"Das falsche Lächeln auf meinen Lippen beginnt langsam schmerzhaft zu werden. Meine Wangen sind verkrampft und flehen mich an, endlich die Mundwinkel zu senken - ich bin es nicht mehr gewohnt, gute Laune vorzutäuschen." - 1%
Auf "Alma Obscura: The Secret Society of Styx" habe ich mich total gefreut. Die Geschichte um die mystische Welt und eine geheime Gesellschaft klang richtig spannend und schien perfekt in die eher düstere Jahreszeit zu passen.
Alma erfährt aus dem nichts, dass sie die Alleinerbin ihrer Großtante ist. Sie kann es kaum glauben, die beiden hatten seit vielen Jahren keinen Kontakt mehr. Sie erbt nicht nur eine Wohnung, sondern auch ein mysteriöses Buch, welches sie wie magisch anzieht. Kurz darauf wird sie von einem Schattendämon angegriffen, im letzten Moment hilft ihr Charon, der sie zu Styx, einer geheimen Gesellschaft bringt. Dort erfährt sie, dass sie eine Hexe ist. Charon soll ihr von nun an zur Seite stehen, ihr helfen mit ihren Kräften klar zu kommen. Doch Alma trägt noch ein ganz anderes Erbe in sich und ein mächtiger Feind lauert auf sie..
Ich muss leider sagen, dass ich große Probleme mit "Alma Obscura: The Secret Society of Styx" hatte und mehrmals kurz davor war, das Buch abzubrechen. Dazu aber gleich mehr.
Bonnie Eldritchs Schreibstil mochte ich ganz gerne. Sie schreibt angenehm und flüssig, ich konnte gut in die Geschichte eintauchen.
Die Story fand ich von Anfang an echt gut. Die geheime Gesellschaft Styx, die Schattenwelt und die Magie gefielen mir echt gut und ich war gespannt, was mich hier erwartet. Zwar konnte mich Bonnie Eldricht nie begeistern oder so richtig packen, aber ich mochte die Geschichte. Der Handlungsverlauf war an sich echt interessant, es gab Spannung und ich war immer sehr neugierig, auf was alles hinauslaufen wird. Dabei fand ich manches zwar etwas vorhersehbar, so richtig gestört hat mich das beim Lesen aber nicht.
Was mich hingegen sehr gestört hat, waren Alma und Charon. Die Geschichte wird im Ich-Erzähler aus Sicht von Alma erzählt, was mir an sich gut gefiel. Alma ist sehr unsicher, wurde früher gemobbt und verhält sich entsprechend sehr zurückhaltend. Bis zu einem gewissen Grad konnte ich das sehr gut nachvollziehen, in meiner Schulzeit wurde ich ebenfalls einige Jahre gemobbt, doch es war mir einfach zu viel. Ständig fängt sie wegen irgendwas an zu heulen, ich konnte es irgendwann nicht mehr nachvollziehen. Charon hingegen scheint nur aus Hass zu bestehen, alles und jedem zeigt er die kalte Schulter und verhält sich schon fast abfällig anderen Gegenüber. In anderen (sehr wenigen) Momenten ist er jedoch ganz anders, als ob hinter dem einen Namen zwei verschiedene Personen stecken, es passte nicht zusammen. Die Kombi aus den beiden ging mir irgendwann leider nur noch auf die Nerven.
Ich war ehrlich ein bisschen froh, als ich die letzte Seite gelesen hatte. Wenn mich die restliche Entwicklung der Story nicht so sehr interessiert hätte, hätte ich definitiv aufgehört zu lesen, da die beiden mir das Buch ein bisschen kaputtgemacht haben. Das Ende schließt die Geschichte gut ab, es handelt sich um einen Einzelband.
Insgesamt hätte "Alma Obscura: The Secret Society of Styx" mir ein paar echt interessante und spannende Lesestunden bereiten können, doch die beiden Hauptfiguren machten es mir schwer, das Buch zu mögen.