Spaghetti sollten immer eine Lösung sein
Keine Spaghetti sind auch keine LösungAmelie, Mia, Poppy und Schröder, alle um die 50, sind schon seit ihrer Jugend befreundet und treffen sich eigentlich regelmäßig zum Spaghettiessen. Seit Amelie allerdings, vor etwas mehr als einem Jahr, ...
Amelie, Mia, Poppy und Schröder, alle um die 50, sind schon seit ihrer Jugend befreundet und treffen sich eigentlich regelmäßig zum Spaghettiessen. Seit Amelie allerdings, vor etwas mehr als einem Jahr, nach Italien gezogen ist, wurden diese Treffen selten. So haben es die Drei auch nicht geschafft Amelia dort zu besuchen. Um so größer die Bestürzung als Amelia verstirbt und den ungleichen Freundinnen anstelle eines Castillos eine Bruchbude vererbt. Bei der Reise nach Italien müssen die Freundinnen feststellen, dass nicht nur Amelie ihre Geheimnisse hatte.
Keine Spaghetti sind auch keine Lösung
von Silke Neumayer ist ein sehr gelungener Roman über drei Freundinnen jenseits der vierzig mit viel Toskanaflair. Die Geschichte ist locker leicht geschrieben und aus den drei unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Da ist zunächst die Helikoptermutter Mia, die es nicht schafft ihren erwachsen Sohn und die beiden fast erwachsen Töchter loszulassen, selbst aber in ihrer Ehe nicht glücklich ist. Die erfolgreiche Bauprojektleiterin Schröder, die mehr Interesse an deutlich jüngeren One-Night-Stands hat als an einer Beziehungen. Und die nette, harmoniebedürftige Kinderbuchillustratorin Poppy, die etwas übergewichtig und einsam ist. Poppy war mir von den drei Frauen eigentlich am sympathischsten, weshalb ich ihre Toskanaerfahrung am liebsten mochte. Auch Mia macht eine augenöffnende Entwicklung durch. Die Geheimnisse und Wendung sind teilweise vorhersehbar, ein paar auch unerwartet. Letztendlich ist es interessant zu sehen, ob die Freundschaft der Frauen Geheimnisse bzw. Wahrheiten aushälten und ob mithilfe von Spaghetti nicht doch das ein oder andere Problem gelöst werden kann.