Dorfleben mal anders
KattekerwaldenDurch einen Zufall habe ich die Autorin mit dem Pseudonym Sy Husmann kennengelernt und fand sie auf Anhieb sympathisch. Als sie auch noch von Ihrem Debütroman erzählte wollte ich ihn auch sofort lesen. ...
Durch einen Zufall habe ich die Autorin mit dem Pseudonym Sy Husmann kennengelernt und fand sie auf Anhieb sympathisch. Als sie auch noch von Ihrem Debütroman erzählte wollte ich ihn auch sofort lesen. Ein Regionalroman aus der Umgebung wo ich wohne, das musste ich einfach lesen und ich habe es in einer kurzen Zeit durchgelesen.
Die Autorin entführt uns in ein kleines Dort, irgendwo zwischen Hamburg und Kaltenkirchen im südlichen Schleswig-Holstein mit dem Namen Kattekerwalden. Es gibt keine Straßennamen und keine Hausnummern und auch die Internetverbindung ist nicht immer zuverlässig, aber die Bewohner fühlen sich dort wohl. Telja Henschel hat sich hier ein Haus gekauft und wohnt mit ihrem Bobtail-Welpen Linus seit ca. 6 Monaten in dieser „Wildnis“ wie es ihre Freunde aus der Großstadt nennen. Dann verstirbt ihre 88-jährige Nachbarin Berta Bielenberg mit der sie gerne ab und zu einen Kaffee getrunken hat. Plötzlich entdeckt Telja auch noch ein altes Skelett im Paddock ihrer Islandponies. Nun hat Telja die Neugier gepackt und sie versucht mit einer Freundin mehr über dieses kleine Dorf heraus zu bekommen.
Der Roman hat zwei Zeitzonen: In den Kapiteln von 2018 wird die Geschichte aus der Sicht von Telja beschrieben. Unterbrochen wird die Geschichte mit Kapiteln aus den Jahren ab 1950. Dieses basiert auf Tagebuchenträge von Berta Bielenberg. Anhand der Kapitelbeschreibungen und der Schriftart weiß man jederzeit auf welcher Zeitschiene man sich befindet. Diese Zeit-Sprünge finde ich sehr interessant, dann dadurch erfährt der Leser sehr viel über das Leben aus der Vergangenheit und der Gegenwart von Kattekerwalden.
Das Buch war sehr spannend und hatte hier und da eine düsternde Stimmung. Ich wollte kaum aufhören zu lesen. Ich hatte beim Lesen eine Art Film vor den Augen laufen und konnte mir durch den bildhaften Schreibstil alles sehr gut vorstellen. Ein durchaus gelungenes Erstlingswerk und ich könnte mir vorstellen noch mehr Bücher dieser Autoren zu lesen.
Auf alle Fälle eine ganz klare Leseempfehlung!