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Veröffentlicht am 02.08.2021

Aus der tollen Buchidee hätte man mehr rausholen können

Der dunkle Schwarm
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In dem Buch finden wir uns in einer dystopischen Zukunftswelt wieder, in der das System eine absolute Klassengesellschaft geworden ist und die Armen zu einem schrecklichen Leben verdammt sind und sich ...

In dem Buch finden wir uns in einer dystopischen Zukunftswelt wieder, in der das System eine absolute Klassengesellschaft geworden ist und die Armen zu einem schrecklichen Leben verdammt sind und sich z. B. auf dem Mars tot schuften müssen. In dieser Welt ist vor allem die Technologie extrem fortgeschritten, was dazu führt, dass Gehirne über Chips verfügen, die Kommunikation über diese Chips erfolgen kann, man seine Gefühle nicht mehr ausdrücken muss, sondern einfach übermitteln kann und vieles mehr. Das Konzept dahinter habe ich als unheimlich spannend und vielschichtig wahrgenommen. Leider wird es innerhalb des Buches oft nicht gut genug erklärt, sodass die Handlung an einem vorbei rast und man extrem aufmerksam lesen muss, aber selbst dann nicht alles versteht. Das finde ich super schade, denn das Potential war definitiv da und ein paar Seiten mehr hätten dem Buch nicht geschadet (im Gegenteil). Anfangs fällt das noch nicht so auf, da dort mehr Erklärungen erfolgen, aber ab ca. der Hälfte passiert so viel auf einmal, dass es bis zum Ende einfach immer chaotischer wurde und die Ereignisse nur so auf die Leser:innen einprasseln. Mir persönlich hat das nicht gefallen und für mich vieles kaputt gemacht.

Der Schreibstil ist größtenteils gut, was mich allerdings extrem gestört hat, waren die Anhäufungen des Wortes „scheiße“, die vor allem im letzten Drittel sehr auffällig waren. Da fragt man sich beim Lesen dann, wieso die Autorin, wenn sie schon so viel fluchen muss, nicht zumindest andere Wörter einbringen könnte. So war es recht anstrengend und hat den Lesefluss gestört. Ab und an habe ich mich noch an ein paar unschönen Formulierungen gestört, wie z. B. das Menschen „spontan gestorben sind“. Bis auf diese Aussetzer gefiel mir der Stil aber gut.

Mit den Charakteren hatte ich ebenfalls etwas meine Schwierigkeiten. Ich mag es nämlich, wenn man Gedanken und Gefühle der Protagonist:innen vermittelt bekommt, was hier nicht wirklich stattgefunden hat. Obwohl die Protagonistin ein Mensch ist, wirkte sie die meiste Zeit eher roboterhaft auf mich und war dann auch über normale menschliche Reaktionen oft erstaunt. Das hat sie für mich sehr unnahbar gemacht und ich konnte nicht richtig mit ihr sympathisieren.

Am Ende blieben für mich bestimmt 15 Fragen offen ... fairerweise muss man aber auch sagen, dass es einen zweiten Band geben wird und die Fragen vielleicht dann noch geklärt werden?! Zumindest teilweise könnte ich mir das vorstellen.

Für mich hätte das Buch mit seiner Idee und seinem Setting Potential zu einem 5 Sterne Buch gehabt, leider wurde das Potential nicht ausreichend ausgeschöpft, weshalb ich nur 2,5 Sterne vergeben kann, was ich selbst total schade finde.

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Veröffentlicht am 13.07.2024

Noch sehr ausbaufähig

Die unendliche Reise der Aubry Tourvel
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Für ein Debüt fand ich die Art von Geschichte unglaublich ehrgeizig und ich weiß nicht, ob es diesem Anspruch gerecht wurde. Für mich passierte so viel und gleichzeitig nichts, was kein besonders gutes ...

Für ein Debüt fand ich die Art von Geschichte unglaublich ehrgeizig und ich weiß nicht, ob es diesem Anspruch gerecht wurde. Für mich passierte so viel und gleichzeitig nichts, was kein besonders gutes Zeichen ist. Das Tempo fühlte sich seltsam an, ebenso die Art und Weise, wie die Geschichte erzählt wurde, machte manchmal Sinn und passte zu den Charakteren, ein anderes Mal wirkte sie zusammenhanglos und riss mich aus dem Buch heraus.

Wenn ein weiblicher Charakter von einem Mann geschrieben wird fällt mir manchmal auf, dass es bestimmte Merkmale einer Frau gibt, die ausgelassen werden und die für ihre Geschichte aber wichtig gewesen wären. So ging es mir auch hier und daher fiel es mir schwer, mich mit der Hauptfigur zu identifizieren, die so sehr von ihrem Charakteren geprägt ist.

Ich dachte, dies wäre ein Buch über Menschlichkeit mit der Hauptfigur als Katalysator, aber stattdessen fand ich ein Buch über eine Reihe von Männern, die versuchten, eine Jungfrau in Not zu retten, während die Frauen der Geschichte die eigentliche Arbeit im Hintergrund erledigten, um die Hauptfigur vor dem völligen Zusammenbruch zu bewahren. Viele lose Enden, aber das ist zu erwarten bei einem Buch, das so sehr vom magischen Realismus durchdrungen ist und keine Erklärung bereit hält, was der Schlüssel zur Magie ist.

Das Buch war einfach zu lesen und ich würde es als leichte Lektüre einordnen. Empfehlen kann ich es leider nicht.

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Veröffentlicht am 20.06.2024

Wenig originell und nicht sehr spannend

To Gaze Upon Wicked Gods – Falsche Götter
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Asiatische Fantasybücher sind ja gerade ein kleiner Trend und ich muss sagen, dass ich die Welten und den Einblick in Kultur und Mythologie auch sehr mag. Leider war dieses Buch für mich definitiv eines ...

Asiatische Fantasybücher sind ja gerade ein kleiner Trend und ich muss sagen, dass ich die Welten und den Einblick in Kultur und Mythologie auch sehr mag. Leider war dieses Buch für mich definitiv eines der schwächsten, die ich bisher gelesen habe.

Mein Problem hier ist vor allem die Art und Weise, wie die Geschichte erzählt wird und wie die Welt aufgebaut ist. Es wird uns so viel erzählt, ca. 90% der Zeit verbringen wir im Kopf der Protagonistin. Wir erfahren keine Details und werden auch nicht Zeuge der Ehrfurcht und Angst der "Götter". Wir bekommen wirklich alles von der Erzählerin erzählt, und das schwächt meiner Meinung nach die Kraft dieser Geschichte. Hier wäre der Grundsatz: Show don't tell sinnvoll gewesen!

Auch wenn ich Ruyings Charakter grundsätzlich mochte, hat es hier einfach nicht gereicht. Der Schreibstil und der Plot waren für mich nicht spannend genug. An Ruying mochte ich aber ihre menschliche und authentische Art, um mal etwas positiv hervorzuheben.

Was mich auch noch sehr gestört hat war die erzwungene Romanze. Nicht jedes Buch braucht eine Romanze, oder zumindest sollte sie sich eher langsam entwickeln. Hier war es aber total forciert und künstlich. Vor allem in einer Buchreihe hat man doch Zeit eine Chemie entstehen zu lassen. Zudem bin ich der Meinung, dass gute Bücher nicht zwangsläufig eine Lovestory brauchen! Ich bitte die Verlage, Autoren (und vor allem Debütanten) nicht länger zu diesen unglaublich erzwungenen romantischen Paarungen zu drängen, bei denen die Chemie nicht stimmt. Nicht jedes Buch muss in dieselbe kleine Schachtel passen und man möchte doch auch nicht immer wieder dasselbe lesen.

Insgesamt war das Buch also für mich leider ein Flop und sollte es fortgesetzt werden, würde ich es auch nicht weiterlesen.

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Veröffentlicht am 02.04.2024

Hat viel Verbesserungspotential

Kings & Thieves (Band 1) - Die Letzte der Sturmkrallen
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Bei diesem Buch merkt man sehr stark, dass es sich um ein Debüt handelt. Die Idee ist toll, aber die Geschichte an sich nicht ganz gelungen. Der Schreibstil in Ordnung, es lässt sich gut lesen, aber es ...

Bei diesem Buch merkt man sehr stark, dass es sich um ein Debüt handelt. Die Idee ist toll, aber die Geschichte an sich nicht ganz gelungen. Der Schreibstil in Ordnung, es lässt sich gut lesen, aber es gibt des Öfteren Wiederholungen in der Wortwahl oder der Satzkonstruktion. Nun weiß ich nicht, ob es an der Übersetzung liegt, aber ich vertraue einfach mal darauf, dass die Übersetzenden es besser gemacht hätten, wenn die Vorlage besser gewesen wäre. So wird zum Beispiel ständig erwähnt, was Lina für eine harte Assassinin ist, es wird aber nicht wirklich gezeigt. Der Grundsatz, dass man Dinge lieber zeigen sollte, statt sie ständig zu sagen (Show don't tell) wurde hier nicht wirklich berücksichtigt. Lina handelt nämlich gar nicht wie die taffe Assassinin, die sie verkörpern soll. Generell stellt sie sich oftmals nichts unbedingt clever an, was meiner Meinung nach nicht zu ihrer Beschreibung passt. So wird zum Beispiel auch gesagt, dass sie die beste Kämpferin der Sturmkrallen war und das als 16 Jähriges Mädchen. Das erscheint mir doch recht unlogisch. Gegebenheiten dieser Art häufen sich in dem Buch leider, jemand klettert mit einer tödlichen Wunde eine Mauer hoch, nach einem Kampf ist keiner der Beschützer:innen wirklich verletzt, aber geholfen haben sie auch nicht etc. Mir ist hier sehr, sehr viel aufgefallen, was einfach nicht gepasst hat und ins Unlogische abgedriftet ist.

Lina ist grundsätzlich nicht ganz verkehrt, als Protagonistin aber nicht so liebenswert oder sympathisch, wie ich es mir erhofft hatte. Sie ist oft zickig und recht naiv, was anstrengend wird. Rui hätte als Charakter auch noch mehr Potential gehabt. Zwar mochte ich ihn mehr als Lina, er blieb aber relativ blass. Über Lina erfährt man nach und nach auch Dinge aus ihrer Vergangenheit, die als Einschübe in der Geschichte "aufploppen". Das passiert recht unvorhersehbar und ist nicht extra gekennzeichnet.

Ich mochte das Setting, es war aber nicht außergewöhnlich, im Bereich der asiatischen Fantasyromane habe ich definitiv schon Bücher mit besserem Setting gelesen, auch wenn es hier nicht schlecht war. Generell hätte ich mir mehr Originalität gewünscht. Auch die Lovestory wirkte sehr forciert und gestelzt, die Anziehung zwischen den Charakteren hat man gar nicht gespürt, zudem kannten sie sich ja auch erst ein paar Tage. Das kam mir nicht sehr authentisch vor.

Überraschende Wendungen gab es für mich leider auch nicht wirklich, den größten Plottwist habe ich sehr früh schon kommen sehen. Aufgrund dieser Tatsachen bleibt mir nichts übrig, als dem Buch nur 2 gut gemeinte Sterne zu geben, auch wenn ich sehr gern mehr vergeben hätte. Ich hatte wirklich erwartet, dass mir das Buch gefallen würde, aber die Autorin braucht meiner Meinung nach einfach mehr Übung :( Die Buchreihe werde ich deshalb auch nicht weiterverfolgen

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Veröffentlicht am 03.02.2023

Nicht das, was ich erwartet hatte

STONE BLIND – Der Blick der Medusa
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Für mich war es das erste Buch der Autorin und leider eine Enttäuschung. Ich hatte eine mitreißende Geschichte erwartet, ähnlich wie die Bücher von Madeline Miller, was das Buch leider absolut nicht erfüllen ...

Für mich war es das erste Buch der Autorin und leider eine Enttäuschung. Ich hatte eine mitreißende Geschichte erwartet, ähnlich wie die Bücher von Madeline Miller, was das Buch leider absolut nicht erfüllen konnte.

Der Schreibstil war in Ordnung, aber sehr distanziert und teilweise wird man als Leser:in direkt angesprochen, was ich in dem Kontext seltsam fand. Es werden sehr oft Dinge wiederholend erwähnt, was ich ebenfalls nicht mochte – so schlecht ist zumindest mein Gedächtnis nicht, dass ich ständig alles noch einmal als Erinnerung brauche. Vieles wird einfach so am Rande erzählt, mir kam es oftmals vor, als hätte die Autorin von "show, don't tell" noch nie etwas gehört. Die Geschichte selbst war mehr oder weniger zusammenhängend. Viele Ereignisse waren in meinen Augen unnötig zu erwähnen. Das Buch als Medusas Geschichte zu bezeichnen finde ich ebenfalls falsch. Selbige taucht in dem Buch gar nicht so übermäßig oft auf (erst gegen Ende öfter). Dafür bekommt man ungefähr jeden Gott und jede Göttin zu sehen, die es gab. Okay, das ist leicht übertrieben, aber es gibt ungefähr 15 verschiedene Perspektiven, was mir definitiv zu viele waren. Zudem kommt, dass viele davon unrelevant waren.

Die Charaktere blieben für mich durch die Fülle an verschiedenen Sichtwinkeln sehr blass und unnahbar. Mir war eigentlich egal, was mit wem passierte. Das kenne ich von mir sonst nicht, dass mich ein Buch so kalt lässt. Fairerweise muss ich sagen, dass es sich gut lesen ließ und ich ein paar Dinge über die Götter und die Mythologie ganz interessant fand (vor allem den Teil über Medusa), das war leider aber nur ein sehr geringer Teil des Buches.

Deshalb kann ich das Buch leider nicht empfehlen

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