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Veröffentlicht am 17.10.2017

Geniale Story

AMANI - Rebellin des Sandes
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Die sechzehnjährige Amani lebt in dem kleinen Ort Dustwalk, ein kleiner Ort ziemlich am Ende der Wüste von Miraji. Seit dem ihre Mutter starb lebt sie bei ihrem Onkel und ihrer Tante, doch sie hat eigentlich ...

Die sechzehnjährige Amani lebt in dem kleinen Ort Dustwalk, ein kleiner Ort ziemlich am Ende der Wüste von Miraji. Seit dem ihre Mutter starb lebt sie bei ihrem Onkel und ihrer Tante, doch sie hat eigentlich nur ein Ziel: raus aus diesem Ort. Da sie eine der besten Schützen ist, hat sie alles Geld, das sie zusammenkratzen konnte, in einen Schießwettbewerb investiert. Zu gewinnen gibt es dabei eine große Summe an Bargeld. Sie schafft es auch unter die letzten drei, doch dann passiert etwas unvorhergesehenes und Amani verliert all ihr Geld. Beinahe wäre sie auch entdeckt worden, doch ein geheimnisvoller Fremder hilft ihr zu fliehen. Das sie genau diesen Fremden einen Tag später ebenfalls rettet, hätte sie allerdings nicht gedacht und auch nicht, dass sie dabei in größte Schwierigkeiten gerät. Doch erneut rettet der Fremde sie und gemeinsam gelingt ihnen die Flucht aus Dustwalk. Allerdings hätte Amani nicht damit gerechnet, dass sie plötzlich mitten in einer Rebellion landet.
Meine Meinung:
Allein schon die Optik dieses Buches ist für mich wieder ein Highlight und so musste ich natürlich auch wissen, worum es in diesem Buch eigentlich geht. Das ich hier mitten in einem riesigen Abenteuer lande, das eine fantastische Mischung aus orientalischer Welt und Wild-West-Abenteuer beinhaltet, hätte ich zunächst nicht erwartet. Doch die Autorin Alwyn Hamilton konnte mich vom ersten Augenblick an mit ihrer Geschichte fesseln. Dabei ist ihr Schreibstil absolut flüssig und modern, also auch bestens für das empfohlene Alter geeignet. Allerdings geht es hier auch gerne einmal etwas härter zu, wobei die Autorin aber nicht zu sehr ins Detail geht, so dass es auch da weiterhin ein Jugendbuch bleibt. Die Geschichte ist aber auch so abenteuerlich, dass auch Erwachsene hier aufregende Lesestunden verbringen können.
Ja, aufregend, genau das ist dieses Buch, denn hier jagt ein Abenteuer das nächste und dabei gibt es eine ganze Menge Wendungen und Überraschungen, von denen ich nur die wenigstens voraus ahnen konnte. Es ist und bleibt also sehr spannend und immer wieder zieht die Autorin die Spannungsschraube auch an, so dass das Buch ein wahrer Pageturner wird. Doch trotz immer wiederkehrenden Abenteuern gibt es auch Momente, in denen es etwas ruhiger, aber keineswegs langweilig wird. Für mich war es eine perfekte Mischung, um mich auf diese Geschichte richtig einlassen zu können.
Das Worldbuilding ist richtig gut gelungen, denn auf der einen Seite befindet sich der Leser in einer orientalischen Welt, die zum Teil auch deren Werte beinhaltet, zu einem weiteren Teil gibt es hier aber auch Schießereien á la Wild West. Dabei gelingt es Hamilton sehr gut, dem Leser diese Welt mit nur wenigen Details vorzustellen und dabei glaubhaft zu machen. Man bekommt also genügend Raum für eigene Vorstellungen und doch ist es so greifbar, dass man weiß, wie die Umgebung wirkt.
In der Ich-Form erzählt hier die Protagonistin Amani ihre Geschichte. Diese wird dem Leser dabei schnell sehr nahe gebracht und man fühlt sich mit ihr verbunden. Auch wenn Amani noch sehr jung ist und sich das auch in der ein oder anderen Handlung wiederspiegelt, ist sie doch ein wirklich rundum gelungener Charakter. Sie hat das Herz am rechten Fleck und kämpft für die, die sie liebt. Der Titel ist hier perfekt für Amani, denn in ihrem Inneren ist sie eine kleine Rebellin, die bei so manch einem Dialog den Leser zum Schmunzeln bringt. Zurückhaltung und Scheu kennt sie nur sehr selten, man merkt ihr einfach an, dass sie schon früh gelernt hat, auf wen sie sich verlassen kann: nämlich sich selber. Tja, und dann? Dann trifft sie auf Jin, der Fremde, der plötzlich in Dustwalk auftaucht. Vertraut sie ihm? Eher nicht und doch ist sie immer wieder gezwungen, es darauf ankommen zu lassen. Dabei fliegen zwischen den Beiden durchaus schonmal die Fetzen und es knistert gewaltig. Mir hat Jin hier als Gegenpart zu Amani sehr gut gefallen und ich bin schon sehr gespannt, wie es mit diesem Gespann weitergeht. Im Laufe der Geschichte kommen noch einige Charaktere hinzu, vor allem im späteren Verlauf. Diese sind durchaus interessante Persönlichkeiten, die hier noch sehr viel mehr Abenteuer für weitere Bände versprechen.
Mein Fazit:
Mit Amani, Rebellin des Sandes, ist der Autorin eine bildgewaltige Fantasy-Action-Geschichte gelungen, die mich rundum überzeugen konnte und für spannende Lesestunden sorgte. Flüssig und fesselnd und vor allem mit einer tollen Protagonistin, die nicht so schnell klein beigibt, hat mir der Einstieg richtig gut gefallen. Von mir gibt es hier eine Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 13.10.2017

Märchenhaft

Die silberne Königin
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Seit vielen Jahrzehnten herrscht Winter in der wunderschönen Stadt Silberglanz und es gibt nur eine einzige Möglichkeit, in die kleine Stadt zu gelangen über eine Passage. Die Menschen kämpfen hier um ...

Seit vielen Jahrzehnten herrscht Winter in der wunderschönen Stadt Silberglanz und es gibt nur eine einzige Möglichkeit, in die kleine Stadt zu gelangen über eine Passage. Die Menschen kämpfen hier um ihr Überleben und viele müssen in einem Bergwerk arbeiten, um ein wenig Geld zu verdienen. Die Bedingungen sind hart und auch Emma muss in der Mine hart arbeiten, um sich und ihren Vater durchzubringen. Als eines Tages wieder etwas in der Mine explodiert, kann Emma ihren Beruf nicht mehr ausführen, da sie sich an der Hand verletzt. Während sie durch den Ort geht, kommt sie an Madame Weltfremds Chocolaterie und diese sucht eine neue Mitarbeiterin. Emma bekommt die Arbeit und nicht nur das, denn Madame Weltfremd kann noch etwas anderes als Schokolade herstellen. Sie erzählt Märchen, mit denen sie regelrecht verzaubern kann.
Meine Rezension:
Dieses Buch hat mich durch sein wunderschönes Cover magisch angezogen und auch der Inhalt ist einfach magisch märchenhaft. Schon der Einstieg mit der märchenhaften Erzählung konnte mich fesseln und berühren und auch sonst hatte der Schreibstil von Katharina Seck etwas ganz eigenes, bezauberndes an sich. Sie wechselt in ihrer Geschichte zwischen den Märchen, die Madame Weltfremd erzählt, und den Begebenheit, die in der Stadt wirklich passieren und dieses ist ihr ganz hervorragend gelungen. Durch diesen Erzählstil fängt die Autorin in ihrer Geschichte eine ganz eigene Atmosphäre ein und schon sehr bald merkte man beim Lesen, dass die Märchen nicht nur eine Erzählung der Madame sind. Dieses Buch lebt gerade zu durch seine Atmosphäre und ich konnte mir die Stadt Silberglanz unter Schnee und Eis begraben sehr gut vorstellen. Ich konnte die Kälte spüren, aber genauso sehr wurde ich in die Magie der Chocolaterie gezogen, ich spürte den Kampf ums Überleben der Bewohner und die Kälte, die der König noch zusätzlich über seine Stadt ausübt.
Die Spannung war hier durchweg gegeben, da ich beim Lesen durchweg wissen wollte, wo die Zusammenhänge zwischen Märchen und der "realen" Welt der kleinen Stadt liegen. Welche Geheimnisse sind hier verborgen? In der dritten Person wird die Geschichte aus Emmas Perspektive wiedergegeben und dementsprechend fühlte ich mich auch ganz besonders mit ihr verbunden. Dann gibt es auch noch das Märchen das zunächst von Madame Wundervoll erzählt wird und diese beiden Perspektiven wechseln sich dann ab.
Die Charaktere passen hier ebenfalls perfekt in die Geschichte und sie waren durchdacht und jeder hatte seine eigene Wirkung auf mich beim Lesen. Emma war eine ganz wundervolle Person, warmherzig und strahlt in dieser ganzen Umgebung einfach mit ihrer Wärme etwas aus, das berührt. Ophelia ist eine lebenslustige Person, die mir schnell ans Herz wuchs. Madame Weltfremd, der Name ist hier schon sehr treffend, wirkt kühl und unnahbar und ich habe beim Lesen regelrecht spüren können, dass sie etwas weiß, auch wenn man keine Anhaltspunkte bekommt, so ist das Geheimnis präsent. Dann ist da noch der König darselbst, kaltherzig und grausam wirkt er, während er über die kleine Stadt regiert.
Mein Fazit:
Eine märchenhaft anmutende Geschichte, in der sogar ein Märchen erzählt wird, mit einem wunderschönen Schreibstil und einer ganz eigenen Atmosphäre. Doch dieses Buch hat, wie so viele Märchen, auch eine ganz eigene Aussage. Es geht um Vertrauen, Liebe und Freundschaft und den Mut verzeihen zu können. Ein Buch, das mir sehr gut gefallen hat und das ich sehr gerne weiterempfehlen möchte.

Veröffentlicht am 13.10.2017

Ein absolutes Highlight

Illuminae. Die Illuminae Akten_01
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Kady und Ezra leben auf dem Planeten Kerenza IV, der vom Bergbau lebt. Hier besuchen sie, wie ganz normale Teenager die Schule und auch sonst ist ihr Leben nicht aussergewöhnlich. Allerdings ist heute ...

Kady und Ezra leben auf dem Planeten Kerenza IV, der vom Bergbau lebt. Hier besuchen sie, wie ganz normale Teenager die Schule und auch sonst ist ihr Leben nicht aussergewöhnlich. Allerdings ist heute ein Tag, der durchaus besser laufen könnte, denn Kady hat sich von Ezra getrennt. Schlimmer kann es also nicht werden, denkt sie noch, als sie von einem Raumschiff der Firma BeiTech angegriffen werden. Viele Menschen sterben bei dem Angriff, doch sowohl Ezra, als auch Kady gelingt die Flucht zur Raumflotte, die aus drei Schiffen besteht. Die Alexander, das größte der drei Raumschiffe und ein Kampfschiff, die Hypatia, ein Forschungsschiff und die Copernicus, ein Mittelstreckenfrachter. Während Kady auf der Hypatia landet, befindet sich Ezra auf der Alexander. Die Raumflotte wird verfolgt von einem Schiff, der Lincoln. Doch irgendetwas geht vor auf der Copernicus, denn BeiTech hat neben dem Angriff mit Raketen auch biologische Waffen zum Einsatz gebracht. Um die Katastrophe dann noch völlig herbeizurufen, scheint auch noch AIDAN, die KI - künstliche Intelligenz, die die komplette Alexander steuert, bei dem Angriff zu Schaden gekommen zu sein.
Meine Meinung:
Wow, ich weiß gar nicht, wo ich hier anfangen soll, so sehr hat mich diese Geschichte rund um Kady und Ezra geflashed. Gleich vorweg: Illuminae ist nicht nur von der Aufmachung absolut gelungen, sondern auch der Inhalt ist so komplett anders, als ich es bisher je geleen habe und ich kann nur sagen: Wahnsinn Amie und Jay, ihr habt hier etwas gigantisches geschaffen.
Man ahnt ja schon am Titel und dem Cover, dass es hier in diesem Buch ein wenig anders aussieht und ich habe gleich nach Erhalt des Buches völlig fasziniert durch die Seiten geblättert. Das Buch ist genau so aufgebaut, wie der Titel: es sind Akten, die das Geschehen nach dem Angriff auf Kerenza beschreiben. Man findet hier Personenlisten, Chatverläufe, Berichte der Mannschaft und der Führung der Raumschiffe und genau durch diese Art der Dokumentation wurde das Geschehen so real, dass ich beim Lesen das Gefühl hatte, hier über etwas, das genau so geschehen ist, zu lesen. Dabei wurden meine Gedanken und Gefühle in alle Richtungen katapultiert. Ich habe mitgelitten, habe gehofft, gebangt, wurde wütend bei Fehlentscheidungen, war betroffen als ich Personenlisten und die passenden Fotos sah. Eine emotionale Achterbahn und das, obwohl ich im Grunde nur eine Art Akte in den Händen hielt. Damit hätte ich niemals gerechnet.
Die 600 Seiten lesen sich weg wie nichts, denn es ist einfach so fesselnd, dass man immer mehr und mehr wissen möchte. Zwischen all den Ereignissen, die sich teilweise schon überschlagen, gibt es dann noch die Liebesgeschichte zwischen Kady und Ezra, die man durch Chatverläufe zwischen den Beiden mitverfolgen kann, da sie sich auf getrennten Schiffen befinden.
Der Erzähler der Geschichte... den gibt es hier nicht, da es einfach eine Zusammenstellung einzelner Dokumente ist, die hier in fast chronologischer Reihenfolge wiedergeben, was sich zugetragen hat. Wer der Ersteller der Dokumente ist und was damit bezweckt wird, löst sich am Ende auf und ließ mich absolut verblüfft zurück. Damit hatte ich irgendwie gar nicht gerechnet und damit gelingt den Autoren noch einmal einen obenauf zu setzen.
Die Charaktere Kady und Ezra lernt man hier zwar nur durch ihre Chats untereinander und mit Dritten kennen, aber trotzdem hatte ich das Gefühl, mich in sie hineinversetzen zu können und ein Gefühl für die Protagonisten zu erhalten. Sie waren sehr authentisch und lebendig, Kady etwas frech und clever und smart durch und durch. Ezra, ebenso frech auf seine Art, aber eher pflichtbewusst und mit ganz viel Herz. Sie haben eine ganz eigene Verbindung, die man immer mehr nachspüren kann und auch diese Liebesgeschichte zu etwas besonderem macht.
Auch Nebencharaktere werden hier beschrieben und auch diese lösen schnell Emotionen beim Lesen aus, seien es ihre Entscheidung, ob richtig oder falsch, oder ihre spontanen Handlungen, sie wurden greifbar.
Mein Fazit:
Ungewöhnlich, speziell und ganz besonders und ich muss zugeben, ich bin sehr schwer von Science Fiction Romanen, die auf Raumschiffen spielen, zu begeistern. Schon Star Trek, Star Wars etc. sind so gar nichts meins und so war ich etwas skeptisch vor dem Lesen. Doch alleine die Aufmachung machte mich so neugierig, dass ich mal eben reinlesen wollte und dann alles in einem Rutsch gelesen habe. Ich denke durchaus, dass es Leser geben wird, für die dieser Aufbau nichts sein könnte, deshalb vielleicht einfach mal reinschnuppern. Für mich war es ein weiteres absolutes Jahreshighlight und ich möchte am liebsten jetzt schon Band 2 in den Händen halten. Mein Lesetipp!

Veröffentlicht am 11.10.2017

Die Götter sind zurück

Sog der Finsternis (Die Chroniken der Götter 3)
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Da Teil 3 einer Reihe - bitte Rezension nur lesen, wenn die Vorgänger bekannt sind. Spoiler vorhanden.

Nach dem Duell zwischen Areshva und Silvrin, bei dem Areshva schwer verletzt wurde, gelingt es ...

Da Teil 3 einer Reihe - bitte Rezension nur lesen, wenn die Vorgänger bekannt sind. Spoiler vorhanden.

Nach dem Duell zwischen Areshva und Silvrin, bei dem Areshva schwer verletzt wurde, gelingt es Silvrin, sie bei den :::: unterzubringen. Mit viel Geld besticht er die Frauen, alles nur erdenkliche für Areshva zu tun, damit sie wieder gesund wird. Danach macht er sich auf den Weg, Prinzessin Isimela, die von Areshvas Vater in dessen Burg, gefangen gehalten wird, zu befreien. Doch der Versuch geht schief und er gerät in Gefangenschaft. Währenddessen kommt Areshva wieder zu sich und muss feststellen, dass sie eine kleine Verehrerin hat, Pirina. Diese glaubt felsenfest daran, dass Areshva sie vor der Dunkelheit retten wird und begleitet sie nun auf Schritt und Tritt. Nachdem sie halbwegs genesen ist, kehrt sie zurück in die Burg des Vaters, gemeinsam mit Pirina. Dort stellt sie fest, dass Silvrin unfreiwilliger Gast auf der Burg ist. Wieder einmal heißt es für Areshva, alle Pläne über den Haufen zu werfen, denn Silvrin retten, ist nun ihre oberste Priorität.
Meine Meinung:
Wie auch schon Band 2 nahtlos an Band 1 anschloss, geht es hier ebenfalls nahtlos weiter. Die Ereignisse knüpfen bei Band 3 dort an, wo 2 aufgehört. Dabei ist es absolut notwendig, die Vorgänger zu kennen, da die Geschichten aufeinander aufbauen. Mit Fortschreiten der Geschichte wird allerdings auch der Grundton immer düsterer. Immer mehr dunkle Mächte übernehmen die Zepter und die Hoffnung der anderen schwindet immer mehr. Aber auch in Band 3 gelingt der Autorin eine erneute Steigerung sowohl in der Spannung, bedingt durch Knall auf Fall erfolgende Ereignisse, aber auch auf Grund des Verhaltens ihrer Protagonistin Areshva.
Der Schreibstil gefiel mir ja bereits in den Vorgängern sehr gut und das ist auch dieses Mal wieder so. Locker, flüssig, trotz aller Düsternis gibt es Momente, die einen Schmunzeln lassen, was auch an der gehörigen Portion schwarzem Humor der Protagonistin liegt. Auch ihren Charakteren haucht die Autorin dank unterschiedlicher Sprache einen eigenen Stil ein. Man erkennt schon an der Sprache, wer gerade handelt und spricht.
Auch hier gibt es wieder den personellen Erzähler, dieser hat aber durchaus eine auktoriale Funktion, denn er lässt uns an den Gedanken der Charaktere teilhaben. Man hat somit nicht nur einen guten Rundumblick auf das Geschehen, sondern kann sich mit einfühlen und verstehen.
Das Worldbuilding gefällt mir nach wie vor sehr gut, denn Anke Unger gelingt es wieder perfekt, die richtige Mischung zu finden, die Umgebung zu beschrieben ohen dabei auszuschweifen. Die Welt in der Areshva und Silvrin leben, wird vor meinem inneren Auge lebendig und greifbar. Sei es die Burg von Areshvas Vater oder der Berg Kalamachai, ich sehe es regelrecht vor mir und genau das liebe ich an guten Fantasygeschichten. Man kann hier in diese Welt abtauchen und versinken und man merkt gar nicht, wie die Zeit beim Lesen vergeht.
Die Charaktere sind dieses Mal alle bekannt und auch deren Weiterentwicklungen haben mich überzeugt und waren nachvollziehbar. Wie auch schon der Grundton der Geschichte weiterhin düsterer wird, sind hier auch das Verhalten der Charaktere durchaus dunkler. Areshva zweifelt hier sehr an sich und das, ihr wird immer mehr bewusst, dass sie zwar das Richtige erreichen will, doch oft falsch gehandelt hat. Doch trotzdem ist ihr auch immer bewusster, dass sie nur so und nicht anders handeln konnte. Silvrin taucht hier tatsächlich kaum noch auf und wenn man in den ersten beiden Bänden noch aus abwechselnder Sicht von ihnen erfuhr, bleibt es dieses Mal eher so, dass das Hauptaugenmerk auf Areshva liegt.
Pirina, die kleine aus dem ehemaligen Kloster, die wir schon in Band 2 kennenlernen durften, ist hier zum ersten Mal sehr präsent. Tatsächlich ist hier so ein wengi das Licht im Schatten, der Charakter, der es immer wieder schafft, Areshva aus ihrem dunklen Loch zu befreien und ihren Gedanken immer wieder neue Hoffnung gibt. Pirina ist eine wunderbare Persönlichkeit, die mir sehr ans Herz gewachsen ist. Sie ist noch ein Kind und das merkt man ihr an, aber ihr Glaube an das Gute, vor allem in Areshva, ist so gut wie unerschütterlich.
Mein Fazit:
Mittlerweile ist es schon der dritte Band der Chroniken der Götter Reihe und ich habe mittlerweile immer mehr das Gefühl, alte Bekannte wieder zu treffen. Für mich konnten sich die einzelnen Bände immer mehr steigern, das Worldbuilding ist vorstellbar und lebendig, ebenso wie die Charaktere. Natürlich ist es auch noch nicht der letzte Band der Reihe und ich bleibe mal wieder neugierig auf den nächsten Band zurück. Wer die Vorgänger mochte, muss hier einfach weiterlesen. Wer die Reihe nicht kennt, sollte sie unbedingt kennenlernen.

Veröffentlicht am 11.10.2017

Bezaubernde Geschichte

Agathe und der Rat der Sieben
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Endlich ist es soweit, die Sommerferien haben angefangen. Doch eigentlich freut sich Agathe gar nicht so richtig darauf, denn ihre beste Freundin Alina fährt mit ihrer Familie in den Urlaub nach Griechenland, ...

Endlich ist es soweit, die Sommerferien haben angefangen. Doch eigentlich freut sich Agathe gar nicht so richtig darauf, denn ihre beste Freundin Alina fährt mit ihrer Familie in den Urlaub nach Griechenland, ihre Mutter ist rund um die Uhr beshcäftigt, der Vater arbeiten und ihr Bruder Björn lebt in seiner eigenen Welt. Immerhin ist er schon fünfzehn und hat ganz andere Prioritäten. Doch dann passiert etwas, was alles für Agathe ändert. Bei einer Pilzsammlung mit ihrer Familie begegnet sie auf einer Waldlichtung dem Jungen Ral. Dieser trägt seltsame Kleidung und scheint auch sonst ganz anders als die Jungs die sie kennt. Er geht ihr nicht mehr aus dem Kopf und Agathe beginnt zu forschen. Dabei kommt sie dem Geheimnis immer näher und plötzlich befindet sie sich in einem riesigen Abenteuer, das aus ihren Ferien das Abenteuer ihres Lebens werden lässt.
Meine Meinung:
Allein dieses Cover ist mal wieder ein absolutes Highlight und auch diese wunderschöne Abenteuergeschichte für Kinder ab ca. 10 Jahren ist wirklich rundum gelungen. Katrin Lachmann erzählt hier mit sehr viel Herzblut und das merkt man der Geschichte einfach an. Der Schreibstil ist flüssig und mitreißend, dabei sprachlich leicht und verständlich. Die Zielgruppe ist hier perfekt aufgehoben, aber auch Erwachsene, die gerne Kinderbücher mögen, sollten einen Blick riskieren.
Sehr schnell fühlt man sich als Leser in die Geschichte gezogen. Es wird spannend und voller Fantasie und der Ideenreichtum von Agathe ist einfach toll. Schnell beginnt man mitzufiebern und möchte mit Agathe hinter das Geheimnis des Jungen Ral kommen. Man bekommt Gelegenheit mitzufiebern und sich in fremde Welten zu verlieren, bei der man schnell spürt, dass es Geheimnisse gibt. Die Welt mutet ein wenig alt, beinahe schon mittelalterlich, an. Man wird regelrecht in andere Zeiten versetzt und man spürt die Magie der Menschen.
Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht des Mädchens Agathe, die hier die Abenteuer erlebt. Ab und an wechselt auch mal die Perspektive, aber hauptsächlich steht hier Agathe im Mittelpunkt. Dieses Mädchen muss man irgendwie gern haben, denn ich glaube, sie fühlt sich, wie manch ein anderes Kind in ihrem Alter, nämlich oft allein. Ihre Mutter ist, wenn man es nett ausdrücken möchte, nicht der herzliche Typ, der Bruder zu alt, um sich mit der kleinen Schwester zu beschäftigen und der Vater ist meistens nicht zu Hause. Kein Wunder, das Agathe mit Feuereifer dabei ist, als es um ein Abenteuer geht. Aber nicht nur abenteuerlich wird es, sondern auch magisch, spannend, atmosphärisch und das erste Herzklopfen wird auch noch mitgeliefert.
Mein Fazit:
Ich möchte gar nicht allzu viel über Agathe und ihre Abenteuer erzählen, aber diese Geschichte ist wirklich wunderschön. Sehr viel Fantasie, Abenteuer und Abwechslung sorgen für eine fesselnde und mitreißende Geschichte. Erzählt wird diese sehr flüssig mit klarem und gut verständlichen Schreibstil. Tolle Abenteuergeschichte mit dem ersten Herzklopfen inklusive für Kinder und für die, die Kinderbücher mögen.