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Veröffentlicht am 02.06.2024

Nicht so gut wie die ersten beiden Teile

Tödliche Tide in St. Peter-(M)Ording (St. Peter-Mording-Reihe 3)
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St. Peter-Ording als Filmkulisse - das zieht die Menschen an! Jedoch erscheint der Hauptdarsteller Titus Frank nicht zur Premierenfeier, er wird nach einem Brand in seinem Ferienhaus tot in der Sauna aufgefunden. ...

St. Peter-Ording als Filmkulisse - das zieht die Menschen an! Jedoch erscheint der Hauptdarsteller Titus Frank nicht zur Premierenfeier, er wird nach einem Brand in seinem Ferienhaus tot in der Sauna aufgefunden. Da die Saunatür von außen verriegelt war, ist klar, daß es sich um Mord handelt. Die Polizisten Ernie und Fred ermitteln, wieder unterstützt von Ernies Schwester Ilva. Doch auch Freds Vater Ede, Kommissar im Ruhestand und gerade auf Urlaub in St Peter-Ording, mischt kräftig mit. Er schleust sich in die Filmcrew ein und entdeckt die erste heiße Spur.

Mit "Tödliche Tide in St. Peter-(M)Ording" hat Tanja Janz ihren dritten Küstenkrimi geschrieben. Dieser hat mir jedoch nicht ganz so gut gefallen wie die ersten zwei Teile. Für mich ermitteln hier zu viele Personen mit, die eigentlich gar keine Internas über die Ermittlungen wissen dürfen. Ilvas Beteiligung war bisher der gewisse Pep der Serie, aber nun ermitteln auch noch Freds Vater und Ilvas Kollegin wird auch noch mit hinein gezogen. Das wurde beim Verfolgen der Spuren schon etwas unübersichtlich und realitätsfern. Tanja Janz bleibt hier ihrem gewohnten Stil treu. Sie schreibt locker und leicht, läßt den Alltag in ihre Handlung einziehen und man wird in das Privatleben der Charaktere förmlich integriert. Ebenso wie man Teil von St. Peter-Ording wird. Hier erlebt man das Nordseedorf sehr bildhaft und fühlt sich direkt an die See versetzt. Der Kriminalfall an sich ist nicht wirklich spannend gehalten, auch wenn es viele Verdächtige und Spuren gibt. Dieser Krimi lebt eher von seinen Charakteren und ihren ungewöhnlichen Ermittlungsmethoden.

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Veröffentlicht am 04.04.2024

Zu viel Drama

Die Frauen der Villa Sommerwind. Die Hoffnung am Horizont
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1924, Timmendorfer Strand: Julia und Christine sind zu hübschen jungen Frauen herangewachsen. Obwohl sie Zwillingsschwestern sind, könnten sie nicht unterschiedlicher sein. Christine ist zurückhaltend ...

1924, Timmendorfer Strand: Julia und Christine sind zu hübschen jungen Frauen herangewachsen. Obwohl sie Zwillingsschwestern sind, könnten sie nicht unterschiedlicher sein. Christine ist zurückhaltend und ernsthaft. Sie arbeitet als Krankenschwester, aber ihr großer Traum ist es, Ärztin zu werden. Ihre Schwester Julia ist ein Hitzkopf und bekannt für ihre Wutausbrüche. Sie will Köchin werden und eines Tages die Küche des Hotels Villa Sommerwind leiten. Leider findet dieser Plan nicht die Zustimmung ihrer Eltern. Als Christine Maximilian kennenlernt, schwebt sie im siebten Himmel. Gerne sieht sie darüber hinweg, daß er ein Freiheitskämpfer ist. Auch Julia findet in Johannes die Liebe ihres Lebens. Doch das Glück währt nicht lange, dann bricht der Zweite Weltkrieg aus. Maximilian bringt durch seine Arbeit im Untergrund die Familie in Gefahr und muß fliehen. Jetzt muß ausgerechnet Julia die Verantwortung für das Hotel und die Menschen, die sie liebt, übernehmen.

Im zweiten Teil ihrer Geschichte um "Die Frauen der Villa Sommerwind" erzählt Anna Husen die Jahre 1924 bis 1946. Der Roman trägt den Titel "Die Hoffnung am Horizont". Dieser Roman könnte so vieles sein. Spannend, tragisch und voller Liebe. Doch leider hat die Autorin durch ihren Sprachstil einiges von dieser Geschichte kaputt gemacht, indem sie zu theatralisch wurde. Dazu kommen noch die ständigen Wiederholungen. Gefühlt auf jeder Seite zog jemand scharf die Luft ein, bekam einen Knoten im Magen, schnalzte mit der Zunge oder hob mißbilligend die Augenbrauen. Die vielen Tränenausbrüche will ich gar nicht mehr erwähnen. Das geht auf die Dauer an die Nerven und ermüdet gewaltig. Für die Grundidee zu dieser Geschichte ist das sehr schade, denn die Handlung könnte mit weniger Pathos sehr lesenswert sein. Man spürt nämlich genau, was die Menschen in den Kriegszeiten empfinden und ist ganz bei ihnen. Ihre Schicksale können einen nicht kalt lassen. Deshalb finde ich es doppelt schade, daß man diesen Roman nicht so genießen kann, wie er es verdient hätte.

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Veröffentlicht am 29.03.2024

Ich hatte mir mehr davon versprochen

Die erstaunliche Welt der Graugänse
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Sonia Kleindorfer, Verhaltensbiologin und Ornithologin, hat im Jahr 2018 die Nachfolge von Kurt Kotrschal als Leiterin der Konrad Lorenz Forschungsstelle im Almtal angetreten. Nun hat sie mit "Die erstaunliche ...

Sonia Kleindorfer, Verhaltensbiologin und Ornithologin, hat im Jahr 2018 die Nachfolge von Kurt Kotrschal als Leiterin der Konrad Lorenz Forschungsstelle im Almtal angetreten. Nun hat sie mit "Die erstaunliche Welt der Graugänse" ein Buch über ihre Forschung an Graugänsen geschrieben. In 11 Kapiteln widmet sie sich den Themen Kontaktaufnahme innerhalb der Graugänse, Gesichtserkennung, Verhalten bei Gefahren, Prägung, Handaufzucht und Fürsorge, Partnerschaft und den unterschiedlichen Gänsecharakteren und dem Konflikt zwischen menschlichen und tierischen Interessen. Diese Forschungsergebnisse vermittelt sie auf sehr einfache Art, so daß dieses Buch wirklich jeder versteht. Diese Kapitel sind durchaus interessant zu lesen, ich persönlich habe hier jedoch nichts neues erfahren, wird hier doch viel aus der Forschung von Konrad Lorenz berichtet. Auch sein Leben wird hier dargestellt. Was mich gestört hat, ist die Tatsache, daß ein Fakt aus dem Dreck gezogen und publik gemacht wird, der für sein Lebenswerk keinerlei Bedeutung hat. Da nutzt es auch nichts, daß man betont, die Aberkennung der Ehrendoktorwürde aus diesem Grund unangemessen zu finden. Man hätte auch darüber schweigen und sich auf das Wesentliche beschränken können. Einen weiteren großen Raum nimmt der Lebensweg und die Erfahrungen von Sonia Kleindorfer ein. Dafür hätte ich mir ausführlichere und mehr wissenschaftlichere Berichte über Graugänse gewünscht. Das Buch beinhaltet einige schöne Fotos von Konrad Lorenz und den Graugänsen, welche den Text gut unterstreichen.

Ein sicherlich interessantes Buch für alle, die sich bisher nicht mit der Erforschung der Graugänse beschäftigt haben, wer sich jedoch schon mit der Forschung von Konrad Lorenz auseiandergesetzt hat, wird hier kaum noch neues entdecken.

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Veröffentlicht am 21.03.2024

Gute Unterhaltung für Zwischendurch

Meer Zeit für die Liebe
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Nora Hansen und Max sind seit 12 Jahren ein Paar. Nun wollen sie im Sommer endlich heiraten. Doch dann zieht Max bester Freund Jonte zurück nach Sylt. Nora fühlt sich bei dem Gedanken nicht wohl - hütet ...

Nora Hansen und Max sind seit 12 Jahren ein Paar. Nun wollen sie im Sommer endlich heiraten. Doch dann zieht Max bester Freund Jonte zurück nach Sylt. Nora fühlt sich bei dem Gedanken nicht wohl - hütet sie doch seit 12 Jahren ein Geheimnis vor Max. Sie versucht, Jonte aus dem Weg zu gehen, doch ihr Herz gerät wieder ordentlich wegen ihm aus dem Takt.

"Meer Zeit für die Liebe" ist der erste Band der "Liebesglück auf Sylt"-Reihe von Nele Blohm. Mit Nora hat sie einen Charakter geschaffen, den ich sehr zwiespältig sehe. Einerseits wirkt sie sympathisch, andererseits finde ich ihr Verhalten unmöglich. Geheimnisse vor dem Partner gehen für mich gar nicht und ihr albernes Versteckspiel bei der Begrüßungsfeier für Jonte war mir zu kindisch. Max ist für meine Begriffe schon zu nett zu ihr. Mein absoluter Liebling in diesem Roman ist Oma Enna. Sie hat den Durchblick, überrascht mit Aussagen, die gar nicht zu ihrem Alter passen und ist einfach nur richtig gut drauf. Einen Roman nur um sie könnte ich mir sehr gut vorstellen. Die Handlung ist natürlich dem Genre entsprechend vorhersehbar und das Ende nicht wirklich überraschend. Nele Blohm schreibt auch hier wieder locker und fröhlich mit einer Prise Humor. Diese Geschichte vor der traumhaften Kulisse Sylts ist perfekt für die Lesezeit zwischendurch.

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Veröffentlicht am 09.01.2024

Gewöhnungsbedürftig

Die mörderischen Cunninghams. Irgendwen haben wir doch alle auf dem Gewissen (Die mörderischen Cunninghams 1)
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Ernest Cunningham nimmt nur sehr ungern am ersten Familientreffen seit Jahren teil. Gern gesehen ist er dort nämlich auch nicht, denn man hat ihm noch immer nicht verziehen, daß er seinen Bruder Michael ...

Ernest Cunningham nimmt nur sehr ungern am ersten Familientreffen seit Jahren teil. Gern gesehen ist er dort nämlich auch nicht, denn man hat ihm noch immer nicht verziehen, daß er seinen Bruder Michael wegen Mord angezeigt hat. Als dann in dem völlig eingeschneiten Skiressort, in dem die Cunninghams logieren, eine Leiche gefunden wird, beginnt Ernest mit seinen Ermittlungen. Schließlich schreibt er ja Anleitungen zum Krimischreiben, er kennt sich also mit Mordfällen aus!

"Die mörderischen Cunninghams- Irgendwen haben wir doch alle auf dem Gewissen" ist ein sehr gewöhnungsbedürftiges Buch. Denn hier erzählt Ernest die Geschichte im Alleingang aus seiner Sicht. Er spricht die Leser auf direkte Art an und spoilert die Handlung selbst. So erfährt man z. B. direkt zu Beginn, auf welchen Seiten man auf einen Mord stößt. Irgendwie hat mir dies alles doch ein wenig die Spannung genommen und dieser Stil wirkte auf mich stark erzwungen. Da hilft es auch nicht, daß der Fall immer neue überraschende Wendungen nimmt, gut durchdacht und außergewöhnlich ist. Der Funke sprang bei mir nicht richtig über. Vielleicht lag es daran, daß ich Ernest nicht wirklich viel Sympathie entgegen bringen konnte. Ich fand ihn einfach irgendwie nervig, der Typ Mensch, auf den man gern verzichtet. Der Handlung selbst liegt eine gute Idee zugrunde und trotz aller Kritikpunkte wollte ich doch die Lösung des Falles wissen. Es ist wirklich schwer, dieses Buch zu bewerten. Einerseits hat es mich nicht wirklich gepackt, andererseits konnte ich es aber auch nicht einfach weglegen. Zu groß war die Neugier.

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