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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.04.2024

Morde im Umfeld von Fridays for Future

Ich lieb' dich überhaupt nicht mehr
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„Ich lieb' dich überhaupt nicht mehr“ von Lars Haider ist nach „Einer muss den Job ja machen“ der zweite Fall für den Journalisten und frischgebackenen Vater Lukas Hammerstein. So gut der Vorgänger auch ...


„Ich lieb' dich überhaupt nicht mehr“ von Lars Haider ist nach „Einer muss den Job ja machen“ der zweite Fall für den Journalisten und frischgebackenen Vater Lukas Hammerstein. So gut der Vorgänger auch war, der neue Krimi ist noch besser, spannender. Wie gehabt stammt der Titel aus einem Lied von Udo Lindenberg, der hier wieder mit von der Partie ist. Doch worum geht es?
Als in Hamburg Demonstrationen von Klimaaktivisten beginnen und sich Lukas’ Freund Clemens ausgerechnet in das bekannteste Gesicht der Bewegung, Mara Altmeier, verliebt, bekommt der Reporter zu tun: Erst stürzt ein Mann vom Hochhaus, dann wird Maras Freundin Anna entführt, und schließlich entkommt sie selbst nur knapp einem Anschlag. Wo ist die Verbindung?
Lukas, Polizeireporterin Kaja Woitek und Kripochef Enno von Spoercken ermitteln. Wenn nur Dackeldame Finchen nicht wäre. Denn nicht nur sie hat einen ausgeprägten Beschützerinstinkt.
„Ich lieb' dich überhaupt nicht mehr“ ist spannend und unterhaltsam. Es geht um Anschläge auf Klimaaktivisten. Wie bastel ich mir eine Hauptfigur? Aus alt mach neu, aus Meier Bauer und aus Mara Luisa, und schon hat man Mara Altmeier.
Leider gehen die Eskapaden des labilen Dackels erneut zu Lasten der Spannung. Das Privatleben nimmt diesmal nicht so viel Raum ein wie befürchtet. Und so freue ich mich auf die Fortsetzung, „Hinterm Horizont geht's weiter“, die schon im September 2024 erscheinen soll.

Fazit: Aktuell, humorvoll und mit viel Hamburg-Flair!

Veröffentlicht am 29.03.2024

Hölle, Hölle, Hölle

Schneeweißchen stirbt
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„Schneeweißchen stirbt“ von Elias Haller ist der dritte und finale Band der Grimm-Thrillertrilogie. Es empfiehlt sich, die Vorgänger gelesen zu haben. Denn es gibt viele Bezüge aus der Vergangenheit.
Im ...


„Schneeweißchen stirbt“ von Elias Haller ist der dritte und finale Band der Grimm-Thrillertrilogie. Es empfiehlt sich, die Vorgänger gelesen zu haben. Denn es gibt viele Bezüge aus der Vergangenheit.
Im Mittelpunkt steht Nora Rothmann, Sonderermittlerin beim LKA Berlin. Sie ist zuständig für Korruptionsfälle in den eigenen Reihen. So ist sie auf eine mysteriöse Gruppe gestoßen, die sich Grimm nennt. Hat diese Gruppe auch ihre Familie ermordet: Mutter, Vater, Bruder?
Traumatische Erlebnisse haben Noras Leben ruiniert. Früher fand sie Trost bei ihrer Kinderfreundin Fiona: Schneeweißchen und Rosenrot. Doch beide haben schon lange keinen Kontakt mehr. Kann Fiona ihr jetzt bei den Ermittlungen um die Geheimorganisation helfen?
Ein heftiger Einstieg. Erneut lässt uns Elias Haller in tiefe menschliche Abgründe blicken. Märchen in ihrer schlimmsten Form. Verbrechen und deren Vertuschung.
Gekonnt springt der Autor durch Zeit und Raum. Immer wieder sind Rückblenden in die Vergangenheit eingestreut. Was war damals tatsächlich geschehen?
Dass ich mich über das Wiedersehen mit Nora gefreut habe, wäre gelogen. Denn Nora ist unberechenbar, Nora ist stur und sie macht am liebsten alles im Alleingang.
Das Ende schockiert. Allerdings habe ich es als geübte Krimi- und Thrillerleserin kommen sehen.

Fazit: Hart. Verstörend. Mitreißend. Mein Bedarf an Märchen ist damit erst mal gedeckt.

Veröffentlicht am 29.03.2024

Viel Capri-Flair

Der blaue Salamander
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„Der blaue Salamander“ ist bereits der fünfte Fall für den Inselpolizisten Enrico Rizzi und dessen norditalienische Kollegin Antonia Cirillo. Worum geht es?
Modedesignerin Rosalinda Fervidi wird in einem ...

„Der blaue Salamander“ ist bereits der fünfte Fall für den Inselpolizisten Enrico Rizzi und dessen norditalienische Kollegin Antonia Cirillo. Worum geht es?
Modedesignerin Rosalinda Fervidi wird in einem Beichtstuhl tot aufgefunden. Sie wurde ermordet. Rosalinda wollte „die blaue Salamander“, eine edle Handtasche aus dem Leder der lucertola azzurra, einer endemischen Eidechse, neu produzieren - aus veganem Leder.
Zugleich entdeckt Signora de Lulla, eine alternde Diva, den Verlust ihrer kostbaren Handtasche aus eben diesem Salamanderleder. Rizzi und Cirillo ermitteln…
Luca Ventura hat seinen Capri-Krimi atmosphärisch mit viel Lokalkolorit in Szene gesetzt. Wechselnde Perspektiven sorgen für Dynamik. Neben dem Kriminalfall geht es auch um Tierwohl und Klimaschutz.
Mit diesem Krimi kommen Bella Italia und ein wenig Dolce Vita zu uns nach Hause. In der Corona-Zeit fand ich das spannend. So konnte man zumindest literarisch verreisen und von Urlaub träumen.
Hier und jetzt fand ich die Geschichte doch ein bisschen seicht und nur leidlich spannend. Am besten gefallen mir immer die gezeichneten Karten der Insel Capri und des Golfs von Neapel am Anfang des Buchs.

Fazit: Fall Nr. 5 für Rizzi und Cirillo. Kurzweilige Unterhaltung!

Veröffentlicht am 27.03.2024

Die Vergangenheit holt einen immer ein

Die Sehenden und die Toten
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Sia Piontek ist ein Pseudonym. „Die Sehenden und die Toten“ ist ihr Krimi-Debüt und überzeugt mit einem originellen Plot und einer Menge Spannung. Worum geht es?
Das Buch startet mit einem verstörenden ...


Sia Piontek ist ein Pseudonym. „Die Sehenden und die Toten“ ist ihr Krimi-Debüt und überzeugt mit einem originellen Plot und einer Menge Spannung. Worum geht es?
Das Buch startet mit einem verstörenden Prolog. Danach lernen wir Ermittlerin Carla Seidel kennen. Sie hat sich von Hamburg ins Wendland versetzen lassen. Naja, es handelt sich eher um eine Flucht.
Im Mittelpunkt steht der 18-jährige Justus. Er wurde ermordet und seine Augen durch Spiegel ersetzt. Gruselig. Schon bald ist klar, Justus war nicht der, für den die Eltern und viele andere ihn hielten…
Auch, wenn „Die Sehenden und die Toten“ im Wendland verortet ist, ist es kein Provinzkrimi. Denn der Kriminalroman hat es in sich. Er ist spannend und unterhaltsam, herausfordernd und anspruchsvoll.
Es geht um Geheimnisse und Lügen. Die sozialen Medien. Gefährliche Challenges. Der Plot ist wendungsreich und nicht vorhersehbar. Eine Geschichte, die sich flott und flüssig lesen lässt.
Die Figurenzeichnung ist gelungen. Carla und ihre Tochter kommen sympathisch rüber. Nur, dass Carla den Kriminalfall mit ihrer Tochter Lana diskutiert, finde ich fragwürdig. Lana ist speziell, eine Reflektorin im Human Design.
Am Ende ist alles stimmig aufgelöst und ein Cliffhanger macht Lust auf die Fortsetzung.

Fazit: Auftakt einer neuen Krimi-Reihe, die im Wendland verortet ist. Spannend!

Veröffentlicht am 17.03.2024

Es geht weiter

Die Dämmerung (Art Mayer-Serie 2)
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Marc Raabe (ver)folge ich von Anfang an und Band 1 der Art Mayer-Serie, „Der Morgen“, hatte mich begeistert. Doch „Die Dämmerung“ vermochte mich nicht zu überzeugen. Worum geht es?
Charlotte Tempel, eine ...

Marc Raabe (ver)folge ich von Anfang an und Band 1 der Art Mayer-Serie, „Der Morgen“, hatte mich begeistert. Doch „Die Dämmerung“ vermochte mich nicht zu überzeugen. Worum geht es?
Charlotte Tempel, eine gefeierte Wohltäterin, wird tot aufgefunden. Mit einem Hirschgeweih auf dem Kopf. Sie war für einen Medienpreis nominiert: Der Hirsch! Auch eine weitere Nominierte stirbt. Charlottes Tochter Leo gerät unter Verdacht. Aber wo liegt das Motiv?
Art Mayer und Nele Tschaikowski ermitteln in ihrem zweiten Fall. Es empfiehlt sich, den Vorgänger gelesen zu haben. Denn es gibt viele Bezüge aus der Vergangenheit.
Mit „Die Dämmerung“ hat der Autor einen fesselnden, psychologisch raffinierten Thriller über ein wichtiges Thema geschrieben. Ein dunkles Kapitel der deutschen Geschichte. Wechselnde Perspektiven sorgen für Dynamik. Gekonnt springt der Autor durch Zeit und Raum.
Immer mal wieder sind Rückblicke in die Vergangenheit eingestreut: Bell & Bo, die Geschichte einer großen Liebe. Über das Wiedersehen mit Art und Nele habe ich mich gefreut. Nele ist schwanger. Genauso wie Bell damals.
Der Fall ist komplex. Ich habe lange gebraucht, um zu verstehen, wer sich hinter Bell & Bo versteckt. Spannend, keine Frage. Aber das ganze Schwangerschaftsgedöns war mir dann doch etwas too much. Nichtsdestotrotz freue ich mich auf die Fortsetzung, „Die Nacht“.

Fazit: Fall Nr. 2 für die Berliner Ermittler Art Mayer und Nele Tschaikowski. Gut, aber nicht so gut wie Band 1.