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Veröffentlicht am 23.05.2024

Gelungener Abschluss der Reihe

Die Frauen vom Reichstag: Schritte in eine neue Welt
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Die politischen Unruhen in Deutschland nehmen immer größere Ausmaße an. Sie stellen Marlene Emden, ihren Mann Max und ihre Freundin Sophie Maytrott vor immer größere Herausforderungen. Vor allem ihre politische ...

Die politischen Unruhen in Deutschland nehmen immer größere Ausmaße an. Sie stellen Marlene Emden, ihren Mann Max und ihre Freundin Sophie Maytrott vor immer größere Herausforderungen. Vor allem ihre politische Karriere und die Verfolgung der jüdischen Bevölkerung stellt die drei vor immer größere Herausforderungen. Ob die Flucht ins Ausland eine Lösung ist?

„Die Frauen vom Reichstag: Schritte in eine neue Welt“ von Micaela A. Gabriel ist der dritte und abschließende Teil um die Trilogie über drei Frauen, die als erste in einem deutschen Parlament saßen und für die Demokratie einstanden. Jeder der drei Frauen, Marlene von Runstedt-Emden, Sophie Maytrott und Paula Hagedorn, hat ihre politische Karriere in anderer Form geprägt und für jede ist sie anders ausgegangen.
In diesem Band sind die Hauptcharaktere Marlene und Sophie. Die Handlungsstränge wechseln sich zwischen den beiden Frauen ab. Dabei werden diese immer durch den Ort der Handlung und das Jahr gekennzeichnet, sodass der Leser immer weiß, wo sich die Geschichte gerade örtlich und räumlich befindet.
Die Geschichte bleibt spannend bis zum letzten Kapitel, da nicht klar ist, ob allen drei Frauen ein Leben in der Freiheit gelingt. Wie ein roter Faden zieht sich dabei die Geschichte der jungen Lena von Ostwald, deren Leben unweigerlich mit dem von Marlene verbunden ist, durch den Roman.
Die Ereignisse im deutschen Reich der damaligen Zeit werden erschütternd beschrieben und keinesfalls verschönert. Auch das Handeln der Charaktere ist an diese Ausmaße angepasst und scheint dadurch äußerst authentisch.
Hin und wieder kommt es zu Zeitsprüngen in der Handlung, was kurz irritierend wirkt, aber zum besseren Verstehen der Handlung beiträgt und auch gut dargestellt ist.
Einzig, das Bild am Ende hätte es m.E. nicht gebraucht, das war dann ein bisschen zu viel des Guten und etwas zu weit hergeholt.

Insgesamt ein wirklich gelungener Abschluss um diese drei tollen Frauen! Eine Empfehlung für all jene, die gerne über starke Frauen lesen und auch historische Romane mögen.

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Veröffentlicht am 13.05.2024

Wer sind deine Freunde und wer sind deine Feinde?

Saale Premium - Der Himmel über dem Weinschloss (Die Weinschloss-Saga 3)
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Elisabeth arbeitet nach wie vor in der Sektkellerei. Doch zufrieden ist sie mit ihrem Leben nicht. Die Familie wird enteignet, Wolfgang als Stadtpfarrer leidet nach wie vor unter seinen traumatischen Kriegsereignissen ...

Elisabeth arbeitet nach wie vor in der Sektkellerei. Doch zufrieden ist sie mit ihrem Leben nicht. Die Familie wird enteignet, Wolfgang als Stadtpfarrer leidet nach wie vor unter seinen traumatischen Kriegsereignissen und auch Hedda kommt mit ihrem veränderten Leben nur schwer klar. Noch dazu wird alles überschattet von den Manipulationen der Staatssicherheit. Es stellt sich die Frage, wem kann man überhaupt noch trauen?

Der abschließende Band der „Weinschloss-Saga“ mit dem Titel „Saale Premium - Der Himmel über dem Weinschloss“ von Paula Seifert schildert eindrucksvoll das Leben einer enteigneten Familie, die aufgrund ihrer Historie immer unter den Beobachtungen der Staatssicherheit steht. Die Autorin zeigt auf, wie schwer es in der DDR war, wenn man nicht systemtreu agierte oder aus einer erfolgreichen Familie stammte.
Dieses abschließende Buch hat vieles gemeinsam mit seinen Vorgängern. Über der gesamten Handlung schwebt eine bedrückende Stimmung, die sich durch das ganze Buch zieht. Ich hatte zu Beginn des Buches die Hoffnung, dass zumindest Elisabeths Geschichte heiterer wird als die der vorherigen Frauen. Doch auch hier passte die Autorin die Geschichte der Historie an und beleuchtete die Punkte, die viele Familien betrafen. Nach wie vor hatten viele Männer mit den Erlebnissen des Krieges zu kämpfen und kehrten geistig nie wieder zu ihren Familien zurück. Gleiches gilt für gläubige Menschen. Auch diesen wurden in der DDR nur Steine in den Weg gelegt. Damit erhält diese Geschichte einen sehr authentischen Charakter, mit einem Ausgang, der nie vorherzusehen war, der immer Vorsicht lehrt und die Frage aufwirft, wer Freund und wer Feind ist.
Die Frauen der Familie, egal welcher Generation werden weiterhin als stark dargestellt. Sie kämpfen um ihre Rechte, aber sind genauso verletzlich wie all die anderen Frauen auch.
Auch in Sachen Liebe haben sie nach wie vor mit den Widrigkeiten des Alltags und der Gesellschaft zu kämpfen.
Leider geht es in diesem Band weniger um das Weingut Saale Premium, doch wer genug Fantasie hat, kann sich aufgrund des Ausgangs sogar noch einen vierten Band vorstellen, der wieder Hoffnung und Sonnenschein über die Weinberge des Saale-Unstruttals bringt.

Fazit: Ein authentischer Abschluss der Saga um Frauen, die sich den Widrigkeiten der Gesellschaft und der jeweiligen historischen Zeit stellen, gegen diese kämpfen, für ihre Rechte kämpfen und nie aufgeben.
Wer Geschichten voller eitel Sonnenschein erwartet, wird hier enttäuscht, wer jedoch Realitätsromane mag, ist hierbei genau richtig.

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Veröffentlicht am 22.03.2024

Die Geschichte einer beeindruckenden Heilstätte

Beelitz Heilstätten
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Antonia lebt mit ihrem Vater in Berlin. Durch die politischen Gegebenheiten mussten die beiden ihr bisheriges Leben aufgeben und sich mit weniger zufrieden geben, was die Beiden aber ohne Murren akzeptieren. ...

Antonia lebt mit ihrem Vater in Berlin. Durch die politischen Gegebenheiten mussten die beiden ihr bisheriges Leben aufgeben und sich mit weniger zufrieden geben, was die Beiden aber ohne Murren akzeptieren. Dennoch macht ihr Vater es ihr möglich, zu studieren.
Antonia aber ist sehr anfällig für Atemwegserkrankungen und muss sich in Behandlung in die Beelitzer Heilstätten begeben. Hier begegnet sie vielen interessanten Menschen, u.a. Henrik. Gerade er regt sie dazu an, ihre Berufswahl nochmal zu überdenken. Diese Entscheidung führt sie wieder zurück in die Heilstätten.

„Beelitz Heilstätten“ von Lea Kampe erzählt den Alltag in den modernen Beelitzer Heilstätten während der NS-Zeit.
Da ich die Heilstätten und ihre Geschichte wirklich interessant finde, hat mich dieser Roman sehr interessiert. Ich gebe zu, ich wurde nicht enttäuscht und Lea Kampe konnte mich, von der ersten Seite an, begeistern.
Der Charakter der Antonia gefällt mir sehr gut. Sie ist eine intelligente, junge Frau, die die Taten der damaligen Zeit hinterfragt, aber auch darauf achtet, sich und ihren Vater nicht in Gefahr zu bringen. Dennoch setzt sie sich zu jederzeit für andere Menschen ein, hilft ihnen in schlimmen Zeiten und stellt sich, trotz ihrer Intelligenz und ihrer eigentlichen Herkunft, nicht über andere Menschen.
Ich finde des Roman auch sehr realistisch dargestellt. Die Autorin zeigt im Roman alle die Menschen und ihre politischen Lager zur damaligen Zeit auf und beleuchtet dabei alle Seiten. Das Gleiche gilt für die konservativen und die politisch gewollten Behandlungsmethoden.
Ich fand auch, dass sich eine gewisse Spannung durch den Roman gezogen hat, in Bezug auf Ronnys Geschichte, aber auch auf Dr. Franke und Schwester Martina oder Jojo und Leni.
Was mir nicht gefallen hat, war das abrupte Ende. Der Roman hat zwei Handlungsstränge, den vor Antonias Studium und den während ihrer Praktikumszeit in Beelitz. Beide Stränge sind recht lang, aber nicht zu lang. Aber das Ende kommt wirklich von Jetzt auf Gleich. Einzig die Zusammenfassung am Ende rundet das Ganze dann doch noch ab und lässt den Lesenden nicht mit einem Cliffhanger zurück. Dennoch hätte ich mir das etwas anders gewünscht.

Alles in allem ein toller, historischer Roman über eine einzigartige und wichtige Heilstätte. Auch die Charakteren, seien sie auf der guten oder der schlechten Seite sind wirklich gut beschrieben und zeigen die Schwierigkeiten der damaligen Zeit beeindruckend auf.
Einzig für das abrupte Ende gibt es einen halben Stern Abzug und damit gebe ich dem Roman 4,5 Sterne!

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Veröffentlicht am 10.02.2024

Durch dunkle Zeiten

Dallmayr. Das Erbe einer Dynastie
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Paul und Lotte Randlkofer führen das Vermächtnis der einstigen Chefin des Feinkostgeschäftes Dallmayr in ihrem Sinne weiter. Auch sie haben ihre eigenen Visionen, die sie versuchen umzusetzen und so versuchen ...

Paul und Lotte Randlkofer führen das Vermächtnis der einstigen Chefin des Feinkostgeschäftes Dallmayr in ihrem Sinne weiter. Auch sie haben ihre eigenen Visionen, die sie versuchen umzusetzen und so versuchen sie den Kaffee nach München zu bringen.
Während Lotte ihrer Schwiegermutter Therese sehr ähnlich ist, tut sich Paul in einigen Sachen schwer. Besonders schwer wird es für die Erben aller Generationen des Feinkostgeschäfts Dallmayr weltweit als der politische Wandel das Land immer mehr im Griff hat.

„Dallmayr. Das Erbe einer Dynastie“ in der dritte und abschließende Band der „Dallmayr-Saga“
Das Buch steht ganz im Zeichen des politischen Wandels im Dritten Reich, welches einen großen Schatten auf die Firma Dallmayr legt.
Alles in allem gibt es in diesem Buch vier Handlungsstränge. Der erste ist der Strang um die Münchner Familie Randlkofer, mit Paul, Lotte und Gregor, die das Geschäft in München weiterführen. Der zweite, der um den Teil der Familie um Hermann Randlkofer, die auf dem Goldachhof im Moos wohnt. Weiterhin geht es um Balbinas Tochter Marie und um Elsa, die Schwester von Hermann und Paul, die in Palästina lebt. Alle vier Handlungsstränge zeigen die schlimmen historischen Veränderungen auf. Dies gelingt vor allem in den Erzählungen um Gregor und seine Freunde.
Was aber besonders zu Anfang des Buches besonders beeindruckend ist, ist die Einführung des Kaffees im Dallmayr. Die Begeisterung von Fiete und sein Wissen über die kleine Bohne sind beeindruckend dargestellt.
Mir ist dabei die Figur der Lotte wirklich ans Herz gewachsen, weil sie sehr offen, aber auch bodenständig und realistisch ist und eine große Stütze für alle Teile der Familie darstellt. Auch, wenn sie nicht blutsverwandt mit der Chefin ist, zeigt die Autorin anhand ihrer Figur die eindrucksvolle Weiterentwicklung Therese Randlkofers Vermächtnis auf.
Was etwas irritierend war, war die Länge der Kapitel. Während die ersten beiden Kapitel zwischen 100 und 200 Seiten lang waren, wurde die nachfolgenden Jahre recht schnell erzählt und für mein Empfinden sogar ein bisschen oberflächlich erzählt, sodass es ein regelrechter Sprint durch die Kriegszeit wurde. Dabei hat mir allerdings gut gefallen, dass die Autorin nicht den Fokus auf das Erleben in den Kriegsgräben legte, sondern um das Leben außerhalb des Schlachtfeldes.
Spannend fand ich auch das Nachwort, da es noch einmal einen Blick in die Zeit nach dem 2. Weltkrieg bot.

Alles in allem ein toller Abschluss der Reihe und eine wirklich interessante Erzählung um das Familiengeschäft Dallmayr, das heutzutage jeder kennt! Eine Empfehlung für all jene, die historische Romane mögen!

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Veröffentlicht am 29.01.2024

Der Kampf um die Familie

Das Musikhaus an der Alster - Melodie der Heimat
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Pünktlich zum Jubiläum des Musikhauses an der Alster besucht Helena mit ihrem Musikerfreund Harry ihre Eltern in Hamburg. Als während ihres Auftritts am Tag des Jubiläums die Bühne unter Helena zusammenbricht, ...

Pünktlich zum Jubiläum des Musikhauses an der Alster besucht Helena mit ihrem Musikerfreund Harry ihre Eltern in Hamburg. Als während ihres Auftritts am Tag des Jubiläums die Bühne unter Helena zusammenbricht, beginnt für die Familie Albers eine Zeit des Schreckens. Erst ahnungslos werden sie nach und nach bedroht, bis sich sogar die Schatten der Vergangenheit aufzeigen und ein Kampf um das wichtigste im Leben entbrennt.

„Das Musikhaus an der Alster - Melodie der Heimat“ ist der zweite Band der Trilogie um die Familie Albers und ihr Musikhaus.
Nachdem ich mit dem ersten Band so meine Schwierigkeiten hatte, weil ich doch was völlig anderes erwartet habe, habe ich mich bei diesem Teil gleich auf eine Art Krimi eingelassen.
Scheinbar führte das dazu, dass ich einen ganz anderen Zugang zum Buch erhielt und mich dieses Buch hier wahrlich fesselte. Eigentlich als Abendlektüre vorm ins Bett gehen gedacht, musste ich mich an so manchem Abend zwingen, das Buch zur Seite zu legen, denn immer wollte ich wissen, wie es nun weitergeht.
Während die Autorin zu Beginn das Leben der Familie Albers seit dem Ende des letzten Romanes recht gut zusammenfasst, schafft sie es anschließend einen Spannungsbogen in die Geschichte einzubauen, der bis kurz vor Ende dieses Teils anhält.
Eindrucksvoll schildert Katja Dörr den liebevollen Zusammenhalt der Familie, der scheinbar durch nichts ins Wanken gerät und hinterfragt mit geschickter List, was das wichtigste im Leben ist und dass es Gründe gibt, warum Menschen handeln, wie sie handeln.
Auch der Charakter des Harrys fügt sich wunderbar in den Handlungsstrang hinein und gibt der Geschichte noch das gewisse Tüpfelchen auf dem i.
Gerade die Dialoge zwischen Theresa und ihrem Widersacher haben mir sehr gefallen. Ich konnte vor meinem inneren Auge diese Dialoge wirklich eindrucksvoll nachvollziehen und die Ironie und des Sarkasmus in seiner stimme regelrecht hören.
Auch das Ende der Geschichte kommt relativ unerwartet, aber verdient.

Fazit: Der zweite Teil der Reihe konnte mich abholen. Die Autorin überzeugte mich dabei mit der Besinnung auf die Familie, aber auch mit ihrem metaphorischen und flüssigen Schreibstil, dem ein grandioser Spannungsbogen folgt. Fast eine Art historischer Krimi im Herzen Hamburgs, der Lust auf den dritten und abschließenden Teil der Reihe macht.

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