Aufmerksamkeit trifft auf Rache
Inhalt:
Die kleine Tochter der alleinerziehenden Lehrerin Moriguchi ist im Schulschwimmbad ertrunken; ein tragischer Unfall, wie es scheint. Wenige Wochen später kündigt Moriguchi ihre Stelle an der Schule, ...
Inhalt:
Die kleine Tochter der alleinerziehenden Lehrerin Moriguchi ist im Schulschwimmbad ertrunken; ein tragischer Unfall, wie es scheint. Wenige Wochen später kündigt Moriguchi ihre Stelle an der Schule, doch zuvor will sie ihrer Klasse noch eine letzte Lektion mit auf den Weg geben. Denn sie weiß, dass ihre Schüler Schuld am Tod ihrer Tochter haben. Mit einer erschütternden Offenbarung setzt sie unter ihnen ein tödliches Drama um Schuld und Rache, um Gewalt und Wahnsinn in Gang, an dessen Ende keiner - weder Kind noch Erwachsener - ungeschoren davonkommt.
Meine Meinung:
Aufgeteilt ist dieses tolle Buch in die Kapitel "Der Heilige", "Der Märtyrer", "Die Wohlmeinende", "Der Suchende", "Der Gläubige" und "Der Evangelist". Jedes dieser Kapitel ist von einem ganz hervorrangenden flüssigen Schreibstil gesprägt.
Mit den asiatischen Namen hatte ich anfänglich allerdings ein paar Probleme hinsichtlich der Geschlechterzuordnung und ich konnte diese mir auch nur schlecht einprägen.
Die Story beginnt ungewöhnlich anders und wirkt dadurch sehr verlockend. Die Lehrerin Moriguchi beginnt mit einem Monolog aus mehreren Geständnissen, z.B. Warum ihre Klasse über einen längeren Zeitraum täglich Milch bekommen hat, Warum sie als Lehrerin aufhört und dass der Vater ihrer Tochter AIDS hat.
Es wirkt wie eine Standpauke der anderen Art.
In ihrer Aufzählung von Geständnissen schockt sie auch mit der Anschuldigung, dass ihre Tochter nicht eines natürlichen Todes gestorben ist, sondern ermordet wurde.
"Und es stimmt, dass mein Ausscheiden aus dem Lehrberuf mit Manamis Tod zu tun hat. Aber es stimmt auch, dass ich unter anderen Umständen wahrscheinlich weiter unterrichtet hätte, um meine Schuld abzubüßen und mich von meiner Trauer abzulenken. Warum also habe ich beschlossen zu kündigen? Weil Manamis Tod kein Unfall war. Sie wurde ermordet, und zwar von Schülern aus dieser Klasse." (ZITAT)
Bereits nach diesem Kapitel war ich wirklich gefesselt. Diese Spannung hat sich durch das weitere Aufdecken von Wahrheiten aus verschiedenen Blickwinkeln verstärkt.
Es geht in "Geständnisse" um Taten, welche durch die Suche nach Aufmerkamkeit und Beachtung getätigt wurden und um Rache. Es geht um Schwache, die von Schwächeren manipuliert werden.
"Schwache Menschen suchen sich noch schwächere Menschen als ihre Opfer. Und denen, die zum Opfer geworden sind, bleibt oft nichts anderes übrig, als die Qual zu ertragen oder sie durch den Tod zu beenden." (ZITAT)
Das Ende bildet einen großartigen Abschluss und eine tolle Abrundung durch ein unerwartetes Ende.
Das Cover, welches mit dem blutenden Apfel schlicht gehalten wurde, gefällt mir ausgesprochen gut.
Dieses Buch hat mich absolut überraschen und begeistern können - deshalb auch eine große Leseempfehlung meinerseits!