"Du hast sie die ganze Zeit auf Abstand gehalten, weil du Angst hattest, sie zu verlieren.“
(ein Freund zu Beck in Break the ice)
Worum geht’s?
Zu dieser Zeit des Jahres hänge ich normalerweise mein Snowboard weg und entspanne mich. Aber nicht dieses Jahr. Dieses Jahr muss ich mit dem umgehen, was mir das Schicksal bei den Winterspielen beschert hat – nein, nicht Gold. Einen gebrochenen Arm. Weil ich meiner Familie nicht nahestehe, komme ich in der Blockhütte meiner besten Freundin Skylar unter. Allerdings kann es die Gefühle ganz schön durcheinanderbringen, wenn deine großartige, attraktive Single-Freundin sich um dich kümmert. Deshalb habe ich mich entschieden, ihr zu helfen, sich einen festen Freund zu suchen. Ja, richtig gehört. Ich werde mich durch die Datingapps wühlen und den perfekten Mann für sie finden. Der beste Weg, um mich an meinen Platz in ihrem Leben zu erinnern, oder? Ich kann damit umgehen. Ich kenne mich mit Schmerzen aus. Ich bin immer noch ein olympischer Wintersportler!
Break the ice ist Band 3 der Winter Games-Reihe. Die Geschichte ist in sich geschlossen und kann ohne Vorkenntnisse gelesen werden.
Schreibstil und inhaltliche Hinweise
Das Buch ist in der Ich-Perspektive von Beck geschrieben. Das Buch beinhaltet sexuellen Content.
Meine Meinung
Da sind wir also, bei Band 3 der Winter Games-Reihe. Ich kann es selbst kaum glauben, dass ich die Reihe durchgezogen habe, obwohl ich Band 1 und 2 schon wahnsinnig enttäuschend fand. Zu kurz, kein Gefühl, teilweise gefühlt nur Rumgemache. Auch Band 3 reiht sich ruhmlos ein…
Mal wieder startet das Buch gefühlt mittendrin. Einfach vor Ort, mitten in der Handlung, ohne Vorgeschichte. Beck hat sich beim Snowboarden den Arm gebrochen und lebt nun bei seiner besten Freundin Skylar, um die er sich vor zwei Jahren gekümmert hat, als sie ihr Bein gebrochen hatte. Zwischen Gesprächen über die Winter Games und die mögliche Zukunft außerhalb des Sports dreht sich das ganze Buch genau um zwei Sachen: Becks Beule in der Hose und sein „Mimimi, ich bin kein Beziehungsmensch, deswegen verkuppel ich meine beste Freundin, obwohl ich seit Ewigkeiten auf sie stehe“. Skylars Sicht fehlt dem Leser komplett, aber ich bewundere sie, dass sie das ständige Hin und Her mitmacht. Das ganze Buch hat sich für mich angefühlt, als hätte jemand aus einem Buch einige Kapitel rausgerissen und daraus ein eigenes Buch gemacht. Ein Problem, was die ganze Reihe bereits hatte. Kurz, gehetzt, sprunghaft. Bis heute frage ich mich, wieso die Autorinnen nicht aus allen drei Bänden ein Buch gemacht haben, was direkt alle drei Pärchen begleitet.
Break the ice hat mich in vielen Aspekten einfach gelangweilt. Das gute ist, dass man schnell mit dem Buch durch ist. Das schlechte, dass gefühlt nichts hängen bleibt, weil kaum was passiert. Die Szenen sind wirr zusammengeschrieben, die inneren Vorgänge von Beck machen wenig Sinn, was sich vor allem bei den letzten 20% des Buches zeigt. 180 Grad Wendung ohne erkennbaren Grund, keine tieferen Dialoge, wenig Gefühl, ein bisschen Bums. Und was mich wahnsinnig irritiert hat: Es gibt ein Easter Egg, dass die Bianco-Brüder (bekannt aus einer anderen Reihe) vorkommen. Und zwar sehr viel und sehr lange. Ich habe von ihnen irgendwie mehr mitgenommen als von Becks und Skylars verkümmerter Beziehungsentwicklung. Ich weiß nicht, was der Gedankengang der Autorinnen beim Schreiben war, aber ich verstehe einfach nicht, was diese Friends to Lovers Geschichte sollte. Es wurde zu wenig Energie in das „Friends“ gesteckt und noch weniger Energie in das „Lovers“. Die Geschichte ist ähnlich wie die Vorbände platt, langweilig und vor allem fehlt der extrem sympathische Witz, der sonst ein Kern der Bücher ist, mal wieder komplett. Hätte nicht Piper Rayne draufgestanden, hätte ich niemals gedacht, dass dies aus der gleichen Feder stammt wie die Baileys und die Biancos.
Mein Fazit
Break the ice ist für mich der platte Abschluss einer enttäuschenden Reihe. Es wurde sich zu wenig mit Gefühlen und Tiefe auseinandergesetzt, es gibt kaum Handlung und die Charaktere sind eindimensional. Diese Reihe war leider wirklich kein Hit.
[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]