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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.05.2024

Gelungener Spannungsroman

The Hike
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Wandern ist ja so gar nicht meins. Darum war ich mir nicht sicher, ob mir ein Buch übers Wandern wohl gefallen würde. Andererseits fand ich alle Bücher von Lucy Clarke bisher toll. Also habe ich mich einfach ...

Wandern ist ja so gar nicht meins. Darum war ich mir nicht sicher, ob mir ein Buch übers Wandern wohl gefallen würde. Andererseits fand ich alle Bücher von Lucy Clarke bisher toll. Also habe ich mich einfach darauf eingelassen. Und die Autorin hat mich nicht enttäuscht. Wie immer konnte sie mich mitreißen und das Geschehen vor meinem inneren Auge wie auf einer Kinoleinwand abspielen.
Worum gehts? 4 Freundinnen, die alle sehr unterschiedlich sind, machen sich gemeinsam auf eine Reise. Sie treffen sich in Norwegen und wollen dort eine Wanderung unternehmen. Auf der Route ist vor genau einem Jahr eine junge Frau verschwunden und nie wieder aufgetaucht. Das macht die 4 Frauen Liz, Maggie, Joni und Helena zwar etwas unruhig, aber sie treten die Wanderung dennoch an. Jede von ihnen hat ihre eigenen Sorgen und Probleme, die sie mehr oder weniger auf die Reise mitnehmen. Die Beziehungen untereinander sind sehr unterschiedlich und sie müssen sich fragen, inwieweit sie einander wirklich vertrauen können. Dabei kommt es zu einigen Geheimnissen, die aufgedeckt werden, unheimlichen Begegnungen, körperlichen Verletzungen und am Ende sogar zu einem Todesfall.
Auf dem Buch ist es als Roman ausgewiesen, häufig habe ich auch schon gehört, es wäre ein Thriller. Ich selbst halte es für einen Spannungsroman, der durchweg spannend ist und ich hatte bis zur entsprechenden Stelle keine Idee, wer ums Leben kommen würde und warum.
Lucy Clarkes Schreibstil gefällt mir sehr gut, ich kann mich in die Geschichte einfühlen und in das Geschehen abtauchen bis ich um mich rum nichts mehr mitbekomme. Wie all ihre bisherigen Bücher hat mir auch dieses wieder richtig gut gefallen. Leseempfehlung nicht nur für den Wanderurlaub.

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Veröffentlicht am 08.11.2022

Ein Buch von und über Matthew, nicht Chandler

Friends, Lovers and the Big Terrible Thing
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Matthew Perry ist berühmt geworden als Chandler von “Friends” - meine absolute Lieblingsserie. Und trotzdem finde ich toll, dass wir hier eine Biographie über Matthew lesen, nicht über Chandler. Natürlich ...

Matthew Perry ist berühmt geworden als Chandler von “Friends” - meine absolute Lieblingsserie. Und trotzdem finde ich toll, dass wir hier eine Biographie über Matthew lesen, nicht über Chandler. Natürlich kommt die Serie im Buch vor, sie gehört zu seinem Leben, aber sie ist nicht der Mittelpunkt des Buches. Stattdessen lesen wir von seiner Kindheit, die nicht gerade einfach war. Seine Eltern waren viel zu jung, als er zur Welt kam und haben sich dann auch schnell getrennt. Und obwohl sie ihr Bestes gegeben haben für seine Erziehung, macht es eben doch viel mit der Psyche und dem Selbstbewusstsein, wenn man zeitig im Leben von Vater zu Mutter pendelt (allein im Flugzeug!!), die beide neue Partner und Kinder haben und man sich nirgends richtig zugehörig fühlt. Schnell hat er entdeckt, dass er ein Talent für Späße und Witze hat, mit denen er angespannte Situationen verbessern kann. Das war dann sein Merkmal, seine Aufgabe im Leben: witzig sein, andere zum Lachen bringen, lockere Atmosphäre kreieren.

In der Biographie erfährt man ausführlich, wie und warum er süchtig wurde, was das mit ihm gemacht hat und wie er den Weg wieder rausgefunden hat. Manchmal schreibt er etwas wirr von der Chronologie her, springt in den Zeiten und Vorfällen und mir fiel es schwer nachzuvollziehen, in welchem Lebensabschnitt wir uns gerade befinden. Es ist aber auch nicht so schlimm, dass man es nicht mehr lesen könnte. Und es hat mir das Gefühl gegeben, dass an diesem Buch kein Ghostwriter saß, sondern wirklich er selbst. Ich denke, er hat den Text diktiert und dann sind ihm hier und da noch ein paar Sachen eingefallen und darum springt es so hin und her.

Sehr ehrlich spricht er auch über Beziehungen. Er hatte immer tolle hübsche Frauen an seiner Seite, die ihn geliebt haben und um die ihn jeder beneidet hat. Aber wenn es mit der Partnerin dann enger wurde und eine ernste Beziehung begann, hat er sie schnell beendet. Er konnte mit zu viel Nähe nicht umgehen. Vielleicht auch das aufgrund der fehlenden Stabilität in seiner Kindheit. Ein Psychologe hätte eine wahre Freude an dem Buch.

Im Vorwort schreibt Lisa Kudrow ganz kurz über ihre Freundschaft und die Serie. Aber das war mir eigentlich zu wenig. Wenn jemand so krank ist und man mit ihm arbeitet, hätte es mich sehr interessiert, aus ihrer Sicht zu erfahren, ob sie davon wusste? Hat man gerochen, dass er getrunken hat? Konnte er sich überhaupt noch Texte merken? Kann man als Kollegin irgendwie helfen? Für mein Empfinden hat sie sich da zu leicht rausgenommen, dafür, dass es im Buch so tief geht, blieb sie zu sehr an der Oberfläche.

Das Buch zeigt einen sehr reflektierten Mann, der zurückschaut auf sein Leben, genau erkennt, wo er die falsche Abzweigung genommen hat und vor allem auch warum. Und der trotzdem seinen Frieden mit der Vergangenheit gemacht hat und jetzt hoffnungsvoll in die Zukunft schaut. Super interessant zu lesen. Von mir trotzdem einen halben Stern Abzug für die fehlende klare Gliederung, da hätte der Lektor meiner Meinung nach nochmal etwas dran schleifen können. Schade, dass er erst so spät im Leben seine Süchte besiegt hat und jetzt so erwachsen wirkt. Ich hätte ihn mir ganz wunderbar als Ehemann und Familienvater vorstellen können.

Ein Satz noch zum Cover: das Foto gefällt mir ganz gut. Ein Mann mit Falten und Narben, der schon so einiges hinter sich hat. Schaut man sich aber aktuelle Interviews an, dann sieht er dort doch etwas anders aus: aufgedunsen, fülliger. Ich hoffe von Herzen, dass das kein Hinweis auf einen Rückfall ist.

Hardcover mit 301 Seiten und vielen Fotos

Erschienen bei Lübbe

Klare Kaufempfehlung

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Veröffentlicht am 29.03.2024

Spannendes und unterhaltsames Kinderbuch

Nussknacker-Bande 1: Drei Chaoten auf vier Pfoten
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Heike Eva Schmidt schreibt in ihrem Buch „Die Nussknacker-Bande – Drei Chaoten auf vier Pfoten“ über 3 Eichhörnchen, die Banditen sein und dem berühmten Robin Hood nacheifern wollen. Auf ihrem ersten Streifzug ...

Heike Eva Schmidt schreibt in ihrem Buch „Die Nussknacker-Bande – Drei Chaoten auf vier Pfoten“ über 3 Eichhörnchen, die Banditen sein und dem berühmten Robin Hood nacheifern wollen. Auf ihrem ersten Streifzug entdecken sie ein Lieferauto voller Nüsse und klauen jeder eine. Als sie sie später knacken und fressen wollen, bemerken sie, dass die Nüsse schon geöffnet waren und mit Kleber wieder verschlossen wurden. Sie knacken die Schalen und finden komische Glitzerdinger in den Nüssen. Leider nicht genießbar und daher für sie wertlos. Sie verbuddeln sie wahllos im Wald und als sie später verstehen, dass es geklaute Diamanten waren, die einen hohen Wert haben, ist die Frage, ob man die Glitzerdinger wiederfindet und wie man sie dem Richtigen zurückgeben kann.

Ich mochte die Geschichte ganz gern. Die 3 Eichhörnchen sind typische Geschwister, die sich viel streiten, aber in den wichtigen Situationen zusammenhalten und sich helfen. Am Anfang plätschert die Geschichte ein bisschen dahin, aber spätestens, als die Diamanten ins Spiel kommen, nimmt sie richtig Fahrt auf. Es wird spannend und natürlich geht am Ende alles gut aus. Besonders gefallen haben mir das Schriftbild: eine große Schrift, bei der einzelne (wichtige) Wörter oder Wortgruppen fett gedruckt sind. Dazu gibt es witzige Illustrationen der 3 Eichhörnchen auf ihrem Abenteuer. Und richtig toll fand ich das Daumenkino am Seitenrand, bei dem man sehen konnte, wie weit im Buch man schon gekommen ist. Mein Sohn liest sehr gern, lässt sich aber schnell von viel Text abschrecken. Dieses Daumenkino fand er genial und es hat ihm geholfen, dabei zu bleiben und weiterzulesen, weil man mit jeder Seite ein kleines Erfolgserlebnis hat.

Auch gefallen hat mir, dass mit den Lamas, die im Buch vorkommen, Bezug genommen wird zu einer anderen Buchreihe von Heike Eva Schmidt: Die Lama-Gang. Diese muss ich dann wohl jetzt auch noch lesen.

Abschließend möchte ich sagen, dass ich das Buch empfehlen kann für Kinder im Alter ca. 8 bis 11 Jahre. Es ist gleichermaßen für Jungs und Mädchen geeignet, sowie für junggebliebene Erwachsene.

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