Suche nach der Wahrheit
Die stille Kammer„Die stille Kammer“ ist das Debüt der Engländerin Jenny Blackhurst.
Als Emma Cartwright beginnt Susan Weber nach drei Jahre Jahren in einer Psychiatrie ein neues Leben, da sie ihren drei Monate alten ...
„Die stille Kammer“ ist das Debüt der Engländerin Jenny Blackhurst.
Als Emma Cartwright beginnt Susan Weber nach drei Jahre Jahren in einer Psychiatrie ein neues Leben, da sie ihren drei Monate alten Sohn Dylon umgebracht hat. Kurz nach ihrer Entlassung erhält sie ein Foto eines kleinen Jungen und auf der Rückseite ist der Name ihres Sohnes vermerkt. Bei Susan kommen alle Erinnerungen wieder hoch und Susans Gedanken kreisen nur noch um eine Frage: Lebt Dylon noch ?
Der Schreibstil der Autorin ist angenehm flüssig und lässt sich leicht lesen. Die Geschichte hat zwei Handlungsebenen. Es wird im Wechsel aus Susans Sicht in der Ich-Perspektive und kurzen Flashbacks aus eine Eliteuniversität in England aus der Vergangenheit vor 25 Jahren geschrieben. Nach und nach kann man die Puzzleteile aus Vergangenheit und Gegenwart zusammensetzen. Die Verstrickungen und Manipulationen sind erschreckend.
Susan wird sehr ausführlich beschrieben und macht im Laufe der Handlung eine erstaunliche Entwicklung durch. Anfangs wirkt sie sehr naiv, leichtgläubig und zurückhaltend, entwickelt aber einen erstaunlichen Kampfgeist. Einige der Charaktere wirken ein wenig blass und ich hätte mir mehr Details und Tiefe gewünscht.
Die einzelnen Kapitel sind kurz und so ist man immer versucht noch schnell das nächste Kapitel zu lesen, um mehr zu erfahren. Der Spannungsaufbau, der sich durch das Buch zieht und in der zweiten Hälfte richtig anzieht, ist gelungen. Mehrfach hat mich die Autorin auf eine falsche Fährte geführt und das Ende hat mich überrascht.
Insgesamt ist „Die stille Kammer“ eine spannender Psychothriller, den ich innerhalb kurzer Zeit gelesen habe und empfehlen kann.
Lediglich der Titel ist ein wenig irreführend und hat sich mir bis zum Ende nicht erschlossen. Der Originaltitel - „How I lost you“- wäre treffender gewesen