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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.10.2024

Neuer Kontext

Breakup, Makeup - Liebe zwischen Cosplay und Competition
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Eli ist Make-up Artist in der Cosplay Szene und ziemlich knapp bei Kasse. Der Wettbewerb „Makeup Wars“ und der Hauptpreis, ein Stipendium, könnten alles für Eli verändern. Doch die Konkurrenz ist hart ...

Eli ist Make-up Artist in der Cosplay Szene und ziemlich knapp bei Kasse. Der Wettbewerb „Makeup Wars“ und der Hauptpreis, ein Stipendium, könnten alles für Eli verändern. Doch die Konkurrenz ist hart und besteht blöderweise auch aus Elis Ex-Freund, Zach.

Den Kontext fand ich richtig interessant. Ich bin selbst nicht in der Szene unterwegs, darum war es ein spannender Einblick in eine andere Welt. Manche Charaktere, die „gecosplayd“ wurden, musste ich erst googeln. Da hätte ich Skizzen von den Looks sehr hilfreich gefunden. Aber das Buch ist auch so sehr liebevoll gestaltet.

Ich habe leider eine Weile gebraucht, um in die Geschichte zu finden. Ich finde es immer cool, wenn Neopronomen verwendet werden, aber hier hat es etwas gedauert, bis ich mich an den Stil gewöhnt habe. Gerade am Anfang wirkt auch das Verhalten der Protas sehr kindisch. Sie sprechen nicht miteinander, reflektieren nichts und sind beide in ihrer eigenen Sichtweise gefangen.

Mit der Zeit wurde ich jedoch mit ihnen warm. Gerade Zach hat sich doch noch sehr in mein Herz geschlichen. Aber etwas mehr Kommunikation und Reflexion hätte den beiden wirklich gutgetan.

Was ist kritisch sehe, ist der Drogen- und Alkoholkonsum der Protas, der für ein Buch ab 12 Jahren etwas zu leichtfertig war.

Ansonsten war es ein leichtes, unterhaltsames Buch, das mal einen neuen Kontext geboten hat.

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Veröffentlicht am 06.10.2024

Nett für Zwischendurch

Just Some Stupid Love Story - Die Wette mit dem Ex
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Viele Jahre nach ihrer Trennung treffen Molly und Seth wieder aufeinander und es sprühen sofort die Funken. Sie schreibt beruflich romantische Drehbücher, glaubt jedoch nicht an die wahre Liebe. Er ist ...

Viele Jahre nach ihrer Trennung treffen Molly und Seth wieder aufeinander und es sprühen sofort die Funken. Sie schreibt beruflich romantische Drehbücher, glaubt jedoch nicht an die wahre Liebe. Er ist Scheidungsanwalt und ein hoffnungsloser Romantiker. Also schließen sie eine Wette, auf das Schicksal von 5 Paaren ab. Doch das fünfte Paar, sind sie selbst.
Die Idee mit der Wette hat mir richtig gut gefallen. Leider war sie eher im Hintergrund und passierte so nebenbei. Außerdem waren für mich, als Perfektionistin, einige Rahmenbedingungen suboptimal. Sie machen einen Stichtag aus, und ob die Paare an dem Tag zusammen sind, ist alles war zählt. Das ist mir irgendwie zu unwissenschaftlich.
Die Protas sind sehr gut ausgearbeitet, aber beide auch ziemlich anstrengend. Sie passen nicht zusammen, hören einander nicht zu und wiederholen ständig dieselben Muster. Als Psychologin hat mich das sehr amüsiert, aber im echten Leben hätte das nicht geklappt und das ist auch gut so.
Mich hat ein bisschen gestört, dass seine Familie sehr übergriffig und grenzüberschreitend ist. was als positiv dargestellt wird, bei mir aber alle Alarmglocken schrillen hat lassen.
Sprachlich war das Buch sehr leicht lesbar, nur manchmal werden die Leser:innen direkt angesprochen und gesiezt, was auf mich sehr befremdlich gewirkt hat.
Man kann das Buch gut weglesen, aber mir wird es nicht lange in Erinnerung bleiben.

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Veröffentlicht am 30.05.2024

Spannende Geschichte

Der Vertraute
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Luzia Cotado ist Küchenmädchen, lebt im Goldenen Zeitalter in Spanien und hat magische Fähigkeiten. Als ihre Herrin dies entdeckt, will sie es nutzen, um die Stellung der Familie zu verbessern. Doch das ...

Luzia Cotado ist Küchenmädchen, lebt im Goldenen Zeitalter in Spanien und hat magische Fähigkeiten. Als ihre Herrin dies entdeckt, will sie es nutzen, um die Stellung der Familie zu verbessern. Doch das Schicksal scheint eigene Pläne für Luzia zu haben.
Anfangs habe ich mir schwergetan, in die Geschichte zu finden. Der Kontext war mir neu und ich musste mich erst einmal orientieren. Da der Weltenbau jedoch eine Stärke der Autorin ist, konnte mich das Setting dann doch noch überzeugen.
Das Thema Religion hat in der Geschichte einen großen Stellenwert eingenommen. Das ist nicht wirklich mein Thema, hat in dem Kontext jedoch sehr authentisch gewirkt und gut gepasst.
Die Protagonistin war etwas naiv, aber auf einem aushaltbaren Level, und hat auf mich sympathisch gewirkt.
Sprachlich ist die Geschichte sehr gut zu lesen und Bardugos bildhafter Schreibstil konnte mich begeistern.
Das Tempo der Geschichte war für meinen Geschmack nicht ideal. Manchmal gab es ein paar Längen, an anderen Stellen ist es mir aber zu schnell gegangen.
Der Vertraute ist erwachsener und reifer, als die anderen Bücher der Autorin, aber sie ist ihrem Stil treu geblieben und hat wieder eine interessante Welt erschaffen.

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Veröffentlicht am 20.05.2024

Frauensolidarität

Und alle so still
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Was wäre, wenn Frauen einfach mal die Arbeit niederlegen würden? Und damit ist nicht nur die Lohnarbeit gemeint. Wer versorgt dann die Kinder, die Eltern und diejenigen, die auf Hilfe angewiesen sind? ...

Was wäre, wenn Frauen einfach mal die Arbeit niederlegen würden? Und damit ist nicht nur die Lohnarbeit gemeint. Wer versorgt dann die Kinder, die Eltern und diejenigen, die auf Hilfe angewiesen sind? Was passiert mit unserer Gesellschaft, wenn all die Arbeit, die als selbstverständlich angesehen wird, nicht mehr getan wird?
Das Buch klingt nach einem spannenden Gedankenexperiment, das aber nicht sehr weit hergeholt ist. Unsere Gesellschaft ruht sich schon viel zu lange auf der Aufopferung von einigen Menschen aus, die irgendwann auch nicht mehr können. Die gerechte Aufteilung und Wertschätzung dieser Arbeit, ist ein hochaktuelles Thema.
Der Anfang der Geschichte war richtig schräg. Durch verschiedene Perspektiven wurde zwar ein umfangreiches Bild der Gesellschaft gezeichnet, jedoch war vor allem die Sichtweise der Influencerin für mich am Anfang etwas unangenehm zu lesen. Aber für die Entwicklung der Handlung war auch diese Storyline sehr wichtig.
Gut gefallen hat mir, wie der Zusammenhalt und die Solidarität zwischen den Frauen, dargestellt wurde. Ich habe den Eindruck, dass sich hier gesellschaftlich sehr viel in eine wertschätzendere Richtung entwickelt.
Die Geschichte regt auf jeden Fall zum Nachdenken an und ich musste am Ende erstmal tief durchatmen. Das Buch verfolgt einen sehr interessanten Ansatz, aber ich hätte mir doch einen Hauch mehr Hoffnung auf eine bessere Welt gewünscht.

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Veröffentlicht am 24.03.2024

Walters einfache Lösungen für komplexe Probleme

Mein ziemlich seltsamer Freund Walter
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Lisas Leben ist nicht sonderlich prickelnd. Ihre Eltern scheinen sich nicht für sie zu interessieren, sie ist ein willkommenes Opfer für Jugendlichen und selbst die Lehrerin hat es auf sie abgesehen. Darum ...

Lisas Leben ist nicht sonderlich prickelnd. Ihre Eltern scheinen sich nicht für sie zu interessieren, sie ist ein willkommenes Opfer für Jugendlichen und selbst die Lehrerin hat es auf sie abgesehen. Darum verbringt sie ihre Abende damit, in den Weltraum zu schauen. Doch eines Tages landet ein Raumschiff auf der Erde und Klakalnamanazdt, genannt Walter, bleibt auf der Erde und hilft Lisa.

Die Idee eines Außerirdischen, der einen Blick von außen auf unsere Welt liefert, hat mir sehr gut gefallen. Mit den Charakteren konnte ich auch gut mitfühlen und das Zusammenspiel zwischen Bild und Text hat sehr gut funktioniert. Die Zeichnungen waren sowieso ein kleines Highlight für mich und haben die Geschichte sofort lebendig wirken lassen.

Der Humor war zwar schlicht aber nach meiner Einschätzung eher für Erwachsene.

Womit ich mir etwas schwergetan habe, war, dass Lisas Geschichte sehr spezifische ist und sich wahrscheinlich nur wenige Kinder gut mit ihr identifizieren können. Außerdem wird ihr unglückliches Leben sehr fokussiert, ohne eine realistische Lösung zu bieten, mit der Kinder etwas anfangen können. Die Lösung lässt eigentlich alle Fragen offen und plötzlich ist dann alles gut? Das fand ich leider sehr unzufriedenstellend

Das Buch zu lesen, macht Spaß, aber es beinhaltet nichts, was Kindern tatsächlich etwas bringt, wenn sie ein schweres Leben haben.

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