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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.09.2024

Ein paar Seiten zu lang

Die Frauen von Maine
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"Die Frauen von Maine" von J. Courtney Sullivan ist ein Roman, der genau in mein Beuteschema passt. Schon das Cover, das ganz stark nach einem Hopper-Bild aussieht, weckt mein Interesse. Weiterhin ist ...

"Die Frauen von Maine" von J. Courtney Sullivan ist ein Roman, der genau in mein Beuteschema passt. Schon das Cover, das ganz stark nach einem Hopper-Bild aussieht, weckt mein Interesse. Weiterhin ist die Story recht spannend, mit einem Mädchen, das als Teenagerin bereits ein geheimnisvolles Haus entdeckt und zu ihrem Geheimnis macht. Nur die beste Freundin geht mit in das geheimnisvolle lila Haus, das schon lange verlassen scheint, jedoch scheinbar von heute auf morgen verlassen wurde.

Die Protagonistin Jane hat es nicht leicht als Schülerin mit einer alkoholkranken Mutter, doch sie geht ihren Weg, wird erfolgreich, heiratet und stellt ihr Glück auf die Probe. Das lila Haus tritt auch wieder in ihr Leben. Doch dann wird der tolle Roman leider langatmig, bzw. wiederholt sich immer wieder das Elend der Mutter, die nicht funktionierende Schwester Holly, die Probleme, die Jane seit der Kindheit mit sich herumschleppt, die eigene Sucht, das eigene private Unglück. Es scheint sich kaum etwas in der Storyline zu bewegen, der Roman dreht sich im Kreis, wiederholt sich, wird langatmig.

Die Recherche zum lila Haus jedoch gestaltet sich sehr schnell, das, was Jane anfangs recherchiert, braucht nicht die Fähigkeiten einer Archivarin und hätte von der Auftraggeberin Genevieve einfach selbst durchgeführt werden können. Hürden gibt es da erstmal gar keine. Und dann wird es auch noch recht übersinnlich.

Die stolze Seitenzahl von ca. 500 ist leider zuviel, denn mit etwas Straffung hätte dies ein toller Roman werden können. Richtig schade fand ich es, als ich in der Mitte etwas die Lust verloren habe. Insgesamt finde ich "Die Frauen von Maine" dennoch sehr lesenswert, den Titel aber viel zu allgemein. Auch der Originaltitel "The Cliffs" gibt nicht so viel mehr her.

Ab der Mitte des Buches fiel mir außerdem auf, dass die Sprache nicht sehr gewählt ist, sie ist eher einfach, oft sind die zusammengehörigen Sätze nicht verbunden und klingen dann auch abgehackt. Hier weiß man aber nie, welchen Beitrag dazu die Übersetzerinnen leisten oder heute auch oft ein Übersetzungsprogramm. Dies kann man dem Roman daher nicht oder nur teilweise anlasten.

Insgesamt ist dies ein schöner Sommerroman, der mir auf Reisen wirklich zumeist Spaß gemacht hat. Ich würde die Autorin auch wieder wählen.
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Veröffentlicht am 24.03.2024

Sehr kleines Format

Idefix und die Unbeugsamen 05
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Asterix haben wir schon als Kinder gelesen, Idefix war dabei schon immer mein Liebling. Daher finde ich es super, dass er in der Idefix-Reihe im Mittelpunkt steht. Der neueste Band von "Idefix und die ...

Asterix haben wir schon als Kinder gelesen, Idefix war dabei schon immer mein Liebling. Daher finde ich es super, dass er in der Idefix-Reihe im Mittelpunkt steht. Der neueste Band von "Idefix und die Unbeugsamen" von Goscinny und Uderzo heißt "Idefix und die Druiden". Dabei kommen zwei Druiden in die Stadt, die den gestohlenen Beutel des einen wiederholen möchten. Weiterhin verschwinden immer wieder Hunde, Idefix und seine Freunde müssen dem nachgehen.

Der Gang der Geschichte ist klar und deutlich und meistens auch sehr gut illustriert. Man fühlt sich ganz in alte Zeiten zurückversetzt, auch, wenn hier ja die Hunde im Mittelpunkt stehen. Doch ich denke, fast jeder kann sich an die großen Asterix-Bücher erinnern. Es hat mir immer große Freude gemacht, gerade die Dinge zu betrachten, die im Hintergrund passierten. Aber das geht hier kaum, denn das Taschenbuchformat ist extrem schwer zu lesen, die Bilder zu klein, die Texte ebenso. Ich habe mich daher ein wenig durchgekämpft, habe auch nicht die Details in den Bildern entdecken können oder wollen.

Alles in allem ist es klar, dass der Band so günstiger ist. Der Lesespaß konnte sich aber aufgrund des Formats bei mir kaum einstellen, obwohl das Buch wie alle Idefix-Bände wirklich gut ist. Schade, manchmal ist mehr einfach mehr und größer doch wertiger.

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Veröffentlicht am 24.03.2024

Schicksale

Lichtjahre im Dunkel
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Friedrich Ani ist mir schon lange sehr bekannt, ebenso sein Ermittler mit dem ungewöhnlichen Namen, Tabor Süden. Dennoch meine ich, es ist mein erster Roman, den ich vom Autor gelesen habe. Dabei ist es ...

Friedrich Ani ist mir schon lange sehr bekannt, ebenso sein Ermittler mit dem ungewöhnlichen Namen, Tabor Süden. Dennoch meine ich, es ist mein erster Roman, den ich vom Autor gelesen habe. Dabei ist es wichtig zu erwähnen, dass "Lichtjahre im Dunkel" eindeutig als Roman betitelt wird, nicht als Krimi. Dies sei zu erwähnen für alle, die Dauerspannung erwarten - die gibt es hier nur manchmal.

Im Grunde geht es darum, wer den Schreibwarenhändler Leo Ahorn, der eigentlich schon fast ausschließlich auf das Postgeschäft umgestellt hat, gesehen oder gar auf dem Gewissen hat. Der Schreibwarenhändler ist verschwunden, Tabor Süden ermittelt. Dabei taucht er tief ein ins Mileu und die verschiedenen Schicksale der Verdächtigen oder Personen, mit denen sich Ahorn umgab. Besonders das "Blaue Ecke" bietet hier viele Einblicke in die Schicksale der Verdächtigen.

Friedrich Ani schreibt einen Ermittlungsroman, der eher am Rande ein Kriminalroman ist. Das Verschwinden des Schreibwarenhändlers ist nur der Auslöser für den Fortgang des Romans. Den Schreibstil möchte ich als gehoben, als einzigartig beschreiben, der sich von der Masse abhebt. Es gibt aber auch viele sehr kurze Strukturen und eine saloppe Sprache, die nicht so ganz meins ist. Damit hebt sich dieser Roman aber von der Masse ab. Wenn auch einiges gewöhnungsbedürftig ist, so hat mir "Lichtjahre im Dunkel" sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 24.03.2024

Und die Enten?

Nature Guide Vögel
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Kalle Nibbenhagen ist wohl der bekannteste Ornithologe mit viel Ansporn und Motivation für Ornithologie-AnfängerInnen, die sich vielleicht nie ans Thema herangetraut haben. Mit seiner Website und nun auch ...

Kalle Nibbenhagen ist wohl der bekannteste Ornithologe mit viel Ansporn und Motivation für Ornithologie-AnfängerInnen, die sich vielleicht nie ans Thema herangetraut haben. Mit seiner Website und nun auch mit seinem sehr einfachen "Nature Guide Vögel" vom Kosmos-Verlag können Kinder und auch Erwachsene einen guten Einstieg ins Thema finden. Im Vergleich zu den umfassenden Vogelbestimmungsbüchern beschränkt sich Nibbenhagen nämlich auf wenige Vögel, die man auch leicht sehen kann. Damit kann man sich gut ein Grundwissen unserer heimischen Vögel aneignen. Auch die Zitate von Nibbenhagen finde ich sehr gut und wahr (z.B. Seite 13: "Jeder Beobachtungsgang lohnt sich - es gibt einfach immer etwas zu entdecken."). Tatsächlich sieht man immer mehr, wenn man weiß, wonach man suchen muss.

Die Vögel, die man am einfachsten beobachten kann - sie sind relativ groß und sehr präsent - sind aber nunmal die Limikolen (Watvögel), Schwäne, Entenvögel, allerlei Gänse. Hier liegt dann auch der Schwachpunkt des Buches, denn Nibbenhagen vernachlässigt, die Zugvögel, die hier den Winter und damit doch einige Monate des Jahres hier verbringen, komplett. Einige sind kurz erwähnt, doch der Spaziergänger, der z.B. am Bodensee und anliegenden Gewässern im Winter spazieren geht, kann sogar ohne Fernglas so viel entdecken und doch mit diesem Guide nicht bestimmen. Da gibt es Singschwäne (kurz erwähnt ohne Foto), Kolbenenten, Reiherenten, Löffelenten ganz nah und so viele andere Enten und Gänse. Doch diese bleiben dem Ornithologie-Anfänger verborgen, da sie im Buch keinen Platz gefunden haben.

Einige der kleineren Kerlchen wie Teichrohrsänger oder Zilpzalp sind wichtig, aber schwer zu entdecken. Daher ist der Schwerpunkt des Buches möglicherweise nicht so gut gewählt. Ich hätte fast vermutet, Nibbenhagen ist im Norden der Republik beheimatet, aber nein, er wohnt ganz im Süden und müsste mit dem hohen Aufkommen der Wintervögel hier auch bekannt sein.

Insgesamt ist das Buch einerseits sehr gut, weil es sich an Anfänger richtet und dafür gut geeignet ist, andererseits ist es extrem schade, dass so viele gut sichtbare Vögel keinen Platz gefunden haben. So bin ich geteilter Meinung über diesen Guide, würde ihn aber dennoch empfehlen.

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Veröffentlicht am 03.12.2023

Genremix, der aber doch gut passt

Das Buch Eva
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"Das Buch Eva" von Meg Clothier fällt erst einmal durch sein tolles Cover auf; man hätte hier auch sehr gut ein Hardcover-Buch verkaufen können. Die Leseprobe suggerierte mir einen historischen Roman, ...

"Das Buch Eva" von Meg Clothier fällt erst einmal durch sein tolles Cover auf; man hätte hier auch sehr gut ein Hardcover-Buch verkaufen können. Die Leseprobe suggerierte mir einen historischen Roman, der aber dann auch Fantasy-Züge enthält. Dies ist nicht mein Genre, passt aber hier perfekt zum Inhalt und Fortgang der Geschichte.

Der Plot umspannt sich um Beatrice, die die Klosterbibliothek allein führt, seit ihre Kollegin Sophia verstorben ist. Immer wieder werden die Erinnerungen an Sophia aufgegriffen. Beatrice kommt zu einem mysteriösen Buch, das zwei verstorbene Frauen, die unter ebenso mysteriösen Umständen verstorben sind, hinterlassen haben. Die Bibliotheksschwester kann das Buch geheim halten, aber dann gibt es einige Veränderungen in ihrem Leben...

Man kann die Zeit und ihre Einschränkungen, vor allem für Frauen, hier gut nachempfinden, was ich allerdings schwerlich nachzuvollziehen fand, ist, dass wir uns hier in Italien befinden. Für mich hätte der Roman überall spielen können, aber vielleicht ist dies ja auch nicht so wichtig.

Die Protagonistin Beatrice, die m.E. nicht ins Kloster passt und dort vielleicht auch nicht hingehört, bleibt in ihrer Figur etwas blass. Andere Charaktere werden z.T. besser dargestellt. Das Voynich-Manuskript kannte ich bisher nicht, aber für mich spielt es auch im Buch kaum eine Rolle. Man muss es nicht kennen, aber der Hintergrund dazu ist dann auch wieder hochinteressant.

Der Roman schreitet insgesamt eher langsam voran und scheint mir daher eher für ältere Leser und Leserinnen geeignet, die nicht auf jeder Seite eine neue Enthüllung oder Wendung brauchen. Es ist ein gut geschriebener Roman, der mich aber stets auf gewisse Distanz hielt. "Das Buch Eva" ist daher kein Pageturner für mich gewesen, aber ein solider historischer Roman mit einen wundersamen Touch.

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