Cover-Bild Caffè sospeso
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Arche Literatur Verlag AG
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 208
  • Ersterscheinung: 13.03.2024
  • ISBN: 9783716000045
Amanda Sthers

Caffè sospeso

Kirsten Gleinig (Übersetzer)

»Dieser Roman hat einen irrsinnigen Charme.«
Le Figaro

»Wenn man in Neapel einen Kaffee bestellt, kann man einen zweiten bezahlen, der denjenigen angeboten wird, die sich keinen leisten können: den caffè sospeso .« So beginnt Jacques Madelin, ein Franzose, der nach einer enttäuschten Liebe in Neapel lebt, seine Erzählung. Fast jeden Tag sitzt er im Café Nube und sieht zu, wie das Schicksal und der caffè sospeso ihre Arbeit machen. Da arrangiert sich eine betrogene Ehefrau mit der Geliebten ihres Mannes, um ihre Familie zu retten; eine junge Frau muss den Seidenschal ihrer Großmutter loswerden, um frei zu sein, ein Mann die Augen öffnen, bevor er wieder Schlaf finden kann. 

Mit feiner Beobachtungsgabe erzählt  Caffè sospeso davon, wie Menschen einander begegnen oder verfehlen, wie sie sich verlieben oder verlassen, wie sie aufbrechen oder ankommen. Im kleinen neapolitanischen Café Nube lässt sich erfahren, was wahre Menschlichkeit bedeutet.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.04.2024

Der Zeichner von der Piazza del Mercato

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Der Franzose Jacques Madelin bleibt nach einer enttäuschten Liebe in Neapel hängen, wo er fast jeden Tag im Café Nube die Schicksale der anderen beobachtet und auf Papier festhält. Sei es eine betrogene ...

Der Franzose Jacques Madelin bleibt nach einer enttäuschten Liebe in Neapel hängen, wo er fast jeden Tag im Café Nube die Schicksale der anderen beobachtet und auf Papier festhält. Sei es eine betrogene Ehefrau, ein Mann, der keinen Schlaf mehr findet oder eine junge Frau, die den geerbten Seidenschal ihrer Großmutter loswerden will.
In Neapel kann man einem Unbekannten einen Kaffee bezahlen, der sich gerade keinen leisten kann. In diese Tasse verpackt die Autorin nicht nur ein Stück Leben für den Geber und den Nehmer, sondern Erinnerungen, Anekdoten und Legenden einer Stadt, die selbst ein Gespür für das Schicksal zu haben scheint. Die Geschichten beziehen sich auf einen Zeitraum, der sich über einige Jahrzehnte erstreckt, dessen Episoden aber nicht chronologisch erzählt werden.
Als Leser ist man versucht, die Sichtweise des Protagonisten Jacques auf den Verfasser des Buchs zu übertragen. Immer wieder vermutet man daher auch einen Mann als Autor. Amanda Sthers führt die Leser durch die Wortwahl und manchmal durch die Darstellung der Frauen an der Nase herum. Wobei es letztlich natürlich egal ist, welches Geschlecht der Verfasser des Romans hat. Herausgekommen ist eine Sammlung sehr berührender Geschichten, die durch den Protagonisten und einige immer wieder auftauchende Personen zusammengehalten werden. Sthers beschreibt verschiedene Personen, aber auch deren Lebensraum, die Stadtviertel, macht Abstecher in die Ursprünge der Commedia dell´Arte, in die Machenschaften der Mafia, in die Mythologie, und allgemein in die Atmosphäre des lebensprallen Südens und dessen volkstümlicher Freude; es entstehen aber auch nachdenkliche Zeilen über das Leben und Sterben in Neapel. Ein Roman, der einen erfreut und gleichzeitig auch immer wieder zum Nachdenken anregt.

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Veröffentlicht am 30.03.2024

Ein warmherziges und lebenskluges Lesererlebnis im atmosphärischen Neapel

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Was für ein warmherziges und lebenskluges Buch! Alles beginnt mit dem jungen Jacques, ein nach einer unglücklichen Liebe in Neapel gestrandeter Franzose. Jacques hat Domizil über dem Café Nube bezogen ...

Was für ein warmherziges und lebenskluges Buch! Alles beginnt mit dem jungen Jacques, ein nach einer unglücklichen Liebe in Neapel gestrandeter Franzose. Jacques hat Domizil über dem Café Nube bezogen und verbringt dort seine Tage schreibend und zeichnend. Und so lernen wir Seite für Seite durch seine Wahrnehmung in verschiedenen Geschichten jeweils die Gäste des Cafés, ihre Träume, Hoffnungen, Verluste und Wünsche kennen. Dabei begegnen uns hin wieder fast etwas magische, surreale Momente, sodass einigen Geschichten etwas märchenhaftes in moderner Form anhaftet. Scheint es zunächst die einzelnen Geschichten und Personen agieren unabhängig voneinander, tauchen die Figuren doch oft immer wieder in anderen Geschichten auf, sodass sich Stück für Stück ein Porträt dieses Ausschnitts der Stadtgesellschaft Neapels um das Café Nube bildet.

Der Caffé Sospeso, bildet dabei ein zentrales Motiv über den eigentlichen „aufgeschobenen“ Kaffee hinaus, ein Zeichen der Großzügigkeit und Menschlichkeit, das sich auch auf andere Lebenssituationen übertragen lässt und in verschiedener Form so immer wieder in den Geschichten auftaucht.

Die Beschreibungen von Neapel sind wirklich gelungen, man fühlt sich als Leserin in die Stadt versetzt, als ob dies eine weitere Hauptfigur ist, fast als handelndes Subjekt erscheint die Stadt in der Geschichte.
Für mich war Caffé Sospeso ein echtes Wohlfühlbuch, das jedoch nicht minder zum Nachdenken über das Leben anregt.

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Veröffentlicht am 23.03.2024

Erinnert mich ein wenig an die Kaffeehäuser in Wien

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Dieses Buch hat so schöne Geschichten, die alle im Café Nube in Neapel spielen. Aber die Geschichten konnte ich nicht einfach in einem Rutsch lesen, denn sie haben Tiefgang, haben mich zum Nachdenken gebracht ...

Dieses Buch hat so schöne Geschichten, die alle im Café Nube in Neapel spielen. Aber die Geschichten konnte ich nicht einfach in einem Rutsch lesen, denn sie haben Tiefgang, haben mich zum Nachdenken gebracht und ich konnte aus jeder Geschichte was lernen. Im zweiten Abschnitt lernen wir dann auch den Erzähler Jaques besser kennen, der nach einer enttäuschten Liebe in Neapel geblieben ist, jeden Tag im Café Nube verbringt und über dem Café seine Wohnung hat.



Es hat sich für mich wirklich gelohnt dieses außergewöhnliche Buch zu lesen und im Gesamten hat es mich ein wenig an die Wiener Kaffeehäuser erinnert, wo ich mir sehr gerne Dokus darüber anschaue und mir daher auch das Café Nube in Neapel gut vorstellen konnte und das Geschehen dort. Ich war nur mit dem Ende nicht ganz zufrieden, aber deshalb gibt es trotzdem 5 Sterne von mir und eine klare Empfehlung.

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Veröffentlicht am 31.03.2024

Caffé sospeso

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Ein Café Suspeso ist ein Kaffee, den ein Gast bezahlt und der für einen anderen Gast zur Verfügung steht, der sich keinen Kaffee leisten kann. Eine Wohltätigkeit im kleinen Rahmen, die jedem die Möglichkeit ...

Ein Café Suspeso ist ein Kaffee, den ein Gast bezahlt und der für einen anderen Gast zur Verfügung steht, der sich keinen Kaffee leisten kann. Eine Wohltätigkeit im kleinen Rahmen, die jedem die Möglichkeit geben soll in einem Cafeé einen Kaffee zu trinken und so zum Leben dazu zu gehören.

Im Café Nube in Neapel verbringt Jacques seine Tage. Er schreibt, zeichnet und beobachtet die anderen Gäste. Dabei erfährt der Leser aus seiner Feder die Geschichten einiger Stammgäste und zum Ende hin auch Jacques eigene. Hin und wieder blitzen einzelne Personen auch und den Geschichten der anderen auf. Dadurch entsteht ein umfassenderes Bild als das getrennte Geschichten vermitteln könnten.

Das Buch ist ein richtig schönes Schmökerbuch. Die Geschichten sind detailreich aber ohne überladen zu sein, emotional aber nicht kitschig. Als Leser gingen mir einige Geschichten mehr ans Herz als andere und ich vermute das jeder Leser seine eigene Herzgeschichte finden wird.

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Veröffentlicht am 06.04.2024

Zufallsbegegnungen

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Wenn es Orte gibt, in denen man das italienische Lebensgefühl hautnah spüren kann, dann sind das die Bars. Dort, wo die Italiener ihren Caffè meist im Stehen trinken, dazu ein köstliches Cornetto genießen ...

Wenn es Orte gibt, in denen man das italienische Lebensgefühl hautnah spüren kann, dann sind das die Bars. Dort, wo die Italiener ihren Caffè meist im Stehen trinken, dazu ein köstliches Cornetto genießen und schon im nächsten Augenblick wieder verschwunden sind. Oder man bleibt stundenlang hocken und redet über Gott und die Welt – und Fußball natürlich.
Die Bar Nube ist ein solcher Ort in Neapel, wo unser französischer Protagonist Jacques Madelin gestrandet ist, als er von seiner großen Liebe enttäuscht wurde. Seitdem sitzt er jeden Tag dort, zeichnet Karikaturen, die ihm seinen bescheidenen Lebensunterhalt finanzieren, beobachtet die Menschen und schließt Freundschaften. Und er lernt eine neapolitanische Tradition zu schätzen, nämlich einen Kaffee mit jemanden zu teilen, den man nicht kennt, einen Caffè Sospeso. Man trinkt einen Kaffee und zahlt einen zweiten für einen Menschen, der sich aus welchen Gründen auch immer keinen leisten kann. Eine schöne Tradition, eine Geste der Gastfreundschaft, seine Freude mit anderen zu teilen.
Jacque erzählt uns in 7 Geschichten die Begegnung mit Menschen, die das Leben in die Bar Nube spült, oder auch die Liebe, denn das ist das zentrale verbindende Element aller Geschichten. Ob es nun der chinesische Arzt Chen ist, der vor einer Liebe aus seinem Land flieht und sein Rückenleiden nicht loswird, oder Fernanda, die ihre Familie retten will, nachdem ihr Mann sich in eine andere verliebt hat, oder Lucie, die Ferdi vor der Mafia rettet und sich in ihn verliebt. Am Ende wird ein Caffè Sospeso ihrer aller Leben verändern.

Es sind Geschichten voller Menschlichkeit, berührend und zärtlich, auch wenn mir einige mehr im Gedächtnis bleiben werden als andere. Ein Buch, das man nicht unbedingt am Stück lesen sollte, da die Geschichten noch eine Weile nachhallen, so wie einem ein guter Kaffee noch lange auf der Zunge liegt.

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