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Veröffentlicht am 25.03.2024

✎ René Anour - Die Totenärztin 1 Wiener Blut

Die Totenärztin: Wiener Blut
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Wie bei vielen meiner Hörbücher, habe ich auch dieses vor einiger Zeit schon einmal gehört und nun erneut, um es rezensieren zu können.

Ich musste leider feststellen, dass es nicht annähernd so interessant ...

Wie bei vielen meiner Hörbücher, habe ich auch dieses vor einiger Zeit schon einmal gehört und nun erneut, um es rezensieren zu können.

Ich musste leider feststellen, dass es nicht annähernd so interessant war, wie sich der Klappentext gelesen hatte. Hätte ich es nicht gehört, hätte ich es (wahrscheinlich) abgebrochen.

Anfangs mochte ich die Sprecherin sehr. Sie spricht mit einem Wiener Akzent und somit fand ich es sehr authentisch. Doch je weiter die Geschichte fortschritt, desto weniger konnte ich mit ihr anfangen.
Zum einen konnte man kaum die Personen unterscheiden. Alle klangen so gleich bei ihr. Emotionen? Fehlanzeige!
Hinzu kommt, dass die Betonung an sich unterirdisch war. Manchmal hat sie Sätze verbunden, die eine Pause gebraucht hätten, um richtig wirken zu können. In meinen Augen hat sie den Text einfach nur schnell heruntergerattert.

Zur Geschichte an sich kann ich nur so viel sagen, dass der Autor zwar Wendungen einbaut und auch einen Cliffhanger aus dem Ärmel schüttelt, doch ich war nie geneigt, unbedingt weiterhören zu müssen.
Manche Szenen haben mich an „Anatomy“ von Dana Schwartz erinnert. Dort waren sie jedoch viel ausgeklügelter, viel raffinierter. Vielleicht hatte ich unterbewusst eine ähnliche Geschichte erwartet und konnte daher nur enttäuscht werden …
Zudem gibt es leider ein paar nicht ganz so logische Handlungen - vor allem seitens der Protagonistin. Da hätte das Lektorat ein Auge drauf haben müssen.

Inwieweit die Begebenheiten in der Handlung wahr sind, habe ich dieses Mal nicht recherchiert. Eigentlich interessiert mich so etwas immer sehr, doch hier ist der Funke irgendwie nicht übergesprungen.

Ich werde die Reihe nicht weiterverfolgen.

©2024 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 05.02.2024

✎ Kathrin Runge - Backen macht glücklich

Backen macht glücklich
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Wer mich kennt, weiß, dass ich fast jedes Wochenende etwas Süßes auf dem Tisch habe. Ich liebe es einfach, etwas Neues auszuprobieren oder Altbekanntes etwas abzuwandeln.

Durch „Backen macht glücklich“ ...

Wer mich kennt, weiß, dass ich fast jedes Wochenende etwas Süßes auf dem Tisch habe. Ich liebe es einfach, etwas Neues auszuprobieren oder Altbekanntes etwas abzuwandeln.

Durch „Backen macht glücklich“ habe ich mir ein paar raffinierte Rezepte erhofft, die ich auch mal gemeinsam mit meiner fast 6-Jährigen machen kann, die sie nicht langweilen, weil sie stundenlang warten muss.

Teilweise wurde ich (geschmacklich) überrascht, teilweise hat mich das Backergebnis sehr enttäuscht.

Auf den ersten 23 Seiten gibt es allgemeine Tipps. Bis Seite 37 folgen Basics. Und dann findet man auf knapp 140 Seiten allerlei Rezepte - von süß bis herzhaft.

Wir selbst haben bisher nur Kuchen und Kleingebäck ausprobiert, nichts Herzhaftes. Leider findet man auch hier wieder Klassiker wie Brownies oder Käsekuchen. Das ist nahezu in fast allen 40 Rezeptbüchern drin, die ich habe. Langsam wird es langweilig …

Nicht alle Rezepte haben bei uns funktioniert. Wir hatten einen flachen Konfettikuchen, der gedeckte Apfelkuchen war uns viel zu süß und die Streuseltaler waren sehr trocken.

Doch wir haben ebenso zwei Highlights für uns entdeckt, die es nun öfter zur jeweiligen Saison auf dem Kaffeetisch geben wird: Pumpkin Spice Cake & Spekulatius-Gugelhupf. Sehr, sehr lecker beide!

Manchmal gefällt mir der Ton, der im Text angeschlagen wird, nicht.
„Der beste Plätzchenteig“, „viel besser als vom Bäcker oder Backshop!“ - das klingt in meinen Augen schon etwas überheblich. Zumal man allein schon Bäcker und Backshop in meinen Augen nicht auf eine Ebene stellen kann.
Auch „gesunde Kinderkekse“ sind mit Äpfeln und Trockenfrüchten nicht wie behauptet zuckerfrei.

Ob uns noch mehr Rezepte überzeugen können, wird die Zeit zeigen. Das ein oder andere werden wir noch ausprobieren - vor allem von den herzhaften Anleitungen. Ich bin eher enttäuscht, dass es zu mindestens 90% Sachen sind, die man überall schnell findet. Mehr Raffinesse hätte dem Buch einen Pluspunkt verschafft.

Für Backanfänger*innen ein Buch mit vielen Grundrezepten. Für Geübte eher nicht viel Neues dabei.

©2024 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 16.01.2024

✎ Anna-Luise Melle - Bedeutende Frauen, die die Welt verändern 15 Die Meisterin der Wachsfiguren

Die Meisterin der Wachsfiguren
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Als wir in der 10. Klasse in London auf Klassenfahrt waren, haben wir auch Madame Tussauds besucht. Ich war damals erstaunt, wie lebensecht die Figuren wirkten. Jetzt etwas über ihr Leben und nicht nur ...

Als wir in der 10. Klasse in London auf Klassenfahrt waren, haben wir auch Madame Tussauds besucht. Ich war damals erstaunt, wie lebensecht die Figuren wirkten. Jetzt etwas über ihr Leben und nicht nur über ihr Werk zu erfahren, machte mich neugierig.

Die meiste Zeit habe ich interessiert zugehört, auch wenn das Leben von Marie Grosholtz nicht sonderlich spannend war. Besonders haben mir die Informationen rund um die Herstellung der Wachsfiguren gefallen. Das sind wahrscheinlich auch die einzig wenig belegten Fakten, die die Geschichte zu bieten hat.
Im Nachwort erklärt die Autorin, was alles ihrer Fantasie entsprungen ist - und das ist wirklich eine Menge.

Diese Romanbiografie ist erneut eine, die man lesen/hören kann, jedoch keine explizite Empfehlung von mir bekommt. Dafür war mir manches einfach nicht ausgereift genug, zu klischeehaft oder übertrieben.

©2024 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 29.12.2023

✎ Sherin Nagib - Talking to the Moon

Talking to the Moon
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Von "Talking to the Moon" hatte ich mir sehr viel versprochen und musste letztendlich feststellen, dass meine Erwartungen zu hoch gesteckt waren ...

Das erste Mal war ich sprachlos, als es in Kapitel ...

Von "Talking to the Moon" hatte ich mir sehr viel versprochen und musste letztendlich feststellen, dass meine Erwartungen zu hoch gesteckt waren ...

Das erste Mal war ich sprachlos, als es in Kapitel 5 hieß: "Ich hatte ernsthaft geglaubt, dass sich Cal mit meinem Glauben auseinandersetzen würde, weil er mich liebte. Meine Grenzen und Wünsche respektieren würde, vielleicht sogar mir zuliebe ein Muslim werden, damit wir zusammen sein konnten."

Ich persönlich respektiere jeden Glauben. Und wenn sich jemand einem Glauben aus Liebe zu einerm Menschen anschließen möchte, dann ist dies ebenso ok. Doch ist es nicht auch möglich, dass zwei Personen mit unterschiedlichem Glaube zusammenleben? Ich höre so oft, dass sich vor allem Muslime wünschen, dass man sich ihrem Glauben anschließt. Reicht es nicht aus, dass man den Glauben und dessen "Gesetze" respektiert?

Ansonsten war die Geschichte recht rund für mich. Man merkt, dass es eine Own-Voice-Erzählung ist; dass Sherin Nagib als Hijabi (wahrscheinlich) selbst Rassismus und Diskriminierung aufgrund ihres Auftretens erfahren musste.
Die Charaktere kamen daher sehr authentisch rüber.

Was mich störte, waren die Sprünge. Mir fehlt manchmal der Weg hin zu einer bestimmten Reaktion. Ich brauche keinen ellenlangen Beschreibungen einer Szene. Aber eine Szene hätte ich schon an der einen oder anderen Stelle gerne gehabt. Da hätte man nochmal richtig viel Gefühl reinlegen können.

Denn obwohl es (auch) eine Liebesgeschichte ist, habe ich nicht so sehr mit Judy & Jaad mitgefiebert. Dafür war es mir einfach zu offensichtlich.

Die Darstellung und Entwicklung der verschiedenen Protagonisten fand ich teilweise stark, teilweise nicht nachvollziehbar. Wie bereits erwähnt, fehlen mir einfach manchmal Hintergrundinformationen zu einer Veränderung.

Für mich war dieses Buch kein Pageturner und auch keins, was ich unbedingt weiterempfehlen würde. Ich hoffe dennoch, dass die Autorin die richtigen Menschen erreicht. Denn obwohl es meinen persönlichen Geschmack nicht ganz getroffen hat, kann es für andere sehr empowernd sein.

©2023 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 12.12.2023

✎ Tannia E. Ortiz-Lopés - Joey trifft die Zahnfee

Joey trifft die Zahnfee
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Meine 5 3/4-Jährige und ich hatten uns sehr auf dieses Buch gefreut, denn sie wartet sehnsüchtig auf ihren ersten Wackelzahn. Noch zählt sie nicht zu den Spätzahnern, aber ich dachte, mit dieser Geschichte ...

Meine 5 3/4-Jährige und ich hatten uns sehr auf dieses Buch gefreut, denn sie wartet sehnsüchtig auf ihren ersten Wackelzahn. Noch zählt sie nicht zu den Spätzahnern, aber ich dachte, mit dieser Geschichte könnte ich ihr die Zeit ein wenig verkürzen.

Leider trifft sie nicht so ganz meinen Geschmack ...

Zum einen sind da die Bilder: Die Köpfe sehen - bis auf den von der Zahnfee - allesamt aus, als wären sie nachträglich drauf montiert und überdimensioniert. Ansonsten sind sie farbenfroh und kräftig. Meinem Kind haben sie soweit gefallen.

Zum anderen ist da die Erzählung an sich:
Ich habe tatsächlich noch von keinem Kind gehört, welches ausgelacht wurde, weil es noch keine ausgefallenen Zähne hatte. Das fand ich arg schlimm und habe es meinem Kind auch nicht so vorgelesen, um nicht unnötige Ängste zu schüren.
Wir mussten generell viel über das Geschriebene reden. Bei uns soll die Zahnfee einmalig kommen. Für die anderen Zähne steht schon eine Dose bereit. (hat sie von einer Nachbarin geschenkt bekommen) Es wird also keine "besten Geschenke" geben. Ich möchte, dass es etwas Spezielles bleibt und nicht 20x wiederholt wird.

Was mir auch gar nicht zusagte, ist der Schluss. Da ich nicht spoilern möchte, kann ich nicht direkt darauf eingehen. Mein Mädchen wäre jedoch mit Sicherheit sehr, sehr traurig, wenn dies so bei ihr geschehen würde...

Die ganzen Informationen - Woher weiß die Zahnfee, dass ein Zahn ausgefallen? Wie schafft sie all die Kinder? Was passiert mit den Zähnen? ... - haben uns gut gefallen.
Toll finde ich zudem, dass es mal nicht um Glitzer und Mädchen geht, dass die Zahnfee eine PoC ist und im Rollstuhl sitzt.

Ich werde im Kindergarten anfragen, ob sie unser Exemplar haben wollen, denn zu uns als Familie passt "Joey trifft die Zahnfee" leider nicht. Meiner Tochter habe ich erklärt, dass es verschiedene Bräuche bezüglich der Zahnfee gibt und wie es bei uns ablaufen wird. Sie möchte die Geschichte nicht behalten.

©2023 Mademoiselle Cake