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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.10.2017

Auf der Suche nach der Wahrheit

Im Traum kannst du nicht lügen
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Der Roman „Im Traum kannst du nicht lügen“ von Malin Persson Giolito ist 2017 im Verlag Bastei Lübbe erschienen und betrachtet einen Kriminalfall in einem völlig anderen Blickwinkel.

Nach einem Blutbad ...

Der Roman „Im Traum kannst du nicht lügen“ von Malin Persson Giolito ist 2017 im Verlag Bastei Lübbe erschienen und betrachtet einen Kriminalfall in einem völlig anderen Blickwinkel.

Nach einem Blutbad in einem Gymnasium steht die 18-jährige Schwedin Maja als Tatverdächtige vor Gericht. Majas beste Freundin Amanda, Majas Freund Sebastian und der Lehrer Christer sind tot. Was ist passiert und ist Maja wirklich die Täterin?

Die Autorin schafft es, nicht nur die Tat an sich in den Vordergrund zu rücken, sondern beschäftigt sich mit der Frage nach dem „Warum“, aber auch mit dem Leben „nach der Tat“. Durch Rückblenden und Aussagen in den Gerichtsverhandlungen stellt sie die vermeintliche Täterin und deren Gedankenwelt in den Vordergrund.

Anfänglich war ich schockiert von der kalten und fast unnahbaren Sichtweise der Protagonistin, aber von Seite zu Seite wurde mir ihre Gedankenwelt immer vertrauter und ich habe mich dabei ertappt, mit einer vermeintlichen Mörderin zu sympathisieren.

Malin Persson Giolito hat es mit ihrem Debüt nicht nur geschafft einen spannenden Kriminalfall zu durchleuchten, sondern hat auch sehr viel Gesellschaftskritik in ihr Buch gesteckt: Von der Sensationsgier der Medien und dem Vorverurteilen des Volks, aber auch die Flüchtlingskrise findet ihren Platz in Majas Geschichte.

„Im Traum kannst du nicht lügen“ wurde zum Besten Kriminalroman Schwedens 2016 gekürt und ich kann mich hier nur voll und ganz anschließen. Bis zur letzten Seite war mir nicht bewusst, ob Maja nun schuldig ist oder nicht. Malin Persson Giolito hat mit ihrer klaren und prägnanten Sprache einen Spannungsbogen geschaffen, der niemals abgeflacht ist. Ein wirklich wunderbares Buch, das gelesen werden muss!

Veröffentlicht am 01.04.2024

Rettet die Dorfschule!

Bella und die Böllersum-Bande
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Das Buch "Bella und die Böllersum-Bande" von Karin Grothe wird für Kinder ab acht Jahren empfohlen. Das Buch handelt von einer Gruppe Jungen und Mädchen, die einfach ihren Alltag im Dorf Böllersum leben, ...

Das Buch "Bella und die Böllersum-Bande" von Karin Grothe wird für Kinder ab acht Jahren empfohlen. Das Buch handelt von einer Gruppe Jungen und Mädchen, die einfach ihren Alltag im Dorf Böllersum leben, bis die örtliche Schule geschlossen werden soll. Gemeinsam kämpfen die Kinder gegen die Entscheidung der Erwachsenen.

Das Buch gefällt uns sehr gut, da wir selbst in einem Dorf am Land leben und sich meine Kinder beim Vorlesen immer wieder selbst darin gesehen haben oder zumindest die Geschichten nachvollziehen konnten. Von den Kindern, über die Erwachsenen bis hin zum Bürgermeister war alles dabei, was auch unser Dorfleben bestimmt.

Das Buch zeigt auf liebevolle Weise, dass man durch Freundschaft und Zusammenhalt alles erreichen kann. Wir würden uns freuen noch mehr von Bella und der Böllersum-Bande lesen zu dürfen und hoffen auf eine ganze Böllersum-Reihe.

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Veröffentlicht am 29.10.2023

Menschlichkeit in einer düsteren Zeit

Die Kinder des Don Arrigo
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Der Roman „Die Kinder des Don Arrigo“ von Ivan Sciapeconi ist angelehnt an eine wahre Begebenheit und im Ullstein Verlag erschienen.
Der 11-jährige Nathan wird von seiner Mutter zu einer Hilfsorganisation ...

Der Roman „Die Kinder des Don Arrigo“ von Ivan Sciapeconi ist angelehnt an eine wahre Begebenheit und im Ullstein Verlag erschienen.
Der 11-jährige Nathan wird von seiner Mutter zu einer Hilfsorganisation geschickt, die ihn später nach Palästina ins gelobte Land und in Sicherheit vor den Nationalsozialisten bringen soll. Die Mutter und der Bruder bleiben in Berlin zurück. In der Villa Emma, in einem kleinen italienischen Dort lernt er den Dorfpfarrer Don Arrigo kennen, der den geflüchteten Kindern Schutz und Obhut und ein Stück Kindheit geben möchte. Doch die Gefahr rückt näher und das Überleben der Kinder liegt bald in den Händen der Dorfgemeinschaft.
Gerade jetzt, nach dem Terrorakt in Israel durch die Hamas macht das Lesen des Buches sehr nachdenklich. Die Schicksale der einzelnen Kinder in der Villa Emma sind sehr berührend. Doch, dass es auch in den dunkelsten Zeiten Menschen gibt, für die Hilfsbereitschaft und Nächstenliebe ganz selbstverständlich ist, macht Hoffnung. Hoffnung auf eine bessere Welt.

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Veröffentlicht am 09.07.2022

Weltraumgeschichten für Erstleser*innen

Leserabe - 1. Lesestufe: Weltraumgeschichten
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Als Mama eines Kindes in der ersten Klasse kannte ich die Leserabe-Reihe aus dem Ravensburger Verlag bereits. Auch das Buch von Leopé und Steffen Gumpert für die 1. Lesestufe zum Thema „Weltraumgeschichten“ ...

Als Mama eines Kindes in der ersten Klasse kannte ich die Leserabe-Reihe aus dem Ravensburger Verlag bereits. Auch das Buch von Leopé und Steffen Gumpert für die 1. Lesestufe zum Thema „Weltraumgeschichten“ hat uns wieder überzeugt.
Die Schrift ist für Erstleserinnen in einer passenden Größe. Die Sätze sind kurz und leicht verständlich. Die Geschichte selbst ist meiner Meinung nach für das empfohlene Lesealter von 6 bis 8 Jahren gut geeignet und lässt sich relativ rasch lesen, so dass kleine Erstleserinnen auch ein ganzes Buch lesen können.

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Veröffentlicht am 09.07.2022

Eine starke Frau

Violeta
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Der Roman Violeta von Isabel Allende ist im Suhrkamp Verlag erschienen.
Ich muss gestehen, dass ich bereits lange Leserin von den Büchern von Isabel Allende bin, da sie immer sehr starke Frauen in ihren ...

Der Roman Violeta von Isabel Allende ist im Suhrkamp Verlag erschienen.
Ich muss gestehen, dass ich bereits lange Leserin von den Büchern von Isabel Allende bin, da sie immer sehr starke Frauen in ihren Büchern thematisiert. Auch „Violeta“ handelt von einer starken Frau. Violeta del Valle wird 1920 während des Ausbruchs der Spanischen Grippe als jüngstes Kind einer bürgerlichen Familie in Südamerika geboren. Die Familie überlebt die Spanische Grippe, aber die Weltwirtschaftskrise und der Tod des Vaters lassen die Familie mittellos zurück. Violeta entwickelt sich im Laufe der Jahre zu einer eigenständigen und unabhängigen Frau. Die Autorin greift in ihrem Roman immer wieder auch frauenpolitische Themen auf: Gewalt im sozialen Nahbereich, der Kampf der Frauen für das Wahlrecht und ein selbstbestimmtes Leben. Violetas Leben endet, wie es begonnen hat: In einer Pandemie.
Der Roman ist ein Brief Violetas an ihren Enkel, den sie manchmal direkt anspricht und von ihren Höhen und Tiefen im Leben erzählt. Das Buch ist aber tatsächlich ein Roman und kein privates Schriftstück, der Schreibstil erinnert nicht sehr an einen Brief. Das Buch ist meiner Meinung nach aber wirklich lesenswert.

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