Cover-Bild Nochmal von vorne
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19,99
inkl. MwSt
  • Verlag: E-Books im Verlag Kiepenheuer & Witsch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 07.03.2024
  • ISBN: 9783462304442
Dana von Suffrin

Nochmal von vorne

Roman
Was hält eine Familie zusammen, in der es nur Fliehkräfte zu geben scheint und alles darauf hinausläuft, dass etwas zu Bruch geht? Am Ende nur die eigene Geschichte. Dana von Suffrin hat einen virtuosen Roman über modernes jüdisches Leben zwischen München und Tel Aviv geschrieben.
Der Tod ihres Vaters und die Auflösung seiner Wohnung bringt für Rosa vieles in Bewegung, bei dem sie eigentlich froh war, dass es geruht hatte. Denn die Geschichte der Familie Jeruscher ist ein einziges Durcheinander aus Streitereien, versuchten oder gelungenen Fluchten, aus Sehnsüchten und enttäuschten Hoffnungen und dem vergeblichen Wunsch, irgendwo heimisch zu werden. Nun ist alles wieder da: die Erinnerungen an ihre irrwitzige Kindheit in den 90ern, an das Scheitern der Ehe der Eltern und die Verwandtschaft in Israel, aber auch ihre verschwundene ältere Schwester, mit der sie aus gutem Grund gebrochen hatte. 
Kraftvoll und mit großartigem schwarzen Humor erzählt Dana von Suffrin von einer deutsch-jüdischen Familie, in der ein ganzes Jahrhundert voller Gewalt und Vertreibung nachwirkt – und von zwei Schwestern, die sich entzweien und wieder versöhnen, weil es etwas gibt, das nur sie aneinander verstehen.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.07.2024

Sprachgewaltiges Buch über jüdisches Leben, eine kaputte Familie und das Leben ansich.

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Rosas Vater ist gestorben, ihre Aufgabe ist es, die Wohnung leer zu räumen. Es ist die Wohnung ihrer Kindheit, das Arbeitszimmer war früher mal ihr Kinderzimmer, vieles ist immer noch so wie zu Zeiten ...

Rosas Vater ist gestorben, ihre Aufgabe ist es, die Wohnung leer zu räumen. Es ist die Wohnung ihrer Kindheit, das Arbeitszimmer war früher mal ihr Kinderzimmer, vieles ist immer noch so wie zu Zeiten als sie dort gelebt hat. Das lässt viele Erinnerungen wieder aufflammen. Erinnerungen einer Kindheit in München, aber auch in Tel Aviv. Denn die Jeruschers sind jüdischen Glaubens, kommen eigentlich von ganz woanders und sind durch die Umwälzungen des zweiten Weltkriegs hier und dort gestrandet, nicht unbedingt angekommen. Rosa hat eine Schwester, die man als „das schwarze Schaf“ der Familie bezeichnen könnte, der Kontakt ist abgebrochen, zweimal. Aber jetzt, wo der Vater tot ist und sonst ja niemand mehr so wirklich da ist? Sie hat Verwandte am Mittelmeer, und sie hat viele Erinnerungen an ihre Jugend zwischen verschiedenen Welten, von denen sie wohl keine so richtig als Heimat bezeichnen würde. Während sie durch die Wohnung streift, begleiten wir sie auch auf Streifzügen durch ihre Vergangenheit, auf Streifzüge durch Streitereien innerhalb der Familie, die schließlich in der Scheidung der Eltern gipfelt, durch eine Jugend in den 90ern, Sehnsüchte und Wünsche die nicht in Erfüllung gehen, scheitern. All das ist mit viel Wortwitz und sehr viel schwarzem Humor geschrieben und spiegelt die Zerrissenheit einer jungen Frau, die ihren Platz im Leben noch nicht gefunden hat.

Meine Meinung: Was für ein sprachgewaltiges Buch! Kunstvoll verschachtelte Endlossätze, die sich auch schon mal über eine ganze Buchseite erstrecken können, schwarzer Humor und eine Nahaufnahme in die Zerrissenheit einer jungen Frau auf der Suche nach sich und ihrem Platz. Das fängt sehr spannend an, das zieht einen förmlich ins Buch hinein. Leider trägt es nicht über das ganze Buch, denn irgendwann bin ich zumindest dem überdrüssig geworden. Und irgendwann ist mir verblüfft aufgefallen: es gibt nicht eine - so weit ich mich erinnere - Textstelle mit direkter Rede, alles ist indirekt. Und als es mir aufgefallen ist, hat es angefangen, mich zu stören. Das ist natürlich mein subjektiver Eindruck. Daher mein Fazit: ein tolles Buch, mit kleinen Schwächen, von mir gibt es vier von fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 26.03.2024

Noch eine Familiengeschichte

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Familiengeschichten sind auf der Skala von eins bis zehn bei mir auf Level neun, Dana von Sufrins Roman trifft genau mein Interesse. Die Familie ist etwas „zusammengewürfelt“, ein jüdischer Vater, eine ...

Familiengeschichten sind auf der Skala von eins bis zehn bei mir auf Level neun, Dana von Sufrins Roman trifft genau mein Interesse. Die Familie ist etwas „zusammengewürfelt“, ein jüdischer Vater, eine katholische Mutter und eine exaltierte Schwester plus verrücktem Onkel, da lässt sich eine Menge erzählen. Die Autorin macht das gut, ihre ellenlange Sätze lesen sich äußerst vergnüglich, ihren Gedanken- und Zeitsprüngen bin ich gern gefolgt. Dass es mir zuweilen doch langweilig und ich der Endlosschleifen überdrüssig wurde, möge mir die Autorin verzeihen. Kindheit, Jugend, gescheiterte Beziehungen, Themen, die in allen Familienromanen anstehen, aber die nicht in allen so wild und überbordend behandelt werden. Der Vater als vergötterte und zugleich als peinlich angesehene Person, der stirbt und wohl auch Anlass fürs Nachdenken, Erinnern und Schreiben ist, der wird mir von diesem Buch am deutlichsten in Erinnerung bleiben. Die nervende Schwester kommt locker auf Platz zwei.
Fazit: ein Experiment, dem man sich nicht verschließen kann, hat man das Buch erst einmal ins Herz geschlossen.

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