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Veröffentlicht am 28.03.2024

Wohlfühlbuch!

Freundinnen bleiben wir immer
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Seit 40 Jahren sind Judith und Eva befreundet und verreisen alljährlich zu einem verlängerten Freundinnenwochenende. In diesem Jahr führt Eva, die die Organisation übernommen hat, Judith an die niederländische ...

Seit 40 Jahren sind Judith und Eva befreundet und verreisen alljährlich zu einem verlängerten Freundinnenwochenende. In diesem Jahr führt Eva, die die Organisation übernommen hat, Judith an die niederländische Küste. Judith hatte sich zwar schon auf einen Städtetrip mit viel Kultur gefreut, doch Eva, die die Organisation verbummelt hat, greift zu einer Notlösung. Im Ferienhaus mitten in den Feldern voller blühender Tulpen haben die Freundinnen Zeit füreinander. Dabei kommen alte Konflikte ans Licht und Judith hat Gelegenheit über ihr Leben mit ihrem Ehemann Frank nachzudenken. Eva hingegen scheint völlig verändert. Judith fragt sich, was hinter dieser Veränderung steckt?


Im Ferienhaus an der niederländischen Küste angekommen, kommt richtig Fahrt in die Geschichte. Es ist nicht so, dass die beiden Freundinnen sehr viel unternehmen. Sie erkunden zwar das Ferienhaus und die Gegend, vieles spielt sich aber in ihrer Beziehung, sowie ihren Überlegungen zu ihrer Freundschaft und dem jeweiligen und anderen Leben ab.

Da ist Eva, die ungebunden ist, weder Kinder hat, noch in einer längeren Beziehung lebt. Eva macht Karriere und merkt nun, dass ihr Beruf sie ausfüllt, jedoch nicht alles ist. Judith hingegen, unglücklich verheiratet mit Frank, sieht sich mit einer grossen Leere konfrontiert. Beide Söhne sind flügge und gerade ausgezogen. Judith und Eva schielen auf das Leben der Freundin und wünschen sich Teile davon. Das Gras ist auf der anderen Seite halt immer grüner.

Es brechen vergangene Kränkungen auf und Eva und Judith müssen diese bereinigen. Dabei haben sie immer ihre 40 Jahre anhaltende Freundschaft im Blick. Die Achtsamkeit und den Respekt füreinander fand ich sehr schön und berührend. Da die Autorinnen abwechselnd ein Kapitel Eva und danach Judith zugesprochen haben, sieht man als Leser oft die Ansicht beider Frauen auf eine Sache oder Situation. Das machte für mich die Geschichte sehr dicht und fesselnd.

Es kommt wie es kommen muss!
Beide Frauen erkennen, dass ihr Leben so wie es ist, nicht mehr passt. Beide Figuren sind authentisch, zupackend und haben mir gefallen. Genau solche Freundschaften geschehen auch im echten Leben und deswegen hat mich die Geschichte aus so berührt. Da ist nichts Gekünsteltes, an den Haaren herbeigezogenes oder Aufgesetztes. Ein sehr grossen Plus sind zudem die Beschreibungen der Tulpenplantagen, das Setting und die eine oder andere romantische Passage, die ganz ohne Kitsch auskommt.

Mir hat diese Geschichte rund um die Freundschaft zwischen Judith und Eva, aber auch die Idee, das Leben zu überdenken, sehr gefallen. Es benötigt viel Mut über den eigenen Schatten zu springen und Altbewährtes oder Geplantes über den Haufen zu werfen.

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Veröffentlicht am 14.03.2024

Lieblingsautorin!

Für immer, dein August (Mühlbach-Saga 2)
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Der Erste Weltkrieg reisst Familien, Liebespaare und Freunde auseinander. Auch August Schönborn, der als Musiker kurz vor Kriegsausbruch auf Tournee ist, muss fernab von seinen Lieben in Gefangenschaft ...

Der Erste Weltkrieg reisst Familien, Liebespaare und Freunde auseinander. Auch August Schönborn, der als Musiker kurz vor Kriegsausbruch auf Tournee ist, muss fernab von seinen Lieben in Gefangenschaft ausharren. Erst 17-jährig sitzt er im Internierungslager in England. Seine beste Freundin aus Kindertagen lebt mit ihrer Familie in Bremen. Charlotte bangt um August, denn sie weiss seit langem, dass sie und August nicht nur Freundschaft verbindet.

1919 dann die Nachricht: Der Krieg ist aus und August reist in seine Heimat, nach Mühlebach in der Pfalz, zurück. Nicht ohne vorher Charlotte in Bremen zu besuchen. Da wird klar, dass ihre junge Liebe keine Zukunft hat. Zu weit liegen Mühlebach und Bremen auseinander. Denn mit August in Mühlebach zu leben, in dem Dorf, in dem ihre Mutter damals so arg mitgespielt wurde, kann sich Charlotte nicht vorstellen. Finden die beiden einen Weg, zusammen zu sein?



Barbarba Leciejewski, die zu meinen Lieblingsautorinnen gehört, hat mit diesem Buch einen weiteren Platz in meinem Bücherregal und in meinem Herzen erobert. Nach dem ersten Teil der Mühlebach-Saga "In Liebe, deine Lina" geht es nun weiter mit Linas Tochter Charlotte. Lotte, die im ersten Teil noch ein Kind war, steht jetzt als junge Erwachsene im Zentrum der Erzählung. Ihre Mutter Lina und ihr Vater Karl, die wichtigsten Protagonisten aus dem ersten Teil, wirken nach wie vor mit, wenn auch nur als Nebenfiguren. Ich mag solche Reihen unheimlich gerne, in denen man Wiedersehen mit bekannten Figuren feiern kann. Leider musste ich in diesem zweiten Band auch von liebgewonnenen Figuren Abschied nehmen. Etwas, das mich sehr gerührt hat und zeigt, wie lebensecht die Autorin ihre Figuren charakterisiert.

Wie damals ihre Mutter Lina ist auch Charlotte eine starke Figur. Nicht nur die Charaktereigenschaften teilen sich Lina und Charlotte, sondern auch ein einschneidendes Ereignis, das ich hier nicht verraten möchte, um potenziellen Lesern nicht die Freude zu nehmen. Nur so viel: Dieses Ereignis arrangiert vieles in Charlottes Leben, stellt sie aber auch vor Herausforderungen.

Es ist nicht nur alles Friede, Freude, Eierkuchen in dieser Geschichte. Mühlebach in der Pfalz ist zwar sehr idyllisch, doch nach dem Krieg ist das Leben hart und entbehrungsreich. Nicht zu vergessen die Passagen, in denen August während des Krieges in Gefangenschaft leben muss. Fesselnde Passagen, die mit authentischen, geschichtlichen Details aufgepeppt wurden. Kaum ist der Erste Weltkrieg beendet, darben die Menschen aufgrund der Nachwirkungen des Krieges. Und dann kommt alles noch viel schlimmer als gehabt! Der Zweite Weltkrieg beginnt und damit ist Deutschlands Führer an der Macht. Die Wehrmacht drückt Regeln durch, ganze Städte und Dörfer werden arisiert. Sehr eindrücklich webt die Autorin die Zerrissenheit der im Mittelpunkt stehenden Familie Schönborn ein. Ihre Überzeugung ist eine andere als die gängigen Regeln der Wehrmacht und trotzdem müssen sie mitspielen und sich ducken. Ein bewegendes Thema, stark in die Geschichte verwoben!

Wie auch im ersten Band bin ich traurig, dass das Buch ausgelesen ist und ich Abschied von den Figuren nehmen muss!

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Veröffentlicht am 06.03.2024

Der erste Schultag!

Amelie kommt in die Feenschule
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Die kleine Fee Amelie ist aufgeregt. So aufgeregt, dass sie Bauchschmerzen hat. Am nächsten Tag startet nämlich für die kleine Fee die Schule.

Sie weiss noch nicht, ob sie sich darauf freuen soll. Denn ...

Die kleine Fee Amelie ist aufgeregt. So aufgeregt, dass sie Bauchschmerzen hat. Am nächsten Tag startet nämlich für die kleine Fee die Schule.

Sie weiss noch nicht, ob sie sich darauf freuen soll. Denn die anderen Feen, die schon zur Schule gehen, haben ihr erzählt, dass die Lehrerin stinkt. Und alleine zur Schule fliegen, kann sie auch noch nicht.

Ojeh, das wird was geben in dieser Schule!




Der erste Schultag! Nicht nur für Amelie eine grosse Sache, sondern sicher auch für die Kinder, die dieses Buch lesen oder erzählt bekommen. Meiner Meinung nach ist die Geschichte rund um die kleine Fee idealer Stoff, um Kinder auf ihren ersten Schultag vorzubereiten und diesen zu besprechen. Was erwartet mich in der Schule? Was habe ich schon von älteren Kindern von der Schule gehört? Wie soll ich mich verhalten und was werde ich dort überhaupt lernen? All diese Fragen, Gedanken und Sorgen erlebt auch die kleine Fee Amelie und zeigt Kindern, dass es noch anderen so geht. Bauchschmerzen vor dem ersten Schultag sind normal!

Die Feenschule ist schlussendlich gar nicht so schlimm, wie Amelie gedacht hatte. Die Lehrerin, Frau Mokka, stinkt nicht und man muss als Erstklässler auch gar noch nicht lesen und schreiben können. Aber das Allerbeste ist, dass Amelie gleich am ersten Schultag einen neuen Freund findet. Felix, der gehört hat, dass in der Schule Monster wohnen. Ob das wohl stimmt?

Glitzer - Feen - Staub ziert das Cover und macht dieses zu einem Hingucker. Die Illustrationen von Angela Gstalter sind allerliebst. Die grosse und einfache Schrift macht es Leseanfängern leicht, selbst zu lesen. Vor allem, da wenig Text zu lesen ist und dieser mit Bildern ergänzt wird. Sprechblasen zeigen, wer was sagt. So fallen zu viele Namen, die verwirren könnten, weg.

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Veröffentlicht am 02.03.2024

Witzige Idee!

Lesen NERVT! – Bücher? Nein, danke! (Lesen nervt! 1)
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Karoline Kneberwecht lebt an einem ganz besonderen Ort.

An einem Ort, an den sich nur Leseratten verirren. Karoline lebt in einem Buch in der Bibliothek und möchte ihre Ruhe! Deshalb macht sie den Besuchern ...

Karoline Kneberwecht lebt an einem ganz besonderen Ort.

An einem Ort, an den sich nur Leseratten verirren. Karoline lebt in einem Buch in der Bibliothek und möchte ihre Ruhe! Deshalb macht sie den Besuchern das Lesen nicht schmackhaft.

Im Gegenteil!

Sie tut alles, um ihre Ruhe zu haben und dafür muss sie die Leser davon abbringen Bücher auszuleihen. Denn: Lesen nervt!


Provokativ ist der Titel und witzig ist der Inhalt von "Lesen nervt". Karoline ist zänkisch, wütend und weiss was sie will. Sie versucht nämlich den Lesern einzureden, dass in Büchern schmökern wirklich das Allerletzte ist.

Lesen ist langweilig. Lesen nervt. Lesen ist öde und niemand, der cool ist, vergräbt seine Nase in ein Buch.

Karoline Kneberwecht ist eine Spinne, die hervorragend illustriert ist. Die Bilder sind süss und man kann die wütende Bibliotheksspinne förmlich schäumen sehen vor Entrüstung über die Bibliotheksbesucher, die sie Trampel nennt. Warum wollen die überhaupt Bücher ausleihen? Karoline weiss es besser, denn Karoline lebt ja schliesslich in einem Buch. Humorvoll und witzig ist die Idee umgesetzt worden!

Die grosse Schrift und der einfache Schreibstil lassen Kinder im Erstlesealter genau das tun, was Karoline verhindern will: Lesen!

Gleichzeitig lernen die Kinder von Karoline, dass Wörter, die sich ähneln, oft nur durch die Veränderung von einem einzigen Buchstaben eine andere Bedeutung bekommen. So wird aus Kind ein Rind oder aus Elegant ein Elefant.

So ein Buch habe ich noch nie gesehen und ich finde es nicht nur sehr ansprechend, sondern auch aussergewöhnlich. Ich bin mir sicher, dass mit diesem Buch Lesemuffel eines Besseren belehrt werden können. Und Leseratten wird bestätigt, was sie schon immer gewusst haben: Lesen bildet, Lesen ist lehrreich und Lesen ist spannend und lustig. Ob wohl Karoline Kneberwecht auch zu diesem Schluss kommt?

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Veröffentlicht am 25.02.2024

Schlicht und wunderschön!

Mühlensommer
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Maria fährt mit Freunden und ihren Teenie-Töchtern übers Wochenende in die Berge.

Sie sind gerade erst in der Berghütte angekommen, als Marias Mutter anruft.

Marias Vater hatte einen Unfall und ihre ...

Maria fährt mit Freunden und ihren Teenie-Töchtern übers Wochenende in die Berge.

Sie sind gerade erst in der Berghütte angekommen, als Marias Mutter anruft.

Marias Vater hatte einen Unfall und ihre Hilfe ist auf dem elterlichen Mühlehof gefordert. Maria fährt sofort nach Blumfeld um ihrer Mutter unter die Arme zu greifen und findet sich mit dem kargen Leben ihrer Kindheit erneut konfrontiert. Dabei kommen viele Erinnerungen hoch.




Maria macht Karriere in der Stadt, arbeitet als Werbegrafikerin in einer Werbeagentur und hat zwei pubertierende Töchter. Gefangen zwischen Verpflichtungen und Stadtleben ist sie weit weg vom Leben, das sie als Kind kannte. Aufgewachsen ist Maria als Bauernmädchen, die Familie pflanzt Hopfen an und hält Schweine und Kühe. Im Dorf Blumfeld sieht sich Maria und ihre Familie immer wieder mit der Tatsache konfrontiert, dass sie als Bauern weniger wert sind, als die restliche Bevölkerung. In eindrücklichen Beispielen werden in den Rückblicken, in denen die Geschichte viele Jahre zurückspringt, diese Unterschiede deutlich.

Ebenso eindrücklich ist der Zusammenhalt der Familie. Maria, die mit Thomas einen älteren Bruder an ihrer Seite hat, der mit ihr durch dick und dünn geht. Die Eltern, ungebildet, jedoch sehr liebevoll, können kaum fassen, dass sie so eine begabte und intelligente Tochter wie Maria haben. Die Zweitgeborene soll aufs Gymnasium. Absolutes Neuland für Marias Eltern. Mich hat dieses karge Familienleben, das jedoch immer wieder Einblick in das feste Gefüge und den Zusammenhalt gibt, sehr berührt. Man muss definitiv nicht reich sein, um es gut miteinander zu haben.

Nun ist Maria also zurück auf dem Hof, entdeckt einiges an Wissen wieder und sieht den Hof und die Arbeit mit anderen Augen. Ihre Wurzeln, die inzwischen mit dem Blick aus der Distanz nicht peinlich, ärmlich und karg sind. Sie sieht mit Dankbarkeit für all das, was sie mitbekommen und gelernt hat, zurück.

Martina Bogdahn hat die zwei unterschiedlichen Zeitebenen, die in der Gegenwart und die in Marias Kinder und Jugendzeit, auf berührende und oft auch humorvolle Weise geschrieben. Es geschieht viel auf beiden Ebenen und obwohl nichts davon wirklich weltbewegend ist, hat mich diese Geschichte gepackt und nicht mehr losgelassen. Weil sie durch Einfachheit und Authentizität besticht! Schlicht, fesselnd und wunderschön erzählt die Autorin die Geschichte von Maria, die zwar auf dem Land aufgewachsen ist, jedoch jetzt "eine Städterin" ist. Dabei vergisst Maria hre Herkunft jedoch nie.

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