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Veröffentlicht am 04.01.2025

Bücher über Bücher, gehen doch immer

Feder & Klinge
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Lebendig werdende Buchcharaktere erfinden das Rad nicht neu. Trotzdem ist es ein Plot, den ich immer wieder lesen könnte. In „Feder & Klinge“ kommt das geniale Element hinzu, dass die Hauptfigur die Autorin ...

Lebendig werdende Buchcharaktere erfinden das Rad nicht neu. Trotzdem ist es ein Plot, den ich immer wieder lesen könnte. In „Feder & Klinge“ kommt das geniale Element hinzu, dass die Hauptfigur die Autorin vom Buchcharakter ist. Ich fand die Umsetzung der Idee gut gemacht.

Ariane ist in psychologischer Betreuung. Sie soll Fantasie und Realität manchmal nicht auseinanderhalten können. Um ihre Gefühle besser verarbeiten zu können, schreibt sie eine dystopische Reihe mit „Nummer 023“, der einige Dinge durchlebt. 023 lebt mit einigen anderen in der Anstalt, da sie besondere Fähigkeiten erlangt haben

In „Feder & Klinge“ wechseln die Geschehnisse ständig zwischen Arianes Leben, einer Sitzung bei ihrem Doktor oder ihrer Zeit mit der Familie und dem Verlauf ihres Buches. Die Mischung aus Fantasy, einer schlimmen Dystopie mit psychologischen Aspekten und dem Einblick ins Schriftstellerleben hatte eine besondere Dynamik. So liest man in einer Szene über einen neuen Buchcharakter und im nächsten Moment bespricht sie mit ihrem Psychiater, dass sie die Person nicht mag, weil es ein Verräter sein wird.

Der Plot zeigt spielerisch leicht, wie das Autorenleben sein kann. Von Cliffhangern, Szenen oder eine Buchreihe plotten bis hin zu Schreibblockaden, wird einiges aufgegriffen. Ich finde solche Einblicke, als leidenschaftlicher Leser richtig spannend. Doch auch 023’s Alltag in der Anstalt hatte es in sich. Für Ariane geht es hier auch um Verarbeitung, daher hat es 023 nicht leicht und der Bösewicht ihres Plots hat es in sich. Ich fand es aus psychologischer Sicht sehr spannend, aber auch weil hier nicht zimperlich mit den Charakteren umgegangen wird. Teilweise war das Buch auch sehr gesellschaftskritisch, aber eher Philosophisch. Natürlich setzen die Fantasy-Fähigkeiten für mich dem Ganzen noch die Krone auf. Die Spannungskurve wird also durch viele Aspekte stets aufrecht gehalten.

Was mir auch gut gefallen hat war, dass hier nicht viele Wiederholungen vorkommen. Gerade bei dem Wechsel zwischen den Perspektiven und mit dem Thema „Verarbeitung durch Schreiben“ hätten sich einige Szenen ähnlich abspielen können. Die Befürchtung hat sich für mich nicht bewahrheitet.

Ein Manko war für mich die Liebesgeschichte. Für mich hat es sich zu sehr nach Instant Love angefühlt. Die Zwei haben mit ihrer Vorgeschichte schon lange Zeit gehabt sich kennenzulernen und Gefühle aufzubauen. Diesen Abschnitt habe ich als Leser gefühlt zu wenig bekommen. Zudem hätte ich mir ein weniger glattes Ende gewünscht. Noch mehr Stolpersteine, Plottwists, Gegenangriffe und Schwierigkeiten. Ganz am Schluss hatte ich dadurch ein bisschen das Gefühl, dass die Geschichte schnell zu Ende sein musste.

Fazit:

Trotz ein, zwei Mankos hatte ich so viel Freude beim Lesen. Lebendig werdende Buchcharaktere, Einblicke ins Autorenleben, Dystopie und Fantasy im Einen. Was will man mehr? Das Buch hat eine anhaltende Spannungskurve. Ob Psychologisch oder Philosophisch, das Buch regt zum Nachdenken an und hat Mehrwert. Eine großartige Lovestory würde ich allerdings nicht erwarten. Dafür wird vielleicht auch zu viel auf einmal im Plot aufgegriffen.

Ich persönlich hätte mir auch ein Ende gewünscht, das zum vorherigen Plot besser passt: weniger zimperlich und mit mehr Problematiken.

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Veröffentlicht am 04.01.2025

Wie ein historical K-Drama

Der Rote Palast
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Ich finde „Der Rote Palast“ liest sich wie ein historisches K-Drama mit einer gehörigen Portion Krimi.

Zunächst einmal wurde hier richtig gut recherchiert. Das habe ich beim Lesen immer wieder an vielen ...

Ich finde „Der Rote Palast“ liest sich wie ein historisches K-Drama mit einer gehörigen Portion Krimi.

Zunächst einmal wurde hier richtig gut recherchiert. Das habe ich beim Lesen immer wieder an vielen einzelnen Details gemerkt – von Kleidung bis über die damalige Geschichte. Am Schluss gibt es auch noch ein Nachwort der Autorin, in der sie das Ausmaß und die Details ihrer vorherigen Recherche aufschlüsselt. Eine spannende, informative Lektüre mit sehr vielen, schönen, koreanischen Elementen. Ich konnte mich damit gut in das damalige Leben im Palast hineinversetzen.

Der Plot selbst fokussiert sich sehr auf die Ermittlungen und liest sich wie eine Schauergeschichte. Teilweise war es etwas brutal und jede Szene wird wirklich anschaulich beschrieben. Schmatzendes Blut, wenn Stoff von einer Wunde entfernt wird, mehrere, durchgeschlitzte Kehlen – solche Beschreibungen muss man abkönnen für diesen Read. Stellenweise hatte es für mich sogar leichte Thriller-Vibes. Dennoch hat für mich zwischendurch die Spannung ein wenig nachgelassen, aber insbesondere das Ende konnte mich wieder vollends abholen.

Insgesamt ist der Schreibstil sehr blumig und voller ungewöhnlicher, anschaulicher Metaphern & Vergleiche. Mir hat er größtenteils sehr gut gefallen und ich musste mir einige Textstellen als Zitat herausschreiben. Nur an manchen Stellen war es mir mal etwas zu viel, z. B. wenn selbst Puls messen in den Beschreibungen super ausgeschmückt wurde.

Außerdem kommen im Text einige koreanische Wörter vor. Am Schluss gibt es hierzu ein Wörterverzeichnis, was ich im E-Book Format immer ein wenig unpraktisch finde. Allerdings war das für mich mit Vorwissen durch koreanische Dramen nicht so problematisch. Für Alle, bei denen das nicht der Fall ist, würde sich das Taschenbuch-Format vielleicht eher anbieten, damit man mal leichter nach hinten blättern kann.

Die Hauptfigur war mir sympathisch. Sie ist stur und ehrgeizig, wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hat, ihr Herz ist am rechten Fleck und ich fand sie wirklich intelligent. Einzig ihre Art, oft sehr negativ über sich selbst zu denken und sich selbst klein zu reden, fand ich manchmal etwas zu viel.

Für mich war sie, als Palastschwester der historischen, koreanischen Dynastie zusammen mit dem sehr jungen Inspektor ein spannendes und originelles Duo. Die Charaktere hätten von mir aus aber gerne noch etwas mehr Tiefe erhalten können.

Wie eine ganz leichte Hintergrundmelodie wird die Lovestory ins Geschehen eingewoben. Sie steht nicht im Fokus, kommt ohne Spice aus und überzeugt mit dezenten, unschuldigen Gesten – wie ich es bereits von K-Dramen gewohnt war. Und was ich auch sehr schätze.

Fazit:

Ein klassischer Fall von „beurteile ein Buch nicht anhand seines Covers“. Das Buch hat es in sich, wird schaurig, spannend und brutal. Es ist an historischen Gegebenheiten angelehnt und daher super informativ sowie sehr atmosphärisch.

Mir gefielen insbesondere die koreanischen Elemente und das gut ausgearbeitete Setting im Palast. Zwischendurch hat das Buch für mich mal an Spannung nachgelassen, aber es bekam keine Längen und konnte mich mit dem Ende wieder vollends abholen. Verpackt wird die Geschichte in einen ungewöhnlichen Schreibstil, der zum Zitate herausschreiben einlädt, aber an manchen Stellen sicherlich gewöhnungsbedürftig ist.

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Veröffentlicht am 22.08.2024

Sommerlich, sportlich, emotional.

Cape Coral 1. Break through my Defense
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Der Start in dieses Buch ist… heavy. Payton hat gerade ihre Eltern verloren und ist in Schockstarre. Auf den ersten Seiten wird bereits deutlich, dass keine einfache, locker-leichte Sommerromanze im Buch ...

Der Start in dieses Buch ist… heavy. Payton hat gerade ihre Eltern verloren und ist in Schockstarre. Auf den ersten Seiten wird bereits deutlich, dass keine einfache, locker-leichte Sommerromanze im Buch wartet. Es wird tiefgründig, voller Emotionen und Verlustbewältigung.

Im neuen Standort fällt Payton der Alltag erst mal schwer. Von der Familie ihres Onkels wird sie nicht unbedingt empathisch aufgefangen und es wird ein Kampf überhaupt durchzuatmen. Dennoch stolpert sie Betty vor die Füße, wortwörtlich, die ihr eine quasselnde Unterstützung wird. Sie habe ich stark ins Herz geschlossen.

Am sympathischsten war mir jedoch Cameron. Bei einer Party wird ein sehr intensiver Augenkontakt zwischen Payton und dem Quarterback der Tigers der Start für eine Menge Gefühle. Deren erstes Aufeinandertreffen war… mega seltsam. Aber danach ging es steil bergauf und er entwickelt sich zu einem Book Boyfriend aus Träumen. Ihn fand ich liebevoll, direkt und er hat sich so viel Mühe gegeben. Tschüss, bare minimum.

Payton durchlebt eine schmerzhafte Zeit. Ihre Gedanken und Tage nach dem Unfall, brechen einem das Herz und nehmen emotional total mit. Umso schöner waren die Freundschaften, die sie Vorort geschlossen hat. Sie hat die Stärke in sich, die Emotionen zu verarbeiten und trotzdem brauchen wir manchmal Menschen um uns herum, die uns dabei unterstützen.

Zwischen Payton und Cameron ist ein Knistern, wie an einem wohlig warmen Lagerfeuer in einer angenehmen Sommernacht. Ich fand es schön, wie sich ein Kribbeln entwickelt hat allein durch unschuldige Berührungen oder Augenkontakt. Alles andere hätte ich in dem Kontext auch unpassend gefunden, wobei sich mit der Zeit auch ein gewisses Spice-Level entwickelt. Aber eben mit der Zeit.

Damit wurde es neben der Tiefgründigkeit, trotzdem noch eine Sport Romance Geschichte mit sommerlichem Touch, humorvollen Gesprächen und schönen Momenten. Wie ich es mir gewünscht habe. Ich mochte auch das Setting mit viel Sonnenschein, Bootsfahrten, Nächten am Pool. Es erweckt auf jeden Fall den Wunsch nach einem Besuch in Cape Coral.

Ich habe lediglich zwei kleine Kritikpunkte. Payton war mir nicht immer sympathisch. Manchmal war sie einfach nicht nett. Hat aus ihrer Unsicherheit heraus verurteilt oder ist vor schwierigen Kommunikationen geflohen. Allerdings merkt man über die Seiten, woher das ihren Ursprung hat und dass sie daran arbeitet. Über die Kapitel legt sie Schrittweise auch eine gute Entwicklung hin.

Außerdem hätte das Ende von mir aus mit einem Drama weniger enden können. Das Buch bietet bereits so viele tiefgründige Aspekte, Gespräche und Situationen, dass es ohne klassisches New Adult-Abschlussdrama ausgekommen wäre. Ist aber persönlicher Geschmack und letztendlich auch kein großer Abbruch gewesen.

Fazit:

Die Geschichte ist nichts für Zwischendurch, sondern da, um ganz viele Emotionen zu durchleben. Verlust, Ängste, Umgewöhnungen, aber auch neue Freunde, das erste Mal wieder Lachen und eine sommerliche Lovestory – „Cape Coral 1“ ist ein Kombipaket.

Von mir aus hätte es lediglich ein, zwei Drama-Elemente weniger sein können. Zudem ist die Hauptfigur nicht immer sympathisch, wobei sie im Laufe der Kapitel immer wieder eine Entwicklung durchmacht.

Zitat:

"Menschen sind so unterschiedlich wie die Blumen eines Gartens. Wer bist du , entscheiden zu können, dass eine Rose hübscher ist als eine Hortensie."

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Veröffentlicht am 27.03.2024

Drachen, Elfen und Elementarkräfte

Gebrüder der Bernsteinkette
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In diesem Roman tummeln sich Action, bildhafte Fantasy, Plottwists, Intrigen, Geheimnisse und brutale Offensiven vom Feind. Ein super Grundsetting für ein fortlaufendes Spannungslevel.

Lillian Evans fühlt ...

In diesem Roman tummeln sich Action, bildhafte Fantasy, Plottwists, Intrigen, Geheimnisse und brutale Offensiven vom Feind. Ein super Grundsetting für ein fortlaufendes Spannungslevel.

Lillian Evans fühlt sich fehl am Platz bis sie durch die Wand in eine Parallelwelt gezogen wird. Hier wird ihr der Umgang mit Elementarkräften gezeigt, sie begegnet Drachen und Elfen. Doch es warten nicht nur positive Begegnungen auf sie. Es gibt einen starken Bösewicht und er scheut vor keiner Gewalttat zurück.

Ich mochte das Charakterbuilding von Laura sehr gerne. Sie entwirft auf wenigen Seiten eine Hand voll Charaktere, die man ins Herz schließt und die man in ihrem Abenteuer begleiten darf. Von der vorsichtigen Einzelgängerin Amana Anama, die dich erst mit ihrem Schwert begrüßt, dem geheimnisvollen Ausbilder Lucien, der mit Witz, aber auch Geheimnissen aufwartet oder Lillian, die noch viel über die neue Welt zu lernen hat.

Als Hauptfigur, traf Lillian für mich in vielen Punkten ein angenehmes Mittelmaß. Sie ist mächtig, lernt schnell und ehrgeizig. Auf mich wirkte sie differenziert und reflektiert. Scheut keine Gespräche oder direkte Frage. Dennoch bleibt sie authentisch, scheitert und erleidet Verluste. Hin und wieder verliert sie auch Mal den Kopf und wird emotional. Eine mächtige Person, bei der nicht Alles glatt läuft.

Von der Gegenseite erfährt man insbesondere, wie stark das Ausmaß an Grausamkeit sein kann. Man begegnet einem starken Widersacher, über den ich in den Folgebänden unbedingt noch mehr lesen möchte. Mehr über die Beweggründe, Hintergrundgeschichte oder seine Denkweise. Mit ihm muss man sich auf ein paar brutale Szenen einstellen.

Der Eintritt in die Fantasy-Welt, fiel mir leicht. An fantastischen Wesen und Elementen, wird nicht gespart. Sie ist dennoch nicht zu komplex, aber umfangreich. Dennoch hätte ich auch hier gern in der Fortsetzung noch mehr Infos, wie die Anwendung von Magie funktioniert oder wo ihre Grenzen sind.

Die Autorin schreibt sehr spannend, bildreich, stellenweise sehr emotional. Paar Szenen haben mich getroffen und gerührt. Es passiert fortlaufend etwas, dennoch war es mir gerade dadurch manchmal zu sprunghaft. Szenen und Handlungen wechselten mir in manchen Szenen zu schnell. Manche Momente gemächlicher zu schreiben, würden sicherlich noch einen flüssigeren Lesefluss erzeugen. Auch Überschriften mit den Charakternamen beim Perspektivenwechsel, würde mir das Lesen vereinfachen.

Fazit:

Wer den nächsten Pageturner sucht, könnte hier fündig werden. Die Ereignisse überschlagen sich und Leser werden mit viel Action, Plottwists, Intrigen belohnt. Eine gewisse Portion Brutalität sollte man jedoch abkönnen. Der Widersacher hat es in sich. Die Charaktere fand ich super ausgearbeitet. Ich mochte es, dass jeder seine eigene Persönlichkeit bekommen hat und selbst die Heldin der Story, morally grey ist oder manche Schwierigkeiten nicht bewältigt.

Lauras Schreibstil konnte mir schnell Bilder vor Augen zaubern. Ihre Welt gewann an Farbe. Dennoch könnte man ihn flüssiger gestalten, durch weniger sprunghafte Szenen und Überschriften bei einem Perspektivenwechsel. Von der Welt wird man nicht erschlagen, sondern langsam hineingeführt. Ich persönlich wünsche mir mehr Infos zur Magie ab Band 2.

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Veröffentlicht am 25.12.2023

Ist rational oder emotional besser?

Falling Skye (Bd. 1)
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In „Falling Skye“ hat sich eine neue Gesellschaft gebildet. Die Einteilung in Rationale oder Emotionale beeinflusst deine Karriere, Schullaufbahn und soll deine Stärken unterstützen. Natürlich gibt es ...

In „Falling Skye“ hat sich eine neue Gesellschaft gebildet. Die Einteilung in Rationale oder Emotionale beeinflusst deine Karriere, Schullaufbahn und soll deine Stärken unterstützen. Natürlich gibt es auch in der Geschichte keine rein rationalen oder emotionalen Menschen, sondern lediglich eine stärkere Ausprägung. Und Skye weiß genau, worin sie eingeteilt werden will.

Skys Vater sitzt im Parlament und erzieht sie seit Jahren allen zu einer rationalen Persönlichkeit groß. Sie steht hinter dem System und glaubt an ihre Umsetzung. Emotionen lässt sie wenig zu und hat sich immer für rational gehalten. Ihre komplette Zukunft hat sie an passenden Unis geplant. Doch um anderen zu helfen handelt sie immer öfter impulsiv und fängt langsam an sich zu zweifeln. Ich mochte es, dass sie „Fehler“ macht, um zu helfen. Das machte sie schnell sympathisch. Zudem zeigt sie sich dabei auch mutig.

Eine zwei-Gesellschaften-Spaltung wird dennoch schnell deutlich. Verkauft wird es als System, dass Stärken unterstützt und dennoch werden Emotionale herablassend behandelt. Rationale werden als überlegt dargestellt und Emotionale können ja impulsiv sein und negativ fühlen. Aus meiner Sicht werden interessante Botschaften über die Eigenschaften rational und emotional eingebaut.

Vom Plot her, hat es mich an viele andere Dystopien erinnert. Insbesondere mit dem positiv beworbenen System, das doch seine Lücken aufweist sowie den Testungen, um Personen zu Kategorisieren. Es erfindet das Rad nicht neu und bedient sich einiger Klischees. Dennoch birgt es viele diskussionsbedürftiger Themen. Es wird politisch, feministisch, Gesellschaftskritisch und das wird verpackt in Jugend-Sci-Fi. Demnach sicherlich etwas für Dystopie-Einsteiger oder Fans von den klassischen Romanen des Genres.

Für schnelles Herzklopfen, sorgt dann der Schreibstil. Lina Frisch schreibt atemlos. Ihre Szenen bei der Testung bringen die Charaktere an ihre emotionalen Grenzen und haben mich als Leser geschockt, getroffen und meine Finger an die Seiten geklebt. Lediglich der Perspektivenwechsel hat mich immer wieder aus dem Lesegeschehen geschmissen. Beide Perspektiven sind in der Ich-Perspektive und es wurde nicht klar gekennzeichnet, wer gerade spricht. Das hat mich manchmal irritiert.

Die zweite Perspektive ist ziemlich geheimnisvoll. Es ist ein Beobachter, der eindeutig etwas gegen das System hat. Trotzdem hat er als Auftrag Skye zu einer treuen Anhängerin klassifizieren zu lassen. Sein Eingreifen und seine Intentionen, lassen viele Fragen aufkommen, die ich gerne erkunden wollte.

Fazit:

„Falling Skye“ ist keine komplett neue Handlung, dennoch wurde sie unterhaltend geschrieben und steckt voller, kritischer Ansätze. Die Hauptfigur versucht sich ins System einzugliedern. Punktet aber mit Sympathie durch „Aussetzern“, wenn sie anderen hilft. Währenddessen zeigt sich die zweite Perspektive eher geheimnisvoll. Dort hätte ich mir allerdings eine deutliche Kennzeichnung beim Perspektivenwechsel gewünscht.

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