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Veröffentlicht am 28.03.2024

Fälschungen

Der falsche Vermeer
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Die Niederlande nach dem Krieg. Wer hat mit den Deutschen kollabiert, wer war unschuldig und wer entscheidet wer zu den Falschen gehört hat oder nicht. Manchmal trifft diese Anschuldigung die Unschuldigen. ...

Die Niederlande nach dem Krieg. Wer hat mit den Deutschen kollabiert, wer war unschuldig und wer entscheidet wer zu den Falschen gehört hat oder nicht. Manchmal trifft diese Anschuldigung die Unschuldigen. Manchmal sind die Geschichten komplizierter. Meg eine Reporterin die schon für den Widerstand geschrieben hat, will ernst genommen werden. Nicht nur Frauengeschichten schreiben sondern auch politische Artikel. Ihr werden eine Menge Steine in den Weg gelegt.
Da stößt sie auf den Maler Jan van Aelst, er ist der Kollaboration angeklagt, weil er Bilder von Verfolgten verkauft hat. Der Maler ist eine gebrochene Persönlichkeit, drogensüchtig, alkoholabhängig und verzweifelt weil niemand seine Fähigkeiten würdigt.
Meg hört von ihm eine ungeheure Geschichte. Er sei ein sehr guter Fälscher alter holländischer Meister und ein Bild ist für sehr viel Geld an Göring verkauft worden. Geld das Verfolgten zugute kam.
Es ist die Geschichte einer realen Persönlichkeit. Es gab diesen Prozess und auch die Geschichte beruht auf Tatsachen.
Der Autor hat sie spannend erzählt, Auch die Lebensumstände zu der Zeit sind plastisch in Szene gesetzt. Hier und dort hat er etwas übertrieben in der Beschreibung von Lebensmitteln auch die in flüssiger Form. Klar waren diese Dinge außerordentlich interessant zu der Zeit und dadurch wirkt es wieder authentisch. Aus heutiger Sicht ist es etwas zu viel.
Die Beschreibung wie ein Fälscher arbeitet und mit welchen Methoden man damals die Echtheit der Bilder vermutet hat und eine kurze Erwähnung von modernen Methoden hat die Geschichte abgerundet.

Veröffentlicht am 24.03.2024

Das grausame Schicksal eines Volkes am Beispiel einer Familie

Wären wir Vögel am Himmel
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Erst Stalins Schergen dann die Nazis. Die Ukrainer haben gerade den Holodomor überstanden, weiterhin werden sie von den Sowjets verfolgt, gefoltert und ermordet. All ihre Hoffnung setzen sie auf die Deutschen, ...

Erst Stalins Schergen dann die Nazis. Die Ukrainer haben gerade den Holodomor überstanden, weiterhin werden sie von den Sowjets verfolgt, gefoltert und ermordet. All ihre Hoffnung setzen sie auf die Deutschen, als Befreier von Stalin, das Versprechen einer freien Ukraine wird bereitwillig geglaubt. Alles Lüge sie haben nur einen Peiniger gegen den anderen ausgetauscht. Auch die Nazis sehen sie als Untermenschen an, wollen ihre landwirtschaftlichen Erzeugnisse und ihre Arbeitskraft. Mit der gleichen Brutalität und Grausamkeit wird gegen die Menschen vorgegangen. Morde, Verschleppung in ein fremdes Land um dort als Zwangsarbeiter zu leben.
Die Autorin beschreibt anhand von Erinnerungen ihrer Familie und anderen Zeitzeugenberichten die Geschichte der Ukrainer im zweiten Weltkrieg. Die Mischung aus Fiktion ( die handelnden Personen ) und den historischen Tatsachen ist gelungen. Denn nur wenn man sich beim Lesen oder Hören auf ein Einzelschicksal konzentrieren kann, bekommt es die nötige Intensität. Die große Menge an Opfern ist schwer greifbar und verliert daher die Details. Als ob sich der Schmerz oder der Verlust des Einzelnen durch viele geteilt wird, statt sich zu Vervielfachen. Denn es ist nur eine begrenzte Menge an Schmerz auszuhalten, auch wenn man nur darüber liest, irgendwann ist eine Grenze erreicht und der Geist schaltet sich aus.
Durch die Erzählweise der Autorin wird dies verhindert, man nimmt Anteil, trauert und muss immer wieder aufhören zu lesen um das Erfahrene zu verkraften. ein eindringliches Buch das vor allem durch die aktuellen Ereignisse an Bedeutung gewinnt.

Veröffentlicht am 20.03.2024

Dresden und drei Frauen

Schicksalsjahre. Die Frauen vom Neumarkt
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Lotte, Marlene und Hannah, drei Frauen drei Generationen und eine Stadt. Dresden und die Liebfrauenkirche stehen im Mittelpunkt der Geschichte. Erzählt wird sie überwiegend von Lotte und Hannah ...

Lotte, Marlene und Hannah, drei Frauen drei Generationen und eine Stadt. Dresden und die Liebfrauenkirche stehen im Mittelpunkt der Geschichte. Erzählt wird sie überwiegend von Lotte und Hannah während Marlene das Bindeglied zwischen den beiden ist. Denn Lotte ist Marlenes Mutter und Marlene ist Hannahs Mutter.
Lotte erlebt den Krieg in Dresden, in der Nachkriegszeit lernt sie Jacob kennen, einen überlebenden Juden. Gemeinsam versuchen sie das Trauma der vergangenen Jahre zu überwinden.
Hannah ist Historikerin und an dem Wiederaufbau der Frauenkirche beteiligt. Jedes Detail wird dokumentiert und viele Fotos sortiert. Auf einem dieser Bilder ist eine Frau die ihrer Mutter sehr ähnlich ist. Bei den Nachforschungen wächst Hannah an ihren Aufgaben. Aus der etwas unsicheren jungen Frau wird eine selbstbewusste zielstrebige Person die jetzt für sich einstehen kann.
Die Autorin erzählt anhand der Geschichte von Dresden, die Entstehung der DDR und die Folgen für die gebeutelten Menschen in der zerstörten Stadt.
Mit Lotte hat sie eine Figur geschaffen die mutig nach vorn schaut und den Optimismus auch auf andere übertragen kann. Marlene dagegen trägt an den Trauma des Unausgesprochenen. Da ihre Mutter nie etwas erzählt hat, fehlen ihr wichtige Teile ihrer Vergangenheit, ihrer Wurzeln. Nun ist es an Hannah beide zusammen zubringen und die Wunden der Vergangenheit zu heilen.
Die Autorin bringt uns die Stadt näher, die Arbeit der Historiker und das finde ich wichtig auch das Trauma der Nachkriegsgeneration.

Veröffentlicht am 20.03.2024

Mal was Neues

Liebe kann doch jedem mal passieren
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Julie braucht eine Auszeit, von ihren Eltern, von ihrem Beruf von allem . Sie geht nach Brighton, ein berühmtes Seebad und mietet dort ein halbes Zimmer.. Eigenartige Bezeichnung aber sie geht von einem ...

Julie braucht eine Auszeit, von ihren Eltern, von ihrem Beruf von allem . Sie geht nach Brighton, ein berühmtes Seebad und mietet dort ein halbes Zimmer.. Eigenartige Bezeichnung aber sie geht von einem sehr kleinen Zimmer aus, daher ist die Überraschung riesengroß als ein Mann sich vorstellt und die andere Hälfte des Zimmers gemietet hat. Die Vermieterin besteht auf den bestehenden Mietvertrag für ein halbes Zimmer. Alex ihr Zimmerpartner kennt solche Situationen aus seinem Studium. Beide machen angesichts der Wohnungsnot gute Miene nu diesem Spiel.
Die Ausgangssituation ist ungewöhnlich und beinhaltet sehr viel Spaß. Julie gehört eher zu den chaotischen Typen, während Alex das genaue Gegenteil von ihr ist. Sie jobbt als Kellnerin nebenbei und er fährt nachts Taxi. Das sich trotzdem etwas zwischen den beiden entwickelt, ist der Verdienst der eigenartigen Vermieterin, Julies Chef und Alex Oma.
Auch der Schreibstil ist etwas anders. Es gibt wenig direkte Situationen und Gespräche. Der Großteil der Handlung wird von den Gedanken von Alex und Julie erzählt. Ihre Gedanken über den jeweils anderen sind voller Sticheleien und Anspielungen. Es ist schön wie die Autorin ihren Protagonisten in die Köpfe schaut und alles was sie erfährt uns Leser teilhaben lässt. Dazu kommen dann die Gespräche mit den anderen Figuren. Alex redet mit seiner Oma und den Restaurantbesitzer. Julie spricht mit ihrem Chef dem Besitzer des italienischen Restaurants und Hannah einer Freundin. Es wirkt wie eine bunte Schüssel und wenn sie denn leer ist, hat sich aller Stress in Luft aufgelöst und es wird eine wunderbare Zukunft geben.

Veröffentlicht am 14.03.2024

Eine Buchhandlung in schweren Zeiten

Fräulein Liebe und das Glück der Bücher
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Eva verliert bei einem Bombenangriff in Berlin ihre Familie. Der Verlobte ist im Krieg geblieben. Alles was ihr etwas bedeutet hat ist nicht mehr da. Sie begibt sich auf den Weg nach Andernach, da wohnen ...

Eva verliert bei einem Bombenangriff in Berlin ihre Familie. Der Verlobte ist im Krieg geblieben. Alles was ihr etwas bedeutet hat ist nicht mehr da. Sie begibt sich auf den Weg nach Andernach, da wohnen noch ihre letzten Verwandten und betreiben dort eine Buchhandlung. Nach schrecklichen Erlebnissen auf dem Weg, findet sie ein neues Zuhause und eine neue Aufgabe.
Aus einer jungen Frau die nur Ehefrau und Mutter werden wollte, die nie etwas anderes im Sinn hatte, wird nun eine selbstständige, selbstbewusste Buchhändlerin. Diese Wandlung vom Heimchen am Herd zu einer Unternehmerin kann nur so schreckliche Ereignisse wie ein Krieg vollziehen. Dadurch wird die Geschichte glaubwürdig. Wenn nichts mehr ist wie es war, warum soll man sich nicht selber grundlegend verändern.
Der Roman ist auf leichte Art geschrieben. Das Grauen steht im Hintergrund ohne besonders beschrieben zu werden. Es wird alles erwähnt was passiert ist, ohne es in der Tiefe zu thematisieren.
Fast entsteht der Eindruck das das Buch auch für jüngere Leser geschrieben ist.
Es wird eine Fortsetzung geben, Da dürfen wir dann von Eva Liebe lesen wie sie die Jahres des Wiederaufbaus meistert.