Cover-Bild Fabrik der Schatten
Band 1 der Reihe "Die Craemer-und-Vogel-Reihe"
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Themenbereich: Belletristik - Kriminalromane und Mystery
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Ersterscheinung: 11.07.2022
  • ISBN: 9783641267162
Matthias Wittekindt, Rainer Wittkamp

Fabrik der Schatten

Kriminalroman
Deutsches Kaiserreich, 1910. Die Welt wird täglich komplexer. Um dem Rechnung zu tragen, hat der Große Generalstab einen eigenen Geheimdienst ins Leben gerufen. Als bei einem dramatischen Zugunglück in der Nähe von Wiesbaden mehrere Menschen ums Leben kommen, deutet einiges auf eine Verstrickung ausländischer Agenten hin. Major Albert Craemer, Leiter der Abteilung Spionage Frankreich, und seine Mitarbeiterin Lena Vogel beschließen, den Vorfall persönlich vor Ort zu untersuchen – und stechen in ein Wespennest aus Spionage, Kriegstreiberei und wirtschaftlichen Interessen.

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Veröffentlicht am 25.03.2024

Geheimdienstarbeit im Kaiserreich

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Für Eilige:

Was uns der Geschichtsunterricht über die Kaiserzeit nie beibrachte, zeigt uns lebendig der Thriller „Fabrik der Schatten“: die Mentalität der Menschen im deutschen Kaiserreich und den östlichen ...

Für Eilige:

Was uns der Geschichtsunterricht über die Kaiserzeit nie beibrachte, zeigt uns lebendig der Thriller „Fabrik der Schatten“: die Mentalität der Menschen im deutschen Kaiserreich und den östlichen Nachbarländern um 1900. Wer genau hinsieht, findet Parallelen zu heutigen Ressentiments und Vorlieben. Ermittlungen des deutschen Geheimdienstes offenbaren eine völkerrechtswidrige Verschwörung hinter einem Anschlag, der als Eisenbahnunfall beginnt. Der Roman ist packend geschrieben und reißt den Leser mit auf Grund seines ausgefeilten Schreibstils, der spannenden Handlung und dem tiefen Einblick in die Charaktere der beteiligten Personen.



Inhalt:

Major Alfred Craemer, Abteilungsleiter beim deutschen Geheimdienst erfährt, dass nach Zeugenaussagen das überlebende Opfer eines Eisenbahnunglücks bei Bingen von den französisch sprechenden Verfolgern durch Schüsse hingerichtet worden sei. So vermutet er mehr als einen Bandenkrieg. Zusammen mit seiner Sekretärin Lena Vogel, deren Identität und wahre Aufgabe sich dem Leser erst nach und offenbaren, reist er für seine Recherchen nach Bingen. Über einen anderen Handlungsstrang wird nach Craemers Rückreise nach Berlin der junge Fliegerleutnant Nante mit der Aufgabe betraut, Lena Vogel vor Ort zu unterstützen. Nach und nach erkennen sie die Schlüsselfiguren in einem Komplott, dessen Erfolg das kaiserliche Deutschland in völkerrechtliches Zwielicht rücken würde. Doch welche Rolle spielen die Franzosen, die immer wieder Lenas und Nantes Wege kreuzen?



Schreibstil:

Regelmäßig verzichten Autoren von Krimis und Thrillern auf einen wichtigen Aspekt, mit dem sie ihre Leser noch stärker fesseln könnten: die konfliktgeladene „innere Heldenreise“, also die Charakterentwicklung ihrer Hauptfiguren. Als Grund führen sie die kurze Dauer der Handlung an. Dem Autorenduo Wittekind und Wittkamp gelingt es hervorragend, ihre Leser diese Entwicklung miterleben zu lassen. Das Vehikel hierfür sind Rückblenden, die auf Grund der Ortsangaben als Kapitelüberschriften den Lesefluss nicht stören, sondern Orientierungshilfen einerseits und Cliffhanger andererseits ermöglichen. Die Sprache der Figuren ist authentisch, ihre politische Einstellung überzeugend. Mitreißende Handlungsbeschreibung wechselt sich ab mit Dialogen, die die Gesinnung der Sprecher deutlich zu Tage treten lässt. Durch tiefsinnige Vergleiche und bedingt durch Ortswechsel und Twists in der Handlung überzeugt der Schreibstil als lebendig, präzise und abwechslungsreich.



Fazit:



Wer sein kriminalistisches Gespür testen und schärfen und sich dafür in die Jahre kurz nach 1900 versetzen will, ist mit diesem spannenden und gleichsam leichtfüßig geschriebenen Roman bestens bedient. Bestechend fand ich vor allem die Einblicke in die Gesinnung der Zeitgenossen, was dem Werk Authentizität verleiht. Auch als Autor eigener Krimis habe ich trotz kritischen Lesens manche Wendung und vor allem die wahre Rolle einiger Protagonisten nicht vorhergesehen.

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Veröffentlicht am 11.07.2022

Freund oder Feind?

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Deutsches Kaiserreich im Jahr 1910, in Wiesbaden geschieht ein Zugunfall, doch die Verunglückten wurden anschließend noch erschossen, was einer Hinrichtung gleich kommt. Laut einem Zeugen sollen die Leute ...

Deutsches Kaiserreich im Jahr 1910, in Wiesbaden geschieht ein Zugunfall, doch die Verunglückten wurden anschließend noch erschossen, was einer Hinrichtung gleich kommt. Laut einem Zeugen sollen die Leute möglicherweise Französisch gesprochen haben. Der Geheimdienst schaltet sich ein und Lena und Major Craemer versuchen Licht in das Dunkle zu bringen, allerdings scheinen sie mehr Staub aufzuwirbeln als ihnen gut tut.

Das Buch beginnt sofort spannend und hat mich als Leser gleich angesprochen.
Da das Kaiserreich sehr militärisch war, ist es verständlich, dass auch dieser Krimi neben dem Militär seine eigenen Strukturen hat.
Es gibt mehrere Handlungsstränge, in denen der Leser die unterschiedlichsten Menschen, ihr Leben und ihre Träume kennenlernt, scheinbar völlig unabhängig voneinander verfolgen diese Menschen ihre Idealen, doch nach und nach verbinden sich die Handlungsstränge und die ganze Geschichte wird zu einem gewaltigen Bild, das eine Menge Kreise zieht.
Die einzelnen Charaktere, so unterschiedlich sie auch sind, war mir meistens schnell sympathisch und durch die bildliche Beschreibungen hatte ich sie auch schnell vor Augen. Genauso erging es mir mit den Handlungsorten, während des Lesens lief vor meinem inneren Auge ein Film ab, bei dem ich die Geschichte mitverfolgen konnte.
Der Schreibstil ist sehr angenehm und locker gehalten, auch wenn es mal etwas militärisch oder Fachausdrücke genutzt werden, stört das in keinem Moment den Lesefluss. Meistens wurden mir unbekannte Fachausdrücke anschließend im Dialog erklärt oder die folgende Handlung, ließ es mich verstehen.
Die Spannung wird von der ersten bis zur letzten Seite sehr gut und auch stabil gehalten. Hin und wieder steigt die Spannung, allerdings ist immer die "Grundspannung" vorhanden, so dass ich das Buch fast in einem durch gelesen habe und es nur ungerne aus der Hand gelegt habe.
Die Handlung ist in sich glaubwürdig, verständlich , gut strukturiert und spannend geschrieben.
Alles in allem ein toller Krimi, der glaubhaft ist und mir persönlich sehr unterhaltsame Lesestunden bereitet hat.

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Veröffentlicht am 27.06.2022

Man kann niemandem trauen

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Der Zug braucht nur noch etwa eine halbe Stunde bis Wiesbaden. Doch dann passiert ein schreckliches Unglück und mehrere Menschen sterben. In Bonn wird ein Student erschossen und bei der Abholung von Flugzeugen ...

Der Zug braucht nur noch etwa eine halbe Stunde bis Wiesbaden. Doch dann passiert ein schreckliches Unglück und mehrere Menschen sterben. In Bonn wird ein Student erschossen und bei der Abholung von Flugzeugen aus Elsass-Lothringen gibt es auch einen Toten. Für den Leiter der Abteilung Spionage Frankreich, Major Albert Craemer, sind das merkwürdige Vorgänge und er geht mit seiner Assistentin Lena Vogel der Sache nach. Was haben die Vorgänge miteinander zu tun? Wer steckt dahinter und was sind die Motive? Obwohl Craemer das verdächtig findet, ahnt er dennoch nicht, in was für ein Wespennest er sticht.
Mir hat dieser Kriminalroman gut gefallen. Es geht gleich dramatisch los. Der Schreibstil ist gut zu lesen, bleibt aber immer ein wenig distanziert.
Die Charaktere sind interessant und gut gezeichnet. Craemer wird nicht ganz voll genommen, da er seine Laufbahn bei der Polizei begonnen hat. Aber er ist zielstrebig und gebildet und geht auch außergewöhnliche Wege, um sein Ziel zu erreichen. Das hat er auch bei der Auswahl seiner Mitarbeiterin bewiesen. Lena Vogel hat auch immer gewusst, was sie will, auch wenn es nicht immer leicht für sie war. Für alle Fälle hat sie stets ihren Schirm dabei, der nicht nur bei Regen gute Dienst leistet. Sie ist gewieft und mutig und weiß die Waffen einer Frau einzusetzen. Ihr Vorgesetzter hat Vertrauen in ihre Fähigkeiten. Der Pilot Gustav Nante wird auch vom Geheimdienst eingespannt und soll Lena unterstützen, dabei stellt er sich geschickt an.
Das Militär spielt zu jener Zeit eine große Rolle und entsprechend unterwürfig waren viele Menschen, sobald die Obrigkeit etwas wollte.
Es gab immer wieder neue Wendungen, so dass ich zwar einige Verdächtige recht früh ausgemacht hatte, aber nicht wirklich erkennen konnte, was hinter allem steckt. So blieb es spannend bis zum Schluss.
Mir hat dieser historische Kriminalroman gut gefallen.

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