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Veröffentlicht am 01.04.2024

Die Liebe tanzt barfuß am Strand

Die Liebe tanzt barfuß am Strand
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Handlung
Im charmanten und idyllischen Örtchen Lütteby lebt Lina Hansen gemeinsam mit ihrer Großmutter Henrikje. Sie liebt ihr gemeinsames Häuschen, die enge Beziehung der Bewohner zueinander und auch ...

Handlung
Im charmanten und idyllischen Örtchen Lütteby lebt Lina Hansen gemeinsam mit ihrer Großmutter Henrikje. Sie liebt ihr gemeinsames Häuschen, die enge Beziehung der Bewohner zueinander und auch ihre Arbeit in der Touristinformation erfüllt sie mit Zufriedenheit. Noch dazu erlebt sie mit ihrer besten Freundin, der Pastorin Sinje, allerhand schräge Abenteuer, u.a. an der unheimlichen Kapitänsvilla am Waldrand, wo es angeblich spukt. Dies geht auf eine alte Geschichte zurück, die besagt, dass Liebende aus den Orten Lütteby und Grotersum niemals ein Paar werden können. Den dies ist einmal vor langer Zeit geschehen und hat ein tragisches Ende genommen.
Daher weiß Lina auch nicht so recht, was sie von ihrem neuen Chef Jonas halten soll, der ausgerechnet auf Grotersum kommt. Schließlich taucht auch noch ihr Ex vor Ort auf und sie findet ein Glückstagebuch ihrer Mutter, die kurz nach der Geburt verschwunden ist...

Meinung
Den Anfang des Buches habe ich gehört und muss ehrlich sagen, dass mich die Geschichte zu diesem Zeitpunkt noch nicht überzeugen konnte. Sie wirkte auf mich noch etwas zu leicht und die Sprache hat mich auch nicht mitgerissen. Zudem ließen sich jene Abschnitte, die in der Vergangenheit spielen, nicht einordnen und haben mich etwas verwirrt hinterlassen.
Ungefähr 100 Seiten des Romans habe ich gehört, die restlichen 220 schließlich gelesen. Und ich bin so froh, dass ich mich nicht weiter mit dem Hörbuch gequält habe, sondern das Buch in die Hand genommen und selbst gelesen habe. Ich bin direkt viel flüssiger vorangekommen, mir hat die Sprache besser gefallen, ich konnte mir die zauberhaften Beschreibungen des Örtchens Lütteby besser vorstellen und mein anfänglich kritischer Eindruck hat sich schnell gewandelt.

Ich finde es interessant, dass die Autorin diesmal auch einige Ereignisse in der Vergangenheit hat spielen lassen. So kann man einer Geschichte besser nachfühlen, die sich vor vielen Jahren ereignet hat und die die Bewohner von Lütteby noch heute beschäftigt. Außerdem kommt so eine solide Ernsthaftigkeit in die Handlung und es entsteht eine schöne Abwechslung.

Die Sprache war fast durchweg sehr angenehm zu lesen. Sie zeichnet vor allem von den Handlungsorten sehr schöne Bilder und hinterlässt einen lebendigen Eindruck der gesamten Geschichte. Ich bin flüssig vorangekommen, finde, dass es tolle Personenzeichnungen gibt. Außerdem ist mir die Spannung noch sehr positiv aufgefallen, die sich gerade auf den letzten Seiten zeigt. Dort schlägt sie einen hohen Bogen und lässt den ersten Band der Reihe mit einem überraschenden Cliffhanger enden. Damit hatte ich wahrlich nicht gerechnet, finde aber, dass es eine gute Lösung ist. So will man als Leser unbedingt den zweiten Teil lesen, weil viele Angelegenheiten noch offen sind und Platz zum spekulieren bieten.

Mein besonderes Highlight ist die schöne Umschreibung von Lütteby. Ich konnte mir jedes Haus, die Natur, die gesamte Umgebung einfach richtig gut vorstellen und habe mir sehr oft gewünscht, genau jetzt auch in einer so malerischen Gegend zu sein. Ich mag es, wie einladend die Stadt wirkt, wie sie lebendig und greifbar erscheint und wie gut man nachvollziehen kann, weshalb die Bewohner des Ortes diesen so lieben.

Die Figuren haben eine gute Zeichnung erhalten, sie treten authentisch und meist sympathisch auf und sind mit einigen kleinen Ticks und Eigenheiten ausgestattet. Ich konnte sie mir sowohl von ihrem Aussehen, als auch vom Charakter her gut vorstellen und finde, dass sie eine gute gesellschaftliche Vielfalt darstellen. Vielleicht wäre es für die Fortsetzungsbände noch ganz schön, wenn sie ein bisschen vielfältiger auftreten und mehrere Facetten ihrer Person zeigen, dann wäre ich vollkommen glücklich mit ihnen.

Fazit
Nach einigen Startschwierigkeiten hat es die Geschichte doch noch geschafft, mich zu überzeugen und jetzt freue ich mich richtig auf die zwei Fortsetzungen. Ich finde, dass die Erzählung einen guten unterhaltenden Faktor besitzt, sie wirkt lebendig, hat schöne leichte Züge und eignet sich daher perfekt als Lektüre für den Urlaub oder um das Fernweh zu wecken! Es gibt gut gezeichnete Charaktere, ein traumhaftes Setting, was mein absolutes Highlight des Buches darstellt und eine leicht lesbare Sprache. Jegliche Situtationen werden gut umrissen und so entsteht am Ende ein rundes und vollkommen stimmiges Bild. Ich bin voll im Lütteby-Fieber und freue mich auf den nächsten Band!

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Veröffentlicht am 14.02.2024

Dallmayr - Das Erbe einer Dynastie

Dallmayr. Das Erbe einer Dynastie
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Handlung
München 1933
Therese Randlkofer ist verstorben und langsam tastet sich ihre Schwiegertochter Lotte an die Fußstapfen der Matriarchin heran. Und sie ist sich sicher, dass im Kaffee die Zukunft ...

Handlung
München 1933
Therese Randlkofer ist verstorben und langsam tastet sich ihre Schwiegertochter Lotte an die Fußstapfen der Matriarchin heran. Und sie ist sich sicher, dass im Kaffee die Zukunft des Hauses Dallmayr liegt. Ihr Wunsch und Ziel ist es, eine eigene Kaffeemischung zu produzieren und ihre Kundschaft damit zu begeistern. Und was würde schließlich besser zu erlesenen Pralinen aus Frankreich und der Schweiz passen, als das Aroma von Kaffee?
Während die Zukunft für das Dallmayr rosig ausschaut, ziehen am Himmel dunkle Wolken auf. Die politische Lage spitzt sich zu, auch die Randlkofers sorgen sich um Freunde und Bekannte. Und ein Stück weit auch um das Überleben ihres Geschäfts...

Meinung
Band eins und zwei vom Dallmayr haben mir echt gut gefallen, sie sind fein geschrieben und bringen dem Leser ein Stück Firmengeschichte näher. Dementsprechend sehr habe ich mich auf das große Finale der Reihe gefreut, ich hatte auf einen mitreißenden und runden Abschluss der Reihe gehofft und war extrem gespannt auf die Geschichte. Meine Freude, ein Rezensionsexemplar vom dritten Band zu erhalten, war daher natürlich sehr groß, ein herzliches Dankeschön an das Bloggerportal!

Ich habe vor dem Lesen mal ein bisschen überlegt, was in den vorherigen Bänden passiert ist. Einiges ist mir wieder eingefallen, anderes kam mir dann während des Lesens wieder in den Sinn. Somit hatte ich zusammenfassend einen recht guten und flüssigen Start in die Geschichte und mir fiel es überraschend leicht, mich wieder darauf einzulassen. Zudem gibt es immer mal wieder ein paar Hinweise, was bisher geschehen ist, was ebenfalls hilfreich war!
Ich finde, dass die Sprache von der ersten Seite an ein flottes Lesen ermöglicht hat. Sowohl das Leben im Dallmayr, der Familie Randlkofer, als auch das Weltgeschehen wird lebendig beschrieben. Ich konnte mir die Örtlichkeiten gut vorstellen, auch die Figuren erhalten mit fortschreitender Handlung viel Persönlichkeit und treten auf eine angenehme und oft auch einnehmende Weise auf.
Es werden einige Erzählperspektiven genutzt, die verschiedene Blickweisen auf die Themen bieten und für eine gute Vielfalt sorgen. Mir hat das gut gefallen, zudem kann man so auch eine persönliche Entwicklung bei den Protagonisten erkennen und verschiedene Denkweisen kennenlernen.

Ich mag, wie intensiv und eingängig der historische Aspekt in der Geschichte vorkam. Das entsteht natürlich schon durch das Dallmayr und die Einbindung der Familie Randlkofer. Aber auch durch politische Ereignisse wird der Handlung ein schöner Hintergrund geboten, man kann die Stimmungen und Meinungen der Bevölkerung nachvollziehen und schauen, was für Auswirkungen bestimmte Entscheidungen für die ganze Nation haben. Ich hatte vorab gedacht, dass auch der Krieg mehr im Roman behandelt wird, ein großer Teil dessen wird allerdings übersprungen. Empfand ich tatsächlich als recht angenehm, da diese Jahre kurz angeschnitten werden und in ausreichend anderen Büchern ausführlich behandelt werden.

Ich fand es etwas schade, dass das Dallmayr für meinen Geschmack diesmal nicht mehr so stark im Fokus steht. Es spielte vor allem am Anfang eine zentrale Rolle, was mir echt gut gefallen hat. Aber aufgrund der Fülle an Themen, die aufkommen, rutscht es irgendwann leider ein bisschen in den Hintergrund und die Politik, die kommende Generation, als auch diverse Reisen stehen mehr im Vordergrund. Das war immer noch interessant und gut geschrieben und ich mag ja auch, dass es nie langweilig wird und eine schöne Abwechslung geboten wird. Allerdings hätte ich mir doch gewünscht, dass das Dallmayr durchweg mehr den Mittelpunkt der Geschichte darstellt.

Fazit
Eine weitere tolle Saga wandert nun geschlossen ins Regal und alles in allem bin ich zufrieden. Jedes einzelne Buch stellte für mich ein Lesevergnügen dar, ich bin sehr begeistert von der Reihe, wenngleich ich finde, dass dieser dritte und finale Band ein bisschen schwächer war, als die anderen beiden. Das kommt für meinen Geschmack dadurch, dass das Dallmayr zwar immer noch im Fokus steht, allerdings auch von den anderen Themen ein wenig übertrumpft wird und nicht mehr das im Fokus stehende Objekt ist. So wird zwar allgemein ein guter Blick auf die verschiedensten Personen und Probleme der Zeit geboten, mir wars aber leider ein bisschen zu wenig Dallmayr. Ansonsten ist es aber top geschrieben, unterhaltsam, interessant und mit einem soliden historischen Hintergrund versehen. Hat mir gut gefallen und ich kann die ganze Reihe definitiv weiterempfehlen!

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Veröffentlicht am 25.01.2024

Wie die Schweden das Träumen erfanden

Wie die Schweden das Träumen erfanden
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Handlung
Die Marke Traumbett ist weltbekannt, die Menschen verschiedenster Nationen schlafen in ihren Betten. Nur in Schweden hat das Unternehmen bisher noch keinen Fuß gefasst, was der Firmenbesitzer ...

Handlung
Die Marke Traumbett ist weltbekannt, die Menschen verschiedenster Nationen schlafen in ihren Betten. Nur in Schweden hat das Unternehmen bisher noch keinen Fuß gefasst, was der Firmenbesitzer Kaltenbacher Jr. nun ändern möchte.
Die schwedische Bürgermeisterin Julia hat ihren Posten neu angetreten und möchte die Provinz Halstaholm lukrativer machen. Sie hört von den Plänen der Firma und schnell steht fest: die 800 Arbeitsplätze werden in ihrer Region dringendst benötigt. Sie möchte Kaltenbacher überzeugen und dafür sind ihr alle Mittel recht. Ein Kreisverkehr wird umbenannt, innerhalb von Minuten entsteht eine Deutsche Schule, aus einer leerstehenden Schwimmhalle wird eine Bierstube. Julia sind alle Mittel recht, um den Traumbett-Chef zu überzeugen...

Meinung
Letztes Jahr hatte ich erstmals einen Roman von Jonas Jonasson gelesen, nachdem ich massig gute Meinungen zu seinen Werken gehört und gelesen habe. Hatte mir gut gefallen, ich mag den Schreibstil des Autoren und habe mich daher schon vorab auf seinen neuen Titel gefreut. Dieser konnte mich von der Inhaltsangabe her überzeugen und ich habe mich sehr über das Rezensionsexemplar gefreut, ein ganz herzliches Dankeschön geht an das Bloggerportal von PenguinRandomhouse!

Ich hatte vorab gar nicht darauf geachtet, wie viele Seiten der Roman umfasst und war ganz überrascht davon, was für ein dünnes Büchleins schließlich bei mir eingetroffen ist. Nichtsdestotrotz habe ich mich sehr auf die Lektüre gefreut und mit diesem Buch habe ich das Lesejahr 2024 abgeschlossen.
Die Sprache ist wieder auf einem sehr eigenen Niveau gehalten, sie ist gleichzeitig sehr lebendig, humorvoll, ein bisschen überzogen, als auch ein bisschen abstrus. Trotzdem eine Mischung, die überraschend gut funktioniert und bei mir dazu geführt hat, dass ich mir viele Situationen bildhaft vorstellen konnte. Ich bin durchweg flüssig mit dem Lesen vorangekommen und konnte währenddessen gut entspannen und mir vollkommen auf die Geschehnisse einlassen.

Es gibt kein ewiges Vorabgeplapper, es wird schnell zum Punkt gekommen, was ich gern mochte und was aufgrund der Kürze des Buches auch sehr sinnvoll war. Leider finde ich, dass die Personenzeichnungen nicht so stark ausgefallen ist, das wurde kurz angeschnitten, aber es wirkte nicht ganz rund. Mir fehlte es außerdem, dass nicht sonderlich stark in die Tiefe gegangen wird, es gibt ein recht flottes Erzähltempo, das durchweg recht hektisch wirkt. Dadurch entstand leicht der Eindruck, dass alles ein bisschen zu gestresst und manche Szenen sehr knapp wirken. Der Roman wirkte nicht immer stimmig, sondern manchmal noch unfertig und es scheint, als sei einiges auf der Strecke geblieben.

Fazit
Ich habe mich wirklich sehr auf den Roman gefreut, hatte hohe Erwartungen und finde, dass die Inhaltsangabe echt gut klingt. Durchweg liegt ein lockerer Schreibstil vor, bei denen immer wieder ein schöner Humor durchblitzt, der gerne noch mehr und ausgefallener hätte vorkommen können. Mir gefällt die Grundidee des Romans sehr und an weiten Stellen ist die Umsetzung dessen gut ausgefallen, leider finde ich das Erzähltempo als hektisch und manche Szenen wirkten dadurch nicht ausgefeilt und rund. In diesem Punkt hätte mir ein umfangreicherer, aber dadurch stimmigerer Roman besser gefallen. So liegt ein sehr solides Werk vor, das noch nicht ganz rund ist.

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Veröffentlicht am 05.11.2023

Cosmopolitan - Die Zeit der Frauen

Cosmopolitan – Die Zeit der Frauen
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Handlung
New York 1965
Alice Weiss zieht nach New York, um sich einen großen Traum zu erfüllen, sie möchte Fotografin werden. Schnell muss sie lernen, dass sie damit nur wenig Erfolg hat, stattdessen wird ...

Handlung
New York 1965
Alice Weiss zieht nach New York, um sich einen großen Traum zu erfüllen, sie möchte Fotografin werden. Schnell muss sie lernen, dass sie damit nur wenig Erfolg hat, stattdessen wird ihr eine Stelle als Sekretärin angeboten. Fortan arbeitet sie als erste weibliche Chefredakteurin des Cosmopolitan-Magazins, das seit kurzem unter der Leitung von Helen Gurley Brown steht. Es zeigt sich, dass die Arbeit und der Druck sehr groß sind, erwarten doch viele Mitarbeiter eine baldige Einstellung der Cosmopolitan und sind mit den skandalösen Ideen für kommende Beiträge nicht einverstanden. Und so geraten vertrauliche Informationen immer wieder in falsche Hände. In all diesem Chaos findet sich Alice wieder, die sich nicht nur an New York und ihre Arbeit gewöhnen muss, sondern sich auch inmitten diverser Intrigen findet...

Meinung
Ich habe diesen Roman eher zufällig bei Lovelybooks entdeckt, dort gab es eine Buchverlosung des Titels. Ein paar Tage habe ich daraufhin überlegt, ob ich den Roman gern lesen möchte und als er mir nicht mehr aus dem Kopf ging, habe ich mich für ein Rezensionsexemplar darauf beworben. Die Geschichte klingt einfach zu gut, als das ich mir sie hätte entgehen lassen wollen und ich war sehr glücklich, ein Exemplar des Buches zu erhalten, ein ganz herzliches Dankeschön geht an Lovelybooks, sowie den Rowohlt Verlag!

Der Beginn des Romans war mir bereits aus der Leseprobe vertraut, weshalb ich direkt sehr flüssiges und gut mit dem Lesen vorangekommen bin. Aber auch die hervorragend lesbare Sprache hatte daran ihren Anteil, sie leitet gut in die Geschichte hinein und befindet sich auf einem natürlichen Niveau. Sie bietet solide Bilder jeglicher Situationen und gibt die Möglichkeit, sich von der Handlungszeit, Mitte der 1960er Jahre, einen Eindruck zu verschaffen.

Ich mag es, wie vielfältig die Geschichte wirkt, man trifft im Verlauf der Handlung allerhand spannende und teils auch illustre Persönlichkeiten, was den Gesamteindruck auflockert und wodurch es nie langweilig wird. Außerdem wird so die gelungene Recherchearbeit der Autorin sichtbar, sie bietet einen guten Eindruck des Lebensgefühls, der Hoffnungen und Sehnsüchte und lässt dabei historische Personen auf fiktive Figuren treffen. Sie gehen ein schönes Zusammenspiel ein und treten einander ebenbürtig auf, was mir sehr gefallen hat.

Ich hätte mir gewünscht, dass die Protagonisten noch lebendiger auftreten und noch stärkere und aussagekräftigere Charaktere hätten ihnen gut getan. Vor allem Alice kommt neben Helen Gurney Brown ein bisschen blass daher, sie tritt nicht so stark auf, wie ich es mir erhofft hatte und ich finde, dass man merkt, dass sie sich dem Leser nicht ganz öffnet. Sie verbirgt einige Seiten von sich und zeigt sich nicht in all ihren Facetten, was dazu führt, dass sie zwar eine sympathische Hauptfigur ist, ich aber nie so wirklich eine Bindung zu ihr aufbauen konnte.

Fazit
Ich war sehr gespannt auf den Roman, der Start, die Sprache, die Handlungsorte und die Stimmung konnten mich auch echt überzeugen und haben schnell dazu geführt, dass ich das Buch gern in die Hand genommen habe und auch echt flüssig mit dem Lesen vorangekommen bin. Es liegt eine durch und durch interessante Geschichte vor, die einen schönen historischen Hintergrund besitzt und viele Informationen zur Erfolgsstory von Helen Gurney Brown und dem Cosmopolitan-Magazins bietet. Einzig hätte ich mir gewünscht, dass Alice, die Hauptprotagonistin des Buches, noch stärker und freier auftritt, sie sich dem Leser mehr öffnet. Ansonsten gibt’s von meiner Seite aus nichts zu meckern, ich hatte gute Lesestunden mit dem Roman!

Veröffentlicht am 05.11.2023

Elizabeth II und die Lieben ihres Lebens

Elizabeth II. und die Lieben ihres Lebens
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Handlung
Am 17.April 2021 tritt Queen Elizabeth II. einen ihrer schwersten Wege an. In der St. George's Kapelle in Windsor muss sie Abschied von ihrem geliebten Ehemann nehmen, der über 70 Jahre lang an ...

Handlung
Am 17.April 2021 tritt Queen Elizabeth II. einen ihrer schwersten Wege an. In der St. George's Kapelle in Windsor muss sie Abschied von ihrem geliebten Ehemann nehmen, der über 70 Jahre lang an ihrer Seite war. Nach der Beerdigung schwelgt sie in Erinnerungen, blättert durch ihre Tagebücher und erinnert sich zurück. Zurück an ihre Kindheit, die Eltern und Großeltern, an das erste Zusammentreffen mit ihrer großen Liebe, an ihre Kinder und Enkel. Und natürlich kommen auch Erinnerungen an eine Aufgabe, die ihr Leben gefüllt hat: Das Dasein als Königin und Oberhaupt des Commonwealths.

Meinung
Ich hab das Buch mal zufällig bei Instagram entdeckt und schwupps war mein Interesse geweckt. Ich liebe gute Romanbiographien über das britische Königshaus, hab da schon ein paar gelesen und wollte mir diese von Gabriele Diechler nicht entgehen lassen. Und als ich passend dazu bei Lovelybooks eine Leserunde entdeckt hatte, musste ich mal in die Leseprobe reinschnuppern, die sich als überraschend emotional und echt gut geschrieben entpuppt hat. Ich hab kurzerhand mein Glück versucht, mich beworben und durfte mich über ein Exemplar des Buches freuen. Ein ganz herzliches Dankeschön für das Rezensionsexemplar, lieber Insel Verlag!

Es gibt einen starken, emotionalen Start in den Roman, die Handlung setzt zur Beerdigung von Prinz Philip ein und zeigt einen kleinen Einblick in die Gedanken der Queen. Man kann kurz miterleben, wie sie den Tag erlebt und auch überstanden hat. Das war definitiv eine interessante Weise, um das Buch zu beginnen, als Leser will man direkt weiterlesen und weiter in das Leben dieser besonderen Person einzutauchen.
Insgesamt erstreckt sich der Roman über das ganze Leben von der Queen. Man kann gut schauen, wie sie aufgewachsen ist, wie die Beziehung zu diversen Familienmitgliedern war, wie sie in ihre Rollen als Ehefrau, Mutter und vor allem Königin hineingewachsen ist und wie sie auf diverse historische und politische Ereignisse reagiert hat. Es bietet sich die Möglichkeit, diese Persönlichkeiten auf menschliche und sehr greifbare Weise zu erleben und dabei zu verfolgen, wie sie auf die verschiedensten Themen reagieren.
Es wechseln sich immer Abschnitte aus dem Jahr 2021 und der Vergangenheit ab. Anhand von Tagebüchern blickt sie auf ihr Leben zurück, auf erste Begegnungen und letzte Momente, auf Krisen. Viele Abschnitte widmen sich dabei der königlichen Familie, erst ab ungefähr der Mitte des Buches wendet sich der Fokus stärker der Politik und den Ereignissen auf der ganzen Welt zu. Das fand ich ein bisschen schade, die Handlung war zwar noch immer sehr interessant, aber mir war dieser plötzliche Wandel zu abrupt und hat das Gleichgewicht des Romans ein bisschen durcheinandergebracht.

Es liegt eine schöne Sprache vor, die von jeder Szene sehr lebendige Bilder malt. Ich bin sehr flüssig mit dem Lesen vorangekommen und mag es, auf was für eine greifbare Art sowohl die Personen, als auch die Handlungsorte gezeichnet sind. Was ich bei beiden Aspekten sehr bewundernswert empfinde, viele Szenen spielen auf weitläufigen Schlössern, bei denen es schwierig sein kann, die Dimensionen zu erfassen. Und die Protagonisten sind natürlich jedem Leser bekannt, man hat einen eigenen Eindruck von ihnen und ihnen dann so viel Leben einzuhauchen ist sehr gut gelungen!

Fazit
Ich liebe bekanntermaßen eine gute Romanbiographie und wollte mir daher dieses Werk über die Queen nicht entgehen lassen. Es zeigte sich schnell, dass eine gute Recherchearbeit geleistet wurde, um so viele Fakten und wahre Begebenheiten wie möglich zu verarbeiten und um die Personen so nah wie möglich an der Wahrheit zu gestalten. Und das ist auch wirklich gelungen, ich finde, dass ein lebendiger und interessanter Blick auf die Queen, aber auch auf ihre Familie geschaffen wurde, der stark dazu verleitet, dass man weiterlesen möchte und noch mehr über die Royals erfahren will. Mir hat es besonders gefallen, dass mich manche Begebenheiten überraschen konnte, etwas schade empfand ich es, dass sich die Handlung irgendwann mehr der Politik und dem Weltgeschehen und dem darauf folgenden Einfluss auf die Royals zuwendet und weg von der Familie geht. Ansonsten jedoch ein echt tolles Buch, ich hab es gern gelesen und finde, dass ein schönes Werk geschaffen wurde, dass der Queen definitiv gerecht wird!

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