Zwischen Liebe und Verlust
Freya hat auch nach vielen Monaten noch nicht den Verlust des Freundes überwunden. Doch es ist nicht nur sein Tod der sie quält, sondern auch diese Ungewissheit darüber ob sie ihn je wirklich gekannt hatte. ...
Freya hat auch nach vielen Monaten noch nicht den Verlust des Freundes überwunden. Doch es ist nicht nur sein Tod der sie quält, sondern auch diese Ungewissheit darüber ob sie ihn je wirklich gekannt hatte. Zu seltsam schienen ihr die Umstände. Als sie jedoch durch Zufall auf den versteckten Laptop Hendricks stößt, wühlt es sie auf. Jedoch wird sie auch von einem plötzlichen Aktionismus gepackt, denn mit dem Passwort scheinen die Antworten auf die Fragen die sie quälen, plötzlich ganz nah. Mit diesem Computer aber stolpert auch Hendricks Bruder Emil wieder zurück in ihr Leben und bringt neue Probleme mit sich- gesellschaftliche, wie auch seelische.
Sehr feinfühlig wird hier eine Geschichte über Verlust, Trauer und Liebe erzählt. Das daraus resultierende Gefühlschaos wird ohne Pathos, ohne Kitsch, beschrieben und wirkt dadurch sehr real und vielschichtig. Verstärkt wird dieser Umstand auch durch die Nutzung verschiedener Blickwinkel und das Einfügen von Anekdoten aus dem Leben der Drillinge. Interessant ist auch, wie unterschiedlich die Angehörigen mit ihrem Verlust umgehen, wie sie agieren und reagieren und in ihrem Schmerz gefangen wirken. Nicht verwunderlich ist daher, dass Hendricks Schicksal wesentlicher Bestandteil des Buches ist und bis zum Ende auch bleibt, ohne aber von mir als störend wahrgenommen zu werden. Freyas und Emils aufkeimenden Gefühle füreinander werden dadurch in eher leisen, gemächlichen, aber dadurch sehr authentischen und gefühlvollen Worten erzählt. Ihre Geschichte hat mich rasch für sie eingenommen und mein Herz erreicht. Wunderschön und für ein Jugendroman erstaunlich realitätsnah. Toll!