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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.03.2024

Fantastisch - spannend - humorvoll

Der Spurenfinder
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„Der Spurenfinder“ ist ein fantastisches Abenteuerbuch, dass der Autor Marc-Uwe Kling gemeinsam mit seinen beiden Töchtern Luise und Johanna geschrieben hat.

Elos von Bergen ist von Beruf Spurenfinder. ...

„Der Spurenfinder“ ist ein fantastisches Abenteuerbuch, dass der Autor Marc-Uwe Kling gemeinsam mit seinen beiden Töchtern Luise und Johanna geschrieben hat.

Elos von Bergen ist von Beruf Spurenfinder. Nachdem er bei seinem letzten Fall sich und seine Kinder Naru und Ada in höchste Gefahr gebracht hat, sind sie nach Friedhofen gezogen. Der Name ist hier Programm und seine Kinder sind total gelangweilt. Hier schreibt er nun an seinen Memoiren. Es bleibt aber nicht so friedlich, ausgerechnet der Dorfvorstand wird nach einem Jahrmarktbesuch auf grausamste Weise ermordet aufgefunden. Elos beginnt damit Spuren zu finden und Naru und Ada mischen dabei kräftig mit, wobei sie die Autorität ihres Vaters grundsätzlich ignorieren.

Marc-Uwe Kling liest das Buch selbst und genau davon lebt es. Die Charaktere werden gelungen beschrieben und der Autor verleiht jedem von ihnen eine eigene Stimme.

Die Handlung beginnt gemächlich, passend zu der Atmosphäre in Friedhofen und nimmt im Verlauf der Ereignisse nach und nach immer mehr an Fahrt auf.

Es ist ein wilder Mix aus Fantasy, Krimi und Humor, der sich hier frisch und frech auf unterhaltsam, absurde Weise über knapp acht Stunden seinem Höhepunkt entgegenläuft.

Das Buch lässt sich keinem Genre zuordnen, macht aber einfach Spaß und bietet beste Unterhaltung für jedes Alter.

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Veröffentlicht am 31.03.2024

Ein interessanter Perspektivwechsel

James
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In seinem Buch „James“ beleuchtet der US-amerikanische Autor Percival Everett ein Stück amerikanische Literatur von einer ganz neuen Seite.

Der Sklave Jim soll verkauft werden und um dem zu entkommen ...

In seinem Buch „James“ beleuchtet der US-amerikanische Autor Percival Everett ein Stück amerikanische Literatur von einer ganz neuen Seite.

Der Sklave Jim soll verkauft werden und um dem zu entkommen flieht er gemeinsam mit dem Jungen Huckleberry Finn über den Mississippi Richtung Norden. Auf dem Weg in die Freiheit erleben die beiden ein Abenteuer nach dem anderen.

Die Ereignisse werden aus der Ich-Perspektive von Jim erzählt. Dadurch habe ich schnell einen guten Einblick in sein Leben, seine Gedanken und Gefühle erhalten. Es ist erschreckend, wie die Menschen damals mit den Schwarzen umgegangen sind, welche Macht sie ihnen gegenüber demonstrierten und wie sie sie lediglich als Besitz betrachteten.

James ist gebildet und klug. Das lässt er sich aber in Gegenwart der Weißen nicht anmerken, da es zu gefährlich wäre.

Die Ereignisse sind spannend und fesselnd, gleichzeitig aber auch nur schwer zu ertragen. Hier werden gesellschaftliche Mißstände schonungslos offengelegt. Der damals vorherrschende Rassismus, Machtspiele und Ungerechtigkeiten sind streckenweise nur schwer zu verdauen. Die Kapitel sind zum Glück recht kurz, was es einfacher macht zwischendurch abzusetzen, um einmal Luft zu holen.
Geschichtliches und Fiktion greift hier gelungen ineinander.

Dadurch, dass James hier seine Geschichte selbst erzählt, lässt Percival Everett seine Leser die menschenunwürdigen und erschütternden Situation aus nächster Nähe miterleben.

„James“ ist ein aufrüttelndes, provokatives und absolut lesenswertes Buch.

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Veröffentlicht am 26.03.2024

Brisant, aktuell und emotional

Opfer 2117
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"Opfer 2117" ist bereits der achte Band der Carl-Mørck-Reihe des Autors Jussi Adler-Olsen. Die Fälle - die Carl Mørck mit seinem Team löst - sind in sich abgeschlossen, so dass sich die Bücher ohne Verständnisprobleme ...

"Opfer 2117" ist bereits der achte Band der Carl-Mørck-Reihe des Autors Jussi Adler-Olsen. Die Fälle - die Carl Mørck mit seinem Team löst - sind in sich abgeschlossen, so dass sich die Bücher ohne Verständnisprobleme unabhängig voneinander lesen lassen. Trotzdem ist es sinnvoll die Reihenfolge einzuhalten, da das Vorwissen über die Charaktere durchaus von Vorteil ist.
An der Küste von Zypern wird eine geflüchtete tote Frau angespült. Sie ist eine von vielen Bootsflüchtlingen aus dem nahen Osten. Allerdings ist sie nicht ertrunken, sondern wurde ermordet. Als Assad das Bild der toten Frau zu Gesicht bekommt, ist er geschockt. Er kannte die Tote.
Parallel gibt es einen Handlungsstrang um einen psychisch gestörten Mann, der mit seinem 2117. Sieg eines Computerspiels einen Amoklauf ankündigt.
Der Schreibstil von Jussi Adler-Olsen ist leicht zu lesen und die Spannung ist von Beginn an hoch. Immer wieder wechseln die Perspektiven. Die Handlung ist brisant, politisch, gesellschaftskritisch und aktuell.
Das Thema Flüchtlinge wird hier gelungen in dem Fall verarbeitet. Die Ereignisse sind dramatisch, tragisch, düster und emotional. Da geraten auch die Ermittler an ihre Grenzen. Hier wird nun auch endlich die Vergangenheit von Assad aufgearbeitet.
Der Spannungsbogen ist durchgehend hoch und die Ereignisse sind komplex. Thematisch ist das Buch nicht einfach, aber gerade deshalb lohnt sich das Lesen besonders.

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Veröffentlicht am 26.03.2024

Faszinierend

Die erstaunliche Welt der Graugänse
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„Die erstaunliche Welt der Graugänse: Wie sie leben, kommunizieren und füreinander sorgen“ ist ein ausgesprochen interessantes und faszinierendes Buch der Autorin, Verhaltensbiologin und Ornithologin Sonia ...

„Die erstaunliche Welt der Graugänse: Wie sie leben, kommunizieren und füreinander sorgen“ ist ein ausgesprochen interessantes und faszinierendes Buch der Autorin, Verhaltensbiologin und Ornithologin Sonia Kleindorfer.

Ich muss zugeben, dass ich bisher nicht viel über Graugänse wusste und mich nie näher mit ihnen beschäftigt habe. Für mich waren es Wildtiere, die ich immer gerne am Himmel beobachtet, aber leider nur viel zu selten gesehen habe. Nach diesem Buch habe ich nun einen ganz anderen Blick auf die Tiere.

In einem sehr unterhaltsamen Ton berichtet die Autorin wie es zu ihrem Interesse und ihrer Liebe zu den Gänsen kam. Wir erfahren interessante Fakten und dürfen an ihren Erfahrungen mit den Tieren teilhaben. Dabei erfahren wir wie unterschiedlich die Gänse sind. Sie unterscheiden sich ebenso wie wir Menschen uns voneinander unterschieden. Jedes Tier hat eine eigene Persönlichkeit.

Im gesamten Buch befinden sich zahlreiche Fotos, die das Gelesene verbildlichen und das Leben der Graugänse richtig lebendig machen.

Ich bin erstaunt und überrascht was für interessante Tiere Graugänse sind und kann das Buch Naturliebhabern nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 25.03.2024

Wieder ein spannender Thriller aus Zons

Das Verbot: Thriller
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„Das Verbot“ ist der vierzehnte Thriller aus der Zons-Reihe der Autorin Catherine Shepherd, die selbst mit ihrer Familie in Zons am Rhein lebt und in dem sie gekonnt Gegenwart und Vergangenheit miteinander ...

„Das Verbot“ ist der vierzehnte Thriller aus der Zons-Reihe der Autorin Catherine Shepherd, die selbst mit ihrer Familie in Zons am Rhein lebt und in dem sie gekonnt Gegenwart und Vergangenheit miteinander verknüpft. Das Buch lässt sich unabhängig von den vorherigen Bänden lesen und es sind keine Vorkenntnisse notwendig.

In diesem Band gibt es wieder einen Handlungsstrang in der Gegenwart und einen um 1505 in der Vergangenheit. Der Handlungsort ist jeweils Zons.

In der Gegenwart wird der Kriminalkommissar Oliver Bergmann zu einer ermordeten Psychologin gerufen, deren Tod nicht der einzige bleibt.

In der Vergangenheit wird ein toter Mönch mit einem Pfeil in der Brust gefunden. Auch er bleibt nicht der einzige Tote. Hier ermittelt Staatssoldat Bastian Mühlenberg.

Die Handlung wird im Wechsel in der Gegenwart und im Jahr 1505 erzählt. Durch die Perspektivwechsel und da die Kapitel vielfach mit einem Cliffhanger enden, kommt eine unglaubliche Spannung auf. Stets möchte man erfahren, wie es in dem anderen Erzählstrang weitergeht. Immer wieder habe ich mich gefragt, wie die beiden Handlungsstränge zusammenhängen und wer hinter den Taten steckt. So sind nach und nach immer mehr Fragezeichen in meinem Kopf entstanden. Besonders spannend sind dabei die Parallelen, die es zwischen den Zeitebenen gibt.

Der Schreibstil von Catherine Shepherd ist leicht und flüssig zu lesen. Durch detaillierte Beschreibungen der Umgebung und der Ereignisse entstehen beim Lesen direkt Gänsehaut und ein tolles Kopfkino. Den Handlungsort Zons hatte ich dabei stets vor Augen und der Ortsplan im vorderen Innencover verdeutlicht die Gegebenheiten auch für nicht Ortskundige.

Die Charaktere werden gut und facettenreich dargestellt. Die düstere und beklemmende Atmosphäre der Vergangenheit war für mich durchweg zu spüren.

Mich hat die Geschichte vom Anfang bis zum Ende gefesselt. Die Reise in die Vergangenheit ist faszinierend und ich habe bis zum Schluss in beiden Zeitebenen mitgerätselt, wer hinter den Morden steckt. Mit der überraschenden Auflösung, die ich keineswegs vorhersehen konnte, die aber in allen Punkten stimmig ist, konnte mich die Autorin wieder einmal überraschen.

Mich hat dieser Band genauso gefesselt und unterhalten wie die vorherigen Bände, so dass ich schon jetzt gespannt auf weitere Thriller der Zons-Reihe bin.


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