5 Sterne hierfür!
Klappentext:
„Die niederländische Genremalerei des 17. Jahrhunderts wagte etwas Neues: Sie richtete den Blick auf das alltägliche Leben. Die eleganten, atmosphärischen Interieurs der Delfter Feinmaler ...
Klappentext:
„Die niederländische Genremalerei des 17. Jahrhunderts wagte etwas Neues: Sie richtete den Blick auf das alltägliche Leben. Die eleganten, atmosphärischen Interieurs der Delfter Feinmaler um Johannes Vermeer und Pieter de Hooch sowie die überspitzten, ironischen Schilderungen des bäuerlichen Milieus von Adriaen Brouwer und David Teniers d. J. waren überaus beliebt. Die Motive haben auch für heutige Betrachter*innen nichts an Strahlkraft eingebüßt. Dies zeigt der Ausstellungskatalog durch einen faszinierenden Dialog: Die Alltagsszenen und Gesellschaftsbilder der bedeutendsten niederländischen Meister der Genremalerei treffen auf die Fotografien und Videoarbeiten von Lars Eidinger und die Schriftbilder von Stefan Marx. Diese einzigartige Gegenüberstellung lässt nicht nur historische Unterschiede deutlich werden, sondern fesselt mit überraschenden Gemeinsamkeiten in Themen und Bildfindungen.“
In diesem Kunstbuch wird auf wirklich besondere Weise die damalige Zeit mit der aktuellen verglichen. Und was wird verglichen? Die Gesellschaft mit ihrem Tun und Handeln. Wir dürfen hier den Vergleiche der niederländischen Meister mit ihrem Blick auf die damalige Gesellschaft sowie den Blick der Künstler der Gegenwart Lars Eidinger und Stefan Marx betrachten. Der Großteil des Buches befasst sich sehr intensiv mit den niederländischen Meistern wie Vermeer, Vrel, ter Borch oder van Hoogstraaten. Die Kunstwerke damals werden mit der heutigen Zeit etwas „verglichen“. Entweder direkt in Bildform oder eben gekonnt im Text. Diese bürgerliche Genremalerei prägte die zweite Hälfte des 17. Jahrhunderts wie keine andere in Holland. Es ist wahrlich erstaunlich in diese Kunstwerke einzutauchen und eben nicht nur die Farben und Pinselführung zu bestaunen, sondern auch wie die Künstler auf die kleinsten Details geachtet haben und somit tatsächlich Zeitzeugnisse hinterlassen haben. Es geht hier um Formen, Raumeindrücke, kleinste Sichtungen, Gesichter, Handgriffe. Wie dachte die damalige Gesellschaft? Wie lebte sie? Wie gab sie sich? Genau das lässt sich wirklich beeindruckend hier erlesen. Der Vergleich mit der Neuzeit war für meine Begriffe zwar gelungen aber weniger interessant als die großen Kunstwerke.
Der feste Einband und die fast quadratische Buchgröße lassen dieses Buch als optimales Kunstbuch deklarieren. Matte, gedeckte Farben erwarten hier den Leser und somit ist stets ein reibungslosen betrachten, egal bei welchem Lichteinfall möglich. Die Buchseiten sind von fester Qualität und dadurch wunderbar griffig. Die Texte und Erklärungen dazu sind stets kurzweilig aber dennoch mit enormen Details gespickt. Ein wirklich beeindruckendes Werk, welches nicht nur das künstlerische Auge schult, sondern auch hinter die Kulissen der Bilder blicken lässt. 5 Sterne hierfür!