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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.06.2024

Einfach schön

Stolz und Vorurteil
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"Stolz und Vorurteil" ist einer meiner liebsten Klassiker. Deswegen war ich total gespannt auf die Umsetzung dieser Geschichte als Graphic Novel.

Schnell lernt man alle altbekannten Charaktere kennen. ...

"Stolz und Vorurteil" ist einer meiner liebsten Klassiker. Deswegen war ich total gespannt auf die Umsetzung dieser Geschichte als Graphic Novel.

Schnell lernt man alle altbekannten Charaktere kennen. Die ruhige Art des Vaters wird gut durch die Graphic Novel dargestellt, ebenso die enervierende Art der Mutter oder das unbedachte Verhalten von Lydia.

Die Erzählung wird aufgrund des Formats etwas gerafft.
Man muss für das Lesen der Graphic Novel die Buchvorlage nicht kennen, aber es ist von Vorteil, um die Geschichte besser erfassen zu können.

Der Zeichenstil hat mich ganz von sich überzeugt und es hat Spaß gemacht, durch die Illustrationen erneut die Liebesgeschichte von Mr. Darcy und Elisabeth Bennet mitzuverfolgen.

Für mich war es ein schöner und auch kurzweiliger Leseausflug in die Welt von Jane Austens berühmtesten Roman und ich werde bestimmt immer mal wieder reinblättern.

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Veröffentlicht am 25.06.2024

Zeitgenössische Lektüre mit wichtigen Themen

That Girl
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Während ich diese Zeilen schreibe, habe ich bereits meine Abendroutine eingeleitet. Vom Green Goddess Salat kann ich nicht genug bekommen, deswegen gab es ihn auch heute zum Abendessen. Nachdem ...

Während ich diese Zeilen schreibe, habe ich bereits meine Abendroutine eingeleitet. Vom Green Goddess Salat kann ich nicht genug bekommen, deswegen gab es ihn auch heute zum Abendessen. Nachdem ich noch ein wenig in "The Pivot Year" gelesen habe, beende ich den Tag mit einer geführten Meditation, meiner koreanischen 10-Schritte Pflegeroutine und Lavendelspray für's Kopfkissen für schöne Träume.

So oder so ähnlich könnte ein Post von Tess Raabe aussehen. Sie ist ein "That Girl": Schön, erfolgreich, glücklich. So hat es zumindest den Anschein.

Über ihr Liebesleben hat sie ein Buch geschrieben: "Date me". Dort erzählt sie von ihren Tinder-Dates, ganz nahbar und nie zu sehr ins Negative abgleitend, denn Tess führt ein Leben, mit dem sich ihre Follower/innen identifizieren können und sollen.

Ihr Alltag ist durchstrukturiert mit Routinen. Sport, gesunde Ernährung und Selbstliebe sind für sie der Schlüssel zu einem erfüllten Leben.

Die Schattenseiten bleiben unerwähnt. Ein trauriger Punkt in der Vergangenheit von Tess ist Dahlia. Ihre beste Freundin, die gleich im ersten Kapitel im zweiten Satz genannt wird. Doch Tess hat keinen Kontakt mehr zu ihr und der Freundschaftskummer darüber zieht sich durch die Seiten der Handlung.
So richtig beginnt das erste Kapitel aber mit Juli, einem Tinder-Date von Tess. Die Beziehung zwischen den beiden blieb wage, ein Kennenlernen ohne Verbindlichkeiten. Als Juli Schluss macht, ist es kein großer Schock. Doch das pikante Bild, das er ohne ihre Einwilligung gemacht hat, könnte ihre Karriere zerstören.
Als Juli leugnet, etwas von dem Bild zu wissen, erstarrt Tess in Hilflosigkeit und Scham.

Kurz darauf trifft sie Leo. Er ist groß, sieht gut aus und macht ihr die schönsten Komplimente. Doch da ist auch wieder diese Ungewissheit. Wird es ein nächstes Treffen geben? Wird er sich regelmäßig melden? Könnte es diesmal wirklich etwas Ernstes werden?

Adri und Cora stehen Tess in diesem Gefühlswirrwarr bei.
Cora selbst ist mit einem älteren Mann zusammen, der ständig ihre Figur kritisiert.
Doch sowohl Tess als auch Cora sind freundlich, höflich und verständnisvoll ihren Datingpartnern gegenüber, schließlich wird Mädchen von klein auf beigebracht, so zu sein. Die ständige Rücksichtnahme auf die Gefühle anderer immer im Hinterkopf habend. Für Wut ist da kein Platz, doch im Laufe der Handlung denkt man sich: Ein bisschen Female Rage tut den beiden gut. Und schließlich ist es ausgerechnet Leo, der einen Umschwung bei Tess auslöst. Nur eben nicht in der Art, wie es in einem perfekten Liebesroman geschehen würde.

"That Girl" ist mit knapp 300 Seiten eine kurzweilige Geschichte. Im Vordergrund steht die Scheinwelt, die Tess auf Social Media erschaffen hat. Hier verbreitet sie die Botschaft, dass jeder mit entsprechender Selbstoptimierung glücklich sein kann.
Doch irgendwann schafft es keine einzige ihre Selfcare-Routinen mehr, das innere Unglück auszumerzen.

In dem Buch sind wichtige Themen vereint: Toxische Produktivität, modernes Dating, Diet Culture und der ständige Struggle mit dem eigenen Körperbild im Vergleich zu den gerade aktuellen gesellschaftlichen Schönheitsnormen.

"That Girl" ist kein Liebes- sondern ein Lebensroman. Ich lege die Geschichte allen ans Herz, die die Bücher von Dolly Alderton genauso gerne lesen wie ich und nach einer ähnlichen Lektüre Ausschau halten.






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Veröffentlicht am 25.06.2024

Eine Lovestory in Italien

One last shot - Macht es am Ende doch noch Klick?
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"One Last Shot" ist ein Buch aus der Feder der bekannten Buchbloggerin Betty Cayouette. Für mich waren das Cover und der dazu passende Farbschnitt gleich ein Eyecatcher. Beides strahlt die Vibes eines ...

"One Last Shot" ist ein Buch aus der Feder der bekannten Buchbloggerin Betty Cayouette. Für mich waren das Cover und der dazu passende Farbschnitt gleich ein Eyecatcher. Beides strahlt die Vibes eines sonnigen Italienurlaubes aus.

Der Untertitel: "Macht es am Ende doch noch Klick" lässt schon darauf schließen, dass es bei "One Last Shot" um eine Second-Chance-Romance geht.

Emerson und Theo waren als Teenager eigentlich unzertrennlich. Doch mittlerweile sind zehn Jahre vergangen und die beiden hatten lange keinen Kontakt mehr. Emerson ist inzwischen ein erfolgreiches Model für High-End Fashion, Theo ist Modefotograf. Als das Handy von Emerson ihr einen Kalendereintrag für einen vor zehn Jahren geschlossenen Heiratspakt mit Theo anzeigt, erinnert sie sich an die starken Gefühle, die die beiden einst verbanden. Sie überredet ihren Agenten, für die Kampagne von Theo nach Italien fliegen zu können. Dieser gibt ihr eine Woche, um herauszufinden, ob die Gefühle von einst noch einmal neu aufflammen werden. Ansonsten soll sie einen Vertrag für eine PR-Beziehung unterschreiben.

Emerson gibt sich einverstanden und reist nach Italien. Doch Theo ist nicht so erfreut, sie zu sehen, wie Emerson es sich erhofft hatte.

Betty Cayouette hat selber als Videografin in der Modebranche gearbeitet. Ihre Erfahrungen dort hat sie in das Buch mit einfließen lassen, wodurch sich die Geschichte für mich hat authentischer lesen lassen. Die Kulisse von Cinque Terre war traumhaft. Am liebsten hätte ich mich gleich in den nächsten Flieger gesetzt. Beim Lesen habe ich auch immer wieder einen Blick auf Cover und Farbschnitt geworfen. Für mich ist "One Last Shot" ein wundervoller Sommerroman, der einem das italienische Flair in das heimische Wohnzimmer bringt. Obwohl es tendenziell ein Buch der leichten Unterhaltung ist, sollte man die Anmerkung der Autorin am Ende des Buches beachten. Ich empfehle das Buch gerne weiter.

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Veröffentlicht am 25.06.2024

Spannende Cosy Romance

Cosy Secrets – Der kupferne Schlüssel
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Rae Pemberlaine ist erfolgreiche Krimiautorin. Gerade erst ist sie von einer Recherchereise nach Edinburgh zurückgekehrt, da erhält sie den Anruf einer alten Freundin aus ihrer Heimatstadt Edderton.

Mindy ...

Rae Pemberlaine ist erfolgreiche Krimiautorin. Gerade erst ist sie von einer Recherchereise nach Edinburgh zurückgekehrt, da erhält sie den Anruf einer alten Freundin aus ihrer Heimatstadt Edderton.

Mindy berichtet, dass Rae’s Grandma Fenella verschwunden ist. Eigentlich keine große Besonderheit, da sie nach dem Tod ihres Mannes öfter spontan verreist, ohne Bescheid zu geben. Doch diesmal sind Fenellas Freundinnen höchst besorgt und vermuten, diese sei entführt worden. Rae macht sich keine allzu großen Sorgen, doch stimmt zu, nach Edderton zu kommen.

Dort angekommen, häufen sich aber die merkwürdigen Indizien: Neue Sicherheitsschlösser, eine kaputte Laterne in der Auffahrt von Pemberlaine House, ein verdächtiges Fahrzeug, das immer wieder in der Nähe gesichtet wurde und ein mysteriöser kupferner Schlüssel. Doch gleichzeitig sind auch der Koffer und der Reisepass von Fenella weg. Kannte Rae ihre Grandma doch nicht so gut, wie sie immer dachte?

Zum Glück kann Rae sich auf ihren scharfsinnigen Verstand verlassen und wird die Protagonistin in ihrem ganz eigenen Krimiroman, um ihre verschwundene Grandma möglichst wiederzufinden.

Und dann ist da auch noch Archer, mit dem sie eine leidenschaftliche Vergangenheit verbindet und bei dem sie Gefühle verspürt, die doch eigentlich schon längst vergessen schienen.

Cosy Secrets war für mich die Definition eines Buches, das behagliche Lesestunden mit einer Prise Spannung vermitteln soll. Gemeinsam mit Rae fährt man durch den Norden Schottlands und kann sich von dem Setting begeistern lassen. Gleichzeitig erlebt man, wie Rae lang geglaubte Wahrheiten hinterfragt und auch noch einmal die Bewohner von Edderton und den Ort selbst in einem neuen Licht sieht. Im letzten Drittel des Buches zieht die Spannung dann auch noch einmal an und man beobachtet gespannt, wie Rae versucht, ein Puzzleteil nach dem anderen zusammenzufügen.

Die Liebesgeschichte mit Archer ist eine Second Chance Love, die mich ebenfalls überzeugt hat.

Die Karte von Edderton hinten im Buch ist schön illustriert und unterstreicht noch einmal das cosy Kleinstadtfeeling des Settings.

Cosy Secrets ist ein Buch, das ohne blutige Beschreibungen auskommt und bei dem das Wort cosy ganz groß geschrieben wird. Ich habe es sehr gemocht und bin gespannt auf die Fortsetzung, in der wir Mindy und den Bruder von Archer noch einmal in die Welt rund um Edderton begleiten dürfen.


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Veröffentlicht am 27.03.2024

Ein Lesehighlight

Divine Rivals
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Ich war sehr neugierig auf "Divine Rivals". Das Cover, der Farbschnitt, der Inhalt - alles an diesem Buch wirkte so überzeugend und ich war gespannt darauf, ob der Hype um dieses Buch wohl gerechtfertigt ...

Ich war sehr neugierig auf "Divine Rivals". Das Cover, der Farbschnitt, der Inhalt - alles an diesem Buch wirkte so überzeugend und ich war gespannt darauf, ob der Hype um dieses Buch wohl gerechtfertigt sein mag.

Die Gestaltung ist so wundervoll, wie vom Verlag angekündigt. Der beiliegende Brief der Autorin ist eine schöne Überraschung.

Protagonistin Iris lebt in einer Welt, in der Götter existieren und Kriege anzetteln.
Der Prolog fängt mit der Verabschiedung von Forest an, dem Bruder von Iris. Der Krieg hat gerade erst begonnen und Forest wurde von der Göttin Enva an die Front gerufen, um gegen den Gott Dacre und seine voranschreitete Armee Widerstand zu leisten.

Iris fällt der Abschied schwer, ihre Mutter hat sie erst gar nicht begleitet.

Fünf Monate später arbeitet Iris bei der Oath Gazette. Dort steht sie in Konkurrenz zu Roman für den Job als Kolumnisten. Roman ist arrogant und herausfordernd und doch auch gut aussehend und ein talentierter Schreiber.

Außerdem ist er ihr Brieffreund - das weiß Iris bloß noch nicht, schreibt sie über ihre Schreibmaschine doch eigentlich Briefe an ihren Bruder an der Front. Doch ihre Schreibmaschine ist magisch mit der von Roman verbunden und so erhält er ihre Briefe. Als er antwortet, stehen beide schon bald in einem regen Austausch, der das Herz von Iris höher schlagen lässt.

Nach einem Schicksalsschlag begibt sie sich für das Konkurrenzblatt als Kriegsreporterin an die Front. Dort lernt sie die schrecklichen Seiten des Krieges kennen. Doch dann ist da auch noch Roman, der auch an der Front an ihrer Seite bleibt und ebenso wie ihr mysteriöser Brieffreund ihr Herz langsam schneller schlagen lässt ...

Rebecca Ross hat es geschafft, mit "Divine Rivals" eine Geschichte mit ganz besonderer Atmosphäre zu erschaffen. Obwohl der Fantasyanteil gering ist, scheint Magie zwischen allen Seiten zu schweben und mit allen Handlungen verwoben zu sein.

Würde man das Worlbuilding mit unserer Welt vergleichen, würde es vermutlich Anfang des 20. Jahrhunderts spielen. Es gibt Straßenbahnen, Züge und Elektrizität, aber keine moderneren Geräte. Die Hauptquelle für Informationen ist die Zeitung. Und genau dort, wo der Krieg um sich greift und ihr Bruder verschollen scheint, möchte Iris für die Zeitung hinreisen und nicht nur die Menschen über den Krieg aufklären, sondern auch das Schicksal ihres Bruders herausfinden.

Hintergründe über den Krieg zwischen Enva und Dacre lernt Iris hauptsächlich aus dem Briefwechsel mit Roman. Auch die Leser/innen erfahren so mehr über die Hintergrundgeschichte.

Die Verbindung zwischen Iris und Roman ist Slow Burn in bester Ausführung. Die ersten zarten emotionalen Bande zwischen ihnen sind schnell geknüpft. Es begegnen sich zwei Figuren, die eine innere Verletzlichkeit voreinander zu erkennen geben, die sie in ihrem sonstigen Umfeld sonst nicht zeigen.

Die sanfte Liebesgeschichte steht dabei im Gegensatz zu der harten Realität des Krieges.

Gefühlvoll, herzzerreißend und spannend wären die Adjektive, die "Divine Rivals" am besten für mich beschreiben. Besonders das Ende ist eine emotionale Achterbahnfahrt. Ich bin sehr gespannt auf die Fortsetzung und habe die Diskussionen in der Leserunde sehr genossen.







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