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Veröffentlicht am 30.06.2024

Eine Geschichte über die Verarbeitung von Trauer

Das Pfauengemälde
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Das Cover hat mich angesprochen, da ich Malereien auf Cover sehr ästhetisch finde. Die Frau auf dem Cover hat einen interessanten Blick und die knalligen Farben in Verbindung mit dem rosa Hintergrund harmonieren ...

Das Cover hat mich angesprochen, da ich Malereien auf Cover sehr ästhetisch finde. Die Frau auf dem Cover hat einen interessanten Blick und die knalligen Farben in Verbindung mit dem rosa Hintergrund harmonieren gut miteinander.

Die Protagonistin Ana reist in diesem Roman von Deutschland nach Rumänien um das Pfauengemälde zurück zu bekommen, welches sie erben soll.

Ich finde den Schreibstil leider an vielen Stellen anspruchsvoll. Nachdem Ana in Rumänien ankommt, liest man eigentlich nur noch über ihren dortigen Alltag mit ihrer Familie. Der Alltag ist sehr authentisch geschrieben worden. Es könnte sich wirklich um eine wahre Geschichte handeln.

Beim Lesen dieses Alltags hatte ich aber leider oft das Gefühl, dass es sich in die Länge gezogen hat. Dagegen wurde das Ende in ein paar Zeilen abgearbeitet.

An manchen Stellen kam mir auch alles Wirr vor, da in einem Kapitel etwas erzählt wird und im nächsten Kapitel dann etwas ganz anderes. Ein roter Faden hat mir gefehlt. Mit den Nebenfiguren konnte ich auch nicht so viel anfangen, da mir etwas an Tiefe fehlte. Die Gespräche zwischen den Figuren fand ich manchmal ebenfalls sehr verwirrend. Ich habe mich manchmal echt gefragt, worüber die jetzt eigentlich reden.
Dazu ist ein Spannungsbogen in diesem Roman leider nicht existent.

Was ich positiv fand, waren die Beschreibungen der Schauplätze, die sehr realistisch waren. Darüber hinaus behandelt das Buch insbesondere die Trauer von Ana über ihren Vater Nicu. Sie lernt im Laufe der Zeit in Rumänien neue Dinge über ihn kennen und hat ihre eigenen Methoden, ihre Trauer zu verarbeiten. Unter anderem nutzt sie ein Notizbuch dafür.
An vielen Stellen wurde es sehr politisch und der Widerstand in Rumänien und der Kommunismus waren ein wichtiges Thema. Das Ende war sehr unerwartet und auch berührend.

Ich würde das Buch LeserInnen empfehlen, die anspruchsvolle Literatur mögen. Mein Lieblingsbuch wurde es zwar nicht, dafür war es an vielen Stellen leider etwas zu zäh und langatmig für mich. Manche Kapitel habe ich zwar gelesen, aber nicht genau verstanden was darin passiert ist. Ich weiß nicht ob es an mir liegt, oder an dem verworrenen Schreibstil. Vielleicht braucht man einen Abschluss in einer Geisteswissenschaft um diesen Roman besser zu verstehen? Vielleicht ist genau das auch beabsichtigt, so als stilistisches Mittel? Mir persönlich kam einfach alles sehr wirr vor.

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Veröffentlicht am 27.05.2024

Tagebuch eines jungen Flüchtlings

Solito
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Der Titel Solito bedeutet auf spanisch “allein”. Der 9-jährige Javier, der Autor dieses Buches, beschreibt seine Flucht aus El Salvador nach den USA zu seinen Eltern. So ganz allein ist er bei dieser Reise ...

Der Titel Solito bedeutet auf spanisch “allein”. Der 9-jährige Javier, der Autor dieses Buches, beschreibt seine Flucht aus El Salvador nach den USA zu seinen Eltern. So ganz allein ist er bei dieser Reise zwar nicht, da auch weitere Menschen mit ihm zusammen auf der Flucht sind, jedoch gibt es viele Situationen, in denen er auf sich allein gestellt ist. Beim Lesen dieses Buches habe ich sehr viel Respekt vor diesem Jungen gehabt, aufgrund der unangenehmen und auch gefährlichen Situationen, die er auf seiner Reise durchgemacht hat.

Das Cover ist sehr ästhetisch gestaltet worden und hat mich direkt angesprochen. Auch der Buchrücken wurde so schön gestaltet, dass das Buch einfach wunderschön im Regal anzusehen ist. Aber leider hat es mir inhaltlich nicht ganz zugesagt.

Der Schreibstil liest sich gut und verständlich - bis auf die spanischen Wörter oder Sätze, die ab und zu vorkommen, die zwar hinten im Glossar erklärt werden, aber dennoch den Lesefluss für mich etwas gestört haben. Mir wäre es lieber gewesen, wenn sie als Fußnote erklärt worden wären. Es war sehr anstrengend für mich, ständig nach hinten zu blättern, um die Bedeutungen herauszufinden. Manchmal konnte ich sie nicht finden, war frustriert und habe es dann einfach sein lassen.

Erstaunt war ich darüber, dass der Autor sich an jedes noch so kleine Detail erinnert. Sogar wann er wo etwas gegessen hat, wann, wie und wo er auf die Toilette gegangen ist, welche Farbe die Vorhänge hatten …
An vielen Stellen war mir das manchmal zu viel, sodass es sich sehr gezogen hat und anstrengend wurde.

Das Buch hat auf jeden Fall meinen Horizont erweitert, da ich gelernt habe, was Flüchtlinge teilweise durchmachen müssen, um in ein Land zu kommen. Es ist ein Buch, das zum Nachdenken und Diskutieren anregt. Es ist aber auch etwas anspruchsvoll zu lesen, sodass es für mich leider etwas anstrengend war. Man hätte das Buch vielleicht etwas komprimieren, nur die wichtigsten Details einbringen und noch dazu die spanischen Wörter in den Fußnoten erklären können, dann wäre es etwas leichter für mich zu Lesen gewesen.

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Veröffentlicht am 02.04.2024

Queer, modern, skurril - aber leider kein überzeugender Plot

The April Story – Ein wirklich erstaunliches Ding
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Bei dem Cover dachte ich erstmal: Wow! Eine tolle Illustration, passende Farben und insgesamt sehr gelungene Gestaltung. Ich war echt gespannt auf die Geschichte, auch weil der Klappentext so vielversprechend ...

Bei dem Cover dachte ich erstmal: Wow! Eine tolle Illustration, passende Farben und insgesamt sehr gelungene Gestaltung. Ich war echt gespannt auf die Geschichte, auch weil der Klappentext so vielversprechend klang und es so viele positive Pressestimmen gab. Selbst John Green, Bestsellerautor und Bruder von dem Autor dieses Buches, Hank Green, ist begeistert und schreibt “das beste Buch, das ich über die Frage, wie sich unser hier und heute anfühlt, gelesen habe”.

Und was soll ich sagen?

Ich bin einfach nur enttäuscht.

Anfangs hat mich die Idee neugierig gemacht und ich wollte wissen, was es mit den geheimnisvollen Skulpturen namens Carl auf sich hat. Doch die Geschichte wird gefühlt nie so richtig spannend und hat mir daher echt erschwert, motiviert weiter zu lesen.
Es kamen zwar immer mehr skurrile Errungenschaften über diese Skulpturen auf, aber für mich flachte die Spannungskurve schon ab der Mitte ab, und damit auch meine Motivation weiter zu lesen. Ich musste mich echt am Riemen reißen, bis zum Ende zu lesen.
Der Schreibstil ist zwar flüssig und verständlich. Man hat auch direkt ein Bild im Kopf und kann sich alles vorstellen. Es sollte aber erwähnt werden, dass eine Zielgruppe, die sich mit Social Media, Apps usw. auskennt, besser bedient ist.
Was mir am Schreibstil so gar nicht gefallen hat, ist dieser verkrampfte Versuch des Autors, humorvoll und cool rüber zu kommen. Mir war nie zum Lachen zumute und die Protagonistin April May fand ich schon gar nicht cool, im Gegenteil, so eine uncoole Hauptfigur habe ich lange nicht gesehen. Untreu, naiv, egoistisch, (macht)gierig sind nur einige ihrer Eigenschaften.
Im Fokus dieser Geschichte steht besonders die Ausartung der Nutzung von Social Media. Es werden die positiven aber auch die Schattenseiten des Influencer-Daseins präsentiert. Auch wie sich der Mensch durch viel Macht und Ruhm verändern kann. Am Ende bin ich jedoch immer noch fast genauso schlau über die Carl-Skulpturen wie zu Beginn, und bin daher umso mehr darüber enttäuscht, dass meine einzige Motivationsquelle, um dieses Buch bis zum Ende durchzulesen, für die Katz war.

Das einzig tolle an diesem Buch war das Ende, da es unerwartet ausgegangen ist und dessen wirklich interessanter Cliffhanger eine Fortsetzung andeutet.
Aber ich bin mir sicher, dass ich den zweiten Teil eher ungern lesen würde.

Mich hat außerdem sehr gestört, dass Bemerkungen wie " leck mich am ar**" oder "f*k" so beiläufig gesprochen wurden, als wäre es das normalste der Welt.

Erwähnenswert ist, dass die bisexuelle Ausrichtung der Protagonistin sehr oft thematisiert wird. Das Buch ist daher ein LGBTQ-freundlicher Roman.

Mein Fazit lautet, dass mir dieses Buch leider gar nicht gefallen hat. Mir hat leider Spannung und etwas an Niveau gefehlt.

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Veröffentlicht am 16.02.2024

Steckt viel Arbeit drin aber dennoch hat es mich nicht überzeugen können

Socrato - The Hero´s Journey
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Die Gestaltung des Inneren ist mal etwas anderes: Hintergründe wie aus einer alten Schriftrolle, verschiedene altertümliche und Fantasy-Symbole und viele großflächige Illustrationen im Fantasy Stil.
Auch ...

Die Gestaltung des Inneren ist mal etwas anderes: Hintergründe wie aus einer alten Schriftrolle, verschiedene altertümliche und Fantasy-Symbole und viele großflächige Illustrationen im Fantasy Stil.
Auch in dem Schreibstil und der Gliederung des Selbstfindungs-Ratgebers wird dieser Stil beibehalten.

Der Schreibstil war an manchen Stellen für mich etwas komplex geschrieben, sodass es manchmal schwieriger zu verstehen war. Manche der Weisheiten fand ich sehr interessant und auch hilfreich geschrieben. Andere wiederum sind weniger hilfreich. An manchen Stellen gab es Felder zum Ausfüllen, die ich manchmal als etwas zu spirituell empfand, wie z. B. die Berechnung der Monatszahl. Die jeweiligen Zahlen sollen die Wirkung der Kräfte darstellen.

Meiner Meinung nach ist das Design an manchen Stellen etwas zu viel des Guten und etwas zu verspielt. Insgesamt denke ich, dass dieses Buch nur was für diese bestimmte Zielgruppe wäre. Jedoch kann ich selbst nicht mal genau sagen, wie diese Zielgruppe aussieht.

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Veröffentlicht am 03.06.2024

Nicht ganz so wie ich es mir vorgestellt habe

Seinetwegen
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Seinetwegen ist ein Buch über den Verlust des Vaters der Autorin Zora del Buono. Ihr Vater starb bei einem Autounfall und in diesem Werk geht es genau um dieses Thema.

Mich hat besonders die Frage aus ...

Seinetwegen ist ein Buch über den Verlust des Vaters der Autorin Zora del Buono. Ihr Vater starb bei einem Autounfall und in diesem Werk geht es genau um dieses Thema.

Mich hat besonders die Frage aus dem Klappentext, wie derjenige mit einer Schuld weiterlebt, interessiert. Insbesondere, wie es dem Täter E. T. bzw. Traxler mit der Schuld geht und wie er damit lebt. Doch leider wurde dieser Aspekt überwiegend als stichpunktartige Auflistung abgearbeitet und das auch nur im letzten Drittel des Buches. Meine Erwartung an das Buch war etwas ganz anderes, sodass ich etwas enttäuscht bin.
Was mir ebenfalls nicht gefallen hat, war das alles ein Hin und Her war. Zunächst geht es um das Thema Autounfall an sich mit Statistiken, dann erzählt die Autorin über Dinge aus ihrem Leben, dann gab es zwischendurch Gespräche “im Kaffeehaus", dann ging es wiederum um ihre Verwandten, ihre demenzkranke Mutter, ihre Vergangenheit, die Heimat ihres Vaters und um die Suche des Täters ihres Vaters. Also ich persönlich konnte nicht viel mit diesem Aufbau anfangen. Von einem Abschnitt zum anderen gab es Themenwechsel und ich war einfach nur überfordert und manchmal verwirrt.

Ab und zu gab es Fotos ihrer Eltern, insbesondere ihres Vaters zu sehen, die dem Text einen persönlichen Touch verliehen haben, aber auch das hat nicht dazu beigetragen, dass ich ein positives Leseerlebnis hatte.

Mein Fazit ist, dass ich mir etwas ganz anderes vorgestellt habe. Eher eine emotionale und tiefgründige Erzählung, die zum Nachdenken anregt über das Leben eines Täters, insbesondere wie diese Person mit der Schuld lebt, ob er vielleicht ständig Schuldgefühle hat, ob er ein normales Leben leben kann oder eingeschränkt ist. Leider war das Gegenteil der Fall, in diesem Buch wurde viel abgearbeitet und letztendlich gab es über das Leben des Täters nur eine stichpunktartige Auflistung.. Manche Abschnitte waren für mich eher anstrengend zu lesen, da sie für mich überhaupt nicht von Relevanz waren. Am Ende war ich froh, dass das Buch nur 200 Seiten hat und ich mich nicht so lange durchquälen musste.

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