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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.04.2024

Henk und Schurk

Ein Tag und ein ganzes Leben
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Henk und Schurk sind ein eingeschworenes Team, welches sich langsam voneinander verabschieden muss. Doch es geht in diesem Buch nicht nur um die Trauer von Henk, sondern auch um sein Leben. Was hat er ...

Henk und Schurk sind ein eingeschworenes Team, welches sich langsam voneinander verabschieden muss. Doch es geht in diesem Buch nicht nur um die Trauer von Henk, sondern auch um sein Leben. Was hat er erreicht? Was waren einmal seine Träume? Wie sollen seine nächsten Lebensjahre aussehen?

Das sein treuster Begleiter ihn verlassen wird, öffnet Henk die Augen. Er will nicht allein sein und bleiben. Und dank Schurk lernt er Mia kennen. Mia ist nicht sein Typ Frau, aber sie hat etwas, was ihn oft an sie denken lässt. Seine Gedanken haben mich manches Mal ordentlich überrascht. Da war wenig Platz für die Philosophie (wie im Klappentext geschrieben). Sehr deutlich hat der Autor die Gedanken und Sehnsüchte von Henk kommuniziert. Er wirkt oftmals unbeholfen und linkisch und im nächsten Augenblick schlägt er über die Stränge, die mich überraschten. Jedoch ist er ein sensibler Mensch, der sich oft um andere Menschen sorgt und kümmert und dabei sein eigenes Leben etwas aus den Augen verliert. Es zieht vorbei und dies wird ihm nun bewusst.

Das Buch war für mich weniger ein "tröstlich-philosophischer Roman". Für mich war es eine Geschichte über einen älteren Herrn, der sich seinen neuen Lebensabschnitt stellt und immer wieder gedankliche Reisen in die Vergangenheit unternimmt.

Veröffentlicht am 09.01.2024

Der überspringende Funke fehlt

Clara und die Poesie des Lebens
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Ich bin ja ein kleiner Fan von französischer Literatur und Filmen. Deshalb freute ich mich sehr auf das Buch von Stephane Carlier. Die Freude hielt auch noch die ersten Seiten an und ich begleitete Clara ...

Ich bin ja ein kleiner Fan von französischer Literatur und Filmen. Deshalb freute ich mich sehr auf das Buch von Stephane Carlier. Die Freude hielt auch noch die ersten Seiten an und ich begleitete Clara durch ihren Alltag und lernte ihre Chefin und ihren Freund kennen. Doch dann stockte es. Der Zauber und die Leichtigkeit, die mich normalerweise bei den französischen Autor:innen begeistert, wurde nicht entfacht. Die Bildsprache war nicht so rund und schön wie erwartet.

Dabei ging es doch um Literatur, um Bücher und wie sie das Leben der Lesenden verändern kann. Auch Clara macht diese Erfahrung. Sie wagt sich an Proust und verändert sich und ihr Leben. Diese Veränderungen waren mir zu schnell abgehandelt ohne das man die Emotionen und den Wandel wirklich wahrnehmen konnte.

Obwohl das Buch wunderschöne Illustrationen beinhaltet, konnte mich die Geschichte leider nicht so richtig einfangen. Schade.

Veröffentlicht am 06.12.2023

Guter Einstieg in die Krimiserie

Der Novembermörder
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Helen Turstens "Der Novembermörder" ist ein grundsolider, aber wenig aufregender Krimi. Die Autorin lässt den Lesenden an vielen Abläufen sehr detailliert teilhaben. Einerseits ist es interessant zu lesen, ...

Helen Turstens "Der Novembermörder" ist ein grundsolider, aber wenig aufregender Krimi. Die Autorin lässt den Lesenden an vielen Abläufen sehr detailliert teilhaben. Einerseits ist es interessant zu lesen, wie die Abläufe auf dem Revier sind, andererseits sind manche Begebenheiten aus dem Privatleben der Hauptcharaktere, die Pizzabestellungen auf dem Revier oder andere sehr detaillierte Beschreibungen zu ausschweifend. Sie lenken etwas vom Fall ab und sorgen für zähe Passagen, die das Tempo der Geschichte drosselten.

Trotzdem fand ich die Grundidee der Geschichte gut und spannend. Wie fast alle skandinavischen Autor*innen baut auch Helene Tursten aktuelle Probleme aus der schwedischen Politik mit ein. Sie geht auf die gesellschaftlichen Probleme ein und zeigt auf, welche Machtkämpfe gerade geführt werden. Man sollte beim Lesen darauf achten, dass das Buch bereits 2000 geschrieben wurde. Es sind jedoch einige Punkte noch heute aktuell.

Veröffentlicht am 06.12.2023

Nette Geschichte

Lichterzauber in Schweden
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Lilje reist in den Norden Schwedens, um über die touristische Attraktionen zu berichten. Es geht dabei einiges schief, so dass sie sich ein Zimmer mit Juha teilen muss. Bereits bei dieser Passage war das ...

Lilje reist in den Norden Schwedens, um über die touristische Attraktionen zu berichten. Es geht dabei einiges schief, so dass sie sich ein Zimmer mit Juha teilen muss. Bereits bei dieser Passage war das Ende des Buches klar. Leider.

Wie viele dieser Wohlfühlromane muss man sich um das Ende bereits am Anfang des Buches keine Gedanken machen. Die Geschichte verzichtet auch nicht auf die üblichen Wendungen, um das Ende etwas hinauszuzögern, aber der leichte Schreibstil und die schöne bildhafte Sprache der Autorin entschädigen das.

Die Autorin erzählt jedoch nicht nur von Lilje und Juha, sondern auch von den Sámi, dem indigenen Volk, und deren Probleme mit der Politik und den örtlichen Investoren. Mir haben die Beschreibungen der Traditionen, der Lebensart der Sámi und deren Verhältnis zur Natur und ihren Rentierherden gut gefallen. Die Kritik an der Gesellschaft, den Umweltschäden durch die Industrie und deren Umgang mit den Sámi waren interessant.

Das Ende, besonders der Epilog, hätten (aus meiner Sicht) nicht ganz so zuckersüß ausfallen müssen. Ein realistischeres Ende hätte mir mehr gefallen.

Trotzdem kann man mit dem Buch ein paar schöne entspannte Stunden auf der Couch verbringen und sich treiben lassen.

Veröffentlicht am 16.07.2023

Sechs Frauen, viel Alkohol, wenig Spannung

One of the Girls
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Vorweg: Es ist kein Thriller oder eine spannungsgeladene Geschichte. Es war, für mich, ein Roman mit einer Leiche, sechs Frauen und deren Geschichten und sehr viel Alkohol.

Die Geschichte liest sich gut ...

Vorweg: Es ist kein Thriller oder eine spannungsgeladene Geschichte. Es war, für mich, ein Roman mit einer Leiche, sechs Frauen und deren Geschichten und sehr viel Alkohol.

Die Geschichte liest sich gut und schnell weg. Die sechs Frauen reisen auf eine griechische Insel, um den Junggesellinnenabschied zu feiern. Bei solchen Anlässen wird getrunken, viel getrunken, aber eben einen Tag oder eine Nacht. Hier floss leider immer der Alkohol über mehrere Tage und wenn man den Geschichten der Frauen folgt, dann ist dies wohl Alltag für sie. Diese ständige Betonung des Alkohols empfand ich beim Lesen als recht störend und unangebracht. Davon abgesehen, erinnerten mich die sechs Frauen an eine Gruppe, die nicht wirklich zusammenpassen, aber das Gefühl hatten, zusammen sein zu müssen.

Sie sind nicht geschlossen, nicht wirklich miteinander befreundet und kennen sich scheinbar auch nicht wirklich. So gibt es innerhalb der Geschichte immer wieder Auseinandersetzungen und Verletzungen, die ausgerechnet beim Junggesellinnnenabschied ausgetragen werden müssen. Trotz der Reibereien zwischen den Frauen konnte sich keine Spannung aufbauen und auf den finalen Knall musste man tatsächlich bis zum Schluss warten.

Mich konnte die Geschichte nur bedingt einfangen. Die Charaktere waren mir teilweise zu oberflächlich, ihr Verhalten (für ihr Alter) zu kindisch und unreif. Nur die vielen kleinen Verwicklungen und Verstrickungen fand ich gut und auch interessant, aber leider reicht dies nicht aus, um eine Spannung, die bis zum Schluss durchhält, aufzubauen.

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