Anders als Erwartet
Als erstes muss ich sagen, dass ich mir anhand des Klappentextes, eine etwas andere Geschichte vorgestellt hatte. Auch tatsächlich aufgrund des Verlages, eine ganz andere Vermutung gehabt. Und da war ich ...
Als erstes muss ich sagen, dass ich mir anhand des Klappentextes, eine etwas andere Geschichte vorgestellt hatte. Auch tatsächlich aufgrund des Verlages, eine ganz andere Vermutung gehabt. Und da war ich nicht die Einzige, denn niemals, hätte ich hier eine traurige Familiengeschichte erwartet. Das Buch hat mich in allen Belangen überzeugt.
Die Schwestern Luella und Effie wachsen wohlbehütet bei ihren Eltern auf. Das Buch spielt um 1910 und diese Zeitepoche, kommt hier sehr gut rüber. Wir begleiten beide Mädchen beim Heranwachsen und erleben die doch recht enge Bindung der Beiden zueinander. Bis zu einem schicksalshaften Moment, der alles ändert.
Effie landet im House of Mercy, einer Anstalt für gefallene Frauen oder ungehorsamen Mädchen. Und was sie dort erlebt, lässt einem manchmal das Blut in den Adern gefrieren.
Was mir besonders gut gefällt, ist die Aufklärung die am Ende des Buches stattfindet. Die Autorin hat sehr viel über die Häuser und die Thematik recherchiert und das merkt man. Sie verschönigt nichts und zeigt auch den Machtmissbrauch der Kirche und die Stellung der Frau zu der Zeit da sehr deutlich.
Das Buch wird aus mehreren Perspektiven geschrieben, was mir hier sehr gut gefällt. Am Ende hab ich sogar ein paar Tränen verdrückt.
Für mich ist dieses Buch eine Überraschungshighlight geworden und kann ich nur jedem empfehlen, der an Familiengeschichten und historisches interessiert ist