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Meine Meinung
Ich persönlich habe ja das Gefühl, dass „Weltraum“ nach Vampire und Dystopie das nächste große Ding im Jugendbuch Bereich werden wird, vor allem da man es ja auch so schön mit Dystopie verbinden ...
Meine Meinung
Ich persönlich habe ja das Gefühl, dass „Weltraum“ nach Vampire und Dystopie das nächste große Ding im Jugendbuch Bereich werden wird, vor allem da man es ja auch so schön mit Dystopie verbinden kann. In der Hinsicht liegt der neue Zweiteiler von Veronica Roth wohl voll im aufkommenden Trend.
Das Buch spielt in einer fernen Galaxie in der es unterschiedliche Planeten gibt, die alle von Menschen bewohnt sind. Über allen steht der Hohe Rat, aber auch wenn er namensgebend für den deutschen Titel ist, spielt in diesem ersten Band keine nennenswerte Rolle, er ist einfach nur da. Stadtessen liegt er Fokus auf dem Eisplaneten Thuvhe der von den verfeindeten Thuvhesi und Shotet bevölkert wird, wobei letztere nicht offiziell als Nation anerkannt sind. Durchflossen wird die gesamte Galaxie vom sogenannten Strom, der jedem Menschen eine Lebensgabe schenkt. Zusätzlich haben manche Menschen vorherbestimmte Schicksale, die von den Orakeln in allen möglichen Zukünften, die sie sehen eintreffen werden.
In dem Buch geht es vor allem um die Protagonisten Akos und Cyra. Er ist ein Thuvhesi, ruhig, ausgeglichen und loyal. Sie ist die Schwester des Herrschers von Shotet und wie ihr Volk kriegerisch, temperamentvoll und mit einer scharfen Zunge, aber auch zynisch und abgestumpft durch die Last ihrer Gabe. Und beide sind sie mit Schicksalen gesegnet oder eher verflucht, denn es ist das Schicksal von Akos Bruder, dass die Shotet dazu veranlasst hat ihn und Akos zu entführen.
Soviel also zum Inhalt (und ich hab mich schon kurz gefasst) Ich habe in fast allen bisherigen Rezensionen den Kritikpunkt gefunden, dass es schwer wäre in das Buch rein zu kommen, aufgrund der Bezeichnungen und fremdartigen Namen. Ich persönlich hatte damit überhaupt keine Probleme und habe auch nicht das Glossar gebraucht um mich schnell zurechtzufinden, kann aber verstehen, dass Leser die nicht so oft Fantasy lesen damit etwas überfordert sind. Das einzige Problem, dass sich mit dem Einstieg hatte war ein wenig in da Tempo der Handlung herein zu finden.
Ist man aber erstmal dabei, lässt der Rat der Neun einen nicht mehr los. Die Geschichte ist schonungslos und brutal. Schmerz und Gewalt sind allgegenwärtig. Sowohl physischer als auch Emotionaler Schmerz. Es ist eine Geschichte von Hass, Verrat und Tyrannei, aber auch von Liebe, Vertrauen und Hoffnung. Veronica Roth hat hier Charaktere erschaffen, die eine unglaubliche Tiefe besitzen. Nichts ist einfach nur schwarz oder weiß. Die Protagonisten haben Abgründe und der Tyrann ist eigentlich ein Opfer seiner Erziehung. Es gibt kein einfaches gut oder böse und das ist auch den Charakteren selbst bewusst. Diese Verwischung der Grenzen fand ich hervorragend, da man sie im Jugendbuch Bereich leider viel zu selten antrifft. Ein bisschen erinnert mich das Buch an Red Rising von Pierce Brown, auch da wird das altbekannte Muster von Held und Depot aufgelöst.
Die Handlung selbst hat ein ganz eigenes Tempo, an das ich mich wie bereits erwähnt gewöhnen musste. Auch dass Akos Parts in der Er-Perspektive und Cyras Teile aus der Ich-Perspektive geschrieben sind, fand ich zunächst gewöhnungsbedürftig. Nichtsdestotrotz beleibt das Buch durchweg spannend und überraschen tiefgründig. Hinzu kommen einige Wendungen und Ereignisse die man als Leser nicht erwartet hätte.
Am Ende des Buches befindet sich auch ein Glossar und eine Karte. Allerdings ist es eine Karte der Galaxie, da aber der Großteil der Handlung in Thuvhe spielt, hätte ich mir lieber eine Karte des Planeten gewünscht, die wäre nützlicher gewesen.
Und ein FunFact am Rande: Das Buch wurde bereits im Vorfeld in 30 Sprachen übersetzt, sodass es in zahlreichen Ländern zeitgleich mit dem Original erschien. Ausnahmsweise durften wir also nicht erst Monate später, sondern zusammen mit den Amerikanern das Buch lesen =) (Das kann man natürlich nur mit Bestseller Autoren wie Veronica Roth machen, wo der Erfolg schon fast gesichert ist)
Fazit
Rat der Neun: gezeichnet ist ein spannendes und komplexes Jugendbuch mit überraschend tiefgründigen Charakteren. Klare Leseempfehlung, besonders für Fans von Red Rising