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Veröffentlicht am 28.11.2024

Ein Regency Romance Leseflop für mich. Ein zu moderner Schreibstil gesellt sich zu einer nicht so gelungenen Übersetzung

Ein unerwarteter Bräutigam
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Einen Geistesblitz hatten die Väter von Lady Olivia und Lord Alex nicht gerade, als sie einst beschlossen, dass ihre Kinder in den Bund der Ehe treten sollten, wenn sie denn das heiratsfähige Alter erreicht ...

Einen Geistesblitz hatten die Väter von Lady Olivia und Lord Alex nicht gerade, als sie einst beschlossen, dass ihre Kinder in den Bund der Ehe treten sollten, wenn sie denn das heiratsfähige Alter erreicht haben.
Lediglich eines haben die beiden nämlich gemeinsam, dass sie nicht gerade begehrte Partien im ton darstellen. Während die ungepflegte, unhöfliche Olivia bislang alle Menschen in die Flucht geschlagen hat, gilt der hochintelligente Alex als Eigenbrödler.
Der einst aufgesetzte Ehevertrag besagt, dass in nur wenigen Wochen die Eheschließung der beiden eintreten muss, falls Alex bis dato keine andere Braut finden sollte.

Der verzweifelte Alex wird ausgerechnet in Olivias unmittelbarer Nähe fündig, denn ihre Cousine Caroline ist schön, klug und gewitzt. Einzig einen Haken an der Sache gibt es. Weil er ihr einst die Mitgliedschaft verwehrte zu einer wissenschaftlichen Gemeinschaft, aufgrund der Tatsache dass sie eine Frau ist, kann sie ihn nicht leiden.
Als beide sich nach langer Zeit wiederbegegnen, kann Alex Caroline jedoch einen Vorschlag unterbreiten, der allen nützen würde...

Auch diese Historical Romance gehörte zu einem von mir kürzlich erworbenen Konvolut und verlockte mich schon aufgrund des ansprechenden Covers. Tja wieder einmal hat sich jedoch der Spruch bewahrheitet, "Dont judge a book by it's cover!"
Manchmal frage ich mich, was manche Autoren dazu verlockt, unbedingt eine Historical Romance schreiben zu wollen, wenn sie doch absolut keine Ahnung haben, wenn es um gesellschaftliche Gepflogenheiten oder historische Feinheiten geht. Oder aber auch unpassende Ausdrucksformen wählen, die so mal gar nichts in einem Roman zu suchen haben, der, wie hier, in der Regencyära spielt.

Dazu gesellt sich hier ein fürchterlich langes Hin und Her; sei es wegen der Mitgliedschaft im Club, Carolines ständiges Beharren darauf, dass sie clever ist (warum nur muss sie es ewig oft wiederholen? ) seltsame, ermüdende Gespräche die die Figuren miteinander führen ( mal ehrlich will ich in einer Historical Romance über Begrifflichkeiten wie "sein Johannes" oder "Schniedelwutz" stolpern oder von einer gewissen Steifheit bei seinem (Kricket; Boccia o.ä. ich weiß es nicht mehr) Spiel lesen, in der die Heldin dermaßen naiv agiert, dass ich mir ein lautes genervtes Seufzen nicht verkneifen konnte) und, der Gipfel der Idiotie waren dann die unschmeichelhaften Beschreibungen zu Lady Olivia. Ja, okay, wir haben es verstanden, sie ist unfreundlich, ekelhaft, sitzt voller Standesdünkel, doch was hat sich die Autorin nur dabei gedacht, ihr stinkende Füße/Socken auf den Leib zu schreiben? Natürlich weist sie dazu ein völlig unmodisches Erscheinungsbild auf und ist übergewichtig. Klischeekiste aus. Wer denkt sich solche Akteure aus?

Und tatsächlich ist diese Historical Romance bereits vor dem "Bridgerton" Hype entstanden und veröffentlicht worden. Okay, es mag Leser geben, die eine moderne Schreibe in Historical Romances mögen, aber veralbern lassen mag ich mich beim Lesen weniger.

Wer sich an diesen Roman wagt, sollte reichlich Durchhaltevermögen an den Tag legen und in Sachen Charakterentwicklung und Tiefgang nichts erwarten. Dann wird man auch nicht enttäuscht werden.
Ach und noch ein Tipp für Übersetzerinnen und Übersetzer, Mylord kann man ruhig so stehen lassen und muss es nicht eindeutschen- genauso nerven mich Bezeichnungen wie Fräulein (Hans Moser und Theo Lingen lassen grüßen! 😉 ) in einem Roman der in England spielt.

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Veröffentlicht am 05.11.2024

Kruder Mix aus Dark Romance & Psychothriller

Verity
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Die Autorin Lowen Ashleigh ist nicht gerade vom Glück begünstigt in jüngster Zeit. Erst musste sie ihre Schriftstellerkarriere auf Eis legen, da sie ihre schwerkranke Mutter pflegte bis zu deren Tod, ihr ...

Die Autorin Lowen Ashleigh ist nicht gerade vom Glück begünstigt in jüngster Zeit. Erst musste sie ihre Schriftstellerkarriere auf Eis legen, da sie ihre schwerkranke Mutter pflegte bis zu deren Tod, ihr vermeintliches Erbe entpuppte sich als Schuldenberg und zudem erhielt sie auch noch die Kündigung ihres Vermieters.
Und ausgerechnet an dem Tag, als es zumindest in beruflicher Hinsicht wieder aufwärts gehen soll, wird sie Zeugin, wie ein Fußgänger, ein Smombie (Smart Phone Zombie) vom Auto überfahren wird und sich Blutregen und andere Körperflüssigkeiten über sie ergießen. Retter in der Not ist Jeremy, ein attraktiver Mann, der alles beobachtet hat und ihr auf einer Bistrotoilette mit seinem Herrenhemd aushelfen kann.
Nur wenig später ist jedoch klar, beim Meeting mit ihrem Agenten, dass Jeremy ihr neuer Auftraggeber sein wird.

Dessen Frau, eine Bestsellerautorin, hatte einen schweren Unfall, aufgrund dessen sie zu Hause im Wachkoma liegt und so soll Lowen an deren Stelle die beliebte Buchreihe von Verity beenden.
Da Lowen fürstlich dafür entlohnt werden soll, sagt sie schließlich zu und zieht gleich bei Jeremy und Verity ein in der Zeit des Schreibprozesses, da Veritys Aufzeichnungen zahlreich sind und Lowen sich zunächst ein Bild machen muss, wohin die Reise gehen soll schriftstellerisch.
Seltsamerweise findet sie eine Art Tagebuch vor, dass nur einen Schluss zulässt. Verity wollte eigentlich eine Autobiografie über sich schreiben und was Lowen in den Notizen vorfindet, lässt ihr die Haare zu Berge stehen. Aber Vertrag ist Vertrag, zudem geht ihr Jeremy sehr unter die Haut, denn genau wie Lowen musste auch er in kurzer Zeit viele menschliche Verluste hinnehmen....

Tja was soll ich sagen, da ich völlig aus der Buchbloggerblase heraus bin, seitdem diese sich nun größtenteils auf Insta und Tiktok tummelt, habe ich natürlich auch nichts über den einstigen Hype des Buches mitbekommen und die kontroversen Meinungen dazu.
Ich bin, also allein wegen der schicken Covergestaltung auf besagtes Buch hereingefallen und weil ich einen Romantic Thriller dahinter vermutete. 🥹🤣

Ahnungslosigkeit du hast einen Namen- ich nenne dich Nicole! 😉

Jedenfalls hatte ich mal gehört oder gelesen, dass die Autorin sonst eher reine Romances schreibt. Mit Romantik hat "Verity" allerdings so gar nichts gemein. Ich würde es als krude Mischung aus Dark ( abgründig kranke Charaktere) & Romance ( es geht in Sachen S... allerdings ganz schon zur Sache, wenn auch die Romantik fehlt) beschreiben, mit einer Prise Psychothrill gewürzt.
Jaa, ich weiß dass viele Dark Romances mögen, doch es ist einfach nicht mein Genre, fürchte ich.
Hier haben wir beispielsweise Figuren, die dermaßen unsympathisch gestrickt und abgründig sind, dass man sich vor ihnen ekelt.

Besonders Lowen finde ich äußerst fragwürdig beschrieben. Sehr passiv, erwartet von allen Mitleid und Verständnis und würde ihrer großen Liebe alles verzeihen? Sorry, mehr kann ich an dieser Stelle nicht verraten, sonst müsste ich spoilern.

Jeremy... okay, er wirkt freundlich und nett beschrieben, anfangs, aber man begreift eigentlich als Leser sehr fix, wie er wirklich tickt, was auch für seinen Sohn gilt. Die Sache mit Verity sorgte dann doch für eine gewisse Überraschung bei mir, allerdings war ich schon nach 100 Seiten völlig gelangweilt von der Story und den Charakteren, deren Werdegang mich überhaupt nicht mehr interessiert hat, weil ich sie so widerlich fand.
Der Schreibstil der Autorin ist eingängig und erinnert ein wenig an den von Nora Roberts, als sie begann Contemporary Romances zu schreiben, was jetzt nicht negativ gemeint ist. Mit fehlte halt hier mehr Tiefgang und Zugang zu den Akteuren.

Also habe ich etwas gemacht, was ich sonst eigentlich nie mache... ich habe quergelesen und mir dann auch noch die letzten Kapitel ausführlicher zu Gemüte geführt.

Puh! Was für eine unglaubwürdige, verstörende, abgründige und ekelhafte Story! Ich hatte nach dem Lesen das dringende Bedürfnis unter die Dusche zu springen, so hat es mich geekelt vor den Figuren.

Den Hype, der um die Story gemacht wurde, kann ich also absolut nicht nachvollziehen und jetzt noch eine DRINGENDE WARNUNG!!!". Solltet Ihr schwanger sein, lest dieses Buch bitte nicht!

Wer meine Buchbesprechungen kennt, weiß, dass ich immer sehr neutral rezensiere und versuche, sowohl das Positive als auch Negative eines Buches hervorzuheben, aber sorry, hier fällt es mir schwer bis unmöglich.

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Veröffentlicht am 26.03.2024

Langweiliger, flacher, erotischer New Adult, in denen Körpersäfte eimerweise fließen, nach Schema F gestrickt. Uninspirierte New Adult Massenware

King of Pride
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Isabella Valencia arbeitet in der Bar eines Clubs für die geschäftliche Elite. Dort trifft sie regelmäßig auf Kai Young, seines Zeichens Spross der mächtigen Young Familie, von dem erwartet wird, schon ...

Isabella Valencia arbeitet in der Bar eines Clubs für die geschäftliche Elite. Dort trifft sie regelmäßig auf Kai Young, seines Zeichens Spross der mächtigen Young Familie, von dem erwartet wird, schon bald die Nachfolge seiner Mutter, der Matriarchin der Firma anzutreten. Einen Haken hat das Ganze jedoch. Kai muss von den Vorstandmitgliedern gewählt werden und obwohl er bislang die Nase vorn hatte, sieht es zur Zeit so aus, als würde ein megaschwerer Deal, den er bereits als abgehakt betrachtet hatte, doch noch in letzter Sekunde platzen. Würde dieses Schreckensszenario Wirklichkeit, würde sein zukünftiger Job wohl an jemand anderen gehen.
Der ehrgeizige Kai, kennt jedoch kein Scheitern und glaubt dementsprechend auch nicht wirklich daran.

Zwischen Isabella und Kai knistert es gewaltig, doch wäre eine Beziehung zu einer Kellnerin nicht gerade fördernd für sein Image, findet zumindest seine Familie. Seine Mutter hat bereits eine andere Partnerin für ihn im Auge, doch Kai will sich auch nicht ewig von seiner Mutter vorschreiben lassen, was er zu tun und was zu lassen hat.
Währenddessen versucht Isabella sich von ihrer Familie abzunabeln und etwas Eigenes zu schaffen. Sie will unbedingt ihren Traum erfüllen, Schriftstellerin zu werden. Doch ihr Bruder glaubt nicht an ihren Erfolg und stellt ihr ein zeitliches Ultimatum…

Da ich gerne ab und an zu einem New Adult greife, fiel mir irgendwann auch besagter Roman, beim Stöbern im Buchladen, in die Hände und der Klappentext klang vielversprechend, denn wer hat keine Lust auf eine Liebesgeschichte über zwei Menschen, die aus zwei verschiedenen Welten stammen; eine Art „Pretty Woman“ Szenario, wobei Isabella natürlich keine bezahlte Liebesdienerin ist.
Allerdings ist auch Isabellas familiärer Hintergrund keinesfalls so bürgerlich , wie es uns Leser im Klappentext suggeriert wird; so viel sei vorab gesagt. Und das war auch schon einer meiner Kritikpunkte. Warum musste die Autorin Isabellas Hintergrund dermaßen angleichen? Und würde sie dann, wo sie doch sowieso von ihrer Familie dermaßen bevormundet wird, überhaupt in einer schnöden Bar arbeiten dürfen?
Dürfen ist das nächste Stichwort. Wir reden hier von einem Heldenpaar, das jung aber bereits erwachsen ist. Wie passt es da hinein, dass sich sowohl Isabella, als auch Kai so viel gefallen lassen von ihrer Familie? Dass Isabella sich sogar ins Lügen versteigt?
Auch ihr Wunsch, Schriftstellerin werden zu wollen, hatte auf mich nicht den ernsthaften Anstrich, um es glaubhaft zu finden. Dass jemand, so mir nichts, dir nichts, einen romantischen Erotikthriller aus dem Ärmel zaubern kann, nachdem er eine ganze Zeit lang eine Schreibblockade hatte, wirkt ziemlich märchenhaft. Dazu betreibt sie keinerlei Hintergrundrecherche etc.?
Dann zur Welt, in der die „Kings of Sin“ Reihe spielt. Sämtliche Akteure sind natürlich attraktiv, schön, haben außergewöhnliche Namen und tummeln sich nur auf absoluten „In“ Veranstaltungen; auf exklusiven Inseln für Reiche oder verausgaben sich in Boxclubs. Jaa, das mag ja ganz nett klingen, aber doch auch so langweilig und vorhersehbar. Sind nun sämtliche erotische New Adults nach diesem Schema gestrickt, in denen Geschäftsmänner mit der Liebe ihres Lebens verbandelt werden?

Ich hasse Rezensenten, die ihren Lesestoff auf Groschenromanniveau herunterwürdigen, denn man darf selbstredend nicht jeden Heftroman als niveaulos bezeichnen. Allerdings muss ich zugeben, dass „Kings of Pride“ zumindest so oberflächlich gestrickt ist und die Liebesgeschichte, auf über 440 Seiten ausgewalzt wurde, obwohl die Story höchstens 120 – 200 Seiten hergibt. Ich habe mich selten so gelangweilt beim Lesen.
Ach so, ja, in Heftromanen der 80er und 90er Jahre gab es diese Konstellation „reicher, interessanter Geschäftsmann trifft auf attraktive Sekretärin/Diebin/Geschäftsfrau/Bardame“ ebenfalls schon. Allerdings waren die Herren der Schöpfung, wie es sich für einen erfolgreichen Geschäftsmann gehörte, immerhin etwas älter, bzw. erfahrener und keine „Greenhörner“, die weder ihre Libido im Griff haben, noch ihr Temperament.

Kai wirkt dermaßen unreif, arrogant und teeniehaft, dass man das Gefühl hat, er wäre gerade mitten in der Pubertät. Gleiches gilt für seine Kollegen, die klischeehaft im Hintergrund an den wichtigen Strippen ziehen, wenn Kai nicht in der Lage ist dazu.
Zu guter Letzt kommen wir zur Liebesgeschichte. Auch da kennt die Autorin leider keinerlei Grenzen. Natürlich zerfließt ihre Romanheldin gleich zu Beginn; allein durch den Anblick des Romanhelden und wo wir schon bei fließenden Körpersäften sind… Isabella scheint da ein medizinisches Problem zu haben, denn sie verliert diese eimerweise, wenn sie auf Tuchfühlung mit dem Helden geht und so klingen besagte Funktionen ihres Intimbereichs eher unfreiwillig komisch, weil viel zu übertrieben.
Zugegeben, die Liebesszenen sind hot, aber ebenso „drüber“. Will man wirklich lesen, wie die Heldin ihren Würgereiz unterdrückt, weil sie das beste Stück des Helden komplett aufnehmen möchte? Geschilderte Erotik und eine tolle Liebesgeschichte können durchaus als Symbiose in Buchform funktionieren; doch bitte nicht auf solch flache, uninspirierte und überzogene Art und Weise erzählt.
Warum sich ausgerechnet die beiden zueinander hingezogen fühlen, hat sich mir ebenfalls nicht wirklich offenbart. War es allein Kais Rebellion seiner Mutter gegenüber geschuldet, sich mit einem „lebenslustigen“ Mädel einzulassen, das bläulich gefärbte Haarsträhnen aufweist und eine Schlange als Haustier hält?
Und sind es allein Kais attraktives Äußeres und sein britischer Akzent, die Isabella verrückt machen?

Kurz gefasst: Langweiliger, flacher, erotischer New Adult, in denen Körpersäfte eimerweise fließen, nach Schema F gestrickt. Uninspirierte New Adult Massenware.

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Veröffentlicht am 03.02.2024

Ein auf ganzer Linie enttäuschender 4. Teil der Stage Dive Reihe, der seichter und belangloser nicht sein könnte.

Rockstars küsst man nicht
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Nur ein einziger One Night Stand, hat ausgereicht, um Lizzy zu schwängern. Obwohl sie und Ben, der Bassist der Rockband Stage Dive, sogar verhütet haben. Lizzy kann es nicht fassen, doch der Blick auf ...

Nur ein einziger One Night Stand, hat ausgereicht, um Lizzy zu schwängern. Obwohl sie und Ben, der Bassist der Rockband Stage Dive, sogar verhütet haben. Lizzy kann es nicht fassen, doch der Blick auf den Schwangerschaftstest räumt mit einem Schlag alle Zweifel diesbezüglich aus. Wie soll sie es nur Ben beibringen? Denn sie ist weder mit Ben zusammen, noch hat sie noch ein freundschaftliches Verhältnis zu ihm, seitdem er sie kurz nach besagtem, verhängnisvollen Sex und anschließendem Streit verließ.

Eine Möglichkeit bietet sich ihr, bei einem Treffen sämtlicher Stage Dave Mitglieder, denn Lizzys Schwester Anne, ist ja ebenfalls mit einem der Bandkollegen Bens zusammen. Doch Ben taucht dort ausgerechnet mit einer neuen Frau an seiner Seite auf. Obwohl Lizzy nun um alles in der Welt verhindern möchte, Ben dort mit ihrer Schwangerschaft zu konfrontieren, fliegt dennoch alles auf.

Ben ist fassungslos! Obwohl er Lizzy sofort seinen Beistand ausspricht und ihr finanzielle Sicherheit anbietet, macht er sich in der Folgezeit zunächst äußerst rar. Lizzy, die immer noch heimlich verliebt in Ben ist, leidet still vor sich hin, was natürlich auch ihren Schwager und Bens Bandkollegen Mal fuchsteufelswild macht. Ein Zwist in der Band ist nicht mehr zu vermeiden, oder? Wird Ben schließlich doch begreifen, was er an Lizzy hat?

Die „Stage Dive“ Reihe von Kylie Scott lässt mich nun, nachdem ich den vierten Teil der Reihe ausgelesen habe, etwas ratlos zurück, denn vom ersten bis zum dritten Teil konnte sich die Autorin für meinen Geschmack, kontinuierlich steigern in Bezug auf Charakterentwicklung und Tiefgang, so dass ich mich eigentlich schon sehr auf Bens und Lizzys Story, die hier in „Rockstars küsst man nicht“ erzählt wird, gefreut hatte. Doch leider empfand ich diesen Teil nun leider als absoluten Rückschritt; mehr noch, ich fand, dass es der bislang schlechteste Band der Reihe ist. Dabei hätte die Ausgangssituation allein schon genug Konfliktpotential für eine tolle Love Story gehabt. Und auch Ben und Lizzy wirkten als Nebenfiguren, wenn sie in den Vorgängerbänden in Erscheinung traten, als sympathische Figuren mit Ecken und Kanten.

In ihrer Geschichte mutierten sie aber nun leider zu Menschen, die man einfach nicht ernst nehmen konnte. Fangen wir an mit Lizzy. Obwohl Ben sich absolut unreif und wankelmütig verhält; schon während ihres Kennenlernens und Austausches von langen Handy Textnachrichten, ist sie bereits unsterblich verliebt in ihn. Warum? Keine Ahnung! Denn er gibt so gut wie nichts Privates über sich preis, beide führen nur den üblichen Small Talk miteinander, bis es dann zum besagten One Night Stand kommt. Und ab diesem Zeitpunkt muss man als Leser dann in ewiger Wiederholung Lizzys pubertierende Schwärmereien in Bezug auf Bens attraktives Äußeres über sich ergehen lassen, was mich irgendwann nur noch nervte. Klar, es ist ja nichts gegen einen attraktiven, potenten Romanhelden einzuwenden, doch die Autorin hat es leider nicht geschafft, aus Ben mehr als eine Frauenphantasie fürs Bett zu erschaffen, denn es fehlt ihm außer seinen sexuellen Qualitäten im Bett und in der Musik, ansonsten an allem.

Und nach dem One Night Stand verhält er sich dann auch weiterhin widersprüchlich, egoistisch und unsympathisch. Mal ehrlich, der Frau, die man gerade geschwängert hat, zu sagen, dass man sie finanziell absichern möchte, aber dazu sobald wie möglich seine Rechtsanwälte dafür in Anspruch nehmen will, zeugt ja nicht gerade davon, dass der Held mehr in Lizzy sieht, als ein nettes, womöglich sogar berechnendes Betthäschen, oder? Und Lizzy, die ist wieder mal tieftraurig, zieht sich schmollend zurück, will natürlich alles allein durchziehen und Ben am besten gar nicht mehr mit ihrer Schwangerschaft konfrontieren, weil sie sich im Grunde noch die Schuld dafür gibt, dass es überhaupt zu dem One Night Stand kam.

Erst durch intensives Zureden gewisser Stage Dive Mitglieder und Lizzys Schwester, kommt Ben, der seine Freiheit ja so über alles liebt und lieber bis in alle Ewigkeit Musik machen will, statt sich zu binden, ins Grübeln, weil er sein Kind ja aufwachsen sehen möchte. Also musst eine platonische Freundschaft zwischen ihm und Lizzy her, von der er sich immer mal wieder eine Auszeit nimmt. Und natürlich wird er stets, wenn Lizzy sich mit anderen Männern unterhält, eifersüchtig und verhält sich wie ein Elefant im Porzellanladen. Oh bitte! Zugegeben, Lizzy mag ja mit ihren 21 Jahren noch recht jung sein, so dass man ihr eine gewisse Naivität in manchen Situationen nicht übel nehmen kann, doch Ben ist bereits 28 und da erwartet man einfach eine gewisse Reife vom Romanhelden beim Lesen, oder?

Wenn die Autorin dem Leser zumindest im Ansatz hätte klarmachen können, wieso Lizzy und Ben sich eigentlich lieben, anstatt allein auf die erotische Komponente zu setzen, hätte ich vielleicht auch ein wenig mehr Verständnis für dieses ewige Hin und Her zwischen dem Heldenpaar aufbringen können, doch so, habe ich mich ehrlich gesagt beim Lesen ziemlich gelangweilt und konnte nicht anders, als ständig den Kopf zu schütteln, ob Lizzys rückgratloses Verhalten, wenn sie Ben begegnete und Bens Egoismus Lizzy gegenüber. Wenn es zumindest einen triftigen Grund für Bens Bindungsängste gegeben hätte, doch leider gab es auch diesen nicht, was den Helden wie einen ziemlich unsympathischen Hasenfuß wirken ließ, ohne den die Heldin wahrscheinlich viel besser dran gewesen wäre.

Positiv fand ich lediglich die Auftritte der übrigen „Stage Dive“ Mitglieder nebst Frauen, die die Story etwas auflockerten und den flüssig saloppen Schreibstil der Autorin, doch leider konnten selbst die „hotten“ Liebesszenen den Roman in meinen Augen nicht mehr retten.

Kurz gefasst: Lizzy & Ben- Ein substanzloses, rückgratloses TSTL Heldenpaar, das nur mit seiner Libido denkt und sich verdient- Ein auf ganzer Linie enttäuschender 4. Teil der Stage Dive Reihe, der seichter und belangloser nicht sein könnte.

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Veröffentlicht am 21.01.2024

Eine Leseenttäuschung!

Die Braut des Wikingers
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Nachdem sein Bruder Thoralf die schöne Viviane geheiratet hat (seine Geschichte wird in dem Vorgängerband "Wogen der Liebe" erzählt) und wieder Ruhe und Frieden auf Skollhagen eingezogen ist, fühlt sich ...

Nachdem sein Bruder Thoralf die schöne Viviane geheiratet hat (seine Geschichte wird in dem Vorgängerband "Wogen der Liebe" erzählt) und wieder Ruhe und Frieden auf Skollhagen eingezogen ist, fühlt sich Yngvar wie das dritte Rad am Wagen. So lange sein Bruder auf Raubzügen weilte, war Yngvar für die Instandhaltung des Besitzes zuständig was seinen Fähigkeiten sehr entgegen kam, doch nun wird seine Hilfe nicht mehr benötigt und so lässt er sich von seinem Bruder dazu überreden, nun selbst auf Reisen zu gehen- um Reichtum zu mehren und sein Glück zu finden.

Doch Yngvar ist kein rechtes Glück beschienen - so werden er und seine Mannschaft auf hoher See von anderen Wikingern überfallen und ausgeraubt. Peinlich berührt will er sich seine gestohlenen Schiffe zurückerobern, doch einige Männer, die er und sein Kumpan Sven im Hafen von Haithabu kennenlernen raten ihm dringend davon ab. Stattdessen unterbreiten sie ihm einen anderen Vorschlag- sie bringen Yngvald dazu, nach Frankreich zu reisen, in den Landabschnitt wo sich Wikingerfürst Rollo niedergelassen hat. Dort soll Yngvar hochrangige Geiseln entführen und gegen Lösegeld wieder auf freien Fuß setzen. So ganz wohl ist Yngvald nicht bei diesem Plan, doch was soll er tun- er kann schließlich nicht mit leeren Händen zurückkehren nach Skollshagen.

Dann ist ihm aber doch noch das Glück hold. Er entdeckt zusammen mit seinen Männern eine Gruppe von feiernden Männern, mitten im Wald. Sie überwältigen den Kreis von angetrunkenen Adeligen, setzen sie auf ihrem letzten, noch verbliebenen Schiff fest und machen sich auf den Weg zur naheliegenden Burg um dort das Lösegeld einzufordern.

Doch die Dame der Burg, Adelaise ist in großen Nöten. Ihr Vater weilt auf Reisen und gleich zwei potentielle Verehrer buhlen um ihre Hand. Dumm nur, dass beide nicht Adelaises Geschmack entsprechen. Die Hausherrin will niemals heiraten- sie schätzt ihre Freiheit über alles und weist beide Männer ab. So folgt eine Belagerung, die Adelaise zur Gefangenen ihrer eigenen Burg macht.

Als Yngvar und Sven, die sich als Normannen ausgeben, durch einen Geheimgang die Burg betreten, ist besonders Yngvar geblendet von Adelaises Schönheit und so überrascht er besonders Sven mit seinem Vorhaben, Adelaise von ihren Belagerern zu befreien, statt wie abgesprochen seine Lösegeldforderung durchzusetzen.

Nachdem ich vom Vorgängerband "Wogen der Liebe" recht angetan war, freute ich mich schon sehr auf die Fortsetzung bzw. die Geschichte über Yngvar, Thoralf, da Yngvar mir bereits als Nebenakteur gefiel.
Ein Grund dafür war, dass Yngvar viel besonnener und intelligenter wirkte, als Thoralf. Um so überraschter war ich, als ich nun feststellen musste, dass Yngvar in seiner Geschichte nun sämtliche Intelligenz verloren hat.

Er wirkt nur noch wie eine blasse, austauschbare Romanfigur, die keines klaren Gedankens mehr fähig ist. Statt selbst seine nächsten Schachzüge zu planen, verlässt er sich auf Männer, die nicht wirklich vertrauenserweckend sind. Ein absoluter geistiger Tiefpunkt ereignet sich dann, als er auf die Heldin des Buches trifft. Ihre Schönheit umnebelt ihm so das Hirn, dass er plötzlich kein Lösegeld mehr eintreiben möchte (das ihm immerhin seinen Ruf retten würde), sondern sich lieber die Zeit mit Wein, Weib und Gesang vertreibt und der Heldin seine Unterstützung im Kampf gegen ihre beiden "Freier" zusichert. Aber nicht er selbst heckt einen Plan aus- wieder einmal ist es Sven, der eine Lösung aus dem Dilemma findet, was Sven fast zur eigentlichen Heldenfigur mutieren lässt.

Und als es nach erfolgreichem Gelingen dann dazu kommt, für ihren Beistand eine Belohnung bei Adelaises Vater einzufordern, fällt dem Helden nichts Besseres ein, als um die Hand von Adelaise zu bitten, obwohl sie beide zuvor weder tiefschürfenden Gespräche geführt haben, noch sich ihre gegenseitige Liebe gestanden haben.
So wirkt alles haarsträubend unglaubwürdig und arg konstruiert.Auch die Heldin des Romans bleibt während des Romans fast konturlos, sie ist einfach ein verzogenes kleines Püppchen, das sich in den Kopf gesetzt hat, nie zu heiraten, weil sie frei wie ihr Falke bleiben möchte. Sehr unglaubwürdig diese Einstellung für eine Frau des frühen Mittelalters, die wohl kaum in der Lage gewesen wäre, sich dem Wunsch ihres Vaters zu widersetzen.

Es wimmelt in dem Roman von Nebenakteuren, die aber genau wie auch die Hauptpersonen austauschbar und eindimensional beschrieben sind. Einzig Sven wirkt ein wenig lebendiger, doch seine Liebesgeschichte, die ebenfalls in diesem Roman erzählt wird, ist genau so belanglos beschrieben, wie auch die zwischen dem Heldenpaar.

Verwundert hat mich aber vor allen Dingen der sehr eigenwillige Schreibstil, der Autorin, denn er unterscheidet sich sehr stark vom Vorgängerband- ich konnte kaum glauben, dass beide Bücher von ein und derselben Person geschrieben wurden. Zwar wurden hier und da recht moderne Wörter benutzt, die nichts in einem Historischen (Liebes)Roman zu suchen haben, aber ansonsten hatte ich einen guten Gesamteindruck bei "Wogen der Liebe" gewinnen können.
In diesem Roman dagegen merkt man den Romanfiguren nicht mehr an, dass sie im frühen Mittelalter leben. Sie sprechen und agieren wie Personen der Gegenwart; (siehe Adelaise), ihre Dialoge sind nichtssagend und schrecklich platt. Fast bekommt man das Gefühl man halte eine Persiflage auf einen historischen Liebesroman in Händen, der unfreiwillig komisch wirkt. Schade, die Ausgangssituation klang so vielversprechend...

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