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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.10.2017

Sommerliche Lektüre, bei der man ein wenig Seeluft schnuppern kann

Seeluft macht glücklich
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Jasmin ist Mitte dreißig und lebt in Köln. Ihre Arbeit im Krankenhaus bildet den Mittelpunkt ihres Lebens. Als sie dort einen Schwächeanfall bekommt, schreibt ihr Chef sie krank und schickt sie nach Hause. ...

Jasmin ist Mitte dreißig und lebt in Köln. Ihre Arbeit im Krankenhaus bildet den Mittelpunkt ihres Lebens. Als sie dort einen Schwächeanfall bekommt, schreibt ihr Chef sie krank und schickt sie nach Hause. Dort kann sie aber nicht bleiben, da ein Wasserrohrbruch in ihrer Wohnung dafür sorgt, dass erstmal die Handwerker anrücken müssen. Jasmin beschließt  nach Föhr zu reisen. Die Insel verbindet sie mit der Erinnerung an Sönke, in den sie zu Teenagerzeiten heiß verliebt war. Es kann ja nicht schaden, mal zu schauen, ob das damalige Kribbeln nach all den Jahren noch da ist. Auf der Insel trifft sie Thore. Er ist seit kurzer Zeit Single und möchte Föhr unbedingt eine Weile verlassen. Spontan beschließen Jasmin und Thore die Wohnungen zu tauschen....

Der Einstieg in den sommerlichen Roman um Jasmin und Thore gelingt mühelos. Janne Mommsen hat einen wunderbar leichten und flüssigen Schreibstil. Man kann sich die beschriebenen Szenen mühelos vorstellen und hat dabei schon fast das Gefühl, gemeinsam mit Jasmin Seeluft zu schnuppern. 

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Jasmin und Thore geschildert. So bekommt man einen guten Überblick, was gerade bei Jasmin auf Föhr und bei Thore in Köln passiert. Beide Handlungsstränge sind sehr interessant, sodass man gespannt dem Verlauf der Handlung folgt. Die Charaktere wirken sehr sympathisch und so macht es einfach Spaß, sich auf diese sommerliche Lektüre einzulassen und beim Lesen einfach mal abzuschalten und ein wenig Urlaubsluft zu schnuppern. Janne Mommsen gelingt es hervorragend auch ein paar ernste Szenen einzuflechten, die die Handlung noch authentischer wirken lassen. 

Obwohl ich sonst um Liebesromane einen weiten Bogen mache, muss ich zugeben, dass ich mich bei dieser sommerlich-leichten Lektüre sehr gut unterhalten habe. Durch den flüssigen Schreibstil bin ich förmlich durch das Buch geflogen. Dabei habe ich die Szenen auf Föhr besonders genossen, da sie einfach wunderbar beschrieben waren. Ich hatte das Gefühl selbst ein wenig Seeluft zu schnuppern und damit dem Alltag zu entfliehen. Obwohl natürlich auch ein paar Klischees bedient wurden, die in keinem Liebesroman fehlen dürfen, hat es mich hier nicht sonderlich gestört. Die wunderbare Atmosphäre und die lebendigen Charaktere haben mich dafür entschädigt. Deshalb bekommt das Buch auf meiner persönlichen Bewertungsskala auch vier von fünf Sternchen und eine klare Empfehlung für Leserinnen, die einfach mal für ein paar Stunden dem Alltag entfliehen und ein wenig Seeluft schnuppern möchten. 

Veröffentlicht am 19.10.2017

Hinfallen, aufstehen, Körnchen trinken...

Das bisschen Hüfte, meine Güte
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Renate Bergmann ist 82 Jahre alt und vierfache Witwe. Dennoch steht sie mit beiden Beinen fest im Leben. Das ändert sich schlagartig, als Renate auf der Hochzeit ihres Neffen versucht dem geworfenen Brautstrauß ...

Renate Bergmann ist 82 Jahre alt und vierfache Witwe. Dennoch steht sie mit beiden Beinen fest im Leben. Das ändert sich schlagartig, als Renate auf der Hochzeit ihres Neffen versucht dem geworfenen Brautstrauß zu entgehen. Sie stürzt, muss operiert werden und danach zur Reha. Nicht etwa zur Kur, wie das früher so üblich war, denn das zahlt die Krankenkasse ja nicht mehr, sondern zur Reha in Wandlitz - dem ollen Bonzennest. Nach dem Motto: " Hinfallen, aufstehen, Körnchen trinken " stellt Renate sich auch dieser Herausforderung, denn sie will unter allen Umständen vermeiden, dass sie ins Heim oder noch viel schlimmer, zu ihrer Tochter Kirsten ziehen muss.....

Renate Bergmann ist das Pseudonym des Schriftstellers Torsten Rohde. 2014 erschien das erste Buch mit der Online-Oma-Renate. Mittlerweile gibt es eine ganze Reihe, die von Renates Fans mit großer Begeisterung gelesen wird. Der Einstieg in diesen Roman verläuft mühelos. Selbst wenn man noch kein Buch der Reihe gelesen hat und Renate Bergmann nicht kennt, wird man keine Probleme haben, Renate und ihr Umfeld kennenzulernen und dann richtig zuzuordnen. Denn Renate weiß was sich gehört und stellt sich selbst, ihre Freunde, ihre Familie und ihre Bekannten vor. Dabei plaudert sie locker vor sich hin, sodass man das Gefühl hat, direkt von ihr angesprochen zu werden und ihr gegenüber zu sitzen. Mit der Aussprache von Fremdworten tut sich Renate etwas schwer, da darf man sich beim Lesen also nicht wundern, aber genau das macht den Charme der Bücher aus und lässt sie so lebendig wirken. 
Renate verschlägt es in dieser Erzählung in die Reha nach Wandlitz. Von Ärzten, Krankenschwestern und Putzfrauen lässt sie sich aber keinesfalls die Butter vom Brot nehmen. Das wäre ja auch noch schöner, denn einer Renate Bergmann macht so schnell keiner was vor. Sie hat also einiges zu erzählen und da sie das auf ihre ganz eigene Art erledigt, kann man sich entspannt zurücklehnen und den Erlebnissen der Online-Oma folgen. Es gibt einige Szenen, bei denen man ganz unverhofft schmunzeln muss. Das ist mal wieder typisch für Renate! 

Für mich war dieses Buch mittlerweile die dritte Begegnung mit Renate Bergmann und die hat mir wieder ausgesprochen gut gefallen. Ich musste einige Male unverhofft schmunzeln und bin durch ihre lockere Erzählweise förmlich durch das Buch geflogen. Da es sich bei dieser Erzählung auch nicht nur um eine Aneinanderreihung von Episoden handelt, sondern um eine ganze Geschichte, die erzählt, wie es überhaupt zu dem Sturz kam, den Krankenhausaufenthalt und die Reha zusammenfasst, hat mir das Buch besonders gut gefallen. Denn ich mag es einfach, wenn sie eine größere Geschichte erzählt, in der die Handlung sich langsam aufbaut. Dass sie dabei natürlich auch manchmal abschweift und ziemlich weit ausholt, ist ja typisch für Renate und das nehme ich auch gerne in Kauf. Ich vergebe deshalb vier von fünf Bewertungssternchen und freue mich auf weitere Abenteuer mit der Online-Oma. 

Veröffentlicht am 16.10.2017

Für Fans sicher perfekt

Der Lukas Rieger Code
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In "Der Lukas Rieger Code" erzählt der Teeniestar und Mädchenschwarm Lukas Rieger, unterstützt durch Josip Radovic, wie er sich seinen Traum vom Erfolg erfüllt hat und mit welchen Hindernissen er dabei ...

In "Der Lukas Rieger Code" erzählt der Teeniestar und Mädchenschwarm Lukas Rieger, unterstützt durch Josip Radovic, wie er sich seinen Traum vom Erfolg erfüllt hat und mit welchen Hindernissen er dabei kämpfen musste. Beim Lesen merkt man gleich, dass die Musik für Lukas sehr wichtig ist und dass er zielstrebig seinen großen Traum verfolgt. Es gibt interessante Einblicke in das Privat- und Familienleben, Hintergrundinfos zu seiner Teilnahme bei Castingshows und natürlich dazu, wie er die sozialen Netzwerke und Communities nutzt, um seinen Bekanntheitsgrad zu steigern und damit dem ersehnten Durchbruch immer näher kommt. 

Der Schreibstil ist sehr locker und flüssig zu lesen. Man hat das Gefühl, Lukas direkt gegenüber zu sitzen und ihm bei seiner Erzählung zuzuhören. Als erwachsener Leser könnte man nach einer Weile leicht allergisch auf die Worte "nice" und "fresh" reagieren, da sie sehr, sehr oft verwendet werden. Die jugendliche Fangemeinde, die ja auch die Zielgruppe ist, an die sich die Geschichte von Lukas Werdegang richtet, wird sich daran jedoch wohl kaum stören. Im Gegenteil, denn so kennen sie ihren Star ja und deshalb wird er dadurch noch authentischer wirken. Die Fotos im Innenteil werden die Herzen der Fans sicher auch höher schlagen lassen. 

Obwohl ich nicht zur jugendlichen Zielgruppe gehöre, ist mir Lukas Rieger durch seine Geschichte sehr sympathisch geworden. Sein Durchhaltevermögen und die Zielstrebigkeit, mit der er seinen Traum verwirklichen möchte, haben mich beeindruckt. Außerdem hat es mir gut gefallen, einen Einblick in sein Privatleben zu erhalten. Denn er gibt hier auch viel Persönliches preis. 

Veröffentlicht am 13.10.2017

Liest sich quasi von selbst

Nachts an der Seine
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Nell hat bisher kaum etwas von der Welt gesehen und träumt schon lange davon, einmal nach Paris zu fahren. Obwohl sie sonst gar nicht zu spontanen Entschlüssen neigt, kauft sie zwei Fahrkarten und plant, ...

Nell hat bisher kaum etwas von der Welt gesehen und träumt schon lange davon, einmal nach Paris zu fahren. Obwohl sie sonst gar nicht zu spontanen Entschlüssen neigt, kauft sie zwei Fahrkarten und plant, die Stadt ihrer Träume mit ihrem Freund Pete zu besuchen. Sie organisiert alles und freut sich sehr auf ein romantisches Wochenende. Doch am Tag der Abfahrt steht Nell allein am Bahnhof. Pete schreibt ihr lediglich eine kurze SMS, dass er auf der Arbeit aufgehalten und später nachkommen wird. Für die eher schüchterne Nell ist die Vorstellung, allein in eine fremde Stadt zu reisen, in der sie sich auch eher schwierig verständigen kann, ein Graus. Doch Nell steigt tatsächlich in den Zug, in der Hoffnung, dass Pete schnell nachkommt. Doch das Wochenende verläuft ganz anders als geplant....

"Nachts an der Seine" ist eine Kurzgeschichte von gerade mal 144 Seiten. Dennoch gelingt es der Autorin hervorragend, Protagonisten und Handlungsorte lebendig zu beschreiben. Nell wächst einem vom ersten Moment an ans Herz, sodass man sich entspannt zurücklehnt und ihr Wochenende beobachtet. Der Schreibstil ist wunderbar flüssig, sodass man förmlich durch die Seiten fliegt und den gelegentlich eingestreuten Humor genießen kann.

Nells Geschichte, in der sie eine glaubhafte Wandlung durchmacht, liest sich quasi von selbst. Da die Erzählung ja recht kurz ist, kann man das kleine Büchlein gut zwischendurch lesen. Die Protagonisten wirken sehr lebendig. Dadurch kann man sich Nells Wochenende mühelos vorstellen. Ein wenig mehr Tiefgang und ein paar zusätzliche Seiten hätten dieser Geschichte auch nicht geschadet, da es einfach Spaß macht, diesen Paris-Trip zu begleiten.

Ich habe mich beim Lesen dieser Kurzgeschichte wirklich gut unterhalten, da ich ganz in die Handlung dieses kleinen Büchleins eintauchen konnte. Allerdings muss ich zugeben, dass ich gerne mehr gelesen hätte. Doch bei einer Kurzgeschichte liegt es ja auf der Hand, dass alles ein wenig schnell abgehandelt wird und dass man nicht zu viel Tiefgang erwarten darf. Auf meiner persönlichen Bewertungsskala bekommt dieser literarische Kurztrip nach Paris vier von fünf möglichen Sternen.  

Veröffentlicht am 07.10.2017

Ein Schmöker mit dem Flair der goldenen 20er Jahre

Die fremde Schwester
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England, 1927: Rachel arbeitet als Erzieherin in einem französischen Haushalt. Ihren Vater hat sie bereits vor über zwanzig Jahren verloren. Deshalb ist ihr Entsetzen groß, als sie ein Telegramm aus der ...

England, 1927: Rachel arbeitet als Erzieherin in einem französischen Haushalt. Ihren Vater hat sie bereits vor über zwanzig Jahren verloren. Deshalb ist ihr Entsetzen groß, als sie ein Telegramm aus der englischen Heimat erhält, in dem ihr mitgeteilt wird, dass ihre Mutter schwer an der Grippe erkrankt ist. Rachel bricht sofort nach England auf. Doch sie kommt zu spät. Ihre Mutter ist bereits gestorben und beerdigt. Unter den Sachen der Mutter findet Rachel ein Foto, auf dem Graf Ardmore mit seiner Tochter zu sehen ist. Rachel glaubt ihren Augen nicht zu trauen, denn der Graf sieht genauso aus, wie ihr Vater. Doch der soll doch bereits lange verstorben sein. Um hinter das Geheimnis dieses Fotos zu kommen, reist Rachel nach London. Dort findet sie heraus, dass es sich tatsächlich um ihren Vater handelt, der dort mit ihrer Halbschwester abgebildet ist. Der Klatschkolumnist Simon Montfort bietet Rachel seine Hilfe an. Mit seiner Unterstützung gelingt es ihr, unter fremdem Namen Zugang zur Londoner High Society zu bekommen und sich unerkannt im Umfeld ihrer Halbschwester zu bewegen....

Der Einstieg in diesen Roman gelingt mühelos, denn die Autorin versteht es hervorragend, Handlungsorte und Protagonisten so lebendig zu beschreiben, dass man beinahe das Gefühl hat, selbst dabei zu sein. Die Atmosphäre der goldenen 20er Jahre wird eindrucksvoll beschrieben und ist zwischen den Zeilen förmlich spürbar. Dadurch kann man ganz in die Handlung eintauchen. Der Schreibstil ist flüssig und angenehm lesbar, sodass man regelrecht durch die Seiten fliegt.

Die Hauptprotagonistin Rachel wirkt sehr sympathisch. Deshalb beobachtet man gerne, wie sie sich in die gehobene Gesellschaft einschleust und damit auf die Suche nach ihrer Familie macht. Besonders die Wortgefechte, die sie sich im Verlauf der Handlung mit dem Klatschkolumnisten Simon liefert, sorgen dafür, dass diese beiden Charaktere äußerst lebendig wirken. Die Geschichte selbst hält einige Überraschungen bereit, denn vieles ist nicht so, wie es auf den ersten Blick scheint. Dadurch kommt beim Lesen keine Langeweile auf. 

"Die fremde Schwester" ist für mich ein wunderschöner Schmöker, den man durch den flüssigen Schreibstil sehr gut und schnell lesen kann. Ich habe mit diesem Buch jedenfalls einige interessante Stunden verbracht, die im Nu verflogen sind. Ich muss allerdings zugeben, dass mir die Ereignisse zum Ende hin doch sehr klischeehaft erschienen, sodass ich damit nicht ganz zufrieden war. Dennoch vergebe ich auf meiner persönlichen Bewertungsskala vier von fünf möglichen Sternchen.