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Veröffentlicht am 18.05.2024

Maya-Stätten, Tortillas und Liebe

Die Blumentöchter (Die Blumentöchter 1)
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Das wunderschöne Cover und der Blumenfarbschnitt haben mein Interesse für das Buch geweckt. Die Beschreibung im Klappentext erinnert an Die Sieben Schwestern-Reihe von Lucinda Riley, die ich sehr gern ...

Das wunderschöne Cover und der Blumenfarbschnitt haben mein Interesse für das Buch geweckt. Die Beschreibung im Klappentext erinnert an Die Sieben Schwestern-Reihe von Lucinda Riley, die ich sehr gern gelesen habe. Leider kann das Buch aber nicht mit der Riley-Reihe mithalten.
Dalia lebt bei ihren Großeltern auf Cornwall. Rose und Albert Carter besitzen eine große Gärtnerei, ihre fünf Kinder haben sie nach Blumen benannt: Camellia, Lilian, Sage, Cedar und Nara.
Camellia ist bei der Geburt ihrer Tochter Dalia gestorben. Dalia (28) ist Graphikdesignerin. Sie genießt das Leben auf dem Anwesen Blooming Hall, bedauert jedoch, dass sie weder ihre Mutter noch ihren Vater kennenlernen durfte.
Nach dem Tod ihrer Großmutter Rose findet sie einen Brief, den ihr Vater Riccardo an Rose geschrieben hat. Daraus geht hervor, dass er glaubt, dass Dalia genau wie ihre Mutter gestorben ist. Dalia fasst den spontanen Entschluss, in Mexiko nach ihrem Vater zu suchen.
Der Roman beschreibt abwechselnd Dalias Suche nach ihrem Vater in der Gegenwart und Camellias Zeit in Mexiko neunundzwanzig Jahre zuvor.
Wir bekommen eine Fülle von Informationen über Mexiko, diverse Maya-Kultstätten, mexikanische Traditionen, Feste, die mexikanische Esskultur und die dortigen Spezialitäten rund um Tortillas, die zu jeder Mahlzeit gereicht werden. „Sie fragte sich, ob sie jemals so viel gegessen hatte und wunderte sich, dass nicht die komplette Bevölkerung des Landes unter extremem Übergewicht litt.“ (S. 303) Stellenweise erinnert das Buch an einen Reiseführer, so detailliert werden die Maya-Stätten und Sehenswürdigkeiten beschrieben.
Camellia verliebt sich in Riccardo, Dalia verliert ihr Herz an Pablo. Dalia fühlt sich in Mexiko von Anfang an sehr heimisch, zumal sie Spanisch spricht und mit ihrem olivfarbenen Haar und den schwarzen Haaren wie eine Mexikanerin aussieht.
Sowohl Camellias als auch Dalias Geschichte sind vorhersehbar und halten kaum Überraschungen parat. Wie bereits erwähnt ist der Schreibstil eher nüchtern und wenig emotional. Leider konnte mich der Roman nicht fesseln, viele der 520 Seiten habe ich ab der Hälfte nur noch überflogen. Ich empfehle das Buch LeserInnen, die sich für Mexiko und die Maya-Kultur interessieren und/oder LeserInnen, die sich gern von leichter Frauenliteratur unterhalten lassen.

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Veröffentlicht am 17.04.2024

Emotional und atmosphärisch

Was das Meer verspricht
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Das Cover ist wunderschön, noch passender wäre, wenn die Schwimmerin ein Meerjungfrauenkostüm tragen würde.
Vida lebt mit ihren Eltern auf der Insel N. Ihr Vater stammt von der Insel, die Mutter lebt ...

Das Cover ist wunderschön, noch passender wäre, wenn die Schwimmerin ein Meerjungfrauenkostüm tragen würde.
Vida lebt mit ihren Eltern auf der Insel N. Ihr Vater stammt von der Insel, die Mutter lebt seit ihrer Heirat dort. Sie betreiben den Dorfladen mit einer kleinen Gaststätte, die sowohl von Insulanern als auch von Touristen frequentiert wird.
Nach dem Tod der betagten Nachbarin zieht Marie ins Nachbarhaus ein. Marie ist wie Vida in ihren Endzwanzigern. Die Dorfbewohner zerreißen sich das Maul über Maries Zeitvertreib, sie schwimmt bei jedem Wetter im Meer, und das in einem Meerjungfrauenkostüm.
Vida ist von Anfang an von Marie fasziniert, sie beobachtet sie beim Brotbacken vom Küchenfenster aus. Eines Tages bittet Marie Vida, sie beim Schwimmen zu fotografieren. Vida ist von den Gefühlen überwältigt, die sie bei Maries Anblick und beim Berühren ihrer Haut hat. Gefühle, die sie nicht kennt, schon gar nicht vom Zusammensein mit ihrem Verlobten Jannis.
Vida stiehlt sich in jeder freien Minute zu Marie, ihrer Mutter und Jannis fällt auf, dass sie sich verändert hat, doch sie stellen keinen Bezug zu Marie her.
Dann kommt ihr Bruder Zander auf die Insel zurück. Er hat die Insel direkt nach seinem Schulabschluss verlassen und kommt nur noch selten zu Besuch.
Zander, der ältere Bruder, zu dem Vida immer aufgeschaut hat, derjenige, der die Insel verlassen hat. Da Zander gegangen ist, musste Vida bleiben…
Als Zander Interesse an Marie zeigt, verwandelt sich Vidas Bewunderung für ihn in Eifersucht und bald sogar in blanken Hass.
In dem Buch passiert wenig, die Geschichte lebt von der Atmosphäre und von Emotionen: Liebe, Eifersucht, Hass, Mordlust. Die Autorin verzichtet auf detailgetreue Liebesszenen, dafür fließen Emotionen über.
Geschrieben in der Ich-Perspektive ist nachvollziehbar, welche Gefühle Vida antreiben, was Marie fühlt, bleibt unklar. Das Ende hat mich überrascht und nicht zufrieden gestellt, ich hätte mir ein anderes Ende gewünscht.
Ein Buch, das mich nachdenklich und etwas bedrückt zurücklässt. Wer gerne emotionale, atmosphärische Romane liest, wird an dem Buch seine Freude haben.

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Veröffentlicht am 27.03.2024

Bedrückend und traurig

Das Jahr ohne Sommer
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Das Cover gefällt mir sehr gut, es passt hervorragend zum Inhalt. Der Titel erschließt sich mir nicht, er ist aber eindringlich und bleibt im Gedächtnis.
Die Ich-Erzählerin berichtet von ihrer Kindheit ...

Das Cover gefällt mir sehr gut, es passt hervorragend zum Inhalt. Der Titel erschließt sich mir nicht, er ist aber eindringlich und bleibt im Gedächtnis.
Die Ich-Erzählerin berichtet von ihrer Kindheit und Jugend in Ost und West. Als sie drei Jahre alt ist, kommen ihre Eltern bei dem Versuch, aus der DDR zu fliehen, ins Gefängnis. Nach ein paar Tagen im Kinderheim lebt sie bei ihrer Großmutter in Leipzig. Die Eltern werden von der BRD freigekauft und ziehen nach Aachen, die Tochter darf zu ihnen kommen.
In Aachen werden sie nicht richtig heimisch, sie haben Heimweh nach Leipzig, ihren Freunden und der Mutter bzw. Großmutter. Die Tochter darf ihre Oma in der DDR regelmäßig besuchen, was sie sehr genießt.
Die Musik beherrscht das Familienleben, der Vater leitet eine Musikschule und spielt Klavier, die Mutter ist eine hervorragende Violinistin. Nach dem Gefängnisaufenthalt und wahrscheinlich aufgrund der dortigen Misshandlungen dauert es lange, bis sie wieder eine Geige halten und spielen kann. Die Tochter lernt zunächst Klavierspielen, danach Geige.
Über dem Wohlstand, in dem die Familie schon bald lebt, schwebt ein latentes Unglücklichsein. Die Mutter hat eine Autoimmunerkrankung und Depressionen. Die Tochter sehnt sich nach der Großmutter in Leipzig. „Die Dur-Welt meines Vaters, seine Heiterkeit und Lautheit waren eine Zumutung. Die Moll-Welt meiner Mutter war mir vertrauter, ich fühlte mich zu Hause in ihr.“ (S.155).
Nach der Wende ändert sich nicht viel, für die Freunde aus dem Osten sind die Neumanns jetzt Wessis, die Großmutter lebt seit ihrem 60. Geburtstag kurz vor dem Mauerfall ebenfalls in Aachen. Den Mauerfall erlebt die Tochter in den USA, wo der Vater für sie einen mehrmonatigen Aufenthalt mit Schulbesuch organisiert hat.
Das Buch ist keine Wohlfühllektüre, Tochter und Mutter sind permanent unglücklich. Warum wissen sie nicht zu schätzen, dass es ihnen in Aachen so gut geht? Ihre Gedanken kreisen tagein, tagaus um Leipzig und die Großmutter. Der einzige, der sein Leben genießt, ist der Vater, der Charakter, den ich als einzigen sympathisch fand. Für die Tochter bricht eine Welt zusammen, als die Großmutter keine Einreisegenehmigung zu ihrer Konfirmation bekommt. Dabei sehen sie die Großmutter jedes Jahr im Urlaub in der Tschechoslowakei. Aber auch das wissen sie nicht zu schätzen und jammern, dass sie nicht im gleichen Hotel wohnen können, da es Hotels für Gäste aus dem Westen und andere für die aus dem Osten gibt.
Das Buch fand ich recht bedrückend, für mich war das Jammern auf hohem Niveau, und ich finde es schade, dass Mutter und Tochter ihr gutes Leben nicht zu schätzen wussten. Der Schreibstil ist sachlich und wenig emotional. Ich habe die knapp 200 Seiten in kurzer Zeit gelesen und denke, dass das Buch für diejenigen interessant ist, die früher im Osten gelebt haben, da sie sich sicherlich mit der Familie identifizieren können.

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Veröffentlicht am 18.01.2024

Der Umgang mit der Trennung nach langjähriger Ehe

Wohin gehst du, wenn ich bleibe
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Von Lucia Sperling habe ich noch nichts gelesen, das Cover und der Klappentext haben mich neugierig gemacht.
Laut Klappentext geht es darum, dass Olivias Mann Philip aufs Land ziehen will, sie aber in ...

Von Lucia Sperling habe ich noch nichts gelesen, das Cover und der Klappentext haben mich neugierig gemacht.
Laut Klappentext geht es darum, dass Olivias Mann Philip aufs Land ziehen will, sie aber in ihrem Haus in der Stadt wohnen bleiben möchte. Darum geht es aber nur marginal, hauptsächlich geht es um Olivias Umgang mit der Trennung von ihrem Mann, der sie nach einer langen gemeinsamen Zeit verlassen hat.
In der ersten Trennungsphase betrinkt sie sich sinnlos, bis ihre Freundin Babette bei ihr klingelt, mit ihr ausgeht und sie zu einer Party einlädt. Von da an geht es aufwärts. Es mangelt ihr nicht an Verehrern, jeder Mann, den sie nach der Trennung kennenlernt, ist an ihr interessiert, inklusive des Tennislehrers ihres Sohnes, für den sie schon immer geschwärmt hatte.
Als sie auf Babettes Party die alleinerziehende Ari kennenlernt, darf diese samt Tochter May vom Fleck weg in das leerstehende Zimmer ihres Sohnes einziehen, der in England studiert.
Die Autorin teilt uns auf den Danke-Seiten mit, dass sie mit dem Buch ihre eigene Trennungsgeschichte verarbeitet hat. Es wäre schön, wenn jede Trennung so ablaufen würde, dass die Frau sich neu erfindet bzw. sich, um Olivia zu zitieren „wieder findet“. Das scheint mir aber doch recht unrealistisch, wobei ich da zum Glück nicht aus Erfahrung spreche.
Leider konnte mich das Buch nicht fesseln, ich habe es oft wieder zur Seite gelegt, um ein spannenderes Buch zu lesen. Seitenlang geht es um Olivias Gedanken rund um ihre Ehe, Philip und seine Neue, was ich sehr langatmig fand. Hinzu kommt, dass Olivia in der Welt der oberen Zehntausend lebt, sie ist Dozentin der Kunstgeschichte, er ein Stararchitekt. Eine Welt, in die ich mich nicht hineinversetzen kann.
Das Ende hat mir gut gefallen, auch wenn es ebenfalls unrealistisch ist. Der Schreibstil ist flüssig und angenehm, und auch wenn mich das Buch nicht abholen konnte, bin ich sicher, dass es Leserinnen gibt, die es mögen werden.

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Veröffentlicht am 10.12.2023

Leider nicht die Romantic Comedy, die ich erwartet habe

Book Lovers - Die Liebe steckt zwischen den Zeilen
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Book lovers – Die Liebe steckt zwischen den Zeilen ist das erste Buch, das ich von der Autorin gelesen habe. Den Titel und das Cover fand ich auf Anhieb ansprechend, erwartet habe ich eine RomCom à la ...

Book lovers – Die Liebe steckt zwischen den Zeilen ist das erste Buch, das ich von der Autorin gelesen habe. Den Titel und das Cover fand ich auf Anhieb ansprechend, erwartet habe ich eine RomCom à la Sophie Kinsella oder Mhairi Mcfarlane, die zu meinen Lieblingsautorinnen gehören.
Nora ist Literaturagentin in New York. Bei der Suche nach einem Lektor für das Buch „Einmal im Leben“, aus dem sie einen Bestseller machen möchte, lernt sie Charlie kennen. Charlie lehnt das Lektorat ab, zurück bleibt bei Nora der Eindruck von einem hochnäsigen Schnösel, dem sie nicht nochmal in ihrem Leben begegnen will.
Zwei Jahre später: „Einmal im Leben“ ist tatsächlich ein Bestseller geworden. Auch Noras Schwester Libby liebt das Buch und schlägt einen Urlaub in Sunshine Falls vor, dem Ort, an dem das Buch spielt. Da Nora ihrer Schwester keinen Wunsch abschlagen kann (warum, erfahren wir noch), fliegen die beiden nach North Carolina.
In Sunshine Falls trifft Nora Charlie wieder und diesmal kommen sie sich näher, sogar sehr nahe… Die körperliche Vereinigung wurde sehr ausführlich beschrieben, bestimmt etwas für LeserInnen von erotischen Romanen, zu denen ich (leider) nicht zähle.
Sehr gefallen haben mir die Passagen, in denen Nora auf ihre Kindheit und Jugend mit ihrer Mom und Libby in New York zurückblickt. Es wird sehr klar, wie sehr sie New York liebt, und dass sie sich absolut nicht vorstellen kann, woanders zu leben, im Gegensatz zur pragmatisch veranlagten bald dreifach Mutter Libby, die in New York keine bezahlbare Wohnung für sich und ihre Familie finden kann.
Libby war mir von allen Protagonist
Innen am sympathischsten, mit Nora und Charlie konnte ich wenig anfangen. Beide sind sehr von sich überzeugte und um sich selbst kreisende Karrieretypen. Auch die Ereignisse aus ihrer Kindheit haben mich nicht dazu gebracht, die beiden zu mögen.
Das Ende hat mir gut gefallen, es war wirklich schön, emotional und doch nicht kitschig. Auch der Schreibstil ist flüssig und angenehm lesbar. Insgesamt muss ich feststellen, dass meine Erwartungen an das Buch leider nicht erfüllt wurden, es aber mit Sicherheit vielen Leser*Innen gefallen wird.

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