Viel zu sehr in die Länge gezogen und die Figuren waren alles andere als sympathisch
Die Kinder von EdenDer Klappentext hat mich neugierig gemacht, vor allem durch die Hippie Kommune, da mich so ein Leben sehr interessiert: fernab von Strom, Stress und unerfüllbaren Erwartungen.
Erzählt wird das ganze aus ...
Der Klappentext hat mich neugierig gemacht, vor allem durch die Hippie Kommune, da mich so ein Leben sehr interessiert: fernab von Strom, Stress und unerfüllbaren Erwartungen.
Erzählt wird das ganze aus den Perspektiven von Priest, der schon seit den Anfängen der Kommune dabei war. Als er und seine Leute erfahren, dass das Gebiet bald nicht mehr bewohnbar sein wird und ihr ganzes Leben mehr oder weniger zusammenbricht, fassen sie einen sehr bitteren Entschluss.
Der Gegenpart ist die FBI Agentin Judy Maddox, die zuerst nicht wirklich an eine ernst zu nehmende Drohung glaubt. Sie ist ein ziemlich klischeehaftes Bild einer nicht für voll genommenen Frau, die in der beruflichen Männerwelt unterzugehen scheint.
Ken Follett zeichnet ein sehr gutes und überschaubares Bild der Lebens- und Denkensweise der Charaktere, allerdings waren sie mir alle nicht so wirklich sympathisch, auch wenn ich ihre Motivationen nachvollziehen konnte. Leider wird das auch im Verlauf der Handlung nicht besser und alles dreht sich immer wieder im Kreis, ohne dass viel Spannung aufkommt.
Zusätzlich schweift der Autor immer wieder ein bisschen vom Thema ab, was das ganze unnötig in die Länge zieht.
Den Schreibstil empfand ich leider als relativ einfach und teilweise auch plump, natürlich hab ich bei dem Thema nichts außergewöhnliches erwartet, aber doch etwas anspruchsvolleres.
Besondere Momente in den verschiedensten Situationen wirkten auf mich nicht echt - ich hatte immer eher das Gefühl, ich lese einen Aufsatz oder eine oberflächliche Abhandlung einer Geschichte, die mich nicht wirklich berühren kann. Das Leben in der Kommune hat mich auch teilweise sehr irritiert: die Klischees was Sex und Drogen betrifft wurden erfüllt, aber ansonsten blieb alles sehr flach und ja, irgendwie abstoßend.
Vor allem Priest und sein Machtbedürfnis, alles und jeden unter Kontrolle zu haben und seine berechnende Art haben mir gar nicht gefallen.
Von Ken Follett hab ich bisher nur "Die Säulen der Erde" und "Der Winter der Welt" gelesen, von denen ich absolut begeistert war. Umso mehr war ich enttäuscht, hier nichts von diesem besonderen Gefühl wiedergefunden zu haben.