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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.05.2024

Bin total geflasht!

Anna O.
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„Anna O.“ von Matthew Blake ist ein Buch, das Schlaf und Verbrechen thematisiert und überzeugt mit einem originellen Plot und einer Menge Spannung.
Dr. Benedict Prince (nomen est omen) ist forensischer ...


„Anna O.“ von Matthew Blake ist ein Buch, das Schlaf und Verbrechen thematisiert und überzeugt mit einem originellen Plot und einer Menge Spannung.
Dr. Benedict Prince (nomen est omen) ist forensischer Psychologe und Experte für Verbrechen, die im Schlaf begangen werden. Er soll Anna Ogilvy aufwecken, damit das Justizministerium sie wegen Mordes anklagen kann.
Seit vier Jahren hat Anna ihre Augen nicht mehr geöffnet. Nicht seit jener Nacht auf der Farm, wo man sie im Tiefschlaf gefunden hat, ein Messer in der Hand, die Kleidung blutverschmiert. Neben den Leichen ihrer beiden besten Freunde.
Wenn jemand beim Schlafwandeln einen Mord begeht, ist er dann schuldig oder unschuldig? Ben versucht herauszufinden, was in jener Nacht auf der Farm wirklich geschah und begibt sich dadurch in Lebensgefahr…
Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen, Vergangenheit und Gegenwart, und in mehreren Perspektiven erzählt, größtenteils aus der Sicht von Ben. Ab und zu sind Abschnitte aus Annas Notizbuch von 2019 eingestreut.
„Anna O.“ ist vielschichtig und komplex, herausfordernd und anspruchsvoll. Eine Wendung jagt die nächste. Dazu ein flüssig zu lesender, sprachlich gewandter Schreibstil.
Die allerletzte Wendung habe ich nicht kommen sehen. Also, gut gemacht, Matthew Blake! Ich habe lange kein Buch gelesen, dass mich so gefesselt hat.

Fazit: Genialer Thriller. Unbedingte Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 23.04.2024

Ein großes Mysterium

Kleopatras Grab
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Im Jahr 30 vor Christus erlangt Octavian in Ägypten die Macht, und die legendäre Pharaonin Kleopatra begeht Suizid. Bis heute suchen Archäologen nach ihrer letzten Ruhestätte.
„Die Kandidatin“ von Constantin ...


Im Jahr 30 vor Christus erlangt Octavian in Ägypten die Macht, und die legendäre Pharaonin Kleopatra begeht Suizid. Bis heute suchen Archäologen nach ihrer letzten Ruhestätte.
„Die Kandidatin“ von Constantin Schreiber hatte mich begeistert und auch „Kleopatras Grab“, der erste Band einer Krimi-Reihe, die in Ägypten verortet ist, habe ich mit großer Freude gelesen. Worum geht es?
Abuna Gabriel, der Priester der Sankt-Nicholas-Kirche in Alexandria wird tot aufgefunden. Er wurde ermordet. War die Tat womöglich islamistisch motiviert? Schon bald gerät der ehrgeizige Archäologe Jacques Bernheim unter Verdacht. Er ist auf der Suche nach Kleopatras Grab.
Kommissarin Theodora Costanda, genannt Theo, eine Frau, noch dazu mit griechischen Wurzeln und Christin, ermittelt…
„Kleopatras Grab“ ist gleichermaßen unterhaltsam wie informativ. Im Mittelpunkt steht eine starke Frau. Genau wie in „Die Kandidatin“. Die Spuren führen Theo und ihre Helfer zu einem übermächtigen Geheimbund. Hach, ich liebe Verschwörungstheorien!
„Kleopatras Grab“ ist auch ein Buch, das menschliche Abgründe und Gewalt gegen Frauen thematisiert. Ein gut recherchiertes Buch, mit einem ganz intensiven Spannungsbogen und einem überraschenden Finale. Constantin Schreiber liefert immer wieder geschichtliche Hintergründe. Das ist informativ und lehrreich.
Und so freue ich mich schon auf die Fortsetzung, „Echnatons Fluch“, die im Mai 2025 erscheinen soll.

Fazit: Auftakt einer neuen Krimi-Reihe, die in Ägypten verortet ist. Spannend!

Veröffentlicht am 18.04.2024

Ein neues Dreamteam

Tode, die wir sterben
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Die Krimis von Roman Voosen und Kerstin Signe Danielsson mit den Kommissarinnen Nyström und Forss habe ich geliebt. Und auch „Tode, die wir sterben“, der erste Fall für Svea Karhuu und Jon Nordh, überzeugt ...


Die Krimis von Roman Voosen und Kerstin Signe Danielsson mit den Kommissarinnen Nyström und Forss habe ich geliebt. Und auch „Tode, die wir sterben“, der erste Fall für Svea Karhuu und Jon Nordh, überzeugt mit einem originellen Plot und einer Menge Spannung. Worum geht es?
Der 13-jährige Rashid wird aus einem fahrenden Auto erschossen. Ein Hassverbrechen, Terrorismus? Oder war Rashid nur zur falschen Zeit am falschen Ort? Der frischverwitwete Kommissar Jon Nordh und die strafversetzte nordschwedische Polizistin Svea Karhuu ermitteln…
„Tode, die wir sterben“ ist der Start einer Reihe, die in Malmö verortet ist. Voosen & Danielsson haben ihr neues Werk packend in Szene gesetzt. Wechselnde Perspektiven sorgen für Dynamik. Der Krimi ist hart und brutal, herausfordernd und anspruchsvoll. Immer mal wieder sind Abschnitte in Kursivschrift eingestreut: Shishi & Taqi, die Geschichte einer Freundschaft. Ich habe lange gebraucht, um zu verstehen, wer sich hinter den beiden versteckt.
Nordh und Karhuu, ein ungleiches Paar, das sich zusammenraufen muss, um diesen komplexen Fall zu lösen. Nichts ist, wie es scheint. Niemand ist, wer er zu sein scheint. Kartuu war mir sofort sympathisch. Denn sie ist tough. Nordh kommt eher unsympathisch rüber, „ein ignoranter Trampel“ (O-Ton). Aber er hat ein Auge für Details. Jeder hat auf seine Weise mit den Dämonen der Vergangenheit zu kämpfen.
Auch der Humor kommt nicht zu kurz. Zitat: „…die Muppets von der Soko, Waldorf und Statler, die in Wirklichkeit Anna Wallgren und Henning Stöcker hießen“. Viele Szenen sind sehr komisch, z.B. wenn Nordh von einer Leiter fällt.
Am Ende ist der Kriminalfall gelöst. Eine Frage bleibt zwar ungeklärt, einen fiesen Cliffhanger gibt es jedoch nicht. Und so freue ich mich schon auf die Fortsetzung, „Schwüre, die wir brechen“, die im Herbst 2025 erscheinen soll.

Fazit: Starker Auftakt einer neuen Krimi-Reihe aus Schweden. Brandaktuelle Thematik!

Veröffentlicht am 07.04.2024

Wer ist Täter, wer ist Opfer?

Die Verlierer
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Da ich schon lange nichts mehr von Petra Hammesfahr gelesen habe, habe ich hier zugeschlagen. »Die Verlierer« ist ein abgründiger Spannungsroman. Selten hat ein Titel so gut gepasst wie dieser. Doch worum ...


Da ich schon lange nichts mehr von Petra Hammesfahr gelesen habe, habe ich hier zugeschlagen. »Die Verlierer« ist ein abgründiger Spannungsroman. Selten hat ein Titel so gut gepasst wie dieser. Doch worum geht es?
Am 5. Juli erscheint der 38-jährige Fred Keller bei der Polizei und erklärt, im Urlaub sei ihm die Frau weggelaufen. Auch sein Stiefsohn Til ist nicht erreichbar. Fred vermutet, dass Kirsten eine Affäre hat. Denn im April war sie schon einmal für 3 Tage verschwunden.
Kommissarin Rita Voss bemüht sich vergebens, den neuen Leiter des KK 11 von einem möglichen Doppelmord zu überzeugen. Dass Anfang Juli eine junge Frau, Daniela, nicht von ihrer Arbeitsstelle heimkam und es noch mehr solcher Fälle gibt, erfährt Rita erst später…
Mit »Die Verlierer« hat die Autorin einen fesselnden, psychologisch raffinierteren Krimi über ein wichtiges Thema geschrieben. Wechselnde Perspektiven, u.a. aus Sicht von Carli und Daniela, sorgen für Dynamik. Denn nichts ist wie es scheint. Niemand ist, wer er zu sein scheint.
Die Autorin setzt in ihren Büchern auf Charaktere statt Action. Der Leser hat Verständnis für Carli, der moralisch mehr als fragwürdige Dinge tut. Und so fiebert man mit ihm mit, ob es ihm gelingt, seine Mission zu erfüllen. Carli war mir sympathisch, Rita dagegen nicht.

Fazit: Psycho-Spannung vom Feinsten. Packend, verstörend, beklemmend.

Veröffentlicht am 01.04.2024

Die Lebenden und die Toten

Meeresfriedhof
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»Meeresfriedhof« ist der erste Teil einer Trilogie von Aslak Nore und hat mich begeistert. Auf dem Cover steht Roman. Ein Thriller ist es nicht, sondern die Geschichte der norwegischen Familie Falck, ...


»Meeresfriedhof« ist der erste Teil einer Trilogie von Aslak Nore und hat mich begeistert. Auf dem Cover steht Roman. Ein Thriller ist es nicht, sondern die Geschichte der norwegischen Familie Falck, die mit einem Porträt von John O. Berg über den Arzt Hans Falck im Libanon 1982 beginnt. Nichtsdestotrotz fesselnd von der ersten bis zur letzten Seite.
Danach lernen wir Alexandra „Sasha“ Falck kennen, die zum anderen Zweig der Familie gehört. Kurz darauf geht ihre Großmutter Vera ins Wasser. Vera und ihr kleiner Sohn Olav, Sashas Vater, hatten 1940 den Untergang des Hurtigrutenschiffes DS »Prinsesse Ragnhild« überlebt. Veras Mann, der Reeder Thor „Store“ Falck, kam damals ums Leben.
Mit Vera ist auch ihr Testament verschwunden. Und was hat es mit dem Manuskript ihres Romans »Meeresfriedhof« auf sich, welches nach Fertigstellung in den 70er-Jahren vom norwegischen Staatsschutz beschlagnahmt wurde? Ein altes Schiffswrack, ein Manuskript und Ereignisse im Nahen Osten. Wo ist die Verbindung? Sasha ist fest entschlossen, die Wahrheit herauszufinden…
Aslak Nore war Soldat und Journalist. Mit »Meeresfriedhof« hat der Autor eine packende Familien-Saga mit vielschichtigen Charakteren und einem fesselnden Plot geschrieben. Voller unerwarteter Wendungen und einem total unvorhersehbaren Ende. Es geht um ein Familiengeheimnis, politische Machenschaften, geheimdienstliche Aktivitäten, Macht, viel Geld, Intrigen und Verrat.
Oslo, von Bergen zu den Lofoten entlang der Fjorde, eine wunderschöne Reise, die ich selbst schon gemacht habe, werden vom Autor authentisch beschrieben. Szenen in Nahost und ein Tauchgang in 300 m Tiefe sind beklemmend geschildert.
»Meeresfriedhof« ist auch ein sogenanntes „Buch im Buch“. Die Geschichte in der Geschichte wird in der Ich-Perspektive aus Sicht von Vera erzählt. Dieses Konzept ist zwar nicht neu, aber immer wieder faszinierend. Und so freue ich mich schon auf »Felsengrund«, der zweite Teil der Falck-Saga, der im Frühjahr 2025 erscheinen soll.

Fazit: Fesselnder Auftakt einer Trilogie aus Norwegen. Beste Unterhaltung!