Freudsche Verbrechen
Der Wolf auf meiner CouchNach dem Tod seines Vaters, zu dem er ein schwieriges Verhältnis hatte, zieht der Psychoanalytiker Arthur zurück nach Wien. Auf dem Begräbnis trifft er nicht nur eine alte Bekannte, sondern glaubt auch, ...
Nach dem Tod seines Vaters, zu dem er ein schwieriges Verhältnis hatte, zieht der Psychoanalytiker Arthur zurück nach Wien. Auf dem Begräbnis trifft er nicht nur eine alte Bekannte, sondern glaubt auch, einen Wolf zu sehen. Kurz darauf fühlt er sich verfolgt und es gibt ein Verbrechen. Liefern die schrägen Anschuldigungen einer Klientin Hinweise auf den Täter? Und was hat das alles mit ihm zu tun? Kurzentschlossen macht er sich in der Wiener Schickeria auf die Suche nach dem Mörder. Dabei trifft er auf jede Menge schräge Charaktere und muss sich seiner Vergangenheit stellen.
Die Autorin des Krimis ist selbst Psychoanalytikerin, wodurch dieser Aspekt des Protagonisten sehr authentisch wirkt. Er ist nicht immer sympathisch, aber sehr gut ausgearbeitet und hat diesen speziellen, analytischen Blick auf die Welt. Die anderen Charaktere, die das Gewirr der Gesellschaft gut abbilden, sind beinahe widersprüchliche Stereotype, die alle eine eigene Rolle spielen.
Der Schreibstil war für mich leicht verständlich, wobei doch einige Fachbegriffe fallen und natürlich Freud erwähnt wird. Das macht den Protagonisten aber richtig glaubwürdig, indem es seine Sicht auf die Welt widerspiegelt.
Der Anfang der Geschichte hat sich für mich etwas gezogen. Man lernt den Protagonisten kennen und wird fast schon gemächlich an die Handlung herangeführt. Dann kommt es jedoch Schlag auf Schlag und trotzdem bleibt der Schreibstil analytisch und ruhig. Das hat mich fasziniert.
Mir hat das Buch gut gefallen. Allen Wien-Fans, die auf schräge Charaktere stehen und keine Angst vor einem Psychoanalytiker als Protagonisten haben, kann ich das Buch sehr empfehlen.