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Veröffentlicht am 02.04.2024

Wie ist es doch am Rhein so schön ...

Loreley - Die Frau am Fluss
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Note 2: Mit „Loreley: Die Frau am Fluss“ begebe ich mich an den Mittelrhein in die Zeit der Romantik, die in Romanen derzeit eher weniger Beachtung zu finden scheint. Umso spannender fand ich diese Reise ...

Note 2: Mit „Loreley: Die Frau am Fluss“ begebe ich mich an den Mittelrhein in die Zeit der Romantik, die in Romanen derzeit eher weniger Beachtung zu finden scheint. Umso spannender fand ich diese Reise auf der ich Julie, ihre Schwester Ruth und Gregor kennenlerne, zwei verwaiste Schwestern und der Sohn ihres Vormunds. Während die blinde Ruth sich nach Gregor verzehrt, hat dieser nur Augen für Julie, die mit ihrer umwerfenden Schönheit verzaubert aber durch diese auch Missgunst und Neid schürt. Schließlich wird Julie gezwungen ihrer Heimat für immer den Rücken zu kehren und die Schwester im Stich zu lassen. Doch sie ist eine starke junge Frau, die nicht nur schön, sondern auch klug und mutig ist. Sie geht ihren Weg und lernt Johann kennen, der ebenfalls keine Familie mehr hat und eine schwere Schuld im Gepäck mit sich trägt. Wird es den Beiden gelingen, alle Hindernisse zu überwinden und die Vergangenheit hinter sich zu lassen?
Ein wunderschönes Cover und der einprägsame Titel machten es mir schwer, nicht sofort alles stehen und liegen zu lassen und einzutauchen in die Geschichte um Julie, Johann und den mächtigen Rhein. Endlich fand ich jetzt die nötige Zeit und Ruhe und konnte eintauchen in eine Geschichte, die mich anfangs schwer in den Bann zog. Man merkte beim Lesen, dass die Autorin Susanne Popp sich richtig in die Recherche reingekniet haben muss, denn sie schafft es, mich als Leserin tief eintauchen zu lassen in die Welt des angehenden 19. Jahrhunderts am Rhein mit seinen Besonderheiten, egal ob erschaffen durch den Menschen oder die Natur. Spannend fand ich auch die Informationen zur Rheinbegradigung und der aufkommenden Dampfschifffahrt, hier hätte ich mir jedoch ein wenig mehr Tiefe gewünscht. Überhaupt fängt die Geschichte leider irgendwann an ein wenig zu plätschern und das Ende ließ mich ein wenig enttäuscht zurück. Hierfür ziehe ich ein Sternchen ab, sage aber dennoch „Chapeau“ an die Autorin für ein interessantes Werk, das bei mir mal wieder die ein oder andere Wissenslücke schließen konnte. Ich vergebe „rheinische“ vier von fünf Sternen und freue mich schon auf den Folgeband, der wohl im Herbst erscheinen soll. Der Ausgang dieses ersten Teils erlaubt ja durchaus Raum für Spekulationen …

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Veröffentlicht am 02.04.2024

Heimerziehung nach modernen pädagogischen Prinzipien ... Wunsch oder Wirklichkeit?

Die Kinder von Schönbrunn (Die Schönbrunn-Saga 2)
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Mit „Die Kinder von Schönbrunn“ darf ich nach Wien reisen, wo ich gleich die beiden Schwestern Greta und Emma im Geiste wieder in die Arme schließen darf. Während die „große“ Schwester Emma sich ihren ...

Mit „Die Kinder von Schönbrunn“ darf ich nach Wien reisen, wo ich gleich die beiden Schwestern Greta und Emma im Geiste wieder in die Arme schließen darf. Während die „große“ Schwester Emma sich ihren Traum Tierärztin zu werden erfüllen konnte und nun gemeinsam mit ihrem Mann die Praxis des verstorbenen Vaters weiterführt, fristet Greta ein eher unglückliches Leben. Sie trauert noch immer dem im Krieg vermissten Mann Gustav nach und verkriecht sich, gemeinsam mit ihrem kleinen Töchterchen, im Haus ihrer Schwester. Doch ein für sie außergewöhnlicher Spaziergang im Park scheint ihrem Leben bald einen neuen Sinn zu geben. Ermutigt durch eine Fremde, besucht sie die Werbeveranstaltung der Erzieherschule im Schloss Schönbrunn und beschließt spontan einer Ausbildung zuzustimmen. Endlich scheint ihr Leben wieder einen Sinn zu bekommen, wird sie es auch schaffen, ihrem geliebten Gustav endlich seine verdiente letzte Ruhe zu gönnen?

Beate Maly, die auch unter den Pseudonymen Laura Baldini und Lina Jansen schriftstellerisch unterwegs ist, gehört mit zu meinen liebsten österreichischen Autorinnen und hat mir auch mit diesem zweiten Teil der Schönbrunn Dilogie wunderbare Lesestunden beschert. Eindrucksvoll beschreibt sie die schrecklichen Bedingungen und die Armut, unter der Kinder der unteren Bevölkerungsschichten leiden mussten und wie und warum sie oft als letzten Ausweg im Kinderheim landen, wo sie nach der Aufnahme oft auf Vorurteile, Ablehnung und teilweise drastische Strafen stießen.

Während sich die Geschichte flüssig und angenehm liest, hätte ein wenig mehr Tiefe und Raffinesse und definitiv ein paar mehr Seiten den Figuren und der Handlung sicher nicht geschadet. Band zwei reicht in meinen Augen nicht ganz an den Vorgängerband heran. Aber alles in allem habe ich den historischen Roman, der - ausgenommen sind unsere Protagonisten – durchaus auf wahren Tatsachen beruht, sehr gerne gelesen. Die Autorin hat mich definitiv dazu inspiriert neben dem Lesen ein wenig das Internet zu bemühen und mich mal wieder in meinem Wunsch auf einen baldigen Besuch in Wien bestärkt. Von mir bekommt der Roman solide vier von fünf Sterne verbunden mit einer definitiven Leseempfehlung. Auf jeden Fall handelt es sich um eine gelungene Fortsetzung zu dem Vorgänger „Die Frauen von Schönbrunn“.

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Veröffentlicht am 30.03.2024

Die "Schwarze Frau" hegt Mordgelüste ...

Tod hinter dem Stephansdom
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Dieser dritte Band der Reihe um die stets ein wenig zu neugierige Journalistin Sarah Pauli beginnt gleich mit einer gruseligen Mordszene, die mir in ihrer gut durchdachten Grausamkeit Schauer den Rücken ...

Dieser dritte Band der Reihe um die stets ein wenig zu neugierige Journalistin Sarah Pauli beginnt gleich mit einer gruseligen Mordszene, die mir in ihrer gut durchdachten Grausamkeit Schauer den Rücken hinunterlaufen ließ. Wer ist diese Frau, die eine bekannten Geschäftsmann eiskalt um die Ecke bringt und das ganze Scenario bis zum i-Tüpfelchen durchdacht hat? Was treibt sie an, ist es Rache oder schiere Mordlust? Zeitgleich erhält Sarah den Anruf einer aufgeregten Frau, die ihr von einer „Schwarzen Frau“ berichten will, die hinter dem Stephansdom umgehen soll. Als am nächsten Tag der Mord an dem prominenten Mann publik wird und der Verdacht auf eine Art Ritualmord besteht, ist die junge Journalistin nicht mehr zu halten. Sie nimmt – wie immer – eigene Nachforschungen vor und merkt schnell, in was für ein Wespennest sie da gestochen hat …

Beate Maxian in Kombination mit ihrer Sarah Pauli sind für mich eigentlich immer ein Garant für kurzweilige und dennoch nicht seichte Unterhaltung. So begleitete ich sie auch diesmal wieder bei ihren Streifzügen durch Wien, die mir schon wieder den Mund wässrig gemacht haben, doch bald mal wieder dort vorbei zu schauen und diesmal vielleicht dem „Gulaschmuseum“ einen Besuch abzustatten, denn ja, nicht nur die Fälle sind spannend, sondern auch das Drumherum, wo ich immer wieder neue Ecken der zauberhaften Stadt für mich entdecke. Doch da eine Wienreise im Moment nicht in den Karten für mich ist, vergebe ich hier schnell mal eben vier sehr, sehr verdiente Sterne und schnappe mir gleich den nächsten Band … weil’s so schön war!

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Veröffentlicht am 16.03.2024

Puh, nach diesem Hörbuch bin sogar ich Albtraum gefährdet ....

Belladonna
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Der Kinderärztin und Gerichtsmedizinerin Sara Linton bietet sich in der Damentoilette eines Restaurants ein Bild des Grauen. Eine junge blinde Collegeprofessorin wird aufgeschlitzt und stark blutend gefunden. ...

Der Kinderärztin und Gerichtsmedizinerin Sara Linton bietet sich in der Damentoilette eines Restaurants ein Bild des Grauen. Eine junge blinde Collegeprofessorin wird aufgeschlitzt und stark blutend gefunden. Selbst die studierte Ärztin Sara kann nichts mehr für Sybil tun und zieht damit den Hass von Lena auf sich, eine junge Polizeikommissarin, die Sybils eineiige Zwillingsschwester ist. Die einst so friedliche Kleinstadt Heartsdale ist schwer erschüttert. Doch bald stellen die Ermittler fest, dass der Mord weit in die Vergangenheit reicht und Police Chief Jeffrey Tolliver, Sara und Lena ermitteln mit Hochdruck ... bis die nächste Vergewaltigung passiert und die Serie der Grausamkeiten nicht mehr abzureißen scheint ...

Das Hörbuch mit einem etwas schleppenden Anfang, nicht zuletzt der vielen Namen geschuldet, die man im Hörbuch manchmal nicht gleich zuordnen kann, nimmt rasch an Fahrt auf und ist ja dann an vielen Stellen an grausamen und grafischen Details fast nicht zu überbieten. Harter Tobak! Sehr gut gefallen hat mir jedoch die Nähe, die man zu den Protagonisten bekommt. Ich nehme immer gerne an deren Entwicklung in ihrem Privatleben teil. Auch sehr informativ waren die Informationen zu Belladonna, die mir bis dato nicht wirklich geläufig waren. Eine runde Story mit starken Charakteren weshalb ich an dieser Reihe dranbleiben werden. Freue mich schon auf "Vergiss mein nicht" und vergebe für diesen gelungenen Serienauftakt starke vier von fünf Sternen. Mehr Erfolg brauche ich der Autorin wohl nicht wünschen, da hat sie ja ganz alleine für gesorgt!

Veröffentlicht am 09.03.2024

Die DDR ... ein sterbender Schwan ... oder war es doch das hässliche Entlein?

Der letzte Auftrag
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Das konnte ich mir natürlich nicht nehmen lassen … dieser dritte Teil der Reihe rund um Ria und Annie musste sein. Wie schön, dass es auch diesen letzten Band wieder als Hörbuch gab und so begab ich mich ...

Das konnte ich mir natürlich nicht nehmen lassen … dieser dritte Teil der Reihe rund um Ria und Annie musste sein. Wie schön, dass es auch diesen letzten Band wieder als Hörbuch gab und so begab ich mich wieder auf die Reise in die ehemalige DDR, die aber im Jahr 1989 schon ganz schön am Bröckeln war. Noch immer ist es für mich schwer zu verstehen und zu verarbeiten, wir es damals gewesen sein muss, als Familien buchstäblich auseinandergerissen wurden und jeglicher versuchter Kontakt mit dem Verlust des eigenen Lebens bestraft werden konnte. Ich habe mich gefreut, Annie wieder zutreffen, die sich inzwischen in eine mutige junge Frau verwandelt hatte. Der Vergleich mit Sophie Scholl ging mir durch den Kopf, denn auch Annie will die Willkür der DDR-Regierung nicht mehr einfach so hinnehmen. Zusammen mit einem Freund setzt sie sich ein für die Meinungsfreiheit ein, nicht ahnend, dass diese zum Greifen nah ist. Unterstützt von ihrer Mutter auf der „feindlichen“ Seite wagt sie ein Abenteuer nach dem anderen und ich ertappte mich dabei mit ihr mit zu zittern, obwohl ich den Ausgang der Geschichte ja schon kannte …

Ein toller Abschluss einer spannenden Trilogie. Mal wieder muss ich sagen, der Titus Müller hat es wirklich drauf. Vieles war auch für mich als „Wessiekind“ neu und die Verzweiflung, mit der die Regierung am DDR-Regime und seinen Machenschaften bis zum Schluss festhielt, ließ mich ein wenig mitleidig werden. Der Karren steckte im Dreck, die Räder drehten sich durch und noch immer versuchte man die Bevölkerung bei Laune zu halten. Von mir gibt es wohlverdiente vier von fünf „deutsch-deutschen“ Sternen und eine Empfehlung für alle, die sich mal ein wenig intensiver mit der deutschen demokratischen Republik beschäftigen möchten. Aber auch hier bitte mit Band eins anfangen, euch entgeht sonst was 😉.