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Veröffentlicht am 02.04.2024

Von Drachen und Helden, die heute noch nicht wissen, dass sie morgen welche sein werden.

Die geheime Drachenschule - Feuerschattens erster Reiter
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Nachdem ich selbst ein großer Fan von Drachengeschichten bin, suche ich natürlich auch für meine Tochter stets nach Geschichten, die sie liebevoll in diese Welten einführen. Daher kam das Hörbuch von „Die ...

Nachdem ich selbst ein großer Fan von Drachengeschichten bin, suche ich natürlich auch für meine Tochter stets nach Geschichten, die sie liebevoll in diese Welten einführen. Daher kam das Hörbuch von „Die geheime Drachenschule – Feuerschattens erster Reiter“ für uns wie gerufen. Auf einer Autofahrt haben wir uns also in die Welt der Drachen, Clans und Glutnester vorgewagt und einfach jede Minute davon geliebt!
Die Geschichte von Jeremias, der seinen Platz in der Welt als ausgesetztes Findelkind und vom Drachen Markierter erst noch finden muss, ist eine Geschichte über Mut, Selbstfindung und der Überwindung von Vorurteilen, die uns direkt fesseln konnte. Dabei gab es kurzweilige Erzählungen voller Spannung wie auch lustige Wortwechsel zwischen Jeremias und dem Drachen Feuerschatten, die uns beide lachen ließen. Meine Tochter mochte die Sequenzen in der Höhle, wo Jeremias und Feuerschatten von Bedrohung zu Freunden werden, sehr. Die Stimme, die Philipp Scheppmann dabei dem Drachen verleiht, konnte hier doppelt punkten, weil es so manch ironischen Witz noch lustiger machte. Die Geschichte ist ein toller Einstieg in die Welt der Drachenreiter und vermittelt wunderbar den Beginn der Ära der Drachenschule. Wir hätten am liebsten direkt weitergehört.

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Veröffentlicht am 01.03.2024

(Farben-)Prächtige Weitererzählung einer mitreißenden Dystopie

Rot
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Über zehn Jahre ist es her, dass Jasper Fforde uns mit seinem aufrüttelnden, dystopischen und intelligent-unterhaltsamen Roman „Grau“ sprachlos zurückgelassen hat. Nun erscheint mit „Rot“ endlich die lang ...

Über zehn Jahre ist es her, dass Jasper Fforde uns mit seinem aufrüttelnden, dystopischen und intelligent-unterhaltsamen Roman „Grau“ sprachlos zurückgelassen hat. Nun erscheint mit „Rot“ endlich die lang ersehnte Fortsetzung und trotz all der Zeit, die dazwischenliegen mag, wird man direkt wieder in die Geschichte von Jane und Eddie gesogen. Die Story knüpft an dem gefährlichen Plan an, den beide zum Schluss des ersten Bandes geschmiedet haben und verspricht eine wilde und gefährliche Suche nach der Wahrheit hinter der Farbengesellschaft.
Vorab muss gesagt werden, dass Jasper Fforde einfach ein unheimliches Schreibtalent ist. Er schafft es wie sonst nur wenige, hochkomplexe, inhaltsschwangere und realitätsferne Inhalte so zu verpacken, dass sie dem Leser nicht nur verständlich gemacht werden können, sondern man die Welten, die er schreibt, fast vor sich sehen kann und einfach alles, was er sich für seine Dystopie überlegt hat, nicht nur logisch klingt, sondern auch an vielen Stellen so gut formuliert ist, dass man viele Parallelen zu unserer Gesellschaft ziehen kann und die Brücken zwischen den Welten trotz krasser Differenzen oft zu verschwimmen drohen. Auch in „Rot“ gelingt Jasper Fforde dies wieder genial. Man fiebert bis auf wenige den Lesefluss etwas drosselnde Längen im Erzählstrang mit den Protagonisten mit, wird mit ihnen wütend, erleuchtet, sentimental und aktiv. Die Gesellschaftskritik, die in jeder Seite steckt, lässt einen auch in der Realität schwer los und man denkt noch lange, nachdem man das Buch zur Seite gelegt hat, über das Gelesene nach.
Der Schreibstil lässt einen nur so durch die Seiten fliegen, auch wenn es anfangs etwas schwierig war, die geänderten Namen und die Übernahme der englischen Begrifflichkeiten mit dem ersten Band zu vereinen, da dies in „Grau“ noch anders gehandhabt wurde.
Alles in Allem ist die Fortsetzung von Ffordes Dystopie eine sehr gelungene Weitererzählung eines bereits brillanten ersten Bandes, die voller intelligenter, aufrüttelnder Fragen und Antworten steckt und mir noch lange im Gedächtnis bleiben wird.

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