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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.04.2024

Traumboy ergattern

The Love Code. Wenn die widersprüchlichste Theorie zur großen Liebe führt
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Sehr zielstrebig hat Melody Gage ihr Studium am MIT durchgezogen. Als Stipendiatin fehlte es ihr an Geld fürs schöne Studentenleben, und als Nerd konnten sie Informatikaufgaben mehr fesseln als oberflächliches ...

Sehr zielstrebig hat Melody Gage ihr Studium am MIT durchgezogen. Als Stipendiatin fehlte es ihr an Geld fürs schöne Studentenleben, und als Nerd konnten sie Informatikaufgaben mehr fesseln als oberflächliches Getue. Doch nun will sie sich dem Leben öffnen, denn sie hat einen Traumjob ergattern können, der sie geistig fordern wird und endlich auch finanzielle Freiheit verspricht. Dass die meisten schönen Dinge einen Haken haben, muss sie leider bald selbst herausfinden: Der einzige Typ, mit dem sie sich an der Uni für eine Nacht eingelassen hat, und der ihr seitdem immer noch im Hinterkopf spukt, ist leider der Sohn der Konzernchefin. Ihr zweites Zusammentreffen findet also unter denkbar schlechtesten Voraussetzungen statt, doch irgendwie schaffen sie es, diese einmalige Nacht für immer zu begraben und in eine Freundschaft umzuwandeln. Theoretisch zumindest.
Der Leser merkt natürlich das Knistern zwischen den Zeilen und hofft lange Seiten hinweg, dass Melody sich ihren Jeremy angeln wird.
Der Plot ist wie erwartet witzig und spritzig. In gewohnter Chick Lit-Manier wird er aus der Perspektive der Protagonistin erzählt. Der Leser nimmt teil an den typischen Mädchenproblemen und hat seinen Spaß am frech frivolen Geplänkel unter jungen Frauen. Als reifer Mensch möchte man Melody ja vor dem reichen Nichtsnutz mit seiner Frauenverschleißenden Vergangenheit warnen, aber der Teenie-Leser hofft natürlich, dass Jeremy erwachsen und Melody bis an ihr Lebensende glücklich machen wird.
Egal.
Das Buch liest sich wunderbar leicht und bietet gute Unterhaltung. Die Werbung zielt etwas ab in die Richtung von Ali Hazelwood, die ich persönlich sehr schätze, aber außer, dass Melody einen MINT-Beruf ausübt, gibt es da keine Gemeinsamkeiten. Hazelwood ist dann doch schon eine ganz andere Kategorie.
Vanessa Stoll spricht das Hörbuch ein. Sie hat eine tolle, kratzige, etwas freche Stimme für den Job und ich habe ihr sehr gerne zugehört.

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Veröffentlicht am 04.04.2024

Bedrohung

Mörderfinder – Stimme der Angst
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Dies ist der 4. Teil der Mörderfinderreihe um den Fallanalytiker Max Bischoff. Bei der Beerdigung seines Mentors trifft er auf eine Frau, die seiner ermordeten großen Liebe Jennifer Sommer zum Verwechseln ...

Dies ist der 4. Teil der Mörderfinderreihe um den Fallanalytiker Max Bischoff. Bei der Beerdigung seines Mentors trifft er auf eine Frau, die seiner ermordeten großen Liebe Jennifer Sommer zum Verwechseln ähnlich sieht. Er spricht sie an und so nimmt das Schicksal seinen Lauf. Das ganze Drama, das all seine Liebsten vor Jahren gefährdete, scheint sich zu wiederholen. Max Bischoff kommt dem Leser diesmal extrem naiv vor. Zum Glück holt Max Dr. Marvin Wagner mit ins Boot. Dessen messerscharfer Verstand trägt wesentlich zum guten Ausgang bei, aber auch seine Dialoge sind pointiert und haben Unterhaltungswert.
Der Handlung selbst kann man gut folgen, auch in der Hörbuchversion, die gekonnt von Dietmar Wunder eingelesen wird. Sie ist ziemlich komplex, um nicht zu sagen, unrealistisch. Auch wenn man als Leser, im Gegensatz zu Bischoff, schon recht früh ein Bauchgefühl entwickelt, kann die tatsächliche Auflösung dennoch überraschen.
Einerseits finde ich diesen Thriller ziemlich abstrus. Vor allem kann er nicht an die Qualität von früheren Strobel-Büchern heranreichen. Der Unterhaltungswert ist jedoch immer noch gegeben, sodass ich mit 4 Lesesternen bewerte.

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Veröffentlicht am 02.04.2024

Dunkle Traumata

Die Rückkehr der Finsternis
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Dies ist der vierte Band der Nordfälle aus der Feder von Karin Herzog. Man kommt gut auch ohne Vorkenntnisse ins Geschehen.
Ursprünglich geht es um den Mord an einem Rentnerehepaar, das beim Campingurlaub ...

Dies ist der vierte Band der Nordfälle aus der Feder von Karin Herzog. Man kommt gut auch ohne Vorkenntnisse ins Geschehen.
Ursprünglich geht es um den Mord an einem Rentnerehepaar, das beim Campingurlaub an der Elbe überfallen worden ist. Die Spur führt ziemlich schnell nach Mönchengladbach, dem Heimatort des ermittelnden Kommissars. Steffen Felders persönliche Probleme werden rasch zum Mittelpunkt der Handlung. Seine Kollegin Jette ist seine große Liebe, außerdem ist sie von ihm schwanger. Felder beängstigt die Situation, denn auf ihm lasten noch die Traumata seiner Kindheit. Und eben dieser Kindheit muss er sich stellen, als er jetzt nach Jahren den elterlichen Keller wieder betritt, in dem er jahrelang von mehreren Männern systematisch vergewaltigt worden ist.
Karin Herzog bringt ihre Protagonisten dem Leser sehr nahe. Das brutale Geschehen lässt keinen kalt. Durch den rheinischen Karneval wird alles etwas aufgelockert, um dann doch in ein mitreißendes Finale zu münden. Zum Glück findet sie ein beruhigendes Ende, sodass man zusammen mit Kommissar Felder positiv in die Zukunft schauen kann.
Der Krimi ist durchgehend spannend, hat keine Längen, sondern führt ziemlich schnörkellos durch die gut ausgedachte Handlung. Klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 30.03.2024

Horror-KI

Die Burg
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KI ist ja momentan ein großes Thema in den Medien. Und dieses Buch trifft die aktuelle Diskussion schmerzhaft am Nerv: Was passiert, wenn sich die KI verselbstständigt?

Der Milliardär Nevio hat eine historische ...

KI ist ja momentan ein großes Thema in den Medien. Und dieses Buch trifft die aktuelle Diskussion schmerzhaft am Nerv: Was passiert, wenn sich die KI verselbstständigt?

Der Milliardär Nevio hat eine historische Burg komplett modernisieren lassen. Das Innere beherbergt nun ein Escape-Labyrinth vom Allerfeinsten. Das Herz der Anlage ist eine KI, die auf die Wünsche der Besucher eingeht und jedes nur erdenkliche Szenario lebensecht darstellt. Meterhohe Bildschirme, ja sogar Raumdüfte sorgen für perfekte Illusion.
Nevio lädt fünf äußerst unterschiedliche Personen zu einem ersten Testlauf ein.
Das Spiel startet beeindruckend, doch es dauert nicht lange, bis der Horror beginnt: Der Computer zerrt die intimsten Geheimnisse der Testpersonen an Licht, die Szenarien werden immer bedrohlicher, vor allem aber hat die KI ein Eigenleben entwickelt. Alle Personen sind innerhalb der Burgmauern gefangen, die Tore sind fest verschlossen und auf Hilfe von außen kann man kaum hoffen.
Was sich zu Beginn des Buches noch interessant liest und Spannung erweckt, ist leider spätestens nach dem dritten Rätsel langweilig. Alles wiederholt sich irgendwie, nur die computergenerierten Figuren werden immer ekelhafter.
Gegen Ende wird auch mehr von den Identitäten der Teilnehmer preisgegeben. Bedauerlicherweise ist es da schon zu spät, um noch eine Beziehung zu ihnen aufzubauen.
Die Grundidee für den Plot ist schon interessant, aber die Umsetzung ist nicht so ganz geglückt. Die Handlung wiederholt sich zu oft, die Personen sind lange Seiten hinweg sehr klischeehaft.
Mir hat das Hörbuch nicht so gut gefallen, aber der Sprecher Rainer Strecker ist wirklich klasse und sorgt für einen zusätzlichen Lesestern.

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Veröffentlicht am 26.03.2024

Netter historischer Roman

Das Erbe der Pandora Blake
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Pandora Blake hat ihre Eltern schon sehr früh verloren. Sie starben bei einer Ausgrabung. Seitdem führt Onkel Hezekiah das elterliche Antiquitätengeschäft weiter; aber er lässt es zu einem Ramschladen ...

Pandora Blake hat ihre Eltern schon sehr früh verloren. Sie starben bei einer Ausgrabung. Seitdem führt Onkel Hezekiah das elterliche Antiquitätengeschäft weiter; aber er lässt es zu einem Ramschladen verkommen, um seine Schwarzmarktgeschäfte zu tarnen. Kein Wunder, dass Pandoras Erbe unter seiner Geschäftsführung dahinschmilzt. Sie versucht stattdessen, als Goldschmiedin Fuß zu fassen. Kein leichtes Unterfangen im Jahr 1799, in dem Frauen noch keine Rechte hatten.
Den Wendepunkt bringt eine geheimnisvolle Amphore im Keller des Ladens. Wunderschön und gut erhalten, von Hezekiah gehütet wie ein Goldschatz. Pandora/Dora findet Zugang zum Keller und beginnt mit einem jungen Mann, der leider nicht so ganz uneigennützig handelt, das Objekt zu untersuchen.
Die Atmosphäre der damaligen Zeit, vor allem die geringe Stellung der Frau, aber auch die Situation im Hafen und auf den Straßen wird von der Autorin ausgezeichnet wieder gegeben. Die Protagonisten sind auf interessante Weise eigenwillig und in Dora hat man schnell eine Sympathieträgerin gefunden.
Der Schreibstil ist ausdrucksstark, dabei gut lesbar. Vielleicht fehlt es insgesamt ein wenig an Spannung, aber dennoch ist das hier ein sehr unterhaltsamer Roman für zwischendurch.

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