Untied und Greets ermitteln weiter
Vor drei Jahren schon ist Karsten Untieds Vater gestorben, aber bis vor ungefähr acht Monaten hat Karsten die Gegend, in der sein Elternhaus steht, mehr oder weniger gemieden. Nun hat er sich dazu entschlossen, ...
Vor drei Jahren schon ist Karsten Untieds Vater gestorben, aber bis vor ungefähr acht Monaten hat Karsten die Gegend, in der sein Elternhaus steht, mehr oder weniger gemieden. Nun hat er sich dazu entschlossen, das Haus in der nördlichen Dithmarscher Köge zu entrümpeln und als Wochenendhäuschen herzurichten. Seit 11 Tagen räumt er, gemeinsam mit seinem alten Nachbarn Herbert Schlömer, das Haus aus. Nun möchte er noch seinen letzten Urlaubstag genießen, bevor er am Montag wieder seinen Dienst bei der Kriminalpolizei in Kiel antreten muss. Kurz vor seiner Heimreise informiert ihn seine Kieler Chefin darüber, dass er sich bei der Kriminalpolizei in Heide melden soll, die könnten seine Unterstützung in einem Fall gebrauchen. Es ist noch kein halbes Jahr her, als er gemeinsam mit seiner Heider Kollegin Katja Greets einen Mordfall gelöst hat.
Dieses Mal hat die Eider in Wollersum eine Leiche ans Ufer gespült und gemeinsam mit Katja Greets und ihrem Team gilt es herauszufinden, ob die Person einen Unfall hatte und so in der Eider gelandet ist, oder ob es sich um ein unfreiwilliges und zudem tödliches Bad im Fluss handelte.
Vor den Beiden liegt keine einfache Aufgabe.
Der Fall in Wollersum ist der zweite Kriminalfall, den Kriminalhauptkommissar Karsten Untied und Kriminaloberkommissarin Katja Greets gemeinsam lösen. In „Marschblut“ treten die Beiden zum ersten Mal erfolgreich als Team auf. Man kann „Marschnacht“ als Solitärband lesen, um jedoch das persönliche Verhältnis zwischen Greets und Untied zu verstehen, empfiehlt es sich, beide Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen.
Im ersten gemeinsamen Fall war es so, dass Katja Greets ihrem Kollegen Karsten Untied unterstellt war, dieses Mal ist es jedoch anders herum. Da Greets aufgrund einer Erkrankung des Dienststellenleiters Michels die kommissarische Leitung übernommen hat, ist Untied dieses Mal Greets unterstellt, was ab und an zu Kompetenzgerangel führt.
Der Autor Marco Schreiber hat seinen Kriminalfall und dessen Auflösung auf unterschiedlichen Handlungssträngen aufgebaut, die sich stetig zueinander hin bewegen, dann zu einem einzigen Strang verschmelzen der letztendlich zur Auflösung des Falles und zur Beantwortung aller noch offenen Fragen führt.
Auch dieser Krimi von Marco Schreiber entwickelt sich ruhig und ohne übermäßiges Blutvergießen und die Spannung baut sich durch die kurzen Kapitel auf, die zwischen den Handlungssträngen hin und her wechseln. Marco Schreiber spielt immer wieder mit der Fantasie des Lesers und wenn man glaubt, den Täter gefunden zu haben, stellt man fest, dass alles doch ganz anders ist.
Wie auch schon in „Marschblut“ empfinde ich den Schreibstil von Marco Schreiber als locker und léger und sehr angenehm zu lesen. Die beiden Kriminalkommissare sind auch in diesem Buch als sympathische Charaktere gezeichnet, sie haben gute und schlechte Tage und treffen gute und/oder schlechte Entscheidungen; so wie Menschen eben handeln. Alle anderen handelnden Charaktere sind ebenfalls gut gezeichnet, man muss sie aber nicht unbedingt sympathisch finden.
Auch diese fiktive Geschichte des Autors Marco Schreiber hat mich für ein paar Stunden gut unterhalten und ich würde mich freuen, wenn das Team Untied und Greets noch weitere Kriminalfälle aufklärt.