Für mich zu viel Fokus auf der Liebesgeschichte
Die Eiserne See - Wilde SehnsuchtDer Roman spielt in einer Steampunk-Parallelwelt, in der Europa inklusive Großbritannien von der Mongolenhorde erobert wurde. Die Menschen wurden versklavt, indem man ihnen Naniten einpflanzte, durch die ...
Der Roman spielt in einer Steampunk-Parallelwelt, in der Europa inklusive Großbritannien von der Mongolenhorde erobert wurde. Die Menschen wurden versklavt, indem man ihnen Naniten einpflanzte, durch die sie kontrollierbar waren. Einige Jahre vor den Geschehnissen des Romans hatte der Pirat Rhys Trahaern den Turm der Horde in London gesprengt, wodurch eine Rebellion ausgelöst wurde, die die Besatzer aus Großbritannien vertreiben konnte. Dafür wurde Rhys geadelt und zum Helden der Bevölkerung.
Als eines Tages ein Toter vom Himmel auf die Treppe seines Anwesens fällt, wird die Inspektorin Wilhelmina, genannt Mina, Wentworth hinzugezogen. Mina entstand während einer Orgie, an der ihre Mutter, beeinflusst durch die Naniten, teilgenommen hatte. Wegen ihres asiatischen Aussehens wird sie diskriminiert, erfährt sogar Gewalt. Rhys stört das nicht, er verliebt sich in Mina und tut alles, um sie zu erobern.
Wie sich schließlich herausstellt, ist die „Marco's Terror“, Rhys Schiff, das nun unter Befehl der Marine steht, und auf dem Minas jüngster Bruder dient, entführt worden. Rhys und Mina machen sich auf, sie zu finden und die Besatzung zu befreien.
Die Charaktere sind recht interessant, nicht nur Mina und Rhys, auch weitere haben mir gut gefallen. Mina und Rhys verlassen England mit einem Luftschiff, und man erfährt mehr über die Welt, die teilweise sehr gefährlich ist, denn durch die Naniten wurden manche Menschen zu Zombies, und die Horde hat gefährliche Wesen erschaffen, wie riesige gepanzerte Kraken. Dies trägt zur Spannung bei.
Vielleicht hätte mich der Untertitel „Wilde Sehnsucht“ warnen sollen, denn, neben dem Abenteueraspekt, der mir, zusammen mit dem Setting, wirklich gut gefällt, liegt der Fokus zunehmend auf der Liebesgeschichte. Zunächst störte mich das nicht weiter, denn die Geschichte um den Toten auf der Treppe, das entführte Schiff und die Hintergründe dazu, sind spannend und so hatte mich die Geschichte schnell gepackt. Doch dann wurden die – sehr expliziten – Liebesszenen immer mehr und immer störender, so dass mich der Roman schließlich immer weniger fesselte, ich sogar irgendwann anfing, quer zu lesen. Sehr schade.
Am Ende habe ich das Buch zwiegespalten zugeklappt. Der Abenteuerpart ist spannend, er hat mir gefallen, während ich auf die Liebesszenen, die leider immer häufiger auftreten und sehr explizit sind, gut hätte verzichten können. Am Ende hatte mir das doch die Freude am Roman geschmälert. Wer solche Szenen mag und gerne Steampunk liest, wird wahrscheinlich mehr Freude an der Geschichte haben als ich.