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Veröffentlicht am 21.04.2024

Familiengeschichte

Hallo, du Schöne
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Familiengeschichte

Was passiert, wenn eine fremde Person in eine Familie kommt?
Wie gehen andere damit um? Wird das sensible Gerüst damit zum Wanken gebracht?
Kann es sein, dass dadurch alles, was bisher ...

Familiengeschichte

Was passiert, wenn eine fremde Person in eine Familie kommt?
Wie gehen andere damit um? Wird das sensible Gerüst damit zum Wanken gebracht?
Kann es sein, dass dadurch alles, was bisher war, verändert wird?

William wächst in einer Familie auf, die durch einen Vorfall nur noch Kälte ausstrahlt. Ganz anders ist es bei den Padavanos. Auch hier gibt es sicher kleine Probleme, doch wer hat die nicht? Dafür halten die vier Schwestern zusammen und sind jederzeit füreinander da. Doch dann verlieben sich William und Julia, die älteste Schwester, sich. Ein Grund zur Freude? Erstmal ja. Doch dann nimmt das Leben seinen Lauf.

Die Geschichte mag sich erstmal nicht nach einem Bestseller anhören, doch wenn man die ersten Seiten gelesen hat und schon in der Geschichte gefangen ist, kann man sich gut vorstellen, warum das Buch seinen Ruf wert ist.

Wir lesen die Geschichte über einige Jahrzehnte hinweg und aus erst drei, dann vier verschiedenen Sichtweisen. Und irgendwie kann ich alle Protagonisten verstehen.
Würde man den Roman nur aus einer Sicht lesen, wäre man sicher sehr voreingenommen. Doch wenn man alle Gedanken und Verhalten lesen kann, entsteht ein ganz anderes Bild. Es macht zudem noch einmal klar, wie wichtig Kommunikation ist. Wenn man Dinge nicht ansprechen kann und/oder will, kann es das ganze Leben durcheinander bringen.
Auch wenn ich selbst keine Geschwister habe, hatte ich doch das Gefühl, ein Teil dieser zu sein.
Tatsächlich kann ich nur eine Person nicht verstehen und das ist Rose. Warum, wird vermutlich jedem bald klar. Doch vermutlich folgt jede Familie einem Muster und das hier beschriebene ist ihres.

Der Schreibstil ist wunderschön und nimmt den Leser direkt mit.
Zudem finde ich es schön, dass das Cover einen Teil der Geschichte aufgreift. Die Gemälde bedeuten so viel und so bekommt auch der Leser einen Einblick.

Für mich war das Buch ein kleines Jahreshighlight und ich hoffe, dass von der Autorin bald noch mehr erscheint. Denn “Der Morgen davor und das Leben danach” werde ich mir auf jeden Fall bald ansehen.

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Veröffentlicht am 21.04.2024

Wie würdest du handeln?

Yellowface
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Wie würdest du handeln?

Wer weiß von uns Lesern schon genau, was in der Verlagswelt so alles vor sich geht? Klar, hat man Vermutungen und gewisse Abläufe wie Lektorat etc., sind bekannt. Aber wie in allen ...

Wie würdest du handeln?

Wer weiß von uns Lesern schon genau, was in der Verlagswelt so alles vor sich geht? Klar, hat man Vermutungen und gewisse Abläufe wie Lektorat etc., sind bekannt. Aber wie in allen Bereichen gibt es immer kleine Geheimnisse, die man lieber nicht an die Öffentlichkeit bringen möchte.
Und davon (und von einem Buchklau) handelt Yellowface.

Denn als June Zeugin wird, wie ihre Kollegin/Freundin Athena bei einem Unfall stirbt, stiehlt sie im Affekt Athenas neuestes, gerade vollendetes Manuskript, einen Roman über die Heldentaten chinesischer Arbeiter während des Ersten Weltkriegs. Da sie selbst keinen Erfolg hatte, hoffte sie, mit diesem Roman endlich den Erfolg zu bekommen, den Athena hatte.
Und ja, der stellt sich ein - doch mit welchen Konsequenzen?

Ich war immer hin- und hergerissen, wie ich June und ihr Handeln finde. Wie würden wir wohl selbst handeln? Ich kann es ehrlich gesagt nicht zu 100% beantworten. Ich war noch nie in so einer Situation und ich kann mir gut vorstellen, dass das Gehirn da aussetzt.

Der Schreibstil ist jedenfalls locker und man ist eigentlich sofort mittendrin. Ich habe das Buch in zwei Tagen durchgelesen, denn man ist nur so durch die Geschichte geflogen und ich wollte wissen, wie das ganze wohl ausgehen wird. Das war dann ok. Obwohl ich auch gar nicht so richtig weiß, was ich erwartet hätte. Doch alles in allem war das Buch super. Man konnte einen (sicher auch etwas überspitzten) Einblick in die Verlagswelt und die Konkurrenz untereinander bekommen.

Und nach den ganzen Beschreibungen würde ich tatsächlich gern nun auch “Die letzte Front” lesen wollen.

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Veröffentlicht am 11.04.2024

Bin ich selbst ein Risiko?

Das kleine Buch der großen Risiken
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Bin ich selbst ein Risiko?

Risiken können in verschiedenen Bereichen auftreten. Sei es zum Beispiel Gesundheit, Sicherheit, Umwelt und mehr. Sie entstehen oft aus Unsicherheiten und/oder unvorhersehbaren ...

Bin ich selbst ein Risiko?

Risiken können in verschiedenen Bereichen auftreten. Sei es zum Beispiel Gesundheit, Sicherheit, Umwelt und mehr. Sie entstehen oft aus Unsicherheiten und/oder unvorhersehbaren Faktoren. Doch warum handeln wir dann nicht so, dass es kein Risiko gibt und wir uns immer doppelt absichern, ob etwas auch geht. Weil das leider nicht immer möglich ist. Warum? Das erklärt und Jakob Thomä in seinem Buch “Das kleine Buch der Risiken”

Denn wie können wir vorhersehen ob es jemals eine Zombieapokalypse geben wird? Oder ob nicht doch das Leben von einem anderen Planeten uns alle auslöschen möchte? So wild es sich erstmal anhört - wir sind kleine Lichter im Universum - was uns passieren kann, kann nicht vollständig vorhergesagt werden. Oder wer hätte gedacht, dass er den Frühling 2020 isoliert in seiner Wohnung verbringen wird?

Der Autor hat die Risiken nach dem Alphabet geordnet. Sonst wären es vermutlich noch einige mehr geworden. Doch so beginnen wir direkt mit der Atombombe. Das jeweilige Thema wird mit rund sechs bis zehn Seiten behandelt. Im ersten Satz wird es einmal kurz zusammengefasst und sich die Frage gestellt, ob man sich Sorgen machen muss. Und dann geht es etwas tiefer in die Beschreibung.
Diese ist verständlich und sogar mit einer Prise Humor geschrieben und ich konnte auch bei Themen, die mir bisher nichts gesagt haben bzw. mit denen ich mich nicht beschäftigt habe, alles verstehen und nachvollziehen.

Natürlich muss man sich bewusst sein, dass es hier nur um kurze Anrisse geht und man sich bei jedem Thema fast ein eigenes Buch ansehen könnte, so tiefgehend sind sie. Doch für einen ersten Überblick finde ich dieses kleine Buch Klasse und empfehle es gern weiter.

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Veröffentlicht am 09.04.2024

Ein Krimi zum miträtseln

Der Twyford-Code
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Ein Krimi zum miträtseln

Wenn ihr auf gute Krimis und Rätsel steht, dann ist das Buch etwas für euch.
Doch muss man sich auf den Schreibstil einlassen.
Es ist nicht als ein fortlaufender Roman geschrieben, ...

Ein Krimi zum miträtseln

Wenn ihr auf gute Krimis und Rätsel steht, dann ist das Buch etwas für euch.
Doch muss man sich auf den Schreibstil einlassen.
Es ist nicht als ein fortlaufender Roman geschrieben, sondern als ein Transkript.
Denn Steven kann nicht so gut lesen und schreiben und spricht daher seine Erlebnisse auf ein altes Telefon.
Dieses Transkript lesen wir nun also und müssen es uns teilweise selbst zusammenreimen.

Am Anfang war es etwas merkwürdig, aber wenn man ein paar Seiten gelesen hat, macht es sogar Spaß. Man hat das Gefühl, selbst bei einer Ermittlung dabei zu sein und nun diese Aufzeichnungen durchzuarbeiten.

Jedoch muss man etwas durchhalten, um dann am Ende das wirklich große Finale nicht zu verpassen. Es gibt viele Wendungen und doch ist man auf das, was dann kommt, nicht gefasst. Zumindest ging es mir so.

Ich hatte jedenfalls viel Spaß beim Lesen und Rätseln.

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Veröffentlicht am 31.03.2024

Flüstern im Schatten

Whispering Pages
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Du möchtest dein eigenes Leben hinter dir lassen? Neu anfangen?
Suchst Ablenkung in einer Bibliothek, ohne ein Buch zu lesen und stolperst in ein Abenteuer, das du nicht gesucht hast? Dann ist dieses Buch ...

Du möchtest dein eigenes Leben hinter dir lassen? Neu anfangen?
Suchst Ablenkung in einer Bibliothek, ohne ein Buch zu lesen und stolperst in ein Abenteuer, das du nicht gesucht hast? Dann ist dieses Buch definitiv für dich gedacht.

Liam Walker ist nach Glasgow gezogen, um sich für eine Uni zu entscheiden. Doch er ist lieber in der Dunnet Library und lernt dort bald Kieran kennen. Dieser sucht nach einem scheinbar verschollenen Buch. Und während die Bücher ihm zuflüstern, verschwinden nach und nach Angestellte aus der Bibliothek.

In recht ruhiger Erzählweise begleiten wir Liam bei seiner Geschichte. Ich fand ihn direkt sympathisch und wollte ihn einfach nur in den Arm nehmen und ihm sagen, dass alles gut wird.
Man bekommt als Leser ab und an kleine Hinweise, ein Flüstern hier, eine Andeutung da. Zu Beginn wird man im Dunkeln gelassen, doch kann man sich nach und nach die Geschichte erschließen.
Zwischendurch bekommen wir die Sicht des Dunklen. Natürlich möchte ich hier nicht spoilern, aber sie sind eine gute Sicht auf die "andere Seite"

Die Beschreibungen der Orte, Protagonisten und Handlungen fand ich super und ich konnte mir alles bildlich vorstellen. Bei der Bibliothek musste ich des Öfteren an die Albertina hier in Leipzig denken. Wenn man dort einmal im Eingang steht, hat man das Gefühl, in eine fremde Welt einzutauchen. So, wie es eben auch hier der Fall ist.

Das Ende und die Aufklärung fand ich passend und konnte ich gut einordnen.

Von mir definitiv eine Empfehlung.

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