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Veröffentlicht am 03.04.2024

Die Solidarität der Seemädels

Der Brighton-Schwimmclub
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Sie könnten unterschiedlicher nicht sein, die drei Sea Gals am Strand von Brighton, die sich bei Wind und Wetter in die See stürzen, um durch das Schwimmen im eiskalten Wasser ihren Kopf frei zu bekommen. ...

Sie könnten unterschiedlicher nicht sein, die drei Sea Gals am Strand von Brighton, die sich bei Wind und Wetter in die See stürzen, um durch das Schwimmen im eiskalten Wasser ihren Kopf frei zu bekommen. Alle drei sind sehr starke, selbstbewußte Frauen. Trotzdem hat jede von Ihnen ein ihr eigenes Problem.

Tor, die jüngste von ihnen, ist lesbisch, hat sich aber gegenüber ihrer Familie noch nicht geoutet und gerät dadurch immer mehr in Konflikt mit ihrer großen Liebe Lotte. Dominica hat während des Lockdowns ihren geliebten Ehemann Chris verloren und konnte auf Grund der Pandemie in seiner schwersten Stunde nicht bei ihm sein. Sie steckt noch Monate nach seinem Tod voll in der Trauerbewältigung. Die Älteste der drei Seemädels ist die erfolgreiche Seglerin Helga. Obwohl sie scheinbar alles erreicht hat, was sie erträumt hatte, steht sie am Ende ihres Lebens alleine da und fragt sich, ob sie damals nicht eine große Fehlentscheidung traf, als sie die Liebe ihres Lebens zugunsten der Karriere gehen lies.

Durch Zufall stoßen zwei weitere Frauen am Scheideweg ihres Lebens zu ihnen. Fast gleichzeitig stranden die beiden in Brighton: einsam und allein und voller Probleme. Maddy, die schicke erfolgreiche Influencerin aus anscheinend wohlhabenden Verhältnissen leidet zunehmend unter dem Verlust ihres Sohnes, der nach einem großen Streit wegen seines Drogenkonsums vor zwei Jahren das Elternhaus verließ. Nun entdeckt Maddy am Weihnachtstag, dass sie anscheinnend einen Anruf des vermissten Jamie verpasste. Auf der Suche nach seinem Aufenthaltsort schaut sie zufällig auf das Handy ihres Ehemannes und entdeckt dessen großen Betrug. Er betrügt sie bereits seit Jahren mit ihrer Freundin Helen und anscheinend wusste jeder davon, auch ihre beste Freundin Lisa. Maddy fühlt sich von allen verraten und verlassen. Kurz entschlossen flieht Maddy und fährt an den Ort, an dem sie Jamie vermutet, um nach ihm zu suchen. Am Tiefpunkt ihres Lebens steht sie plötzlich allein und bald auch mittellos am Strand von Brighton.

Ganz anders das Schicksal von Claire. Sie gab für ihren Mann und die gemeinsamen zwei Söhne ihr Studium auf und widmete sich voll ihrer Familie. Nun fühlt sie sich nicht mehr existent, als nicht gesehene Hausfrau missbraucht und nicht geachtet von ihren drei Männern. Sie hat jegliches Selbstwertgefühl verloren.

Beide nicht nur rein äußerlich grundverschiedene Frauen treffen fast zeitgleich mit den drei coolen Sea Gals zusammen und die drei erkennen zugleich, in welcher Not die beiden Neuankömmlinge stecken. Ohne lange zu fragen, werden sie eingeladen, am Eisbaden teilzunehmen und durch das kalte Wasser den Kopf frei zu bekommen.

Das Buch erzählt, wie die 5 ungleichen Frauen sich durch ihre gegenseitige Achtung und Anerkennung , ohne großartige finanzielle Unterstützung, helfen, die Probleme zu bewältigen. Nebenbei gelingt Josie Lloyd mit ihrem warmherzigen Roman über die Kraft dieser Frauen, die sie durch ihre gegenseitige Solidarität erlangen, eine sehr gute Aufarbeitung der Auswirkungen der Covid 19-Zeit und ihrer ganz eigenen Probleme. Die, wie wir erkennen, in England ähnlich waren wie bei uns in Deutschland. Was macht ein unter Quarantäne stehender, allein lebender Mann mit seinem Hund, wenn er eigentlich die Wohnung nicht verlassen darf? Wass macht es mit einem Menschen, wenn er von seinem geliebten Partner bei dessen Tod nicht Abschied nehmen kann?...

Ein starkes Buch über starke Frauen mit einem fulminantem Finale. Von mir erhält dieses Buch die volle Leseempfehlung. Ein toller Ratgeber für Frauen in fast jeder Lebenskrise.

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Veröffentlicht am 01.04.2024

Abenteuer im Ferienlager

Abenteuerspaß mit Conni 1: Conni im Ferienlager
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Hurra, Conni ist wieder da und ist nun auch etwas älter geworden. Nun soll sie im Sommer das erste Mal ins Ferienlager- alleine, ohne ihre gewohnten Freunde. Oh menno! Ein bisschen Bammel hat sie schon, ...

Hurra, Conni ist wieder da und ist nun auch etwas älter geworden. Nun soll sie im Sommer das erste Mal ins Ferienlager- alleine, ohne ihre gewohnten Freunde. Oh menno! Ein bisschen Bammel hat sie schon, als Papa sie im Camp alleine absetzt. Die anderen Kinder scheinen sich alle irgendwie zu kennen. Nur sie kennt niemanden. Gut, dass Tamino, der Sohn des griechischen Kochs Alexandros, sich gleich etwas um sie kümmert und ihr einiges erklärt.
Bei der Aufteilung der Betten im großen Mädchenzelt für die erste Nacht gibt es dann den ersten Ärger. Lotte schnappt ihr einfach das von ihr belegte Bett neben Sara weg. Am Liebsten will Conni sofort wieder nach Hause. Doch da lernt sie Boing kennen, den kleinen Hund, der für reichlich Chaos im Lager sorgt. Am nächsten Morgen steht die Aufteilung der Baumhäuser erneut für Probleme. Erneut sollen Conni und Sara auf Lotte Rücksicht nehmen. Gerade Lotte!
Im Fortgang der Geschichte erzählt Barbara Iland-Olschewski von den täglich neuen, spannenden Erlebnissen der Kinder im Ferienlager, wie sie sich nach und nach immer besser kennenlernen und wie Conni dann auch die schwere Nuss Lotte knackt und sie schlussendlich Freunde werden. Ein Buch, das Lust macht auf Sommer und auf Ferienlager.
Die Illustrationen sind sehr schön und passend, hätten mir aber bunt noch besser gefallen.
Volle Leseempfehlung von mir!

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Veröffentlicht am 30.03.2024

Kann das Mauerblümchen den Weiberhelden bändigen?

Verlobt mit einem Rake - Zweiter Band der Dukes & Secrets-Reihe
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Mariah Stone gelingt mit diesem Buch eine tolle Fortsetzung der Dukes & Secrets-Reihe. Erneut treffen zwei Welten aufeinander und erneut gehen die beiden Hauptprotagonisten eine Verbindung wider Willen ...

Mariah Stone gelingt mit diesem Buch eine tolle Fortsetzung der Dukes & Secrets-Reihe. Erneut treffen zwei Welten aufeinander und erneut gehen die beiden Hauptprotagonisten eine Verbindung wider Willen ein. Trotzdem ist dieser zweite Teil kein Abklatsch des ersten Buches sondern erzählt eine ganz eigene spannende Geschichte.

Schneller als im ersten Teil erkennen die beiden Liebenden ihre Gefühle füreinander, aber sie wehren sich bis fast zum Schluss dagegen, weil sie nicht an eine gemeinsame Zukunft glauben.

Ein toller Wohlfühlroman mit vielen zu Herzen gehenden Szenen: die liebevolle Aufnahme Janes in Richards Familie, die Liebe der Verbrecherkumpane von Thorne Blackmore zu dessen blaublütiger Schwester, die Entwicklung der Kids in Janes Schule usw. Und ein tolles Happy End. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung und die Klärung von Spencers Schicksal.

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Veröffentlicht am 13.03.2024

Das Leid der Eltern

Das Schweigen des Wassers
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Ein unaufgeregter Krimi ohne viel action, aber trotzdem zu keinem Zeitpunkt langweilig oder langatmig. Ein Krimi der leisen Töne.
Erzählt werden gleich zwei Kriminalfälle aus einer Region. Der eine geschieht ...

Ein unaufgeregter Krimi ohne viel action, aber trotzdem zu keinem Zeitpunkt langweilig oder langatmig. Ein Krimi der leisen Töne.
Erzählt werden gleich zwei Kriminalfälle aus einer Region. Der eine geschieht 1991, kurz nach der Wiedervereinigung. Die Ermittlungen führen bald zu einem unaufgeklärten Fall aus dem Jahr 1980.
Die beiden sehr gegensätzlichen Kriminalisten Arno Groth aus Hamburg , geboren in Wechtershagen in Mecklenburg, und dem alteingesessenen Mecklenburger Gerstacker entwickeln sich im Laufe der Ermittlungen zu einem verschworenen Team, das entgegen aller Anordnungen von oben und den Anfeindungen der eigenen Kollegschaft gemeinsam am Strang ziehen, unbeirrbar die Hintergründe eines vermeintlichen Unfalls eines Alkoholikers untersucht und schließlich zwei Mordfälle aufklärt.

Großes Thema des Buches ist das Leid der Eltern im Falle des Verlustes eines Kindes. Dieses Thema wird an verschiedenen Fällen immer wieder beleuchtet: dem Unfalltod von Kommissar Groths Tochter, dem Tod der beiden noch jungen Mordopfer und dem Verlust der Tochter durch Freigabe zur Adoption bei einer der Hauptverdächtigen. Das seelische Leid der zurückgebliebenen Eltern ist in diesem Buch allgegenwärtig und hat mich als Mutter sehr berührt.

Normalerweise lese ich Bücher von Nicht-Ossis über die ehemalige DDR nicht so gerne. Sie bedienen oft nur Klischees. Die Autorin ist in meinen Augen kein Ossi. Susanne Tägder wurde in Heidelberg geboren und ist in Westdeutschland aufgewachsen.
Ich wurde positiv überrascht. Das Buch trifft das Klima einer ostdeutschen Provinzstadt nach der Wende sehr gut und passt auch von der Story gut. Die Probleme der Menschen in Ostdeutschland kurz nach der deutschen Wiedervereinigung werden sehr gut reflektiert, auch das Verhalten der Menschen von Ost und West untereinander werden treffend gezeichnet.

Nur den mecklenburger Dialekt habe ich nicht wiedererkannt, während der Berliner Dialekt sehr gut passt. Über diesen kleinen Mangel schaue ich gerne hinweg und bewerte mit 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 10.03.2024

Ist der beste Freund der Mr. Right?

Highland Happiness - Die Schreinerei von Kirkby
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Ich war bisher erst einmal in Kirkby und das war zu Fanny Königs erstem Fall mit Lord Seidentüchlein. Aber das Örtchen Kirkby mit seiner Weberei, dem urigen Pub und den sympathischen Menschen ist mir in ...

Ich war bisher erst einmal in Kirkby und das war zu Fanny Königs erstem Fall mit Lord Seidentüchlein. Aber das Örtchen Kirkby mit seiner Weberei, dem urigen Pub und den sympathischen Menschen ist mir in diesem Krimi sofort ans Herz gewachsen.

Ich habe mich mächtig gefreut, wieder in Kirkby zu sein und so viele gute alte Bekannte zu treffen. Susan und Davie, die beiden Hauptprotagonisten, sind mir sofort sympathisch. Beide haben ihr erfolgversprechendes Leben der Vergangenheit an den Nagel gehängt und im ruhigen Kirkby neu angefangen. Susan musste nach einem Unfall ihr Leben als Profifussballerin in Schweden aufgeben. Da sie von ihrem damaligen Freund systematisch überwacht, manipuliert und auch geschlagen wurde, nutzt sie die Gelegenheit sich in ihren schottischen Heimatort abzusetzen und dort ein neues Leben als Kindergärtnerin zu beginnen.

Davie , der junge Architekt gibt die unbefriedigende Karriere in der Firma seines Vaters auf und konzentriert sich auf seine Tätigkeit als Schreiner in Kirkby. Bei der Herrichtung von Susans kleinem Cottage lernen sich die beiden kennen und werden sehr schnell beste Freunde. Nun, drei Jahre später kennen sie einander wie sonst niemand, vertrauen einander, helfen einander und merken überhaupt nicht, dass sie füreinander geschaffen sind. Aber die Bewohner von Kirkby nutzen jede Gelegenheiten, um den beiden auf die Sprünge zu helfen.

Neben der romantischen Liebesgeschichte der beiden Hauptprotagonisten behandelt das Buch das schwere Thema "Mißbrauch bzw. Nötigung in einer Beziehung" und zeigt sehr anschaulich, dass auch starke emanzipierte Frauen Opfer ihres Partners werden können. Für Aufheiterung sorgen die tierischen Einwohner von Kirkby, allen voran Ernie und Bertha.

Als Quereinsteiger der Reihe habe ich mich sofort prima zurechtgefunden. Die am Ende des Buches auftauchenden Erläuterungen zu den handelnden Personen und Tieren hätte ich wohl zu Beginn gut gebrauchen können, hatte sie da aber noch nicht entdeckt.

Nach der Weberei im Highland Krimi habe ich mich dieses Mal in Davies Schreinerei besonders wohlgefühlt , denn auch ich liebe Holz und habe einen Schreiner als Ehepartner. Als Kind habe ich stundenlang, manchmal halbe Tage mit meiner besten Freundin in der Schreinerei des Patenonkels meiner Mutter herumgehangen. Am Liebsten haben wir nach kleinen Abfallstücken Holz in den Sägespänen gesucht, um dann mit ihnen zu basteln oder auch zu schnitzen.

Ich freue mich auf den nächsten Ausflug nach Kirkby und das Wiedertreffen mit den sympathischen Menschen dort.

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