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Veröffentlicht am 08.06.2024

Für die Romantikerin in mir zu wenig

Zeilenflüstern (Sweet Lemon Agency, Band 1)
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Darum geht es:
Stimmen waren für Klara, deren Eltern gehörlos sind, nie besonders. Bis sie die Stimme von Hörbuchsprecher Noel hört. Jahrelang war seine Stimme ihr Rettungsanker. Das Zentrum ihrer Sehnsüchte. ...

Darum geht es:
Stimmen waren für Klara, deren Eltern gehörlos sind, nie besonders. Bis sie die Stimme von Hörbuchsprecher Noel hört. Jahrelang war seine Stimme ihr Rettungsanker. Das Zentrum ihrer Sehnsüchte. Das Trostpflaster für ihre Sorgen.
Als die Sweet Lemon Agency, in der sie seit kurzem als Texterin arbeitet, einen Sprecher engagiert, steht Klara im Tonstudio plötzlich Noel gegenüber. Sie kann es nicht glauben! Noch weniger kann sie glauben, wer der Mann hinter der wundervollen Stimme tatsächlich ist. Wie unfreundlich und undankbar. Oder steckt doch mehr dahinter?

Meine Meinung:
Auf ZEILENFLÜSTERN habe ich mich riesig gefreut. Mich hat die Thematik total gereizt, dass Klara sich schon lange, bevor sie Noel persönlich kennenlernt, in seine Stimme verliebt. Ich hatte daher vielleicht ein paar Erwartungen zu viel, als ich die Geschichte anfing. Jedenfalls hat sich die Story anders entwickelt, als ich dachte. Nicht anders schlecht. Nicht anders gut. Einfach anders.

Schon die Kapiteltitel mit ihren kreativen Wortschöpfungen versprechen einen kunstvollen Schreibstil, der mir im Großen und Ganzen gut gefallen hat. Die Autorin schreibt flüssig, abwechslungsreich und somit spannend. Manchmal war mir die Wortwahl allerdings zu exklusiv. Ich bin kein Fan davon, wenn ich in einem deutschsprachigen Buch Worte/Begriffe nachschlagen muss, weil ich mich dann ausgeschlossen fühle, weil ich eben kein Insider bin. Ebenso ist es mir bei den Anspielungen zum Thema Theater ergangen. Theater ist nicht die Welt, in der ich mich für gewöhnlich bewege. Deshalb hätten die Erklärungen, Einblicke und Beschreibungen der Werke, Zitate, der Schauspielerei gerne ausführlicher sein dürfen, um eben auch die Nicht-Expert:innen abzuholen.

Abholen ist ein passendes Stichwort. Denn die beiden Hauptfiguren waren für mich ebenfalls nicht jederzeit greifbar. Aber erst mal zum Positiven. Ich mochte sowohl Klara als auch Noel gerne. Ihre jeweiligen Thematiken waren spannend, etwa Klaras gehörlose Eltern oder Noels Eltern, die ihren Sohn nicht verstehen können oder wollen. Außerdem waren beides Charaktere mit Unsicherheiten, die sie eigentlich nahbar machen und die Raum für Entwicklung im Laufe der Geschichte lassen. Und beides war da: Es gab Momente, in denen ich die beiden absolut verstehen und ihr Handeln, Denken, Fühlen nachvollziehen konnte. Zudem gab es deutliche Entwicklungen. Aber es war nicht immer so. Es gab Momente, in denen ich nicht verstand, weshalb Noel so sehr auf der Stelle trat. Es gab Momente, in denen ich das Gefühl hatte, wichtige Aspekte aus Klaras Leben verpasst zu haben, beziehungsweise dass sie zu beiläufig erzählt wurden. Noels Entwicklung hat sich leider am Ende zu schnell und mehr abseits der Buchseiten abgespielt.

Alles in allem war die Storyline mal gut, mal weniger gut. Sie hat mich jedenfalls nicht gecatcht. Besonders die erste Hälfte empfand ich als schleppend, mit zu wenig Handlung. Einiges war mir zu vorhersehbar. Der gezielt eingesetzte Humor wiederum hat mir gut gefallen.

Was mir auf jeden Fall sehr gefallen hat, war das Setting rund um die Sweet Lemon Agency. Ich liebte die Atmosphäre des Büros. Fand die Themen total spannend, die sie umgeben. Und ich habe all diese Nebenfiguren enorm liebgewonnen. Vor allem eine Nebenfigur ist dabei von Anfang an herausgestochen: Felix. Er ist der Protagonist aus dem nächsten Band der Reihe, FARBENRAUSCHEN. Seine Auftritte waren mein persönliches Highlight im Buch, weshalb ich mich nun sehr auf Band zwei freue, obwohl mich der erste Band ernüchtert zurücklässt.

Mein Fazit:
ZEILENFLÜSTERN ist eine vielseitige, topaktuelle und authentische Geschichte. Nicht nur über die Liebe, sondern vor allem über das Zu-sich-Selbst-finden. Es ist ein NA-Liebesroman vor allen für diejenigen, die gerne über gesellschaftlich relvante Themen lesen und eine Liebesgeschichte ganz ohne Kitsch suchen. Denn die Liebe zwischen Noel und Klara ist nicht märchenhaft-perfekt, sondern real unperfekt.
Ich bin froh, das Buch gelesen zu haben, weil ich so neugierig auf die Geschichte war. Trotzdem muss ich auch sagen, dass mich die Story nicht von sich überzeugt hat. Manches war mir zu langatmig, anderes zu knapp. Mir ist es außerdem lieber, etwas zu viel Kitsch als etwas zu wenig Kitsch zu lesen. Deshalb trifft das Buch nicht vollends meinen Geschmack. Ich vergebe 3,5 bis 4 von 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 28.03.2024

Büchergeschichten und Romance-Liebe

Unwritten Love
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UNWRITTEN LOVE ist eine Liebesgeschichte, die beliebte Tropes in sich vereint, Klischees auf den Kopf stellt und auf diese Weise wohl tatsächlich noch ein unbeschriebenes Blatt ist. Vor allem ist der Roman ...

UNWRITTEN LOVE ist eine Liebesgeschichte, die beliebte Tropes in sich vereint, Klischees auf den Kopf stellt und auf diese Weise wohl tatsächlich noch ein unbeschriebenes Blatt ist. Vor allem ist der Roman aber eine Liebeserklärung an die Welt der Bücher und Geschichten, die unbedingt einmal niedergeschrieben werden musste.

Darum geht es:
An ihrer Uni geht Livia im Durchschnitt unter. Sie ist klein, unscheinbar und aus Angst vor ihrem Stottern sehr still. Niemand würde in ihr eine gefeierte Romance-Autorin vermuten. Und wenn es nach Livia geht, soll auch niemals jemand davon erfahren. Doch die anstehende Verfilmung ihres Bestsellers verlangt, dass sie einmal die Tarnung aufgibt, um den Hauptdarsteller Julian Collins zu treffen.
Nach diesem Treffen soll nichts mehr sein wie zuvor. Julian und Livia sind wie Feuer und Eis. Wenn sie aufeinandertreffen, entsteht Chaos pur. Aber was, wenn sie genau diese Aufregung in ihrem Leben brauchen?

Unterhaltsam ab Seite eins:
UNWRITTEN LOVE war mein erstes Buch von Teresa Sporrer. Ihren Schreibstil empfand ich als sehr angenehm. Er liest sich leicht, flüssig und zügig. Außerdem mochte ich, wie kreativ ihre Erzählung war. Die Geschichte wird mit wechselnder Perspektive erzählt, wobei Livia „Kapitel“ erzählt, und Julian „Folgen“ – passend zur Verlagswelt, bzw. Filmbranche. Auch die kurzen Ausschnitte aus Artikeln oder Posts am Anfang der Kapitel haben mir sehr gefallen und jedes Kapitel spannend angeworben.

Die Geschichte beginnt sozusagen mit zwei Epilogen. Einer pro Figur. Die Epiloge haben mich direkt abgeholt. Livia wird als Tollpatsch vorgestellt und Julian als ein typischer Grumpy. Außerdem waren die Epiloge schlichtweg zum Niederknien, was den Humor betrifft. Der erste Eindruck stimmte, doch der Einstieg in die Geschichte hat sich nicht so einfach gestaltet, wie gedacht.

Die Figuren machen es einem nicht allesamt leicht:
Ich habe bei dem Roman ziemlich lange gebraucht, um mit den Figuren warmzuwerden. Immer wieder hat mich ihr Handeln komplett überrascht und zwar auf eine Art, die ich nicht nachvollziehen konnte. Die Storyline wirkte daher holprig auf mich, weil mir das Verständnis fehlte, wie es nun zu diesem Kniff oder jener Wendung kam.

Mit der Zeit wurde es dann aber besser und ich mochte sowohl Livia als auch Julian gerne. Besonders als Pärchen sind sie sehr süß und funktionieren wirklich gut. Mit hat auch die Art Grumpy x Grumpy-Geschichte gefallen, weil man dies selten liest. Die beiden sind unfassbar humorvoll, ihre Diskussionen sind spritzig und ihre Schlagabtausche witzig. Zugleich ist Julian grummelig und Livia garstig, was die Geschichte noch humorvoller macht. Hinzu kommt die Situationskomik. Dass Livia praktisch keine Peinlichkeit vermeiden kann, habe ich schon erwähnt, doch auch Julian ist ein wirklich spezieller Fall. Ist ein Fettnäpfchen in Aussicht, nimmt er praktisch noch Anlauf – unfreiwillig, versteht sich ;)

Besonders ins Herz geschlossen, habe ich die Nebenfiguren. Ich fand es sehr schön, wie facettenreich diese ausgestaltet waren. Im Verhältnis dazu muss ich allerdings sagen, dass Livia und Julian als Protagonisten ein paar flache Charakterzüge hatten. Es gab Fragen zu ihnen als Figur, die für mich nie geklärt oder nur oberflächlich angesprochen wurde. Zum Beispiel zu Julians Schauspielkarriere oder Livias Familie.

Über das Lesen und das Schreiben:
Insgesamt spricht das Buch viele Themen an, zeigt ganz viel Offenheit, Respekt und Akzeptanz. Dabei bleibt der Roman unterhaltsam und erheiternd. Die Storyline ist gleichmäßig, ohne besondere Höhen und Tiefen. Zugleich habe ich es sehr genossen, hier und da überrascht zu werden. Immer wieder schreit eine Situation geradezu nach Klischee, doch die Autorin nutzt dies geschickt und gewitzt und zeigt, dass es eben auch ganz anders geht. Hinzu kommen die vielen Stellen, wo explizit über Klischees in Geschichte, Trends bei Büchern, Tropes und so weiter gefachsimpelt wird. Dieses Buch ist absolut bibliophil. Man fühlt sich als Leser:in geradezu vom Buch aufgenommen, mit seinen bookishen Insidern. Und Livia vereint so viele Charakterzüge von Viellesern in sich, dass jede:r von uns sich ein Stück weit in ihr wiederfinden kann. Vor allem ist sie ein kleiner Mutmacher, für alle, die selbst gerne schreiben und immer wieder an sich und ihren Geschichten schreiben.

Mein Fazit:
UNWRITTEN LOVE ist eine Liebesgeschichte über Liebe in all ihren Facetten, über das Erwachsenwerden, über das Lesen und Schreiben. Bei bookischen Büchern sagt man oft: Wer Bücher liebt, wird diese Geschichte lieben. Ganz so pauschal würde ich das hier nicht sagen, weil die Story mich zwar gut unterhalten, aber nicht absolut begeistert hat. Der Roman bedeutet Spaß für mich. Er ist diese typische Unterhaltung für Zwischendurch – gewürzt mit ganz viel Bücher-Liebe. Das Leseerlebnis ist ein humorvoller Blick in den Spiegel. Wer Lust auf eine solche Geschichte hat, wird sicherlich ebenso amüsante Lesestunden erleben. Was die Bewertung betrifft, ordne ich das Buch zwischen 3,5 und 4 Sternen ein.

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Veröffentlicht am 29.02.2024

Eine klassische Cowboygeschichte

Shine Not Burn
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Die Nacht, die Anwältin Andie mit Cowboy Mack in Las Vegas verbringt, hätte ein Wendepunkt in ihrem durchgetakteten Leben werden können. Doch als sie am nächsten Morgen nur in Begleitung eines heftigen ...

Die Nacht, die Anwältin Andie mit Cowboy Mack in Las Vegas verbringt, hätte ein Wendepunkt in ihrem durchgetakteten Leben werden können. Doch als sie am nächsten Morgen nur in Begleitung eines heftigen Katers und noch größeren Blackouts aufwacht, hat sie das vergessen. Sie kehrt zurück in ihren Alltag und lässt sich auf ihrem vorgeplanten Weg zum Glück von nichts und niemandem aufhalten. Bis diese Heiratsurkunde auftaucht und Andie zu einem unwillkommenen Umweg zwingt.

Mack und Andies Geschichte beginnt vor der interessanten Kulisse von Las Vegas und legt von Anfang an richtig los. Der Humor der Story verspricht einen hohen Unterhaltungswert. Die Charaktere sind ein ganz bunter Haufen. Und an Spice wird nicht gespart. Logisch, wenn es um Cowboys geht ;)

Die Storyidee ist an sich nichts Neues, hat aber ihre Tiefen und die ein oder andere Eigenheit. Vor allem aber sollte man dieses Buch lesen, wenn man Interesse an einer Cowboygeschichte hat. Denn Mack ist ein Cowboy, wie man ihn sich vorstellt und der einen träumen lässt. Zumal er auch ein richtiger Romantiker ist. Das Setting – insbesondere das Ranchleben – tut sein Übriges für eine gefühlvolle Lovestory. Die MacKenzie-Familie besticht quasi mit ihrer Freundlichkeit. Und auch Andie ist an sich eine nette Protagonistin. Teilweise war sie mir ein wenig zu stur und zugleich zu teilnahmslos. Sie kostet einen beim Lesen den ein oder anderen Nerv – zugleich lässt sie einen über so manche Beziehungs- und Verhaltensmuster nachdenken, was ich gut fand.

Mein Fazit:
SHINE NOT BURN ist ein Buch für Zwischendurch für alle, die eine Schwäche für heiße Cowboys haben. Die Atmosphäre ist sehr angenehm und man hat einfach Spaß mit der Geschichte. Von mir gibt es 3,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 23.01.2024

Ein Märchen aus dem Hause Bridgerton

Bridgerton – Wie verführt man einen Lord?
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Als Benedict Bridgerton und Sophie sich das erste Mal begegnen, läuft alles wie im Märchen ab. Sie ist die umwerfende, unbekannte „Prinzessin“, die ihrem Prinzen (besser bekannt als der zweitälteste Sohn ...

Als Benedict Bridgerton und Sophie sich das erste Mal begegnen, läuft alles wie im Märchen ab. Sie ist die umwerfende, unbekannte „Prinzessin“, die ihrem Prinzen (besser bekannt als der zweitälteste Sohn von Lady Bridgerton) den Atem raubt. Doch sie haben nur diese paar wenigen Stunden auf einem Maskenball. Punkt Mitternacht läuft Sophie davon – einzig ihren Handschuh lässt sie zurück.
Benedicts Suche nach der unbekannten Dame verlaufen erfolglos. Womöglich, weil er in den falschen Kreisen sucht. Womöglich, weil er Sophie nicht mehr erkennt … Aber kann ein Herz sich irren?

Im dritten Band der bekannten Reihe geht es nun um den zweiten Sohn aus dem Hause Bridgerton – Benedict. Wer die Netflix-Serie geschaut hat, der hat Benedict als einen humorvollen, lebenslustigen Menschen mit einem großen Herzen kennengelernt. Für mich war er in der Serie tatsächlich immer ein kleiner Liebling. Trotzdem muss ich sagen, dass mich der Inhalt dieses Bandes ausgehend vom Klappentext nicht komplett neugierig gemacht hat. Die beschriebene Story ist nicht unbedingt was Neues und spätestens nach dem Lesen der ersten drei Kapitel wurde mir klar, weshalb mir die Geschichte bekannt vorkommt. Es ist eine Art Cinderella Story. Das hat mich ein wenig ernüchtert, weil ich fürchtete, dass diese bekannte Art von Geschichte die Spannung rausnimmt. Glücklicherweise war dies nicht der Fall.

Die Geschichte beginnt zwar in klassischer Aschenputtel-Manier, hat aber durchaus ihren eigenen Charakter. Die Zweitsprünge ziehen die Handlung interessant auseinander und Sophie entwickelt sich zu einer eigenständigen Frau mit Prinzipien. Ihr Verhalten ist vielleicht hier und da etwas stur und eigenwillig, aber man kann sie als Figur verstehen. Wenn ich gerade bei den Figuren bin: Ich habe bereits erwähnt, dass ich Benedict als lebensfrohen Witzbold in der Serie sehr liebgewonnen habe. Ihn nun im Buch kennenzulernen war eine ganz andere Erfahrung. Denn Buch-Benedict ist ein anderer Charakter. Er ist dominanter und hat mich an Anthony erinnert – dazu kommt aber, dass Benedict in seinem Herzen ein ziemlicher Romantiker ist.

Der Schreibstil liest sich wie immer sehr flüssig. Der Stil ist ein wenig gehobener und ein wenig sarkastischer – wie es sich eben für eine gute Regency Romance gehört. Erzählt wird mit Blick auf beide Perspektiven und einem permanenten Augenzwinkern. Besonders gut gefallen hat mir das Gefühl von Familienliebe, das in diesem Band durch viele Szenen aus dem Bridgerton-Alltag sehr ausgeprägt war. Ein wenig vermisst habe ich die rauschenden Bälle, aber dafür hat man hier einfach eine eigene Art von Regency Romance, die durch ihre Andersartigkeit zu strahlen weiß. Und für die ein oder andere Überraschung war auch gesorgt, zum Beispiel durch eine unscheinbare Heldin. Mit dem Epilog findet das Buch einen wunderschönen Abschluss – und ein besonderes Lob möchte ich für den neuen, zweiten Epilog aussprechen. Dieses Mal versuchte sich die Autorin an einer Art Spin off zum Buch.

Mein Fazit:
​Auch der dritte Roman aus der Bridgerton-Reihe konnte mich hervorragend unterhalten und ich freue mich nun besonders auf die folgenden Bände. Ich kann das Buch auf jeden Fall weiterempfehlen, besonders an alle Märchenfans. Denn ob die Heldin nun Sophie, Cinderella, Aschenputtel oder Aschenbrödel heißt – die Grundidee ist dieselbe. Man sollte diese Art von Geschichte mögen, dann hat man große Freude mit WIE VERFÜHRT MAN EINEN LORD?. Außerdem würde ich empfehlen, sich beim Lesen gedanklich etwas von der Serie abzukapseln und dafür bereit sein, die Bridgertons neu kennenzulernen. Dann steht Lesestunden zum Tagträumen nichts mehr im Weg. Von mir gibt es 3.5 Sterne.

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Veröffentlicht am 21.12.2023

Weihnachten achtmal anders

Sparkling Christmas Nights
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SPARKLING CHRISTMAS NIGHTS ist eine Sammlung von acht Kurzgeschichten von insgesamt neun Autorinnen. Die Kurzgeschichten haben keinen Bezug zueinander und unterscheiden sich in ihrem Inhalt, Erzählstil ...

SPARKLING CHRISTMAS NIGHTS ist eine Sammlung von acht Kurzgeschichten von insgesamt neun Autorinnen. Die Kurzgeschichten haben keinen Bezug zueinander und unterscheiden sich in ihrem Inhalt, Erzählstil und Subgenre stark. Ich sage bewusst Subgenre, denn jede der Geschichten ist zumindest dem Genre Romance zuzuordnen. SPARKLING CHRISTMAS NIGHTS zeigt jedoch die Vielfalt an Arten von Geschichten, die sich hinter dem Begriff Liebesroman verbergen. Da die Geschichten derart unterschiedlich sind, fällt es mir schwer, sie an dieser Stelle einheitlich zu bewerten. Daher habe ich mich dazu entschieden, alle acht Geschichten ganz knapp vorzustellen und eine kurze Empfehlung dazu abzugeben.

Erste Geschichte: A Christmas Fortune

Als Honor über die Feiertage zu ihrem Bruder nach London reist, freut sie sich auf die gemeinsame Zeit und ganz viel Weihnachtsstimmung. Dass dieses Weihnachten anders wird als geplant, wird spätestens klar, als sich der neue Mitbewohner ihres Bruders als ihr Weihnachtsmuddel-One-Night-Stand Jason herausstellt.

Diese Geschichte ist eine ziemlich klassische New Adult-Story. Sie unterhält die Lesenden prächtig durch die Enemies-to-Lovers-Vibes und einen sehr schrägen Humor. Dazu gibt es noch eine Prise Tiefgang und eine Portion Spice. Meinen Geschmack hat die Geschichte getroffen.

Zweite Geschichte: Christmas Nights & Polar Lights

Die Vorweihnachtszeit ist einfach nichts für Angel: Sie verliert ihren Job, erwischt ihren Freund beim Fremdgehen und muss wohnungslos schließlich in ihr Heimatdorf zurückkehren. Dort wartet nicht nur unerträgliche Weihnachtsstimmung auf sie, sondern auch ihr Highschool-Feind Noah.

Die Geschichte hat mich ein wenig überrumpelt, weil sie als ganz klassische Liebesgeschichte mit dem Klischee „Freund, Job und Wohnung verloren“ beginnt – und letztendlich Richtung Fifty Shades of Grey abdriftet. Es ist nicht direkt Dark Romance, eher Erotik, aber die Wortwahl und Art von Sexszenen muss man mögen …

Dritte Geschichte: Rendezvous mit Inspector Grinch

Tina liebt das weihnachtliche Treiben in Wien und bummelt gemütlich durch den Weihnachtsmarkt – bis sie Opfer von Taschendieben wird. So trifft sie auf den Wiener Polizisten Ben, der eigentlich eine 10 von 10 für sie ist – wäre er nur nicht so ein Weihnachtsmuffel …

Diese Geschichte ist eine ganz klassische Liebesgeschichte. Kein Spice, ein bisschen Spannung, viel Gefühl und vor allem: Weihnachtsstimmung pur.

Vierte Geschichte: A Christmas Heartbreak

Stella und Jack waren einmal eines dieser Pärchen, die Studium und Beziehung perfekt vereinbaren konnten. Doch während Stella sich in Zweifeln verliert, stürzt Jack sich blind in sein Medizinstudium. So kann es nicht weitergehen – das sehen beide ein. Nach diesem Weihnachten werden sie getrennte Wege gehen - aber wie trennt man sich am Fest der Liebe?

Diese Geschichte hebt sich auf jeden Fall von allen anderen Kurzgeschichten in dieser Sammlung ab, weil sie viel melancholischere Töne anschlägt. Es geht nicht um Romantik, Anziehung oder Leidenschaft. Es geht vielmehr um die tiefere Bedeutung von Weihnachten und die tiefere Bedeutung von Beziehungen. Es ist eine Geschichte zum Nachdenken, was mir persönlich sehr gefallen hat.

Fünfte Geschichte: A Killer for Christmas

Kurz vor Weihnachten wird Holly unfreiwillig Zeugin eines Mordes. Besagter Mörder wird dadurch unfreiwillig noch zum Kidnapper, denn natürlich kann er Holly mit ihrem Wissen nicht laufen lassen. Doch je länger Holly bei ihm ist, desto unmöglicher erscheint es Nikolas, ihr irgendetwas anzutun …

Diese Geschichte ist schwierig einzuordnen und ich bin mir sicher, dass alle Lesenden sie unterschiedlich wahrnehmen werden. Es beginnt bereits beim Genre. Die Thematik mit Mord und Kidnapping deuten auf Dark Romance hin – die Liebesgeschichte selbst ist aber nicht so krass, wie man vermuten könnte. Beide Charaktere waren mir weder unsympathisch, noch erscheinen sie mir vollkommen unbedenklich. An sich habe ich die Geschichte recht gerne gelesen, aber vermutlich hätte sie in einem längeren Umfang besser funktioniert.

Sechste Geschichte: The Grinch who stole my heart

Delilah liebt ihre Arbeit im Obdachlosenheim – zumindest bis Nolan dort auftaucht, um seine Sozialstunden abzuarbeiten. Es prallen zwei grundsätzlich verschiedene Welten aufeinander und Nolan und Delilah verstricken sich immer weiter in hitzigen Diskussionen. Wieso nur grinsen alle anderen Mitarbeitenden immer, wenn die beiden mal wieder aneinandergeraten?

Diese Geschichte würde ich irgendwo zwischen New Adult und Young Adult einordnen. New Adult wegen dem Alter der Charaktere. Young Adult wegen der Geschichte selbst. Diese Geschichte habe ich unfassbar gerne gelesen, weil die Enemies-to-Lovers-Story herrlich unterhaltsam war. Außerdem war das Worldbuilding für eine Kurzgeschichte erstaunlich detailliert und die Geschichte war einfach rund und süß und weihnachtlich.

Siebte Geschichte: (K)ein Weihnachten ohne dich!

Logan hat kurz vor Weihnachten nur ein Ziel: Seine langjährige Freundin Hazel finden, zur Rede stellen und dort an ihrer Beziehung anknüpfen, wo sie abrupt aufgehört haben - nachdem sie ihn ohne ein Wort hat sitzen lassen.

Diese Romance Suspense-Geschichte fiel für meinen Geschmack aus dem Rahmen. Sie war kaum weihnachtlich und nicht zum Wohlfühlen geeignet. Für mich war die dargestellte Beziehung zu toxisch und voller Red Flags.

Achte Geschichte: Mr. One Night Stand

Nachdem Xavien im letzten Sommer endlich die Gelegenheit erhalten hat, Sila auf ein Date einzuladen, endete dieser Abend relativ ungemütlich. Ermöglicht der Zauber der Weihnachtszeit den beiden eine zweite Chance?

Bei dieser Geschichte muss ich hinzufügen, dass das Autorinnen-Duo Mila Meadow und Ylvie Davis bereits eine Dilogie veröffentlicht haben, die im selben „Universum“ spielt. Es handelt sich also eher um ein Spin-off als um eine eigenständige Kurzgeschichte. Ein sicherlich schöner Abschluss für alle Fans der Reihe – als Außenstehende:r findet man jedoch nicht so recht einen Einstieg in die Geschichte.

Mein Fazit:

Alles in allem können manche Geschichten mehr überzeugen als andere. Ich habe ein, zwei Favoriten gefunden, hatte ein, zwei Geschichten, mit denen ich nicht warmgeworden bin und habe auch Geschichten gelesen, die als eigenes Buch besser funktioniert hätten als in diesem knappen Format. Die Sammlung ist jedenfalls unglaublich vielfältig, weshalb ich mir sicher bin, dass jede:r eine Geschichte finden wird, die dem eigenen Geschmack entspricht. Um möglichst viele der Geschichten genießen zu können, würde ich diese Sammlung besonders solchen Leser:innen ans Herz legen, die sich für Romance in all ihren Facetten interessieren. Denn dann ist dieses „Buch“ perfekt für die stressige Vorweihnachtszeit, wenn man eigentlich weihnachtliche Geschichten lesen will, aber kaum Zeit für einen kompletten Roman findet. Diese Geschichten dagegen lassen sich jeweils in ein bis zwei Stunden problemlos „vernaschen“.

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