Cover-Bild Allmen und Herr Weynfeldt
Band 7 der Reihe "Allmen"
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26,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Cosy Mystery
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 224
  • Ersterscheinung: 20.03.2024
  • ISBN: 9783257072792
Martin Suter

Allmen und Herr Weynfeldt

In einer Bar begegnet Allmen einem kultivierten Herrn seines Alters – Adrian Weynfeldt. Der Name ist dem Kunstdetektiv selbstverständlich ein Begriff. Es ist der Beginn einer ungewöhnlichen Freundschaft. Als Weynfeldt kurz darauf bemerkt, dass ein Bild in seiner Sammlung fehlt, schaltet er Allmen ein. Weynfeldts bunter Freundeskreis gibt sich zugeknöpft. Nur die Kunstbuchhändlerin will reden. Doch bald schon kann sie das nicht mehr. Allmen steht vor seinem ersten Mordfall.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.03.2024

Für Kenner und Liebhaber ein Genuss

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Kunstdetektiv Johann Friedrich von Allmen muss mal wieder eine unterfinanzierte Phase überbrücken, denn seiner Firma »Allmen International Inquiries« fehlt es vor allem an Aufträgen. Doch als Lebemann ...

Kunstdetektiv Johann Friedrich von Allmen muss mal wieder eine unterfinanzierte Phase überbrücken, denn seiner Firma »Allmen International Inquiries« fehlt es vor allem an Aufträgen. Doch als Lebemann und Privatier ist es wichtig, in gewissen Kreisen gesehen zu werden, weshalb er seine Zeit gern in Bars verbringt. Das Millionenerbe des Vaters hat längst durchgebracht und hätte er nicht sein Faktotum Carlos, der ihm ab und zu Geld vorschießt, könnte Allmen sich seinen Lebensstil samt großzügigen Trinkgeldern bei seinen vertrösteten Gläubigern gar nicht leisten.
Im 7. Band trifft Allmen den Kunstexperten Adrian Weynfeldt, der Suter-Fans kein Unbekannter ist. Es entspinnt sich eine sehr eigenwillige Freundschaft zwischen den beiden. Als Weynfeldt kurz darauf feststellt, dass ihm eins seiner Lieblingsbilder gestohlen wurde, ist das Allmens Chance, wieder zu Geld zu kommen. Natürlich muss er bei seinen Ermittlungen äußerst diskret vorgehen, was man als Leser auch mal schnell als geschickt getarnte Ahnungslosigkeit entlarven kann. Aber wie findet man etwas, von dem niemand wissen darf, dass es vermisst wird?
Weynfelds Freunde, die selbstverständlich vollkommen integer sind, halten sich bedeckt. Lediglich die Kunstbuchhändlerin Karin scheint reden zu wollen. Doch Allmen kommt zu spät und findet sich unversehens in seinem ersten Mordfall wieder.

Ich liebe Suters Blick hinter die Fassade der Reichen und Schönen. Und damit sind jetzt nicht die gemeint, die das mit allzu bekannten Initialen auf Sonnenbrillen und Taschen öffentlich zur Schau stellen. Es sind die kleinen, subtilen Momente, die Suter aufdeckt, wenn zum Beispiel Weynfeldt in der Bar nur die Olive genießt, den Drink aber nicht anrührt. Dinge, die auch Allmen sich abschaut. Denn wie wir ja wissen, stammt er aus einer bäuerlichen Familie ab, auch wenn er lieber von den Ländereien seines Vaters spricht als von Feldern.

Was wäre Allmen nur ohne seine Entourage – Carlos und Maria sorgen im Hintergrund dafür, dass Allmens Fassade keine Kratzer bekommt und er seine Kreditwürdigkeit behält. Für alle, die den kultivierten, dauerbankrotten Hochstapler und Kunstkenner noch nicht kennen: es geht hier weder um Spannung, noch erwartet uns eine Detektivgeschichte. Allmen ist weder besonders clever noch besitzt er überhaupt ein detektivisches Gespür. Und Arbeit jeglicher Art lehnt er kategorisch ab. Ein Müßiggänger, der seine Marotten pflegt.
Es ist Suters geschärfter Blick in die Welt der Schweizer Oberschicht, den er auch in der »Business Class« unter Beweis gestellt hat. Vielleicht ist es genau dieser Voyeurismus gepaart mit Suters Tonart und der pointierten Kurzweiligkeit, was mich in der Allmen-Reihe immer wieder begeistert, mir ein Dauerschmunzeln entlockt. Und nicht zuletzt Suters dezenter Humor, den ich auch in seinen Romanen so mag. Wie Schweizer Schokolade – ein kurzer, delikater Genuss.

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Veröffentlicht am 05.06.2024

Erquicklich

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Intelligent geschrieben und auf eine leichte Art unterhaltsam; mit schrulligen, überzeichneten Charakteren, denen ich trotzdem beim Lesen nicht umhin konnte, das Beste zu wünschen.



Vor Jahren habe ich ...

Intelligent geschrieben und auf eine leichte Art unterhaltsam; mit schrulligen, überzeichneten Charakteren, denen ich trotzdem beim Lesen nicht umhin konnte, das Beste zu wünschen.



Vor Jahren habe ich den ersten Allmen-Band geschenkt bekommen und verbinde damit die schöne Erinnerung an einen sonnigen Geburtstag lesend auf einer Hollywoodschaukel im Garten. An Der letzte Weynfeldt erinnere ich mich als einen überraschend unterhaltsamen Film, den wir als Familie gemeinsam und nur durch zufälliges Zappen auf der Couch geschaut haben. Einem Crossover konnte ich angesichts solch warmer Gefühle nicht widerstehen und war zudem gespannt, wie Martin Suter das Aufeinandertreffen seiner beiden Figuren wohl gestalten würde.

An sich ist es ja ein Wunder, dass ich dieses Buch überhaupt gelesen habe - ich mag normalerweise keine Krimis und habe eine Abneigung gegen überreiche Menschen und die Kreise, in denen sie sich begegnen. Martin Suter gelingt es jedoch, die "Sorgen und Nöte" eines Privatiers, ja Selbst Dekadenz und Arroganz rätselhaft charmant zu vermitteln. Mit einer Mischung aus distanzierter Sympathie und voyeuristischer Neugier verfolgte ich mit Allmen und Herrn Weynfeldt Menschen, die mir sonst so fremd sind.

Besonders punktet Martin Suter dabei mit seiner eloquenten, eleganten und intelligenten Sprache, einem feinen Sinn für Humor und unterhaltsamer Situationskomik. Das Buch ist dabei zugleich Kriminalgeschichte und Milieustudie; stilvoll und zwar nicht übermäßig aufreibend, aber eben doch angenehm kurzweilig.

Meinem kritischen Ich, das doch immer mitliest, fiel jedoch auch der unangenehme male gaze auf, mit dem Suter oder zumindest seine Charaktere auf Frauen schauen und über sie sprechen; zudem der massive Alkoholkonsum - nicht nur aber gerade in "höheren" Gesellschaftsschichten ist Alkohol ja salonfähig und zum guten Ton dazugehörig. Überhaupt, es ist doch auf eine negative Art faszinierend, wie diese Erzählung nur aus der Perspektive funktioniert, aus der sie erfolgt - als (vermeintlich) reicher Mensch steht Allmen das Nichtstun, das Geldverprassen, das Trinken und die Arbeitsunlust gut zu Gesicht; ja all das ergibt sogar einen eigenen Lebensstil, das Dasein als Privatier. Würden sein Gärtner Carlos oder seine Frau Maria, noch dazu mit ungeklärtem Aufenthaltsstatus und Migrationsgeschichte, gleiches Verhalten an den Tag legen, wären sie als Sozialschmarotzer wohl schnell verschrien.

Nichtsdestotrotz - nicht jedes Buch, das ich lese muss feministisch sein, meinen politischen und wirtschaftlichen Meinungen entsprechen oder die Gesellschaft darstellen, in der ich gerne leben würde, um Lesegenuss und Freude zu sein! Und so ging und geht es mir mit Allmen; ohne dass ich allem darin zustimmen, sind die Geschichten erquicklich zu lesen und ich werde sicherlich noch weiteren Eskapaden des feinen Herrn folgen.

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Veröffentlicht am 22.04.2024

Feinste Kriminalliteratur

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ALLMEN UND HERR WEYNFELDT
Martin Suter

Johann Friedrich von Allmen, kurz Allmen genannt, ist ein charmanter Lebemann, der einst ein Vermögen besaß, eine Villa bewohnte und nie auf Geld achtete.
Zu Allmens ...


ALLMEN UND HERR WEYNFELDT
Martin Suter

Johann Friedrich von Allmen, kurz Allmen genannt, ist ein charmanter Lebemann, der einst ein Vermögen besaß, eine Villa bewohnte und nie auf Geld achtete.
Zu Allmens Leidwesen ist von seinem Vermögen nichts geblieben - alles ist verbraucht - was ihm im übrigen nicht daran hindert, das mittlerweile geliehene Geld mit vollen Händen auszugeben - da kann eine Flasche Wein schon einmal 1000 Franken kosten …
Zum Glück darf er in Restaurants anschreiben und ihm fallen einige Tricks ein, wie man Leute dazu bringt, ihn einzuladen. Der sympathische Allmen ist so gewandt, dass zu guter Letzt immer ein warmer Regen kommt, der ihm Geld in die Taschen spült.
In diesem Roman lernt er Herrn Adrian Weynfeldt kennen. Ein aparter Herr, der die gleichen Dinge wertschätzt, wie er selbst und zum Glück steinreich ist.
Einige Tage später, nach einer Dinnerparty, wird Herrn Weynfeldt ein Gemälde eines großen Meisters gestohlen. Da trifft es sich hervorragend, dass Allmen mit seinen Latino-Hausangestellten Maria und Ehemann Carlos eine Firma betreibt, die sich "Allmen Int. Inquiries" nennt.
Gerne nimmt Allmen die Untersuchung auf, um das gestohlene Gemälde zu finden, doch leider steht der engste Freundeskreis von Herrn Weynfeldt im Fokus seiner Ermittlungen, was wiederum Herr Weynfeldt nicht besonders wertschätzt ...

Wenn Martin Suter einen Krimi schreibt, kann dieser nur elegant, charmant und sehr fein sein.
Das ganze Buch lebt von dem geschmeidigen Charakter Allmens, der sich so gar nicht um seine Finanzen und seine veränderte Lebenssituation kümmert. Ein Genussmensch durch und durch, der einen eloquenten Geschmack für einen guten Tropfen besitzt und das macht ihn in meinen Augen noch sympathischer.
Wer allerdings Spannung sucht, der ist hier falsch. Einen Spannungsbogen gab es nicht und für meinen Geschmack kam auch das Ende ein wenig zu schnell.
Dennoch feinste Kriminalliteratur.
4/ 5

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Veröffentlicht am 18.04.2024

Allmen und Herr Weynfeldt

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Gefallen hat mir hier wieder der Sprach- und Erzählstil, der einen beim Lesen irgendwie in eine gehobene, ja fast ein bisschen antiquierte, aber trotz allem hier sympathische Gesellschaftsschicht versetzt. ...

Gefallen hat mir hier wieder der Sprach- und Erzählstil, der einen beim Lesen irgendwie in eine gehobene, ja fast ein bisschen antiquierte, aber trotz allem hier sympathische Gesellschaftsschicht versetzt. Da ist voran erstmal Allmen, seines Zeichens Kunstdetektiv, immer ein bisschen klamm, der aber seinen privaten Niedergang geschickt zu verbergen weiß. Seine beiden Hausangestellten sind gleichzeitig wertvolle Mitarbeiter seiner Detektei, diese greifen ihm auch immer wieder bis zum nächsten Geldregen finanziell unter die Arme. Dennoch werden Grenzen und Hierarchien gewahrt.

Und da ist Adrian Weynfeldt, alleinstehend, vermögend und irgendwie ziemlich einsam, trotz eines illustren Freundeskreises. Wenn ich die beiden irgendwelche Adjektive, die sie beschreiben, zuordnen müsste, würde ich distinguiert, vornehm, eloquent, ein bisschen aus der Zeit gefallen, aber auch interessant wählen.


Bei der Handlung geht es natürlich um ein verschwundenes Bild, um eine tote Frau, aber auch um Beziehungen und Loyalitäten. Die Geschichte hat keinen allzu großen Spannungsbogen, sie lebt vielmehr von den beiden Hauptdarstellern und ihren Umgang miteinander. Während der eine nicht immer ganz offen ist und die Wahrheit über seinen Hintergrund gekonnt verschweigt, ist der andere ein wenig schwerer zu greifen. Dennoch spürt man auch als Leser zwischen den beiden von Anfang an eine freundschaftliche Beziehung und Verbundenheit.
Der Roman Melody konnte mich mit seinen Wendungen, aber auch mit den Figuren, eindeutig mehr fesseln und überzeugen, dieser hier ist mehr was für eine kleine Lektüre zwischendurch, der überwiegend mit seinen Personen statt mit einer spannenden Krimi-Handlung punkten kann.

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Veröffentlicht am 25.06.2024

Treffen sich zwei in die Jahre gekommene Männer in einer Bar

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Das ist eine Reihe und es empfiehlt sich, die als ganzes zu lesen, da einem ansonsten Informationen und Zusammenhänge fehlen. Das mittlerweile 7. Band rum um Allmen der sich als *Reicher Zürimann" verkauft, ...

Das ist eine Reihe und es empfiehlt sich, die als ganzes zu lesen, da einem ansonsten Informationen und Zusammenhänge fehlen. Das mittlerweile 7. Band rum um Allmen der sich als *Reicher Zürimann" verkauft, allerdings eher in ärmlicheren Verhältnissen lebt. Der Krimi spielt sich hauptsächlich mau ab und ist nicht wirklich spannend. Es läuft so ein bisschen nebenher. Hauptdarsteller sind hier absolut die Protagonisten und der Flair der Geschichte.

So ist es ein netter Krimi in einer eigenen kleinen Krimiblase, gut zu lesen mit der typischen Suter Art für schöne Lesestunden.

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