzentriert sich ausschließlich auf den Charakter von Cliff Booth, der viel deutlicher ausgearbeitet ist als im Film. Kleiner Spoiler: Sympathie - definitiv nicht. Insgesamt liest sich die Handlung gut, erinnert manchmal aber durch die vielen Sprünge eher an ein Drehbuch.

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Veröffentlicht am 20.10.2022

Gutes Buch mit einigen Klischees

Die Mitternachtsbibliothek
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"Solange noch Bücher in den Regalen stehen, wirst du nie in der Falle sitzen. Jedes Buch ist ein potenzieller Ausweg."

Welcher Leser träumt nicht davon durch Bücher immer wieder in ein anderes Leben eintauchen ...

"Solange noch Bücher in den Regalen stehen, wirst du nie in der Falle sitzen. Jedes Buch ist ein potenzieller Ausweg."

Welcher Leser träumt nicht davon durch Bücher immer wieder in ein anderes Leben eintauchen zu können? Das Grundkonzept des Buchs hat mich also total neugierig gemacht. Die Leben haben mir zu Beginn auch gut gefallen, der Hauptcharakter wirkt authentisch. Der Schreibstil lässt sich flüssig lesen.
Zum Ende hin wird es doch sehr wiederholend und vorhersehbar. Irgendwann ist einfach klar, welche Leben Nora als nächstes ausprobieren wird. Dazu kommen klischeehaft poetische Aussagen, die in der Häufigkeit nur noch nach Phrasen klingen anstatt ernst gemeinter Botschaft. Ein gutes Buch, ich hatte aber mehr erwartet.

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Veröffentlicht am 22.03.2024

Wer beschützt das Reich Iraden

Der Rabengott
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Iraden wird vom Rabengott beschützt, er kommuniziert durch sein Instrument mit dem Statthalter. Doch stirbt der Rabe, muss sich auch der Statthalter unverzüglich opfern und sein Erbe tritt die Nachfolge ...

Iraden wird vom Rabengott beschützt, er kommuniziert durch sein Instrument mit dem Statthalter. Doch stirbt der Rabe, muss sich auch der Statthalter unverzüglich opfern und sein Erbe tritt die Nachfolge an. Doch ist das wirklich so?

Der Klappentext und die Leseprobe klangen vielversprechend, sodass ich mich wirklich auf das Buch gefreut habe. Die Story ist unterteilt in Abschnitte, in denen die Gottheit über seine Vergangenheit und die Entwicklung des Reiches spricht sowie die Geschehnisse in der Gegenwart rund um Mawat und Eolo. Besonders die Teile der Gottheit, für mich eher langwierig und zäh zu lesen, erschienen im Mittelteil unglaublich lang und ausschweifend. Sicherlich wertvoll für das Worldbuilding, haben diese nicht gerade die Spannung erhöht. Der Schreibstil hat mir hier, wider Erwarten, echte Probleme bereitet. Die Ansprache in Du-Form gehört, wie ich jetzt weiß, nicht zu meinen Favoriten. Auch der Plot in der Gegenwart ging eher schleppend voran, wogegen grundsätzlich nichts auszusetzen ist, wenn die Charaktere gut ausgearbeitet sind. Doch auch hier fehlte es mir an Tiefe. Pluspunkte gibt es für die Integration einer Transperson.

Definitiv eine ganz andere Fantasy-Geschichte, die mich jedoch leider nicht überzeugen konnte. Vielen Dank an den Klett-Cotta Verlag, der mir in Kooperation mit Vorablesen ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat.

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