Cover-Bild Geständnisse
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16,99
inkl. MwSt
  • Verlag: C. Bertelsmann
  • Genre: Krimis & Thriller / Sonstige Spannungsromane
  • Seitenzahl: 272
  • Ersterscheinung: 27.03.2017
  • ISBN: 9783570102909
Kanae Minato

Geständnisse

Roman
Sabine Lohmann (Übersetzer)

Die kleine Tochter der alleinerziehenden Lehrerin Moriguchi ist im Schulschwimmbad ertrunken; ein tragischer Unfall, wie es scheint. Wenige Wochen später kündigt Moriguchi ihre Stelle an der Schule, doch zuvor will sie ihrer Klasse noch eine letzte Lektion mit auf den Weg geben. Denn sie weiß, dass ihre Schüler Schuld am Tod ihrer Tochter haben. Mit einer erschütternden Offenbarung setzt sie unter ihnen ein tödliches Drama um Schuld und Rache, um Gewalt und Wahnsinn in Gang, an dessen Ende keiner – weder Kind noch Erwachsener – ungeschoren davonkommt.

Mit immenser Sogwirkung und einem unbestechlichen Blick auf die menschlichen Abgründe erzählt die ehemalige Lehrerin Kanae Minato eine faszinierend-verstörende Geschichte voller unerwarteter Wendungen. Ein packender Roman, dessen Stimmen den Leser noch lange begleiten.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.12.2018

Aufmerksamkeit trifft auf Rache

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Inhalt:
Die kleine Tochter der alleinerziehenden Lehrerin Moriguchi ist im Schulschwimmbad ertrunken; ein tragischer Unfall, wie es scheint. Wenige Wochen später kündigt Moriguchi ihre Stelle an der Schule, ...

Inhalt:
Die kleine Tochter der alleinerziehenden Lehrerin Moriguchi ist im Schulschwimmbad ertrunken; ein tragischer Unfall, wie es scheint. Wenige Wochen später kündigt Moriguchi ihre Stelle an der Schule, doch zuvor will sie ihrer Klasse noch eine letzte Lektion mit auf den Weg geben. Denn sie weiß, dass ihre Schüler Schuld am Tod ihrer Tochter haben. Mit einer erschütternden Offenbarung setzt sie unter ihnen ein tödliches Drama um Schuld und Rache, um Gewalt und Wahnsinn in Gang, an dessen Ende keiner - weder Kind noch Erwachsener - ungeschoren davonkommt.

Meine Meinung:
Aufgeteilt ist dieses tolle Buch in die Kapitel "Der Heilige", "Der Märtyrer", "Die Wohlmeinende", "Der Suchende", "Der Gläubige" und "Der Evangelist". Jedes dieser Kapitel ist von einem ganz hervorrangenden flüssigen Schreibstil gesprägt.
Mit den asiatischen Namen hatte ich anfänglich allerdings ein paar Probleme hinsichtlich der Geschlechterzuordnung und ich konnte diese mir auch nur schlecht einprägen.

Die Story beginnt ungewöhnlich anders und wirkt dadurch sehr verlockend. Die Lehrerin Moriguchi beginnt mit einem Monolog aus mehreren Geständnissen, z.B. Warum ihre Klasse über einen längeren Zeitraum täglich Milch bekommen hat, Warum sie als Lehrerin aufhört und dass der Vater ihrer Tochter AIDS hat.
Es wirkt wie eine Standpauke der anderen Art.

In ihrer Aufzählung von Geständnissen schockt sie auch mit der Anschuldigung, dass ihre Tochter nicht eines natürlichen Todes gestorben ist, sondern ermordet wurde.

"Und es stimmt, dass mein Ausscheiden aus dem Lehrberuf mit Manamis Tod zu tun hat. Aber es stimmt auch, dass ich unter anderen Umständen wahrscheinlich weiter unterrichtet hätte, um meine Schuld abzubüßen und mich von meiner Trauer abzulenken. Warum also habe ich beschlossen zu kündigen? Weil Manamis Tod kein Unfall war. Sie wurde ermordet, und zwar von Schülern aus dieser Klasse." (ZITAT)


Bereits nach diesem Kapitel war ich wirklich gefesselt. Diese Spannung hat sich durch das weitere Aufdecken von Wahrheiten aus verschiedenen Blickwinkeln verstärkt.

Es geht in "Geständnisse" um Taten, welche durch die Suche nach Aufmerkamkeit und Beachtung getätigt wurden und um Rache. Es geht um Schwache, die von Schwächeren manipuliert werden.


"Schwache Menschen suchen sich noch schwächere Menschen als ihre Opfer. Und denen, die zum Opfer geworden sind, bleibt oft nichts anderes übrig, als die Qual zu ertragen oder sie durch den Tod zu beenden." (ZITAT)

Das Ende bildet einen großartigen Abschluss und eine tolle Abrundung durch ein unerwartetes Ende.


Das Cover, welches mit dem blutenden Apfel schlicht gehalten wurde, gefällt mir ausgesprochen gut.

Dieses Buch hat mich absolut überraschen und begeistern können - deshalb auch eine große Leseempfehlung meinerseits!

Veröffentlicht am 05.05.2018

Verstörend gut

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Inhalt:
Die kleine Tochter der Lehrerin Moriguchi ist im Schulschwimmbad ertrunken aus diesem und anderen Gründen kündigt Moriguchi ihre Stelle als Lehrein doch nicht ohne ihrer Klasse vorher noch eine ...


Inhalt:
Die kleine Tochter der Lehrerin Moriguchi ist im Schulschwimmbad ertrunken aus diesem und anderen Gründen kündigt Moriguchi ihre Stelle als Lehrein doch nicht ohne ihrer Klasse vorher noch eine Lektion zu erteilen, denn sie weiß, dass ihre Schüler Schuld am Tod ihrer Tochter haben.
Und so beginnt ein unaufhaltsamer Strudel, der Schuld, Rache, Wahnsinn und Gewalt durcheinander wirft, bis jeder durch ihn durchgewirbelt wurde.









Meinung:
Wo Genie und Wahnsinn sich die Hände reichen.
Diese Rezension muss mit diesem Satz beginnen, denn ich habe mich jede Sekunde die ich mit diesem Buch zugebracht habe gefragt, ob das Buch wahnsinnig ist, oder genial. Ob ich wahnsinnig bin, weil ich nicht aufhören konnte eine so grausame, bösartige Geschichte zu lesen, die mich gleichzeitig so fasziniert hat, dass es nur wenige Stunden waren, die es brauchte um es zu beenden.
Wo hört das Genie auf und wo beginnt der Wahnsinn?
Alles was ich glaubte darüber zu wissen wurde einfach so weggefegt, denn hier werden alle Grenzen ausradiert, neu gezogen um dann wieder und wieder ausgelöscht zu werden. Hier ist nichts wie es scheint, niemand wie er vorgibt.
Und das ist nur die kleinste Wahrheit über dieses Buch.

Zum Anfang.
Ich wurde also mitten rein katapultiert, in eine Erzählung, die meistens eine blieb.
Zuerst begegnet man der Lehrerin Moriguchi, die gerade beginnt ihrer Klasse alles zu erzählen. Eine Seite der Geschichte.
Die Perspektive habe ich so noch nie erlebt und dennoch hatte ich keinerlei Schwierigkeiten in diese Geschichte hinein zu finden. Nein. Ich war sogar so sehr drin, dass ich mich erschreckte sobald irgendein Geräusch mich störte.
Man beginnt jedenfalls Schlüsse zu ziehen, einen Fall zu rekonstruieren, sich mehr Gedanken zu machen. Doch das wird alles schnell wieder zunichte gemacht, denn am Ende von Moriguchis Vortrag ist alles anders.

Und dann bin ich gefallen. Von Seite zu Seite getorkelt um mehr zu wissen, um die Teilchen zusammen zu setzen, die nach und nach so perfekt zu passen schienen, dass man es nur als genial bezeichnen kann obwohl die ganze Story eigentlich völlig an den Haaren herbei gezogen klingt. Aber man wird das Gefühl, dass es sich vielleicht irgendwo so genau abspielt nicht los. Es nagte an mir. Auch wenn ich mir sicher war, dass diese enorm große, perfide Verkettung so niemals würde passieren können musste ich letztlich so abwegig es mir auch erscheint dem Ganzen eine Portion Realität beimessen.
Aus folgendem schlichten Grund: Wahnsinn.
Dieser ist so real wie alles andere auf der Welt. Es gibt ihn in Ausführungen, die mir sicher den Boden unter allem wegreißen würden an was ich glaube. Das war auch einer der Hauptgrunde, weswegen mir dieses Buch Schauder um Schauder über den Rücken gejagt hat, mich verstört hat und mir eine unsagbare Angst eingejagt hat.

So Irrwitzig es auch klingt wenn ihr versucht es realistisch zurück zu verfolgen mag zwar einiges überzogen klingen im Wahn aber vielleicht so passieren. Vielleicht hat das eine das andere zur Folge. Vielleicht gibt es diese Verkettungen, bei dem jeder mit jedem verbunden ist und es erst aufhört wenn all die schrecklichen Dinge passiert sind, die passieren sollten.
Ihr merkt vielleicht, dass meine Gedanken ziemlich dunkel sind und sie wurden tatsächlich immer dunkler.

Die Atmosphäre hat nichts mit gut, schön oder hell zu tun. Nicht einmal entfernt. Auch würde ich nicht sagen, dass es mich unterhalten hat.
Es hat mich an sich gerissen ohne mein Zutun.

Es ist keine liebevolle Geschichte mit Detailverliebtheit, keine Story bei der man denkt, dass alles schon seinen richtigen Weg geht. Es ist alles und es ist nichts und so viel dazwischen. Es hat mich beeindruckt und angewidert gleichermaßen.
Und es war hart. Richtig hart.
Die Gefühllosigkeit, die es rüber bringt habe ich in der Form noch nie erlebt. Alles was passiert ist ein grässliches Spiel, auf Gemeinheiten folgt Tod und das ist nicht das schlimmste.

Es frisst einfach alles von dir.
Es erreicht die Substanz mühelos. Es ging mir an die Substanz, unter die Substanz, es zerfraß sie einfach so.
Und ich schwöre es wird nachklingen.

Ja dieses Buch ist böse. Niemand ist normal. Alle haben irgendwelche schwerwiegenden psychischen Probleme und eins ergibt das nächste, ergibt das nächste, das nächste...







Schreibstil:
Auch dem klinischen Schreibstil von Kanae Minato ist es geschuldet, dass diese Geschichte so bei mir angekommen ist, wie sie angekommen ist. Und ich bin sicher, dass sie ihre Wirkung nicht verfehlt hat. Diese Geschichte soll nicht begeistern sondern verstören und ich finde, dass Kanae die verstörenden Worte findet mehr als andere, die gestörtesten Charaktere erschafft und die abgedrehteste, böseste Geschichte unter der Sonne geschrieben hat. Zu welchem Zweck wusste ich selbst danach nicht, aber es ist ein unheimliches Talent über das diese Schriftstellerin verfügt und sie weiß es einzusetzen.




Cover:
Es ist schlicht aber aussagekräftig. Zusammen mit dem Klappentext muss man es wohl haben.

Veröffentlicht am 22.01.2018

Grandios

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Aber worum gehts, das erfahrt ihr im Klappentext:

Belgravia beginnt am Vorabend der Schlacht von Waterloo, dem 15. Juni 1815, als in Brüssel die Herzogin von Richmond einen prächtigen Ball für den Herzog ...

Aber worum gehts, das erfahrt ihr im Klappentext:

Belgravia beginnt am Vorabend der Schlacht von Waterloo, dem 15. Juni 1815, als in Brüssel die Herzogin von Richmond einen prächtigen Ball für den Herzog von Wellington gibt. Kurz nach Mitternacht kommt die Nachricht, dass Napoleon unerwartet die Grenze überschritten hat. Wellington und seine Truppen müssen umgehend in die Schlacht ziehen. Eingeladen zum Ball sind auch die Trenchards, die durch Geschäfte mit der Armee reich geworden sind. Auf ihre schöne Tochter Sophia hat Edmund Bellasis, der Sohn und Erbe einer der prominentesten Familien des Landes, ein Auge geworfen. Nach diesem Abend wird nichts mehr so sein wie zuvor. Fünfundzwanzig Jahre später werden die beiden Familien noch immer von dem dunklen Geheimnis verfolgt, das am Vorabend der Schlacht von Waterloo seinen Anfang nahm.

Aber wie war es nun und was ist meine Meinung zu dem ganzen!?

Tja das ist nicht so schnell zu beantworten hierbei möchte ich auch nochmal auf meinen Bezug und die Handlung eingehen. Als Fan der Serie fühlte ich mich sofort sehr wohl in der Geschichte und war wirklich in die Handlung verliebt. Man erkennt sofort die Handschrift des Autors und auch parallelen zur Serie. Für mich war es allerdings auch der erste Roman in diese Richtung, wodurch es mir auch echt schwer viel der Geschichte sofort zu Folgen. In dieser Hinsicht ist eine Serie einfacher zu Handhaben man erkennt sofort die Charaktere wieder. Aber ich denke einfach, dass es in solchen komplexen Geschichten immer nicht so einfach ist in die Geschichte einzutauchen. Aber, dies soll gar nicht so negativ klingen, da der einstieg zwar möglichst leicht sein soll, aber wenn einem zu viel offensichtlich erklärt wird ist dies auch nichts.

Viel wichtiger ist für mich nämlich der Schreibstil und die allgemeine Ausführung der Geschichte sowie die Story. Und all diese Punkte konnten mich einfach überzeugen. Ich bin verliebt in diesen wirklich großartigen Schreibstil und die Handlung wurde perfekt beschrieben und man fand sich dann doch auch gut zurecht. Es war einfach toll und wann gibt es endlich eine Serie dazu ;). Die Geschichte insgesammt ist auch echt stimmig was ich noch etwas kritisieren kann ist, dass ich keine intensive Bindung zu speziellen Charakteren saufgebaut habe aber vielleicht macht in diesem Fall genau das das Buch so gut.

Absolute Leseempfehlung und schaut doch mal, das Buch erscheint Mitte November im Taschenbuch!!

Veröffentlicht am 15.10.2017

Ein erschütternder und beklemmender Roman über Rache und die Folgen einer erfolgsorientierten Erziehung

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Die kleine Tochter der alleinerziehenden Lehrerin Moriguchi ist im Schulschwimmbad ertrunken; ein tragischer Unfall, wie es scheint. Wenige Wochen später kündigt Moriguchi ihre Stelle an der Schule, doch ...

Die kleine Tochter der alleinerziehenden Lehrerin Moriguchi ist im Schulschwimmbad ertrunken; ein tragischer Unfall, wie es scheint. Wenige Wochen später kündigt Moriguchi ihre Stelle an der Schule, doch zuvor will sie ihrer Klasse noch eine letzte Lektion mit auf den Weg geben. Denn sie weiß, dass ihre Schüler Schuld am Tod ihrer Tochter haben. Mit einer erschütternden Offenbarung setzt sie unter ihnen ein tödliches Drama um Schuld und Rache, um Gewalt und Wahnsinn in Gang, an dessen Ende keiner – weder Kind noch Erwachsener – ungeschoren davonkommt. (Klappentext)

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Nach Beendigung dieses Romans bin ich immer noch erschüttert und er wird mich sicher noch lange Zeit nicht loslassen.
Ein Roman der im heutigen Japan angesiedelt ist und sich mit der dort herrschenden und sehr ausgeprägten erfolgsorientierten Erziehung von Kindern, sowie deren möglichen Folgen beschäftigt.
Zugegeben, es ist ein Horrorszenario, der Supergau, doch wie wir wissen nicht völlig aus der Luft gegriffen. Dies beweisen die zunehmenden Berichte von Jugendlichen, die scheinbar aus dem Nichts austicken...sie werden immer jünger und es betrifft nicht nur Japan. Denn diese Erfolgsorientiertheit ist schon längst zu uns übergeschwappt.

In diesem Roman blickt der Leser hinter die Kulissen. Wie diese Art der Erziehung die Kinder beeinflusst und was sie aus ihnen machen kann. Ihre Gedanken, ihre Gefühle, der Druck unter dem sie stehen, bis sie von Opfern zu Tätern werden, getrieben von dem Gefühl der Rache, jedoch aus unterschiedlichen Gründen.
Doch nicht nur die Jugendlichen kennen dieses Rachegefühl, sondern auch die Mutter des ermordeten Kindes. Sie, selbst in gewisser Weise Opfer, wird zur Täterin, zwar auf etwas subtilere Art, doch auch getrieben von Rache.

Dieser Roman unterscheidet sich von anderen dadurch, dass man von Anfang an weiß was vorgefallen ist und wer die Täter sind. Doch durch die wechselnden Erzählperspektiven dringt man immer tiefer in die Geschehnisse und deren Auslöser ein. Mit jeder wechselnden Sichtweise erfährt man mehr Details, welche einem als Leser erschüttern.

Der Schreibstil ist nüchtern, ja nahezu emotionslos. Dies verstärkt jedoch das beklemmende Gefühl während des Lesens, da dadurch die Kaltblütigkeit in der hier agiert und reagiert wird, perfekt transportiert wird. Mit jeder gelesenen Seite wird man tiefer in den Sumpf der Rache gezogen, aus dem man erst auftaucht, wenn man am Ende des Buches angelangt ist.

Fazit:
Ein absolut packender Roman, der durch seinen ungewöhnlichen Schreibstil besticht und einem gerade dadurch lange nicht loslässt. Erschütternd, grausam und beklemmend, aber mit einer überaus wichtigen Message. Ein Roman, der gerade in der heutigen erfolgsorientierten Welt gelesen werden sollte. Von mir gibt es daher eine absolute Leseempfehlung!

© Pink Anemone

Veröffentlicht am 07.09.2017

Ich war erfolgreich, wo er versagt hatte

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„Ich begriff, das Rache niemals auslöschen würde, was geschehen war, mich niemals davon abhalten würde, Sie abgrundtief, mit meinem ganzen Sein zu hassen.“

Inhalt

Als Yuko Moriguchis vierjährige Tochter ...

„Ich begriff, das Rache niemals auslöschen würde, was geschehen war, mich niemals davon abhalten würde, Sie abgrundtief, mit meinem ganzen Sein zu hassen.“

Inhalt

Als Yuko Moriguchis vierjährige Tochter einem als Unfall getarnten Mord zum Opfer fällt, ermittelt die verzweifelte Mutter selbst, wie es dazu kommen konnte. Schon bald findet sie heraus, dass zwei ihrer Schüler, für das Verbrechen die Schuld tragen, doch da beide noch minderjährig sind, vertraut die ambitionierte Lehrerin diesmal nicht der Polizei und der Gesetzgebung, sondern beschließt, die beiden ihrer gerechten Strafe zuzuführen und sich an ihnen zu rächen. Doch so einfach funktioniert das nicht, denn während derjenige, der ihre kleine Manami wirklich töten wollte, sie nur betäubt hat, war sein Helfer derjenige, der alles vertuschen wollte und sie letztlich im Schwimmbad ertränkte. So setzt sie ein Gerücht in die Welt, dem es an jeder Grundlage fehlt, doch den einen treibt sie damit in den Wahnsinn und den anderen verleitet sie zu weiteren mörderischen Taten …

Meinung

Dieser psychologische Spannungsroman hat mich auf ganzer Linie überzeugt, gerade weil er aus einer sehr ungewöhnlichen Perspektive erzählt wird und viele Protagonisten zu Wort kommen lässt, die nichts weiter tun, als dem Leser ihre Version der Geschichte zu präsentieren. So fühlt man sich wie in einem Spiegelsaal – wohin man auch schaut, immer wieder begegnet man dem Bösen, den verzweifelten Hilferufen geschundener Seelen und den niederträchtigen Beweggründen von Mördern und Wahnsinnigen. Dadurch entsteht ein umfassendes, sehr facettenreiches Porträt eines Verbrechens, welches nicht nur die Sinnlosigkeit mancher Handlung in Frage stellt, sondern konkrete Beispiele liefert, wie eine kleine Gruppe funktioniert, wen sie ausschließt, wen sie bevorzugt und vor allem, was passiert, wenn sie aus dem Gleichgewicht gerät und plötzlich mit Begriffen wie Schuld, Verantwortung und Mittäterschaft konfrontiert wird.

Der Titel „Geständnisse“ wurde sehr passend gewählt und umfasst den kompletten Text, der sich mit allen Beteiligten intensiv auseinandersetzt. Trotz der Tatsache, dass der jeweilige Erzähler immer in der Ich-Form spricht, merkt man deutliche Unterschiede zwischen den Charakteren. Dieses hintergründige Agieren hat mir sehr gut gefallen, denn dadurch gewinnt der psychologische Aspekt des Ganzen an Bedeutung und man bekommt ein gutes Gefühl dafür, aus welchen teils abstrusen Gedanken sich eine mörderische Handlung aufbaut. Aber schlimmer noch, die Autorin setzt den Fokus bewusst auf das Motiv Rache und bald schon hat man das Gefühl, dass ein Geständnis noch aussteht und die endgültige Wahrheit noch viel bedrückender sein wird, als das Intermezzo ohnehin schon ist.

Fazit

Ich bin begeistert und vergebe für diesen ansprechenden, wenn auch ungewöhnlichen Spannungsroman volle Punktzahl und damit 5 Lesesterne. Kein klassischer Thriller, vielmehr eine psychologische Studie über die Verfehlungen, denen Menschen aus diversen Gründen erliegen können. Auch die angesprochene Thematik der Selbstjustiz hat mich zwar erschreckt, erscheint mir in diesem Zusammenhang aber durchaus verständlich. Dieser Roman wird mir noch lange in Erinnerung bleiben, weil er sich so positiv vom „Einheitsbrei“ abhebt und vollkommen ohne Effekthascherei und abstruse Handlungen auskommt – gerne mehr von solch interessanten Sachverhalten.