Leider überschattet von der sehr anstrengenden Protagonistin
The Ruby Circle (2). All unsere LügenJana Hoch steht für mich für kurzweilige Jugendbücher, die eine sanfte Liebesgeschichte mit Freiheitsdressur & Pferden, einigen Royals und viel Spannung vereinen. Der erste Band vom "Ruby Circle" fiel ...
Jana Hoch steht für mich für kurzweilige Jugendbücher, die eine sanfte Liebesgeschichte mit Freiheitsdressur & Pferden, einigen Royals und viel Spannung vereinen. Der erste Band vom "Ruby Circle" fiel für mich genau in dieses Muster und das überraschende Ende hat mich den zweiten Band kaum erwarten lassen. Doch leider muss ich zugeben, dass ich nicht hundertprozentig überzeugt war.
Wir begleiten wieder Luisa, die nach den schockierenden Ereignissen erstmal wieder im Alltag ankommen muss. Sie versucht sich auf die Schule und das anstehende Turnier mit Twister zu konzentrieren, doch eine erneute Kontaktaufnahme ihrer Mutter, ein seltsames Gefühl in der Beziehung mit Theo und plötzlich wieder auftauchende Briefe des Masters machen das alles andere als leicht.
Eines muss man dem Buch lassen - schnell lesen kann man es. Der einfache, schlichte Schreibstil machen es möglich nur so durch die Seiten zu fliegen, sodass ich "The Ruby Circle 1" wieder innerhalb von ein paar Tagen gelesen habe. Die Geschichte selbst läuft eher langsam an. die ersten 200 Seiten passiert relativ wenig, wir begleiten Luisa einfach in ihrem Alltag. Generell würde ich sagen, dass im zweiten Band einen Großteil der Zeit deutlich weniger passiert, bevor es dann am Ende zum großen ShowDown kommt. Auch die Pferde treten mehr in den Hintergrund, wir haben am Ende nur ein oder zwei Szenen mit ihnen, was das Buch zwar vielleicht interessanter für mehrere Gruppen macht, aber ich habe es ein wenig vermisst.
Insgesamt liebe ich die Vibes des Buches - das Luxusinternat, die rich kids, die Pferde, die Intrigen, das Gefühl nie wirklich zu wissen, wer einem wohl gesonnen ist. Allerdings habe ich einen großen Kritikpunkt, der für mich irgendwie das Ganze sehr kindlich und teils wirklich anstrengend hat werden lassen: die Protagonistin, Luisa. Während mir das schon im ersten Band aufgefallen ist, ich es aber auf ihr junges Alter geschoben habe ( sie verhält sich also altersgemäß), hat es mich dieses Mal wirklich massiv gestört. Besonders im Kontrast mit Theo ist auffällig, wie naiv und unüberlegt sie oft handelt. Gefühlt hält sie sich selbst für äußerst schlau, denkt immer ihre spontanen Schlüsse müssen der Wahrheit entsprechen und setzt diese dann auch ohne Rücksicht auf Verluste um. So entstehen viele Situationen, in denen ich mir einfach nur an den Kopf schlagen wollte - warum, warum hat sie das gemacht, obwohl ihr alle, wirklich alle davon abgeraten haben? Ich mag ihre Alleingänge wirklich überhaupt nicht und frage mich, wie Theo da immer so geduldig und in sich ruhend bleiben kann.
In den letzten hundert Seiten passiert dann doch wieder einiges und ich war begeistert. Die ganze Situation spitzt sich zu, wir bekommen endlich mehr Infos zu Annie und mir hat es insgesamt schon etwas das Herz gebrochen. Wie kann bitte so viel, so schief gehen. Den nächsten Band werde ich dementsprechend wieder lesen und hoffen, dass meine Kritikpunkte weniger Präsent im nächsten Band sind und wir am Ende ein Happy End bekommen.
FAZIT:
Ein kurzweiliges Jugendbuch, dass vor allem mit der tollen Atmosphäre und dem großen Showdown am Ende überzeugt. Die Protagonistin hat mich dieses Mal leider durch ihre naive, sich selbst überschätzende Art und ihre Alleingänge ziemlich genervt.
3, 5 von 5 Sternen